Das 1990 vom italienischen Barockgeiger Fabio Biondi gegründete Ensemble Europa Galante hat sich längst als feste Größe innerhalb der historischen Aufführungspraxis etabliert. Die Musiker sind seit dreißig Jahren ein sicherer Garant dafür, dass dem Hörer bei ihren Interpretationen stets etwas Neues und Aufregendes zu Ohren gebracht wird. Die Musik von Antonio Vivaldi stand dabei von Anfang an im Mittelpunkt der Konzert- und Aufnahmetätigkeit des Ensembles. Für die Jubiläumeinspielung hat man sich konsequenterweise der Musik des 'Prete Rosso' zugewandt und serviert ein Programm mit k...
Das 1990 vom italienischen Barockgeiger Fabio Biondi gegründete Ensemble Europa Galante hat sich längst als feste Größe innerhalb der historischen Aufführungspraxis etabliert. Die Musiker sind seit dreißig Jahren ein sicherer Garant dafür, dass dem Hörer bei ihren Interpretationen stets etwas Neues und Aufregendes zu Ohren gebracht wird. Die Musik von Antonio Vivaldi stand dabei von Anfang an im Mittelpunkt der Konzert- und Aufnahmetätigkeit des Ensembles. Für die Jubiläumeinspielung hat man sich konsequenterweise der Musik des 'Prete Rosso' zugewandt und serviert ein Programm mit konzertanten Kostbarkeiten aus dem Repertoire von dessen langjähriger Wirkungsstätte, dem Ospedale della Pietà in Venedig. 1340 zur Unterbringung und Erziehung von Waisen und unehelichen Kinder gegründet gehörte es im 18. Jahrhundert, nicht zuletzt dank der Arbeit Vivaldis, zu den musikalischen Hauptattraktionen der Stadt. Der Komponist wirkte hier mit Unterbrechungen von 1703 bis 1740 als 'maestro di violino' und 'maestro de' concerti'. Für diese Einspielung auf GLOSSA hat sich Biondi nicht nur auf moderne Druckausgaben verlassen, sondern vielmehr auch auf Manuskript-Varianten gestützt, die heute zum Bestand der Sammlung des venezianischen Conservatorio Benedetto Marcello gehören, aber sehr wahrscheinlich dem Notenbestand der Pietà entstammen. Im Zentrum stehen dabei zwei virtuose Violinkonzerte, die Vivaldi ausdrücklich zwei seiner Meisterschülerinnen, Anna Maria (1696-1782) und Chiara, auch Chiaretta genannt, (1718-1796) gewidmet hat. Das durchdachte Programm spiegelt zudem die schier unerschöpfliche Vielfalt von Vivaldis Konzertschaffen wieder, das sich so nur unter den optimalen Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen an der Pietà entwickeln konnte. Darüber hinaus stehen Biondi zwei wertvolle originale Instrumente (darunter eine 1758 gebaute Viola d'amore von Genaro Vinaccia) zur Verfügung.
