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Produktdetails
Trackliste
CD
1Yau Tar De Grewan00:05:28
2Above The Ground00:05:16
3Behind The Curtain00:03:44
4Where Would I Fly to If I Could00:07:54
5Little Song00:02:45
6Far00:03:21
7De Kor Arman00:04:55
8Larsha Nengrahar Ta00:04:18
9Dark Woods00:04:14
10Our Silent Storm00:04:32
11Water00:01:30
12La Chanson Des Vieux Amants00:03:44
13Traveling On00:05:15
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.06.2014

Wie das Schweigen im Himmel klingt

Noch immer ruhen die Reform-Opern von Christoph Willibald Gluck in der Windstille der Geschichte. Erfreulich, dass das Label Decca jetzt zum dreihundertsten Geburtstag Glucks eine Box mit "The Great Operas" herausgebracht hat: fünfzehn CDs, für einen Spottpreis. Noch erfreulicher, dass es sich um die alten, zwischen 1986 und 2005 entstandenen Referenz-Aufnahmen unter John Eliot Gardiner, Marc Minkowski und Paul McCreesh handelt. Vorher hatte es, von einzelnen Aufnahmen der beiden Orpheus-Opern abgesehen, keine erstrangigen Aufnahmen gegeben. Der Orpheus des Countertenors Derek Lee Ragin, die Alceste von Anne Sofie von Otter oder die taurische Armide von Diana Montague haben ebenso höchstes Niveau wie der Orphée des amerikanischen Tenors Richard Croft oder der Paride von Magdalena Kozená. In "Iphigenié en Aulide" offenbart José van Dam als Agamemnon die tiefe Expressivität der von Gluck geforderten "belle simplicité". Eine dramatische Sternstunde ist die Szene, in der Ewa Podles in "Armide" als allegorische Figur des Hasses auftritt. Und selbst die vermeintlich kleinen Rollen sind durchweg erstklassig besetzt. Als Bonus gibt es historische Inkunabeln, Solo-Aufnahmen unter anderem von Kathleen Ferrier, Teresa Berganza, Janet Baker, Marilyn Horne, Cecilia Bartoli, Léopold Simoneau - schönste Werbung für einen Großen, der weithin bekannt ist nur dank einer einzigen Melodie: "Ach, ich habe sie verloren".

JK

Dämmerung in Mykene. Diffuse Dunkelheit breitet sich aus, scharfe Schatten wachsen. Elektra ist es, die das arme Kerzenlicht bewahrt, sie als Einzige strahlt noch und glüht. In seiner letzten Arbeit für die Bühne hatte Patrice Chéreau in der Sopranistin Evelyn Herlitzius eine fantastisch intensive Protagonistin gefunden, die über sich hinauswuchs, dazu eine Gegenspielerin von Format (Waltraud Meier als Klytämnestra) und gewiss auch einen kongenialen Dirigenten: Esa-Pekka Salonen. Freilich war bei dieser Produktion der "Elektra" von Richard Strauss in Aix-en-Provence die Szene letztlich stärker als die Musik. Umgekehrt in Dresden, wo ebenfalls Herlitzius in der Titelrolle glänzte, da zelebrierte Christian Thielemann die wuchtig-zarte Farbenpracht der Musik und machte die schlaffe Szene vergessen. Zwei jetzt schon legendäre "Elektra"-Produktionen aus jüngster Zeit: Wie klug und wie gut, dass die Chéreau-Elektra auf DVD (BelAir) konserviert wurde, die thielemannsche auf CD (Deutsche Grammophon/Universal)!

eeb

Streicher, Bläser, Tasteninstrument: Bunter und gegensätzlicher kann eine kammermusikalische Dreierbesetzung kaum klingen. Das Klarinettentrio ist denn auch keine Erfolgsgattung geworden, etwa wie das klangfarbenreine Streichtrio oder die klassische Duosonate. Zwei Meisterwerke überstrahlen dennoch das Repertoire: das sogenannte "Gassenhauertrio" von Ludwig van Beethoven und das verschattete a-Moll-Trio von Johannes Brahms. Das Trio Catch mit der Klarinettistin Boglárka Pecze, der Cellistin Eva Boesch und der Pianistin Sun-Young Nam tritt jetzt mit dem eindrucksvollen Album "In Between" (col legno/harmonia mundi) den Beweis dafür an, dass diese Gattung gerade für neue Musik ein ideales Formgefäß anbieten kann - eben weil das Klangspektrum der drei Instrumente so unterschiedlich ist. Der Bogen reicht vom theatralisch zugespitzten Dreierzwist bei Georges Aperghis über die eindringliche Gedichtmeditaton "Silbersaiten II" von Younghi Pagh-Paan bis hin zu der radikalen Klangzertrümmerung, mit der Mark Andre in seinem Trio ". . . als . . ." das Schweigen im Himmel hörbar macht, nachdem das Lamm Gottes das siebente Siegel der Apokalypse auftat: musikalisch eine Offenbarung.

wild

Schon auf ihrem Debüt-Album "Wagma" waren der deutschen Sängerin Simin Tander kleine Wunder gelungen, etwa eine atemraubende Fassung des Michel-Legrand-Klassikers "The Windmills Of Your Mind" oder das hypnotische Original "Close Your Eyes". Ihr zweites Album "Where Water Travels Home" (Jazzhaus Records JHR 090/Inakustik) ist womöglich noch besser. Tanders Vater, ein afghanischer Journalist, hat auch Gedichte geschrieben, eines davon hat die Tochter nun für ihr neues Album vertont - in Paschtu, das sie sich erst aneignen musste. Es sei dies, sagte sie, ein Schritt zu ihren Wurzeln gewesen. Gemeinsam mit ihrer Schwester, der Schauspielerin Mina Tander, hat sie die Texte der englischen Songs für das neue Album geschrieben. "La Chanson Des Vieux Amants" von Jacques Brel singt Simin Tander stilecht in französisch. Sie wird von einer fulminanten Band aus niederländischen Musikern unterstützt. Die eigentliche Sensation aber ist Simin Tander selbst, die zwischen sinnlichem Hauchen und arabeskem Vokalflug alle Schattierungen ihrer Stimme auskostet.

roth

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