Searching For Jupiter

Trauerarbeit, das Öströms Interesse am instrumentalen Art-Rock der siebziger Jahre nicht verleugnen konnte. Jetzt legt er mit seiner Band, zu der Pianist Daniel Karlsson hinzugekommen ist, mit einem zweiten Album nach. Auf "Searching For Jupiter" sind die Songs griffiger geworden, eine an Pat Metheny geschulte fröhliche Nummer wie "Dancing At The Dutchtreat" ist Neuland für den Schlagzeuger. Zuvor allerdings wird man durch die watteweiche Ballade "The Moon (And The Air It Moves)" geschickt - dieser Auftakt ist eine geschickt austarierte Meisterleistung, leise knattert ein Synthesizer im Hintergrund. Der Titelsong dann klingt trotz seiner komplexen Rhythmen nie angestrengt: Gitarrist Andreas Hourdakis und Pianist Karlsson wechseln sich in der Melodieführung ab und tragen das spiralförmig sich windende Stück nach knapp zehn Minuten ins Ziel. "Hour Of The Wolf" ist dann etwas für die Freunde des gepflegten musikalischen Grusels, bevor die Band auf "Through The Sun" in mildere Gefilde aufbricht. Mit "Happy And The Fall" folgt ein kleiner Hit - eine beschwingte Melodie, die Öström, der alle Songs des Albums geschrieben hat, aus der Luft zu greifen scheint, wird nach allen Regeln der Kunst zerlegt und wieder zusammengesetzt. Genauso leicht begibt sich die Band dann auf "Jules And Jim's Last Voyage". Zum Schluss rundet sich mit der atmosphärischen Hymne "At The End Of Eternity", die wieder in die Stimmung des Openers zurückführt, der Kreis.

ROLF THOMAS.

Magnus Öström: Searching For Jupiter.

ACT 95412 (Edel)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main