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Kultstar und Erfolgssänger Heino liefert mit seinem neuen Album Arschkarte den ultimativen Party-Soundtrack zur Fußball Europameisterschaft 2016 ab. Heino rockt und er weiß genau worüber er singt, wenn er zwischen "Anpfiff" und "Abpfiff" zur zweitschönsten Nebensache der Welt neun Song-Kracher zündet. In den 50er Jahren spielte er selbst in Düsseldorf und wurde von Weltmeister-Torwart Toni Turek gecoacht. Mit frisch trainierten Gesangsmuskeln macht er jetzt auf Arschkarte ordentlich Bambule, lädt zum Lockermachen und zur Vorfreude auf ein neues Fußball-Abenteuer ein. Tradition und Zeitgeist…mehr

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Produktbeschreibung
Kultstar und Erfolgssänger Heino liefert mit seinem neuen Album Arschkarte den ultimativen Party-Soundtrack zur Fußball Europameisterschaft 2016 ab. Heino rockt und er weiß genau worüber er singt, wenn er zwischen "Anpfiff" und "Abpfiff" zur zweitschönsten Nebensache der Welt neun Song-Kracher zündet. In den 50er Jahren spielte er selbst in Düsseldorf und wurde von Weltmeister-Torwart Toni Turek gecoacht. Mit frisch trainierten Gesangsmuskeln macht er jetzt auf Arschkarte ordentlich Bambule, lädt zum Lockermachen und zur Vorfreude auf ein neues Fußball-Abenteuer ein. Tradition und Zeitgeist verbindet er mit einzigartigem Kick, wenn er in "Fußball ist unser Leben" ordentlich Druck macht und "Buenos Dias Argentina" mit seinem markant gerollten "R" veredelt. Zum Stimmungsmacher "Samba de Janeiro" darf in einzigartiger Heino-Kult-Manier abgefeiert werden, während "Es gibt nichts auf der Welt" Verdis "Nabucco" im Rock-Shuffle mit Traum und Wirklichkeit der Fußball-Welt verbindet. Auf Arschkarte lässt Heino Rock, Balladeskes und Folk zu seinem eigenen Genre verschmelzen. Und er legt noch eine Party-Schüppe drauf, denn in der Verlängerung seiner Karriere unterstreicht er mit Arschkarte, dass er ebenjene genau nicht gezogen hat. In der Popmusik ist es wie beim Fußball: Der Sieger hat die Party. Klar, dass Heino der beste Fußball-Party-Host ist!
Trackliste
CD
1Anpfiff00:00:19
2Fussball ist unser Leben00:03:11
3Buenos dias Argentina00:02:53
4Was wollen wir trinken (7 Tage lang)00:03:12
554, 74, 90, 201000:02:56
6Samba de Janeiro00:02:44
7Hamburg, meine Fussballperle00:03:30
8Schwarz und weiss00:03:51
9Es gibt nichts auf der Welt00:02:41
10Allein bist du nie (You'll never walk alone)00:02:47
11Abpfiff00:00:49
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.05.2016

So klingt Kruppstahl aus Brasilien
Schwarzbraune Mitklatschmagie: Heino behandelt auf seinem Album die Musik so wie die Fifa den Fußball

Es wird empfohlen, diesen Text - im Geiste (des Gesangs) oder laut - mit einem rollenden R zu lesen. Denn Heino singt wieder vom Krieg. Genauer gesagt, vom Fußball - der verlustärmeren und dadurch profitableren Variante. Und genau wie den bald wieder aufkeimenden Turnier-Patriotismus können viele Deutsche den Volksmusiker, der schon seit einer Ewigkeit so aussieht, wie er klingt, bis heute nicht ganz einordnen. Dabei ist Heino nur eine angezogene Version von Miley Cyrus und umgekehrt.

In der DDR war Heino verboten, weil Teile seines Repertoires noch knapp dreißig Jahre vor seiner ersten Platte ("Heino", 1966) so mancher Soldatenkehle entstiegen sein sollen. Zudem nahm er - wie es heißt, auf Bitte Hans Filbingers (1966 bis 1978 Ministerpräsident von Baden-Württemberg) und zu Unterrichtszwecken - alle drei Strophen des Deutschlandliedes auf. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bezeichnete er sich 2013 überdies selbst als "hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und flink wie ein Windhund". Dass Hitler damit sein Ideal einer nationalsozialistischen Jugend ausformulierte, sei ihm nicht bewusst gewesen. Es schallten aber nicht erst seit den Nuller-Jahren durstfördernde Heino-Lieder wie "Bier, Bier, Bier" auch über links-alternative Jugendzeltwiesen von Cuxhaven bis Konstanz.

Seit seinem Cover-Album "Mit freundlichen Grüßen" (2013, Platz 1 der deutschen Album-Charts), auf dem er Stücke der Absoluten Beginner bis hin zu Marius Müller-Westernhagen "interpretiert", richtet der Schlagerstar nun gnadenlos alles zugrunde, was seinem Label vor die Vermarktungs-Flinte läuft. Dass er damit grandiosen Erfolg hat, verdankt der Sänger seiner nicht zuletzt durch langjährige Schützenhilfe aus dem Hause Springer aufgebauten Marke "Heino". Sie ist so mächtig wie unerschütterlich und hat sich in fünfzig Jahren kaum verändert: auf dem Kopf blonder Beton, in der Brust ein (einst) belastbarer Bariton. Selbst der Gitarrist Ritchie Blackmore (Deep Purple, Rainbow) hört Heino, und Jello Biafra (Sänger der Dead Kennedys) ist von seiner Schrecklichkeit fasziniert. Heinos Stimme, die der Spiegel 1973 als "knarrende Lederstiefelstimme" bezeichnete, klingt auf dem neuen Album "Arschkarte" nicht so kräftig wie noch zu Zeiten, als der Enzian blau blühte, bevor er 2014 schwarz wurde. Der Mann ist aber auch schon 77 Jahre alt. An Stellen, an denen der Computer nachhilft, klingt das allerdings, als hätte der Terminator (Modell T-800, 1984) höchstselbst im Tonstudio gestanden. Herrlich anzuhören beim Bellini-Cover "Samba De Janeiro": "Sempre assim; em cima, em cima. . ." - so klingt brasilianischer Stahl.

"I'll be back": Die große Neuerfindung seiner selbst, als die er das gefällige Computerrock-Geschunkel seit 2013 inszeniert, sind die neuen Alben nicht. Heino tut das, was er immer getan hat - er verhaftet die Erinnerungen eines Kollektivs mit seiner Stimme. Die elf (natürlich!) Titel, die er nun verarbeitet, reichen von den Klassikern des fußball-induzierten Liedguts, als der Fußballer noch selbst sang ("Fußball ist unser Leben", "Buenos Dias Argentina") bis zu den On-Demand-Songs der jüngsten Turniere: "54, 74, 90, 2010" und "Schwarz und Weiß". Dazwischen geistern, etwas verloren, der "Bots"-Song "Was wollen wir trinken?" und ein nicht nur textlich entstellter Gefangenenchor aus Verdis "Nabucco" ("Es gibt nichts auf der Welt") herum. Alle Nummern glänzen durch solide Gleichförmigkeit: erhöhtes Tempo, verzerrte Gitarren, Schlagwerk, das nach Drumcomputer klingt, gerne und viel digitales Volksmusikblech (wahlweise im Mariachi-Stil: Mexiko oder Argentinien, Hauptsache Fußball) und über allem das, was einmal Heinos Stimme war, meisten verstärkt durch den Backgroundchor der Franz-Beckenbauer-Grund-und-Mittelschule in der Education-City von Doha.

Das tut alles nicht weh. Das Album wirkt allerdings herzlos und steril, aber das ist der Fußball abseits des Rasens auch. Es klingt so poliert, dass man die heineingestanzte "Made in Germany"-Prägung quasi hören kann. Aber ab drei Litern Bier des Hauptsponsors wird es vermutlich kaum jemanden geben, der sich der schwarzen Mitklatschmagie entziehen kann. Doch wer wirklich auf den Geschmack von Brett gewordenen Cover-Versionen zum Mitgrölen gekommen ist, der greift eher zu den Werken der Erlanger Band J.B.O.

Nur die Sportfreunde müssen jetzt sehr stark sein. Es sei denn, man stellt sich vor, das Original wäre von Heino und hieße "54". Doch falls die Roten mit den Stehplatzkarten in der Anfield Road jemals Heinos Version von "You Never Walk Alone" zu hören bekommen, sollte sich der Schlagersänger besser in einen Exportschlager verwandeln und bis zur nächsten Weltmeisterschaft untertauchen.

AXEL WEIDEMANN

Heino: "Arschkarte".

Starwatch

Entertainment (Sony)

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