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Als Jimmy Scott 2014 starb, betrauerten dutzende Musiker, hunderte Journalisten und tausende von Fans das Hinscheiden einer Jazz-Legende. Nicht nur, dass damit eine Verbindung zu der zurückliegenden Ära von Billie Holiday, Charlie Parker und Lionel Hampton verloren ging. Verpasst wurde auch die Chance, Scott den Ruhm und Respekt zu bringen, der ihm in seinem langen und ereignisreichen Leben versagt blieb. Jetzt erscheint wie eine göttliche Fügung "I Go Back Home". Ein Album voller Leben, aufgenommen mit Jimmy Scott lange vor seinem Tod. Realisiert von dem deutschen Musikproduzenten Ralf…mehr

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Produktbeschreibung
Als Jimmy Scott 2014 starb, betrauerten dutzende Musiker, hunderte Journalisten und tausende von Fans das Hinscheiden einer Jazz-Legende. Nicht nur, dass damit eine Verbindung zu der zurückliegenden Ära von Billie Holiday, Charlie Parker und Lionel Hampton verloren ging. Verpasst wurde auch die Chance, Scott den Ruhm und Respekt zu bringen, der ihm in seinem langen und ereignisreichen Leben versagt blieb. Jetzt erscheint wie eine göttliche Fügung "I Go Back Home". Ein Album voller Leben, aufgenommen mit Jimmy Scott lange vor seinem Tod. Realisiert von dem deutschen Musikproduzenten Ralf Kemper, Jimmy Scott und teilweise gemischt und mitproduziert von Phil Ramone, wurden keine Kosten gescheut, um Scott das an musikalischer Qualität üppigste Album zu ermöglichen, das seinem unnachahmlichen Gesangsstil gerecht wird. Das Album kommt zwar spät, aber dennoch zur rechten Zeit.
CD: Slipcase inklusive umfangreichen 24-seitigen Oversize-Booklet und Digipak
LP: Limitierte, handnummerierte (2000 Stück weltweit) audiophile 180g Doppel-LP im Gatefold-Sleeve inkl. Jimmy Scott Bild als Beilage - Vinyl Cut in den legendären Abbey Road Studios.
Drums: Peter Erskine (Track 2 to 12), Hans Dekker (Track 1)
Bass: Michael Valerio (Track 2 to 12), Martin Gjakonovski (Track 1)
Piano: Kenny Barron (Track 1, 2, 5 to 7, 11, 12)
Hammond B3, Organ: Joey DeFrancesco (Track 1, 3, 4, 10)
Guitar: Oscar Castro Neves (Track 3, 6, 9), John Pisano (Track 4
Trumpet: Till Brönner (Track 7), Joey DeFrancesco (Track 11)
Tenor Sax: Bob Mintzer (Track 8)
Sax: James Moody (Track 10)
Flugelhorn: Arturo Sandoval (Track 9)
Harmonica: Gregoire Maret (Track 3, 4, 12)
HBR Studio Symphony Orchestta (Track 1 to 12)
Recorded at Westlake Studio Los Angeles / Odds On Studios Las Vegas / Prag Radio Studio 1
Mixed at Avatar Studios NYC & at Eden River Records, Neuss, Germany
Produced by Ralf Kemper
Co-produced by Jimmy Scott, Donna Hall & Andrei Filip
Music arranged by Mark Joggerst / Ralf Kemper
Orchestral arrangements by Mark Joggerst
Recorded by Geoff Gilette, James "Bonzai" Caruso, Sean O'Dwyer, Robert Kirkpatrick
Mixes produced by Phil Ramone
Mixed by Lawrence Manchester, Ralf Kemper, Veith Semrau
Trackliste
CD
1Motherless child00:05:25
2The nearness of you00:06:40
3Love letters00:04:12
4Easy living00:04:18
5Someone to watch over me00:04:17
6How deep is the ocean00:05:14
7If I ever lost you00:05:49
8For once in my life00:05:09
9I remember you (Tribute to Jimmy Scott)00:04:48
10Everybody is sombody's fool00:03:57
11Folks who live on the hill (Tribute to Jimmy Scott)00:05:01
12Poor butterfly00:04:55
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.01.2017

Sein ganzes Leben steckt in diesen Liedern
Späte Ehrenrettung: "I Go Back Home", das Vermächtnis des amerikanischen Jazzsängers Jimmy Scott

Eine seltene Erkrankung, das Kallmann-Syndrom, bescherte seiner Stimme die ewige Kindheit. Aber nicht nur die hohe Stimme und die kleine Gestalt machten Jimmy Scott zu einem Unikum, der Amerikaner erlebte auch eine der seltsamsten Karrieren der Musikwelt mit tragisch langen Pausen. In den Bands von Jimmy Lunceford und Lionel Hampton fing er an, arbeitete mit Charlie Parker und landete erste Hits mit meisterlichen Balladen-Interpretationen wie "Everybody Is Somebody's Fool" oder "The Masquerade Is Over". Gleichzeitig wurde er von der Plattenindustrie stiefmütterlich behandelt.

Ein mit Ray Charles Anfang der sechziger Jahre eingespieltes Album wurde so schnell wieder vom Markt genommen, dass es bei seiner Wiederveröffentlichung 2002 fast als Neuerscheinung durchging. Da lag das glanzvolle Comeback von Jimmy Scott schon wieder zehn Jahre zurück. Der Sänger hatte sich in den siebziger Jahren verbittert aus dem Musikgeschäft zurückgezogen und als Nachtportier gearbeitet. Es war Lou Reed, der ihn 1992 für sein Album "Magic & Loss" als Background-Sänger verpflichtete und ihm die Aufmerksamkeit bescherte, die Scotts eigenes Album "All The Way" so grandios erscheinen ließ.

Als der Düsseldorfer Musikproduzent Ralf Kemper sich auf Scotts Spuren begab, war der Sänger schon wieder ein wenig in Vergessenheit geraten. Kempers Plan war es, Jimmy Scott noch einmal ein Album mit einem großen Budget zu spendieren. Doch erste Proben mit dem Sänger, der längst im Rollstuhl saß - zu sehen in dem Dokumentarfilm "I Go Back Home" -, verliefen enttäuschend. "Ich war geschockt", bekennt der Musikproduzent dort, "es war zu spät." Doch er gab nicht auf, und im Film ist jene mühevolle Reise mitzuerleben, die schließlich zu dem gleichnamigen Album führte, das jetzt postum erscheint, denn Jimmy Scott ist vor drei Jahren im Alter von 88 Jahren gestorben.

Ein großes Orchester, eine Abmischung, die zum Teil vom großen, auch längst verstorbenen Musikproduzenten Phil Ramone vorgesehen wurde, und eine Abfolge von Gaststars und Musikern, die ihn mögen und verehren, sorgen für eine Atmosphäre, in der Jimmy Scott noch einmal alles gibt. Und natürlich sind es die großen Balladen, in denen seine engelsgleiche Stimme glänzt. Im einleitenden "Motherless Child" klingt er erschütternd fragil, doch zusammen mit Renee Olstead gleitet er durch "Someone To Watch Over Me" und mit Dee Dee Bridgewater leistet er sich kleine Späße in "For Once In My Life". Ein ganzes Leben steckt in diesen Liedern, die von Weltklasse-Musikern wie dem Schlagzeuger Peter Erskine, dem Pianisten Kenny Barron oder den Trompetern Arturo Sandoval und Till Brönner behutsam in Szene gesetzt werden.

Wenn ganz zum Schluss Jimmy Scott noch einmal "Poor Butterfly" intoniert, dann weiß man, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat.

ROLF THOMAS

Jimmy Scott: "I Go Back Home".

Eden River Records (Rough Trade)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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