Das einzige Streichquartett in d-moll von Hugo Wolf gehört zu jenen monumentalen Kammermusikwerkender Jahrhundertwende, die förmlich nach autobiographischer Deutung schreien. Schon der Titel"Entbehren sollst Du, sollst entbehren" weist die Hörer auf die pathologischen Spuren in diesemWerk. Verarbeitet wird hier keine Ehekrise wie bei Arnold Schönberg, keine zum Scheitern verurteilteheimliche Liebesbeziehung wie bei Alban Berg, sondern der Ausbruch einer fürchterlichen Krankheit:der Syphillis, an deren Folgen Hugo Wolf später umnachtet starb. Dieses Gefühlsspektrum zwischentiefster Resig...
Das einzige Streichquartett in d-moll von Hugo Wolf gehört zu jenen monumentalen Kammermusikwerken
der Jahrhundertwende, die förmlich nach autobiographischer Deutung schreien. Schon der Titel
"Entbehren sollst Du, sollst entbehren" weist die Hörer auf die pathologischen Spuren in diesem
Werk. Verarbeitet wird hier keine Ehekrise wie bei Arnold Schönberg, keine zum Scheitern verurteilte
heimliche Liebesbeziehung wie bei Alban Berg, sondern der Ausbruch einer fürchterlichen Krankheit:
der Syphillis, an deren Folgen Hugo Wolf später umnachtet starb. Dieses Gefühlsspektrum zwischen
tiefster Resignation, wildem Aufbäumen gegen das Schicksal und schließlich neu erwachter Hoffnung
auf Heilung kommt einem musikalischem Psychokrimi gleich.
Die vier Hauptrollen sind in dieser Aufnahme mit den Mitgliedern des berufenen amerikanischen Fine
Arts Quartet besetzt: mit Ralph Evans, Efim Boico, Jerry Horner und Wolfgang Laufer.
