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Trackliste
CD
1Thaeter (Album Version (Explicit) - Intro)00:01:14
2This Is The New Shit (Album Version)00:04:20
3mOBSCENE (Album Version)00:03:31
4Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag (Album Version (Explicit))00:04:11
5Use Your Fist And Not Your Mouth (Album Version (Explicit))00:03:35
6The Golden Age Of Grotesque (Album Version (Explicit))00:04:05
7(s)AINT (Album Version)00:03:46
8Ka-Boom Ka-Boom (Album Version (Explicit))00:04:03
9Slutgarden (Album Version (Explicit))00:04:07
10Spade (Album Version (Explicit))00:04:35
11Para-noir (Album Version (Explicit))00:06:01
12The Bright Young Things (Album Version (Explicit))00:04:19
13Better Of Two Evils (Album Version (Explicit))00:03:48
14Vodevil (Album Version (Explicit))00:04:40
15Obsequey (The Death Of Art) (Album Version (Explicit) - Outro)00:01:33
16Tainted Love (Album Version)00:03:21
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.12.2003

Leder, Lack und Latex
Amerikas Bösewicht: Marilyn Manson tritt am Sonntag in der Frankfurter Festhalle auf

"The Golden Age of Grotesque" - so hat Marilyn Manson sein fünftes Album betitelt: Das "Verzerrte" und "Wunderliche" will er lobpreisen, der Dämon des amerikanischen Pop. Die Geschichte seines Erfolgs ist bekannt: 1996 erschien das Album "Antichrist Superstar". Seitdem ist dem Amerikaner Medienrummel garantiert. Ein Rummel, den Manson gesucht hat, den er liebt und ohne den der große Antistar kaum zu erklären wäre.

Gerne zelebriert sich Manson als böser Bube, als dämonischer Verführer - als Horrorausgabe eines Glamrockstars der Siebziger. In Leder, Lack und Latex gewandet, speit er all den Horror aus, dem schon David Bowies Figur Ziggy Stardust auf der Spur war. Freilich in der Millenniums-Variante, gebrochen mit den Beats der Drumcomputer, verbunden mit der Härte des Metal und der Düsternis des Gothic-Rock.

Auf seinen Alben-Covern zeigt sich Manson als androgyner Horrorengel mit kalkweiß geschminktem Gesicht, dann wieder als mythischer Superrockstar. Er warnt auf seiner Homepage vor den "Mechanical Animals", den Wasserträgern eines diktatorischen Systems - und dem "Medienterror" überhaupt. Doch Manson ist sich sehr bewußt, daß er selbst Teil dieses Systems ist - eine komplexe Gestalt, die zwischen den Polen der Kritik und Affirmation ständig wechselt.

Mal ist er der Stachel im Fleisch des amerikanischen Alltags, dann der nebulöse Wirrkopf, der sich im Rausch des Visuellen, in Glamour und Spektakel zu verlieren scheint. Christliche Mythen spielen eine enorme Rolle in Mansons Werk, fast alle Stücke kreisen um Scham und Schuld, verdichtet immer in einer hochdramatischen Inszenierung.

Auf seinen Alben "Antichrist Superstar" oder "The Golden Age Of Grotesque" gibt er das Monster, singt über sexuelle Ausschreitungen und Drogenkonsum und spielt gerne die Rolle des "Public Enemy": "Ich denke, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus hatte Amerika keinen echten Feind mehr, deshalb gab es plötzlich viele kleine Feinde. Vor zwei Jahren war ich der am meisten gehaßte Mann des Jahres, 1998 war es Bill Clinton. Ich hoffe, daß ich es demnächst wieder sein werde, denn ich genieße es ungeheuer."

Schon nach wenigen Jahren hatte Manson sein Ziel erreicht: Heute ist er in den Vereinigten Staaten der Mann, der dem Bösen ein Gesicht gegeben hat, wie Manson erzählt: "Während der ,Dead To The World Tour' 1996 habe ich täglich mindestens einen Drohbrief erhalten. Die Tournee hat sieben Monate gedauert. Da kam also einiges zusammen."

Mit "Antichrist Superstar" wurde Manson nach Selbstaussage zum "ultimativen Bösewicht Amerikas". Seitdem erscheinen regelmäßig Alben zwischen Glamrock-, Metal- und Industrialklängen, die Manson stets oberste Hitparadenränge garantieren. Auf ihnen zeigt sich Manson als Gekreuzigter, verstümmelt und mit Tarot- und Kabbala-Motiven garniert. Was Mansons Werk so schwer verdaulich macht, ist vor allem der Pomp und Schwulst, mit dem er es ziert. Die poppige Satansmesse seiner Konzerte ist bisweilen Kitsch pur, trotzdem wird in Amerika bis heute vor beinahe jedem Manson-Konzert eifrig demonstriert.

Manson, der große Selbstinszenierer, der jetzt auch als Künstler reüssierte und sich von Gottfried Helnwein mit Mickey-Mouse-Ohren fotografieren ließ, kündigt sein Frankfurter Konzert als "Tornado mit Entertainment und Inhalt" an. Bleibt nur zu hoffen, daß Peaches in diesem Tornado nicht verloren geht. Die kanadische Elektro-Punk-Diva begleitet Manson an diesem Abend.

MARC PESCHKE.

Frankfurter Festhalle, 7. Dezember, 20 Uhr.

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