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"Ihre extravagante Haarpracht, ihr mutigen Stilmix und ihre eigenwilligen Spielweise machen die 35-jährige japanische Pianistin und Komponistin unverwechselbar.
2003 erschien ihr Debütalbum Another Mind, das höchstes Kritikerlob bekommt - der Auftakt zu einer ganz und gar erstaunlichen Karriere. Bisher hat Hiromi sieben weitere Alben veröffentlicht, die ihr Awards und Album Of The Year-Preise einbrachten. Hiromi zeigt sich als souveräne, erfindungsreiche Künstlerin in den verschiedensten Kontexten - vom Quartett über die Trio- und Duo-Arbeit bis hin zum intensiven Solo-Setting. 2013 war sie…mehr

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Produktbeschreibung
"Ihre extravagante Haarpracht, ihr mutigen Stilmix und ihre eigenwilligen Spielweise machen die 35-jährige japanische Pianistin und Komponistin unverwechselbar.

2003 erschien ihr Debütalbum Another Mind, das höchstes Kritikerlob bekommt - der Auftakt zu einer ganz und gar erstaunlichen Karriere. Bisher hat Hiromi sieben weitere Alben veröffentlicht, die ihr Awards und Album Of The Year-Preise einbrachten. Hiromi zeigt sich als souveräne, erfindungsreiche Künstlerin in den verschiedensten Kontexten - vom Quartett über die Trio- und Duo-Arbeit bis hin zum intensiven Solo-Setting. 2013 war sie als einziger Jazz Act zur Aida Night Of The Proms geladen, denn in ihrem Universum fusioniert sie Klassik, Jazz, Rock und Pop so natürlich, dass sie diese Stilbegriffe nicht einmal aussprechen mag.

Alive, Hiromis neuntes Album, lebt wesentlich von einem spannenden Dreigestirn: Anthony Jacksons fließendes, glühendes Bassspiel und Simon Philips kraftgeladene und trotzdem geradezu lyrische Behandlung der Percussion setzen Hiromis leidenschaftliche Improvisation wunderbar in Szene, die Stücke pulsieren vor überschäumender Energie."
Trackliste
CD
1Alive00:09:04
2Wanderer00:08:57
3Dreamer00:08:31
4Seeker00:07:25
5Player00:09:12
6Warrior00:08:54
7Firefly00:07:28
8Spirit00:08:13
9Life Goes On00:06:49
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.08.2014

Das Schönste blüht im Verborgenen

Seinerzeit galt Louis Spohr als größter Komponist Europas. "Wo gute Namen klingen, klingt auch seiner mit", schrieb Robert Schumann bewundernd. Heute hingegen ist Spohrs Musik fast verstummt. Doch das kann Marco Polo nicht erschüttern: Das auf Ersteinspielungen erpichte Label des Hauses Naxos hat gerade eine Gesamtaufnahme aller sechsunddreißig Streichquartette Spohrs vollendet. Brillante Musik, voller Erfindungsgeist, Anmut und Schneid. Mehrere Ensembles waren beteiligt. Die letzten Folgen übernahm das Concertino String Quartet der Moskauer Philharmoniker. Folge sechzehn bietet, als "Weltersteinspielung", die Quartette E-Dur op. 82 Nr. 1 und Es-Dur op. 83; Folge siebzehn hält die Quartette A-Dur op. 30 und h-Moll op. 61 bereit. Mag auch der Primarius Jaroslaw Krasnikow in den wirbelnden Girlanden intonationsmäßig manchmal fast aus der Kurve fliegen, so spielt das Quartett doch wach, spannungsreich und dynamisch reaktionsschnell. Durch den namhaften Spohr-Biographen Clive Brown und den Präsidenten der britischen Spohr-Gesellschaft Keith Warsop ist die Edition zudem ausgezeichnet kommentiert.

jbm.

*.

Schon früh hat der Pianist Florian Hoelscher die erste Gesamtaufnahme der zuvor kaum beachteten Klaviersonaten von E.T.A. Hoffmann vorgelegt, und er kümmerte sich auch weiterhin um das vergessene Repertoire, mit exemplarischen Interpretationen zeitgenössischer Solo- und Kammermusik. Jetzt spielte Hoelscher Klavierwerke von Salvatore Sciarrino ein (Neos/NAI). Man muss sich beim Hören dieser poetischen Klangbilder ganz auf ihre akustische Erscheinung einlassen, wozu auch schillernde Nachhalleffekte gehören, die durch "stumme" Glissandi erzeugt werden. Hier wird keine etablierte Grammatik bedient - was tönt, ist sich selbst genug. Das könnte freilich auch ins Auge gehen: Beliebigkeit lauert bei diesem Verfahren gleich um die Ecke. Bei Sciarrino jedoch geht immer alles ins Ohr. Seine Sonate V (1994) hat er dem Pianisten Maurizio Pollini gewidmet. Hoelscher entfaltet ihre innere Logik fast hypnotisch. Zwei "Notturni" (1998) kreisen monoman um selbstähnliche Floskeln. "Perduto in una città d'acque" tastet sich bedächtig voran und lädt Leerräume zwischen extremen Registern bedrohlich auf. In verspielten, über die ganze Tastatur perlenden Kaskaden ergeht sich die süffig-opulente Sonate I (1976). Wie Wellen am Strand, dicht oder sporadisch, schwappen sie her und entschwinden wieder.

wmga.

*.

Sie ist fünfunddreißig, sieht aber aus wie achtzehn. Hiromi heißt die japanische Wunderpianistin, schon mit sechs stellte sie ihre Verehrung für Erroll Garner und Oscar Peterson in öffentlichen Auftritten zur Schau. 2009 ging sie in Tokio mit Chick Corea auf die Bühne, 2011 gründete sie das Trio, mit dem sie jetzt auch das aktuelle Werk im Februar eingespielt hat. Obwohl im Studio aufgenommen, heißt es "Alive" (Inakustik). Hiromi hat in Technik und Anschlagskultur deutlich klassische Virtuosen als Vorbild. Was da präzise perlt, in bizarren Clusterakkordketten über die Tasten rast, sich in romantischer "Liedlichkeit" beruhigt, ist klar einem halben Jahrtausend Klaviatur geschuldet, im Jazz einmalig. Der spendet Swing dazu, Offbeat-Phrasierung, ausbruchartige Dynamik, soulige Themen, kurz an Dave Brubeck erinnernde ungerade Rhythmen und eine alles durchdringende Improvisationslust. Der amerikanische E-Bassist Anthony Jackson und der englische Schlagzeuger Simon Phillips sind beide eine Generation älter als die Chefin und international in Rock-, Pop- und Jazz-Szenen endlos erfahren. Ihr Zusammenspiel zeugt von höchster Konzentration und Vielfalt.

u.o.

*.

Sie hatten zuletzt ein wenig experimentiert mit Musikstilen, die gar nicht zu ihnen passen. Jetzt kehren The Felice Brothers glücklich zu ihren Wurzeln zurück: Auf "Favorite Waitress" (Dualtone/Rough Trade) klingt die Folkrock-Combo aus dem Hinterland des Staates New York wieder so hinterländisch schroff und urwüchsig, dass es eine Freude ist. Die Instrumente scheppern, es jaulen Hunde im Hintergrund, man wähnt sich bei einem Barn Dance. Zur Eröffnung verbeugen sie sich mit dem Song "Bird on Broken Wing" vor dem verstorbenen Pete Seeger. Es folgen weitere Scheunenfeger, die Geigen spielen dazu unisono mit dem Akkordeon fast schon wie beim Irish Folk, und bei einem Lied über die grausame "Katie Cruel" mischt dann auch noch eine verzerrte E-Gitarre mit. Wieder ganz anders: "Constituents". Das Stück eröffnet einen halligen Klangraum, es beginnt fast sakral mit einsamen Orgeltönen, bevor die brüchige Stimme von Ian Felice uns wieder in die irdische Sphäre zurückholt: Es ist die des Leides - eine schaurig-schöne Erinnerung an eine zerbrochene Liebe, die schon so fern erscheint wie das nur noch als Echo durchdringende Schlagzeug, eine Geisterballade, in der das lyrische Ich zum Schluss den "lunatic express" besteigt; vielleicht das bislang schönste Lied dieser Band.

wiel

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