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Die weltbekannte Soul-Sängerin, die Smokey Robinson „Aretha Joplin“ nennt, hat weltweit über 11 Millionen Platten verkauft. Gerade 24 Jahre alt, hat Joss bereits die Erfolge einer ganzen Karriere erreicht. Sie ist Gewinnerin eines Grammy-Awards, war weitere fünf Male dafür nominiert und hat außerdem zwei Brit Awards erhalten. Mit Stone’d Records hat Joss Stone jetzt ihr eigenes Label gegründet, das erste Album, das darüber erscheint, heißt folglich LP1. Das Album ist das erste, das sie in kompletter kreativer Freiheit aufgenommen hat. Sie hat es zusammen mit Super-Produzent und…mehr

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Produktbeschreibung
Die weltbekannte Soul-Sängerin, die Smokey Robinson „Aretha Joplin“ nennt, hat weltweit über 11 Millionen Platten verkauft. Gerade 24 Jahre alt, hat Joss bereits die Erfolge einer ganzen Karriere erreicht. Sie ist Gewinnerin eines Grammy-Awards, war weitere fünf Male dafür nominiert und hat außerdem zwei Brit Awards erhalten. Mit Stone’d Records hat Joss Stone jetzt ihr eigenes Label gegründet, das erste Album, das darüber erscheint, heißt folglich LP1. Das Album ist das erste, das sie in kompletter kreativer Freiheit aufgenommen hat. Sie hat es zusammen mit Super-Produzent und Eurythmics-Gründer Dave Stewart geschrieben und co-produziert. In Nashville, Tennessee, sind sie zusammen in eine musikalische Rock’n’Soul Odyssee im Studio eingetaucht. "Es war der größte Spaß, den ich je hatte, mit Crazy Dave Stewart ein Album aufzunehmen, und ja, die Musiker in Nashville sind einfach unglaublich!", so Stone. Und diesen Spaß kann man hören. Die zehn ausdruckstarken Songs auf LP1 vereinen gelungen Pop, Rock & Soul - inklusive der ersten Single "Somehow".
Trackliste
CD
1Newborn00:03:44
2Karma00:03:54
3Don't Start Lying To Me Now00:04:08
4Last One To Know00:04:52
5Drive All Night 00:05:08
6Cry Myself To Sleep00:03:52
7Somehow00:03:04
8Landlord00:03:58
9Boat Yard00:05:03
10Take Good Care00:02:35
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.08.2011

Ich will doch gar nicht in Liebe sein

Auf welche Soul-Sängerin kann man nach dem Tod von Amy Winehouse noch zählen? Die junge Engländerin Joss Stone singt sich für eine Nachfolge warm. Aber noch ist sie mehr Röhre als Seele.

Musik ist kein sportlicher Wettkampf, ganz egal, was Dieter Bohlen behauptet. Da können die Kandidatinnen von Castingshows noch so sehr das Gesicht vor Schmerz verziehen, die Augen zukneifen oder mit den Händen ein imaginäres Tau an die Brust ziehen. Selbst die technisch einwandfreie Darbietung eines Songs ist nicht alles, sonst bestünden die Charts ja vor allem aus Absolventen von Musikhochschulen. Und insbesondere wenn es um Soul geht, scheinen viele Sängerinnen hohe Lautstärke mit großen Gefühlen zu verwechseln. Aus diesem Grund ist der Verlust von Amy Winehouse auch rein musikalisch so tragisch. Zwischen gecasteten Popsternchen und blutleeren R&B-Diven sang da jemand mit einer Stimme, in der stets mitschwang: Ich habe alles gesehen, Höhen und Tiefen erlebt.

Der Londonerin ging es nicht darum, ihre Stimme vorzuführen wie einem auf Hochglanz polierten Luxusauto. Sie legte nicht ihre ganze Kraft in die Stimme, sondern ihr ganzes Leben. Amy Winehouse klang nie und nimmer wie die siebenundzwanzig Jahre, die sie bloß alt wurde. Joss Stone ist sogar noch gute drei Jahre jünger und hört sich auch so an. Barfuß, mit wechselnden Haarfarben und Piercings half sie 2003 dem Blue-Eyed Soul zurück in die Hitparaden. Auch wenn es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger um sie geworden ist, hat die junge Engländerin schon viel erreicht: elf Millionen verkaufte Alben, einen Grammy, sogar Auftritte mit James Brown und Patti LaBelle. Außerdem ist sie Teil der Rock-Reggae-Formation SuperHeavy, zu deren Mitgliedern unter anderem auch Mick Jagger und Dave Stewart zählen.

Gemeinsam mit der Eurythmics-Legende Stewart hat Stone nun auch ihr fünftes Studioalbum produziert. Zehn Stücke enthält "LP1", veröffentlicht auf ihrem eigenen Label Stone'd Records und in weniger als einer Woche in Nashville eingespielt. Was roh und spontan klingen könnte, ist leider ziemlich fade geworden. Ja, sie hat seit ihrer Kindheit die Hits von Dusty Springfield und Aretha Franklin bis zur Perfektion geübt; und ja, sie könnte wahrscheinlich jeden zweiten Soulsong, der jemals geschrieben wurde, auswendig zum Besten geben. Aber Joss Stone sitzt hier demselben Missverständnis auf wie die eingangs erwähnten Castingshow-Kandidatinnen.

Sie malträtiert ihre Stimmbänder und hofft, dass man ihr so die Emotionen schon abnehmen werde. Das ist über weite Strecken aber nicht der Fall. Bereits im ersten Lied "Newborn" dreht sie ihr Gesangsvolumen bis zum Anschlag auf, immer nahe am Limit und manchmal sogar bedrohlich weit darüber. Zugedeckt von einigen Lagen Rockbombast, wirkt die Stimme zuweilen recht dünn, heiser und schrill. Bei den folgenden Songs führt Joss Stone einen Gesang aus dem R&B-Lehrbuch vor, Belting inklusive.

Das alles mag stimmlich in gewisser Weise beeindrucken, wirkt aber auf die Dauer ermüdend und leidenschaftslos, wie eine Janis Joplin ohne den Blues, wie eine Tina Turner ohne den Rock 'n' Roll. "I should have been a little bit stronger", schreit Stone ins Mikrofon, "I don't want to be in love", brüllt sie einem Verflossenen hinterher. Originell oder auch nur eigenständig wirkt das selten.

Stilistisch ist das Album "LP1" eine Mischung aus Soul, Country und Rock. Das eröffnet Joss Stone zwar eine größere musikalische Bandbreite zur Selbstdarstellung, wirkt aber häufig nur wie zufällig zusammengezimmert und dient offensichtlich vor allem eben als Plattform für ihre Stimme. Die besseren Stücke finden sich in der Mitte des Albums. Hier gönnt sich die Sängerin auch einmal eine Pause, wofür man ihr als Hörer geradezu dankbar ist. Ihr Gesang kommt dabei viel besser zur Geltung und wirkt auch nicht so gewollt. Die beiden Backgroundsängerinnen und das Clavinet von Mike Rojas sorgen für Abwechslung, die Pedal-Steel-Gitarre schafft Americana-Atmosphäre. Weniger Rockröhre, mehr Seele hätten diesem Album jedenfalls ausgesprochen gutgetan.

DANIEL GRINSTED

Joss Stone,

LP1

Neo/Stone'd Records/Surfdog Records 4929598 (Sony Music)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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