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Produktdetails
Trackliste
CD
1Games
2Objet trouvé00:00:46
3Elbows00:00:32
4Palm stroke00:00:22
5Prelude and waltz in C00:00:51
6Portrait00:00:51
7Jumping fifths00:00:14
8Fifths00:00:45
9(...and round and round it goes)00:00:20
10Jumping fifths00:00:19
11For Dóra Antal's birthday (2nd version)00:01:11
12Versetto: Temptavit Deus Abraham... (Apocryphal organum)00:00:40
13Pen drawing, valediction to Ersébet Schaár00:01:04
14Twittering (For four hands)00:00:49
15Sleepily00:01:00
16Beating - Quarrelling (For four hands)00:01:11
17In memoriam György Szoltsányi00:02:22
18Hommage tardif à Karsakaya00:01:20
19In memoriam Maurice Fleuret00:01:50
20Double notes00:00:58
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2016

Wanderer zwischen Welten
Pierre-Laurent Aimard im Stadttheater Aschaffenburg

Reger sagte, Bach sei "Anfang und Ende aller Musik". So ist "Bach pur" als Motto der 29. Aschaffenburger Bachtage, die nun zu Ende gingen, zutreffend. Obwohl der Pianist Pierre-Laurent Aimard, herausragender Künstler der Woche, ein ungewöhnliches Programm gestaltet hat: Er verschränkte Werke Bachs mit Miniaturen des 1926 geborenen ungarischen Komponisten György Kurtág. Für Spieler und Zuhörer eine aufregende Wanderung zwischen zwei Stilwelten, oft im Minutentakt.

Ein erhellender Prozess, der gerade das Alte in neuem Licht erscheinen ließ. Dies gilt vor allem für die freundlich gestimmten Präludien und Fugen Bachs zu Beginn. Zeitgenössisches Gegenstück zum "Wohltemperierten Klavier" ist Kurtágs vor vier Jahrzehnten begonnenes "work in progress" mit dem Titel "Jatékok" ("Spiele"), das sich aus pädagogischem Beginn zu einem Sammelwerk von mehreren hundert Miniaturen entwickelt hat. Immer wieder nahm er Geburts- oder auch Todestage von Zeitgenossen zum Anlass, knappe, präzis formulierte Botschaften, die manchmal aus nur wenigen Tönen bestanden, zu entwickeln. Das Tonmaterial der klingenden Grüße knüpfte oft unmittelbar an die Bach-Stücke an: eine Brücke über die Jahrhunderte hinweg. Ergänzt wurde das Programm, das zunächst gewagt erschien, aber auffallend freundlich aufgenommen wurde, mit Sätzen aus Bachs "Kunst der Fuge", kontrapunktiert durch Versetti zu Episoden aus der Bibel. Im Vergleich zu den plastischen Imaginationen Kurtágs wirkten die Präludien und Fugen flächiger, zumal Aimard kein historisches Klangbild auf dem modernen Flügel anstrebt, wie allein schon der reiche Pedaleinsatz und das charakteristische Rubato belegen. Nach zwei perspektivenreichen Stunden gab Aimard zwei Wanderungen als Zugabe - Beweis für die Tragfähigkeit des originellen Konzepts.

GERHARD SCHROTH

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