Der charakteristische Lyrismus und melancholische Gestus von Colin Vallons Kompositionen sowie die subtile Interaktion seines Trios bleiben auf Samares bestechend. Gleichzeitig hat sich der Klang der Gruppe des Schweizer Pianisten seit Danse (2017) aber auch signifikant weiterentwickelt - Das Gruppenverständnis ist in der Zwischenzeit enger zusammengewachsen und das Dreigespann taucht noch tiefer in die teilweise dicht gesponnen Klangteppiche ein. Dynamische Extreme werden erforscht und eindringliche Hooks - mal melodischer, dann harmonischer, anderswo Beat-konzentrischer Natur - werden gedul...
Der charakteristische Lyrismus und melancholische Gestus von Colin Vallons Kompositionen sowie die subtile Interaktion seines Trios bleiben auf Samares bestechend. Gleichzeitig hat sich der Klang der Gruppe des Schweizer Pianisten seit Danse (2017) aber auch signifikant weiterentwickelt - Das Gruppenverständnis ist in der Zwischenzeit enger zusammengewachsen und das Dreigespann taucht noch tiefer in die teilweise dicht gesponnen Klangteppiche ein. Dynamische Extreme werden erforscht und eindringliche Hooks - mal melodischer, dann harmonischer, anderswo Beat-konzentrischer Natur - werden geduldig zusammengesetzt und auf hypnotisierende Weise erforscht. Während manch eine gewandte rhythmische Wendung oder unerwartete Kadenz - häufig von Dreiklängen am Klavier getragen - an Inspirationen aus der Welt des Art-Rocks erinnern, kommt auf anderen Stücken ein eng verschweißtes Jazztrio zur Geltung, das sich im kammermusikalischen Miteinander auf genaues Zuhören und Reagieren konzentriert. Samares, aufgenommen im Auditorio Stelio Molo in Lugano im Jahr 2023, wurde von Manfred Eicher produziert.
