David Foster Wallace
MP3-CD
Unendlicher Spaß
4740 Min.. Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Übersetzung: Blumenbach, Ulrich;Komposition: Pauli, Acid; Gerth, Andreas; Ammer, Andreas
Versandkostenfrei!
Versandfertig in 3-5 Tagen
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
21 °P sammeln!
Das größte Radiokunstprojekt aller Zeiten»Unendlicher Spaß« - so nannte James Incandenza seinen Film, der Menschen, die ihn anschauen, so verhext, dass sie sich nicht mehr von ihm lösen können und dabei verdursten und verhungern. Radikale Separatisten planen mithilfe dieses Films einen Angriff auf das sensations- und vergnügungslüsterne Amerika. Ein zügelloser, unfassbarer Roman, der die menschlichen Obsessionen, Zerstreuungen und Lustbarkeiten in Worte fasst. Nun zum ersten Mal vollständig als Hörbuch: über 1.400 Seiten, pro Seite ein Sprecher. Was als akustisches Experiment bega...
Das größte Radiokunstprojekt aller Zeiten
»Unendlicher Spaß« - so nannte James Incandenza seinen Film, der Menschen, die ihn anschauen, so verhext, dass sie sich nicht mehr von ihm lösen können und dabei verdursten und verhungern. Radikale Separatisten planen mithilfe dieses Films einen Angriff auf das sensations- und vergnügungslüsterne Amerika. Ein zügelloser, unfassbarer Roman, der die menschlichen Obsessionen, Zerstreuungen und Lustbarkeiten in Worte fasst. Nun zum ersten Mal vollständig als Hörbuch: über 1.400 Seiten, pro Seite ein Sprecher. Was als akustisches Experiment begann, endet in einem der spektaktulärsten und spannendsten Hörerlebnisse der letzten Jahre. Unterlegt mit Musik der "Goldenen Maschine": einem analogen Synthesizer, der autonom eine automatisierte Musik vor sich hinkomponiert, die sich niemals wiederholt.
Die Schuberedition mit Goldfolie enthält 10 MP3-CDs sowie ein umfangreiches Booklet mit Hintergrundinformationen zum Buch und zum Hör-Projekt.
"Ein polyphones Kunstwerk, ein sperrangelweit offenes Literaturportal, durch das man magisch ins Innere einer teuflischen Spiegelwelt gezogen wird, bewohnt von Tennisspielern, Teufeln, Kleinkriminellen und Künstlern." DIE WELT
(10 mp3-CDs, Laufzeit: 79h)
»Unendlicher Spaß« - so nannte James Incandenza seinen Film, der Menschen, die ihn anschauen, so verhext, dass sie sich nicht mehr von ihm lösen können und dabei verdursten und verhungern. Radikale Separatisten planen mithilfe dieses Films einen Angriff auf das sensations- und vergnügungslüsterne Amerika. Ein zügelloser, unfassbarer Roman, der die menschlichen Obsessionen, Zerstreuungen und Lustbarkeiten in Worte fasst. Nun zum ersten Mal vollständig als Hörbuch: über 1.400 Seiten, pro Seite ein Sprecher. Was als akustisches Experiment begann, endet in einem der spektaktulärsten und spannendsten Hörerlebnisse der letzten Jahre. Unterlegt mit Musik der "Goldenen Maschine": einem analogen Synthesizer, der autonom eine automatisierte Musik vor sich hinkomponiert, die sich niemals wiederholt.
Die Schuberedition mit Goldfolie enthält 10 MP3-CDs sowie ein umfangreiches Booklet mit Hintergrundinformationen zum Buch und zum Hör-Projekt.
"Ein polyphones Kunstwerk, ein sperrangelweit offenes Literaturportal, durch das man magisch ins Innere einer teuflischen Spiegelwelt gezogen wird, bewohnt von Tennisspielern, Teufeln, Kleinkriminellen und Künstlern." DIE WELT
(10 mp3-CDs, Laufzeit: 79h)
Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
David Foster Wallace wurde 1962 geboren und hat Philosophie studiert. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u. a. sein 'Opus magnum' Infinite Jest, dessen Übersetzung eines der größten Übersetzungsprojekte in der Verlagsgeschichte von Kiepenheuer & Witsch darstellte. Zuletzt unterrichtete Foster Wallace Creative Writing am Pomona College in Claremont, Kalifornien. David Foster Wallace starb am 12. September 2008 in seinem Haus in Kalifornien.

© Marion Ettlinger
Produktdetails
- Verlag: Dhv Der Hörverlag
- Anzahl: 10 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 4740 Min.
- Erscheinungstermin: 9. Oktober 2017
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844527070
- Artikelnr.: 48070517
Herstellerkennzeichnung
Hoerverlag DHV Der
Lindwurmstraße 88
80337 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Medusa in der Selbsthilfegruppe
Wenn Schrecken und Spaß sich gegenseitig hochschrauben: Warum man den Roman "Unendlicher Spaß" von David Foster Wallace unbedingt lesen muss.
Von Richard Kämmerlings
Wenn man über Romane sagt, ihre Lektüre entschädige für die Anstrengung, sie sei eine Arbeit, die sich auszahlt und belohne die Hartnäckigkeit und Geduld des Lesers, oder welche der Kritikerphrasen mehr sind, dann lächeln die Verleger und ihre Pressedamen meist tapfer, obgleich sie wissen: Mit solch vergiftetem Lob werden sie kein Stück davon verkaufen. Wer mag sich schon gern selbst quälen?
Doch was tun mit einem Buch, das schon auf dem Umschlag mit dem Leser einen üblen Scherz zu treiben scheint?
Wenn Schrecken und Spaß sich gegenseitig hochschrauben: Warum man den Roman "Unendlicher Spaß" von David Foster Wallace unbedingt lesen muss.
Von Richard Kämmerlings
Wenn man über Romane sagt, ihre Lektüre entschädige für die Anstrengung, sie sei eine Arbeit, die sich auszahlt und belohne die Hartnäckigkeit und Geduld des Lesers, oder welche der Kritikerphrasen mehr sind, dann lächeln die Verleger und ihre Pressedamen meist tapfer, obgleich sie wissen: Mit solch vergiftetem Lob werden sie kein Stück davon verkaufen. Wer mag sich schon gern selbst quälen?
Doch was tun mit einem Buch, das schon auf dem Umschlag mit dem Leser einen üblen Scherz zu treiben scheint?
Mehr anzeigen
"Unendlicher Spaß" heißt da ein Roman, der doch allein schon ob seines schieren Umfangs von tausendfünfhundert Seiten unendliche Mühe verspricht. Soll man das etwa lustig finden, wenn man weiß, dass der Übersetzer jahrelang an der Eindeutschung seiner langen, irrwitzig verschachtelten Satzgebilde gearbeitet hat (F.A.Z. vom 18. August), dass der sprachverliebte Autor ein Faible für die Verwendung seltener, in keinem Wörterbuch zu findender Fremd- und Fachwörter hatte, dass das Buch Hunderte von Anmerkungen enthält, die sich insgesamt über 130 Seiten erstrecken und weitere Fußnoten enthalten? Soll das ein Witz sein?
David Foster Wallace, der genialische Autor dieses Werks, der sich nach jahrelangen Depressionen im vergangenen September das Leben nahm, war ein ernsthafter Mensch, unendlich ernsthaft, möchte man heute, nach seinem traurigen Ende, sagen. "Infinite Jest" ist ein moralisches, ja moralistisches Buch über den gegenwärtigen American way of life und damit über den Entwicklungsstand unserer Kultur. Es ist ein Buch über die Leere im innersten Zentrum unserer Gesellschaft, die der Einzelne mit Süchten, Zerstreuungen, Obsessionen und Unterhaltungen aller Art ersatzweise füllt und so verdeckt und verdrängt. Unendlicher Spaß ist das Codewort einer düsteren Zukunftsvision, als Endpunkt menschlicher Evolution bedeutet er den Tod der Kultur und den Tod des Subjekts - und zwar in einem ganz konkreten, nicht übertragenen Sinne. Dieses anstrengende, schwierige, die Geduld des Lesers strapazierende Buch mit dem Titel "Unendlicher Spaß" ist ein Gegengift.
Oberflächlich betrachtet ist "Infinite Jest" ein Science-Fiction-Roman, er spielt überwiegend in einer (beim Erscheinen des Originals 1996) nahen Zukunft, die ungefähr dem Jahr 2009 entspricht, in einem leicht, aber entscheidend modifizierten Nordamerika. Die Vereinigten Staaten haben sich mit Kanada und Mexiko zur "O.N.A.N.", der "Organization of North American Nations", vereinigt, in dem allerdings Teilen der Ostküste vor allem Kanadas die undankbare Rolle einer gigantischen Deponie hochradioaktiven Giftmülls zukommt. Dieses "experialistische" Staatsgebilde wird von einem ehemaligen Schlagersänger namens Johnny Gentle regiert; da man durch neue technische Entwicklungen in der Energieversorgung unabhängig ist, muss man sich um Außenpolitik nicht kümmern. Um die Steuereinnahmen zu erhöhen, hat man den Kalender an Sponsoren verkauft, man lebt im "Jahr des Whoppers" oder im "Jahr der Inkontinenz-Unterwäsche" (in dem die Rahmenhandlung spielt). Ein Terrorismusproblem gibt es auch in dieser postfossilen Welt: Verschiedene québécois-kanadische Separatistengruppen wollen durch Anschläge die Unabhängigkeit erzwingen. Die gefährlichste unter ihnen sind die grotesk-unheimlichen "Assassins des Fauteuils Rollents", die "Rollstuhlattentäter".
Das Epizentrum der Handlung ist die "Enfield Tennis Academy" (die nicht zufällig E.T.A. abgekürzt wird) nahe Boston, eines jener für Amerika typischen privaten Drillinternate der Sampras und Agassis von morgen. Einer ihrer Musterschüler ist Hal Incandenza, ein sowohl sportlich als auch sprachlich hochbegabter Siebzehnjähriger, der ein in diesem Milieu offenbar vollkommen übliches Drogenproblem hat; vor brutalem Leistungsdruck und Konkurrenzkampf flüchtet sich hier jeder in irgendeine Sucht.
Hals Familie bildet das Grundgerüst der Romankonstruktion. Sein Vater James O. Incandenza gründete die Tennisakademie, nachdem er seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich physikalischer Optik an den Nagel gehängt hatte, um fortan abgedrehte, post-postmoderne Experimentalfilme zu drehen und sich dem Alkoholismus zu ergeben. Hals Brüder Orin und Mario waren beziehungsweise sind ebenfalls Tennisschüler; die stets nur "Moms" genannte Mutter, eine zwangsneurotische Linguistin und Sprachpuristin, sowie ein Onkel gehören zur Akademieleitung. Höchste Erwartungen der Eltern, kindliches Begehren von Anerkennung, geschwisterliche Rivalität und Eifersucht gehören zur Grundausstattung dieser fragilen Familienkutsche, die zum Zeitpunkt der Rahmenhandlung vor allem von einem Trauma zusammengehalten wird: Der Wissenschaftler-und-Künstler-Übervater beging wenige Jahre zuvor Selbstmord, indem er seinen Kopf in eine speziell präparierte Mikrowelle steckte.
Nachdem der Leser gleich zu Beginn in ein ödipales Psychodrama verstrickt wird, dessen Dimensionen er kaum überschauen kann, entwickelt sich zugleich ein klassischer Thriller-Plot. Die letzte Arbeit, die Hals Vater vor seinem Selbstmord fertiggestellt hatte, war ein Film mit dem Titel "Unendlicher Spaß", der so unterhaltsam ist, dass er jeden auch nur flüchtigen Betrachter in einen irreversiblen Zustand komatöser Erstarrung versetzt: "All diese Leute sind jetzt in geschlossenen Anstalten. Gefügig und kontinent, aber leer wie die Tiefenebene eines vom Rückenmark gekappten Reptiliengehirns." An verschiedenen Orten tauchen Kopien dieser mörderischen "Unterhaltung" auf und amüsieren ihre nichtsahnenden Opfer zu Tode. Die kanadischen Terroristen setzen sich auf die Spur des Films, um durch seine Einspeisung in das nordamerikanische Kabelnetz eine Katastrophe auszulösen. Die Spaßgesellschaft soll mit ihren eigenen Waffen vernichtend geschlagen werden.
Vom Regisseur dieser tödlichen Lustbarkeit heißt es einmal, alle seine Arbeiten seien "grundsätzlich ironisch" gewesen: "Jims Humor war ein trockener Humor." Das besondere Verhältnis von Ernst und Ironie, von erzählerischem Realismus und postmoderner Aufhebung ist bei Wallace nicht nur Gegenstand ästhetischer Reflexion (am Beispiel der "Aprèsgarde"-Filme Incandenzas), sondern auch Formprinzip. Die stilistischen Mittel satirischer Überzeichnung werden ausgiebig eingesetzt, ohne dass sie der Ernsthaftigkeit der Aussage zuwiderliefen. So wird die ganze irre, blut-, schweiß- und tränentriefende Leistungssportwelt detailreich ausgemalt, mit vielen eindrücklichen Nebenfiguren, und zugleich ins Irreale und Absurde verschoben. Unter der Akademie erstreckt sich ein kafkaeskes Tunnelnetz; die Nachwuchsasse haben einen Zeitvertreib erfunden, der einen Nuklearkrieg mit Tennisbällen nachstellt und mit realen Verletzten endet. Immer wieder macht sich Wallace ausgiebig über den Therapeutentick der Amerikaner lustig, wo doch außer Frage steht, dass seine am Rande des Zusammenbruchs traumwandelnden Hauptfiguren dringend professionelle Hilfe brauchen.
Die pseudowissenschaftliche Verzweigungsstruktur, die bei der Lektüre in den Wahnsinn treiben kann, ist ebenfalls eine ironische Volte, da gerade hier wichtige Dinge passieren. Die ersten Anmerkungen erläutern lediglich, hilfreich und harmlos, einige Slang-Ausdrücke für Drogen. Dann plötzlich Anmerkung 24, die sich über zwölf Seiten erstreckt und eine vollständige, kommentierte Filmographie der Werke James O. Incandenzas bietet. Als Quelle wird dazu ein wissenschaftlicher Aufsatz angegeben: "Comstock/Posner/Duquette, ,Die Lachenden Pathologen: Exemplarische Werke der Antikonfluentiellen Aprèsgarde: Einige Analysen der Tendenz zur Stasis im nordamerikanischen Konzeptfilm'." Nicht nur taucht hier ganz beiläufig mit "Stasis" der zentrale Begriff von Wallace' Kulturkritik auf. Liest man die hanebüchenen Abstracts der fiktiven Filme aufmerksam, hat man einige Schlüssel für viele Rätsel des Buchs in der Tasche.
Zugleich kann man hier unter der Lupe studieren, wie sich bei Wallace Schrecken und Witz gegenseitig hochschrauben. Die Handlung des Films "Der Ehevertrag von Himmel und Hölle" wird so zusammengefasst: "Gott und Satan pokern mit Tarotkarten um die Seele eines alkoholabhängigen Snacktütenverkäufers, der von Berninis ,Verzückung der heiligen Theresa' besessen ist." "Spaß mit Zähnen" dagegen geht so: "35 mm; 73 Minuten; schwarzweiß; stumm mit nichtmenschlichem Gebrüll und Geheul. Parodie auf Kosinski/Updike/Peckinpah; Zahnarzt führt bei einem Akademiker, dem er eine Affäre mit seiner Frau unterstellt, sechzehn Wurzelkanalbehandlungen ohne Betäubung durch." Ein letztes, besonders wichtiges Beispiel ist "Medusa gegen Odaliske": "Mobile Hologramme zweier sichtlich todbringender mythischer Frauengestalten duellieren sich vor reflektierenden Flächen auf der Bühne, während ein Live-Publikum langsam versteinert." Je mehr man liest, desto komischer wird es. Es versteht sich, dass sich der Roman selbst ähnlich durchgeknallt zusammenfassen ließe, etwa so: Ein frankophones Terrorkommando in Rollstühlen macht Jagd auf eine Filmkopie, deren Betrachtung arabische Gesundheitsattachés zu windeltragenden, sabbernden Schwachmaten macht.
Macht sich Wallace hier selbst über eine Avantgarde lustig, die die Selbstreflexion bis zum Exzess getrieben hat und nur noch vollkommen Ungenießbares produziert? Oder spiegelt er nicht vielmehr darin sein eigenes Verfahren, das sich auf postmoderne Filmemacher wie Lynch, Tarantino oder Greenaway bezieht? Die Gestalt der Medusa, ein Anblick, der so schön und schrecklich zugleich ist, dass er den Anblickenden versteinert, ist der mythische Kern des Romans. Der philosophisch und mathematisch höchst versierte Autor folgt einer Ästhetik der Fraktale, bei der sich die Grundstrukturen auf jeder kleineren Ebene nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit wiederholen.
Die Gedankenfigur einer das menschliche Fassungsvermögen übersteigenden Erfüllung, ob als Lustgewinn, als Drogentrip, als Schönheit oder als Unterhaltung, findet sich auf jeder Seite und organisiert den Text stärker als eine herkömmliche, kausale Plotstruktur. Auch das überaus kryptische Ende des Romans lässt sich nicht deuten, wenn man nicht die konventionelle Logik der Narration verlässt und etwa zulässt, dass Figuren auf einer strukturellen Ebene miteinander verschmelzen können. Auch dann bleibt immer noch genug für hermeneutische Rätselfreaks. Mark Z. Danielewski, Wallace' genialischer Musterschüler, hat in seinem Meisterwerk "House of Leaves" diese Form philologischer Schnitzeljagd zur Perfektion getrieben.
Nur ein Beispiel: Aus den Anmerkungen ist zu erfahren, dass die Produktionsfirma der letzten Incandenza-Filme "Poor Yorick Entertainment Unlimited" heißt, was auf die Friedhofsszene in Hamlet anspielt, der der Romantitel "Infinite Jest" entlehnt ist: Yorick war der Hofnarr von unendlichem Witz, der nun ebenso unter der Erde liegt, wie James O. Incandenza mit seinem "trockenen Humor".
Ein philosophisches Streitgespräch von "Zauberberg"-Dimensionen zwischen einem amerikanischen Agenten und einem kanadischen (Rollstuhl-)Terroristen spitzt das Thema des Romans auf die politische Frage zu, ob die uneingeschränkte Freiheit des Einzelnen auch seine Selbstzerstörung einschließt, ja ob unter den Bedingungen der modernen Unterhaltungs- und Freizeitkultur der Einzelne noch autonome Entscheidungen treffen kann: Warum ist der "Unendliche Spaß" überhaupt illegal, wenn der Einzelne doch die freie Entscheidung treffen kann, sich grenzenlos, also eben auch tödlich unterhalten zu lassen? Warum nicht jedem die Droge geben, nach der er verlangt?
Um ein bekanntes Bonmot abzuwandeln: "Unendlicher Spaß" als einen Tennisroman zu bezeichnen ist so ähnlich, als würde man sagen, "Moby-Dick" handle vom Walfang. Und doch gelingen Wallace, selbst in jungen Jahren ein vielversprechender Profispieler, wunderschöne Beschreibungen der Faszinationskraft dieses Sports. Ebenso wird man in der Gegenwartsliteratur schwerlich vergleichbar dichte und beklemmende Bilder aus der Innenwelt der Sucht finden, vom titanischen Kampf des Willens gegen seine Entmachtung durch die Droge.
Unterhalb der Tennisakademie liegt eine Entzugsklinik, deren Insassen von David Foster Wallace mit großem Einfühlungsvermögen und Empathie porträtiert werden. Was zunächst wie der größte denkbare Kontrast aussieht, ist tatsächlich ein dunkles Spiegelbild der blitzsauberen Tennissockenwelt auf dem Hügel. Rund um den charismatischen Sozialarbeiter Don Gately, den zweiten Brennpunkt des Romans, entwickelt Wallace ein Kaleidoskop menschlicher Süchte: Gesundheitsfanatiker, Ruhmsüchtige, Alkoholiker, perverse Tierkiller. Schließlich gehört auch die Darstellerin der letzten Incandenza-Filme, eine cracksüchtige Femme fatale namens Madame Psychosis, die wegen ihrer unmenschlichen Schönheit stets verschleiert auftritt, zu den Insassen. Auch Medusa braucht ihren Stoff.
Bei einem Buch wie diesem klingt die Feststellung, es habe "Längen", absurd. Und doch erfordert vor allem der Mittelteil besonderes Stehvermögen. Man sollte aber der Versuchung widerstehen, ganze Kapitel zu überblättern. Denn nicht nur werden hier entscheidende Hinweise gegeben, auch läuft Wallace in mancher Miniatur zu Höchstform auf. So endet die liebevolle Beschreibung eines Trödelladens zweier französischstämmiger Brüder in einer atemraubenden Folter- und Mordszene, die einem Steven King alle Ehre machen würde. Immer wieder werden groteske Szenen aus dem Familienroman der Tennis- und Experimentalfilmdynastie mit hypernaturalistischen Passagen aus dem Junkie-Milieu versetzt, so dass plötzlich eine Schärfe und eine blitzende Gefährlichkeit in den Roman kommen, die es verbieten, sein Thema als eine Spielerei poststrukturalistisch verbildeter Intellektueller abzutun. Wer seine Beschreibungen von Drogenselbsthilfegruppen gelesen hat, wird Wallace auch da ernst nehmen, wo er nur zu spielen scheint.
Der Tod von David Foster Wallace jährt sich am 12. September zum ersten Mal. Dass nun, nach Jahren schwerster Übersetzungsarbeit, sein Hauptwerk auf Deutsch erscheint, ist ein Zufall des Verlagsgeschäfts, der die Rezeption des Buches hierzulande unvermeidlich bestimmen wird. Die Ausweglosigkeit vieler Figuren, die Ausführungen über Depressionen und den Wunsch, dem Leben ein Ende zu setzen, muss man einfach auf den Autor beziehen. Und doch ist dieses Werk viel mehr als nur Ausdruck einer gefährdeten Seele.
Obwohl manche seiner Zukunftsvisionen unserer Internet- und Smartphone-Welt heute fast rührend erscheinen (und anderes, etwa die ökologische Krise, übertrieben), ist sein kulturkritischer Kern von glühender Aktualität. "Infinite Jest" ist für den Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts das, was Musils "Mann ohne Eigenschaften" für das vergangene Jahrhundert war. Dazwischen passt dann noch "Gravity's Rainbow" von Thomas Pynchon, dessen gerade erschienener jüngster Roman "Inherent Vice" im Titel eine versteckte Hommage an Wallace enthält.
Dave Eggers hat in seinem Vorwort zu amerikanischen Taschenbuchausgabe - natürlich ironisch - die Frage gestellt, ob man verpflichtet sei, "Infinite Jest" zu lesen. Bislang konnte der deutschsprachige Leser sich dieser Pflicht entziehen, denn selbst mit guten Englischkenntnissen war das Original eine Zumutung. Zu Ulrich Blumenbachs unglaublicher Leistung könnte man vieles (Lobende) sagen. Dazu hier nur ein Satz: Sie macht es dem deutschen Leser so leicht wie nur möglich.
Wallace wusste, dass man den unendlichen Spaß nur mit seinen eigenen Waffen schlagen kann, mit einen Buch, das man nicht mehr weglegen will. Um die Medusa zu besiegen, muss man ihr einen Spiegel vorhalten.
David Foster Wallace: "Unendlicher Spaß". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ulrich Blumenbach. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009. 1548 S., geb., 39,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
David Foster Wallace, der genialische Autor dieses Werks, der sich nach jahrelangen Depressionen im vergangenen September das Leben nahm, war ein ernsthafter Mensch, unendlich ernsthaft, möchte man heute, nach seinem traurigen Ende, sagen. "Infinite Jest" ist ein moralisches, ja moralistisches Buch über den gegenwärtigen American way of life und damit über den Entwicklungsstand unserer Kultur. Es ist ein Buch über die Leere im innersten Zentrum unserer Gesellschaft, die der Einzelne mit Süchten, Zerstreuungen, Obsessionen und Unterhaltungen aller Art ersatzweise füllt und so verdeckt und verdrängt. Unendlicher Spaß ist das Codewort einer düsteren Zukunftsvision, als Endpunkt menschlicher Evolution bedeutet er den Tod der Kultur und den Tod des Subjekts - und zwar in einem ganz konkreten, nicht übertragenen Sinne. Dieses anstrengende, schwierige, die Geduld des Lesers strapazierende Buch mit dem Titel "Unendlicher Spaß" ist ein Gegengift.
Oberflächlich betrachtet ist "Infinite Jest" ein Science-Fiction-Roman, er spielt überwiegend in einer (beim Erscheinen des Originals 1996) nahen Zukunft, die ungefähr dem Jahr 2009 entspricht, in einem leicht, aber entscheidend modifizierten Nordamerika. Die Vereinigten Staaten haben sich mit Kanada und Mexiko zur "O.N.A.N.", der "Organization of North American Nations", vereinigt, in dem allerdings Teilen der Ostküste vor allem Kanadas die undankbare Rolle einer gigantischen Deponie hochradioaktiven Giftmülls zukommt. Dieses "experialistische" Staatsgebilde wird von einem ehemaligen Schlagersänger namens Johnny Gentle regiert; da man durch neue technische Entwicklungen in der Energieversorgung unabhängig ist, muss man sich um Außenpolitik nicht kümmern. Um die Steuereinnahmen zu erhöhen, hat man den Kalender an Sponsoren verkauft, man lebt im "Jahr des Whoppers" oder im "Jahr der Inkontinenz-Unterwäsche" (in dem die Rahmenhandlung spielt). Ein Terrorismusproblem gibt es auch in dieser postfossilen Welt: Verschiedene québécois-kanadische Separatistengruppen wollen durch Anschläge die Unabhängigkeit erzwingen. Die gefährlichste unter ihnen sind die grotesk-unheimlichen "Assassins des Fauteuils Rollents", die "Rollstuhlattentäter".
Das Epizentrum der Handlung ist die "Enfield Tennis Academy" (die nicht zufällig E.T.A. abgekürzt wird) nahe Boston, eines jener für Amerika typischen privaten Drillinternate der Sampras und Agassis von morgen. Einer ihrer Musterschüler ist Hal Incandenza, ein sowohl sportlich als auch sprachlich hochbegabter Siebzehnjähriger, der ein in diesem Milieu offenbar vollkommen übliches Drogenproblem hat; vor brutalem Leistungsdruck und Konkurrenzkampf flüchtet sich hier jeder in irgendeine Sucht.
Hals Familie bildet das Grundgerüst der Romankonstruktion. Sein Vater James O. Incandenza gründete die Tennisakademie, nachdem er seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich physikalischer Optik an den Nagel gehängt hatte, um fortan abgedrehte, post-postmoderne Experimentalfilme zu drehen und sich dem Alkoholismus zu ergeben. Hals Brüder Orin und Mario waren beziehungsweise sind ebenfalls Tennisschüler; die stets nur "Moms" genannte Mutter, eine zwangsneurotische Linguistin und Sprachpuristin, sowie ein Onkel gehören zur Akademieleitung. Höchste Erwartungen der Eltern, kindliches Begehren von Anerkennung, geschwisterliche Rivalität und Eifersucht gehören zur Grundausstattung dieser fragilen Familienkutsche, die zum Zeitpunkt der Rahmenhandlung vor allem von einem Trauma zusammengehalten wird: Der Wissenschaftler-und-Künstler-Übervater beging wenige Jahre zuvor Selbstmord, indem er seinen Kopf in eine speziell präparierte Mikrowelle steckte.
Nachdem der Leser gleich zu Beginn in ein ödipales Psychodrama verstrickt wird, dessen Dimensionen er kaum überschauen kann, entwickelt sich zugleich ein klassischer Thriller-Plot. Die letzte Arbeit, die Hals Vater vor seinem Selbstmord fertiggestellt hatte, war ein Film mit dem Titel "Unendlicher Spaß", der so unterhaltsam ist, dass er jeden auch nur flüchtigen Betrachter in einen irreversiblen Zustand komatöser Erstarrung versetzt: "All diese Leute sind jetzt in geschlossenen Anstalten. Gefügig und kontinent, aber leer wie die Tiefenebene eines vom Rückenmark gekappten Reptiliengehirns." An verschiedenen Orten tauchen Kopien dieser mörderischen "Unterhaltung" auf und amüsieren ihre nichtsahnenden Opfer zu Tode. Die kanadischen Terroristen setzen sich auf die Spur des Films, um durch seine Einspeisung in das nordamerikanische Kabelnetz eine Katastrophe auszulösen. Die Spaßgesellschaft soll mit ihren eigenen Waffen vernichtend geschlagen werden.
Vom Regisseur dieser tödlichen Lustbarkeit heißt es einmal, alle seine Arbeiten seien "grundsätzlich ironisch" gewesen: "Jims Humor war ein trockener Humor." Das besondere Verhältnis von Ernst und Ironie, von erzählerischem Realismus und postmoderner Aufhebung ist bei Wallace nicht nur Gegenstand ästhetischer Reflexion (am Beispiel der "Aprèsgarde"-Filme Incandenzas), sondern auch Formprinzip. Die stilistischen Mittel satirischer Überzeichnung werden ausgiebig eingesetzt, ohne dass sie der Ernsthaftigkeit der Aussage zuwiderliefen. So wird die ganze irre, blut-, schweiß- und tränentriefende Leistungssportwelt detailreich ausgemalt, mit vielen eindrücklichen Nebenfiguren, und zugleich ins Irreale und Absurde verschoben. Unter der Akademie erstreckt sich ein kafkaeskes Tunnelnetz; die Nachwuchsasse haben einen Zeitvertreib erfunden, der einen Nuklearkrieg mit Tennisbällen nachstellt und mit realen Verletzten endet. Immer wieder macht sich Wallace ausgiebig über den Therapeutentick der Amerikaner lustig, wo doch außer Frage steht, dass seine am Rande des Zusammenbruchs traumwandelnden Hauptfiguren dringend professionelle Hilfe brauchen.
Die pseudowissenschaftliche Verzweigungsstruktur, die bei der Lektüre in den Wahnsinn treiben kann, ist ebenfalls eine ironische Volte, da gerade hier wichtige Dinge passieren. Die ersten Anmerkungen erläutern lediglich, hilfreich und harmlos, einige Slang-Ausdrücke für Drogen. Dann plötzlich Anmerkung 24, die sich über zwölf Seiten erstreckt und eine vollständige, kommentierte Filmographie der Werke James O. Incandenzas bietet. Als Quelle wird dazu ein wissenschaftlicher Aufsatz angegeben: "Comstock/Posner/Duquette, ,Die Lachenden Pathologen: Exemplarische Werke der Antikonfluentiellen Aprèsgarde: Einige Analysen der Tendenz zur Stasis im nordamerikanischen Konzeptfilm'." Nicht nur taucht hier ganz beiläufig mit "Stasis" der zentrale Begriff von Wallace' Kulturkritik auf. Liest man die hanebüchenen Abstracts der fiktiven Filme aufmerksam, hat man einige Schlüssel für viele Rätsel des Buchs in der Tasche.
Zugleich kann man hier unter der Lupe studieren, wie sich bei Wallace Schrecken und Witz gegenseitig hochschrauben. Die Handlung des Films "Der Ehevertrag von Himmel und Hölle" wird so zusammengefasst: "Gott und Satan pokern mit Tarotkarten um die Seele eines alkoholabhängigen Snacktütenverkäufers, der von Berninis ,Verzückung der heiligen Theresa' besessen ist." "Spaß mit Zähnen" dagegen geht so: "35 mm; 73 Minuten; schwarzweiß; stumm mit nichtmenschlichem Gebrüll und Geheul. Parodie auf Kosinski/Updike/Peckinpah; Zahnarzt führt bei einem Akademiker, dem er eine Affäre mit seiner Frau unterstellt, sechzehn Wurzelkanalbehandlungen ohne Betäubung durch." Ein letztes, besonders wichtiges Beispiel ist "Medusa gegen Odaliske": "Mobile Hologramme zweier sichtlich todbringender mythischer Frauengestalten duellieren sich vor reflektierenden Flächen auf der Bühne, während ein Live-Publikum langsam versteinert." Je mehr man liest, desto komischer wird es. Es versteht sich, dass sich der Roman selbst ähnlich durchgeknallt zusammenfassen ließe, etwa so: Ein frankophones Terrorkommando in Rollstühlen macht Jagd auf eine Filmkopie, deren Betrachtung arabische Gesundheitsattachés zu windeltragenden, sabbernden Schwachmaten macht.
Macht sich Wallace hier selbst über eine Avantgarde lustig, die die Selbstreflexion bis zum Exzess getrieben hat und nur noch vollkommen Ungenießbares produziert? Oder spiegelt er nicht vielmehr darin sein eigenes Verfahren, das sich auf postmoderne Filmemacher wie Lynch, Tarantino oder Greenaway bezieht? Die Gestalt der Medusa, ein Anblick, der so schön und schrecklich zugleich ist, dass er den Anblickenden versteinert, ist der mythische Kern des Romans. Der philosophisch und mathematisch höchst versierte Autor folgt einer Ästhetik der Fraktale, bei der sich die Grundstrukturen auf jeder kleineren Ebene nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit wiederholen.
Die Gedankenfigur einer das menschliche Fassungsvermögen übersteigenden Erfüllung, ob als Lustgewinn, als Drogentrip, als Schönheit oder als Unterhaltung, findet sich auf jeder Seite und organisiert den Text stärker als eine herkömmliche, kausale Plotstruktur. Auch das überaus kryptische Ende des Romans lässt sich nicht deuten, wenn man nicht die konventionelle Logik der Narration verlässt und etwa zulässt, dass Figuren auf einer strukturellen Ebene miteinander verschmelzen können. Auch dann bleibt immer noch genug für hermeneutische Rätselfreaks. Mark Z. Danielewski, Wallace' genialischer Musterschüler, hat in seinem Meisterwerk "House of Leaves" diese Form philologischer Schnitzeljagd zur Perfektion getrieben.
Nur ein Beispiel: Aus den Anmerkungen ist zu erfahren, dass die Produktionsfirma der letzten Incandenza-Filme "Poor Yorick Entertainment Unlimited" heißt, was auf die Friedhofsszene in Hamlet anspielt, der der Romantitel "Infinite Jest" entlehnt ist: Yorick war der Hofnarr von unendlichem Witz, der nun ebenso unter der Erde liegt, wie James O. Incandenza mit seinem "trockenen Humor".
Ein philosophisches Streitgespräch von "Zauberberg"-Dimensionen zwischen einem amerikanischen Agenten und einem kanadischen (Rollstuhl-)Terroristen spitzt das Thema des Romans auf die politische Frage zu, ob die uneingeschränkte Freiheit des Einzelnen auch seine Selbstzerstörung einschließt, ja ob unter den Bedingungen der modernen Unterhaltungs- und Freizeitkultur der Einzelne noch autonome Entscheidungen treffen kann: Warum ist der "Unendliche Spaß" überhaupt illegal, wenn der Einzelne doch die freie Entscheidung treffen kann, sich grenzenlos, also eben auch tödlich unterhalten zu lassen? Warum nicht jedem die Droge geben, nach der er verlangt?
Um ein bekanntes Bonmot abzuwandeln: "Unendlicher Spaß" als einen Tennisroman zu bezeichnen ist so ähnlich, als würde man sagen, "Moby-Dick" handle vom Walfang. Und doch gelingen Wallace, selbst in jungen Jahren ein vielversprechender Profispieler, wunderschöne Beschreibungen der Faszinationskraft dieses Sports. Ebenso wird man in der Gegenwartsliteratur schwerlich vergleichbar dichte und beklemmende Bilder aus der Innenwelt der Sucht finden, vom titanischen Kampf des Willens gegen seine Entmachtung durch die Droge.
Unterhalb der Tennisakademie liegt eine Entzugsklinik, deren Insassen von David Foster Wallace mit großem Einfühlungsvermögen und Empathie porträtiert werden. Was zunächst wie der größte denkbare Kontrast aussieht, ist tatsächlich ein dunkles Spiegelbild der blitzsauberen Tennissockenwelt auf dem Hügel. Rund um den charismatischen Sozialarbeiter Don Gately, den zweiten Brennpunkt des Romans, entwickelt Wallace ein Kaleidoskop menschlicher Süchte: Gesundheitsfanatiker, Ruhmsüchtige, Alkoholiker, perverse Tierkiller. Schließlich gehört auch die Darstellerin der letzten Incandenza-Filme, eine cracksüchtige Femme fatale namens Madame Psychosis, die wegen ihrer unmenschlichen Schönheit stets verschleiert auftritt, zu den Insassen. Auch Medusa braucht ihren Stoff.
Bei einem Buch wie diesem klingt die Feststellung, es habe "Längen", absurd. Und doch erfordert vor allem der Mittelteil besonderes Stehvermögen. Man sollte aber der Versuchung widerstehen, ganze Kapitel zu überblättern. Denn nicht nur werden hier entscheidende Hinweise gegeben, auch läuft Wallace in mancher Miniatur zu Höchstform auf. So endet die liebevolle Beschreibung eines Trödelladens zweier französischstämmiger Brüder in einer atemraubenden Folter- und Mordszene, die einem Steven King alle Ehre machen würde. Immer wieder werden groteske Szenen aus dem Familienroman der Tennis- und Experimentalfilmdynastie mit hypernaturalistischen Passagen aus dem Junkie-Milieu versetzt, so dass plötzlich eine Schärfe und eine blitzende Gefährlichkeit in den Roman kommen, die es verbieten, sein Thema als eine Spielerei poststrukturalistisch verbildeter Intellektueller abzutun. Wer seine Beschreibungen von Drogenselbsthilfegruppen gelesen hat, wird Wallace auch da ernst nehmen, wo er nur zu spielen scheint.
Der Tod von David Foster Wallace jährt sich am 12. September zum ersten Mal. Dass nun, nach Jahren schwerster Übersetzungsarbeit, sein Hauptwerk auf Deutsch erscheint, ist ein Zufall des Verlagsgeschäfts, der die Rezeption des Buches hierzulande unvermeidlich bestimmen wird. Die Ausweglosigkeit vieler Figuren, die Ausführungen über Depressionen und den Wunsch, dem Leben ein Ende zu setzen, muss man einfach auf den Autor beziehen. Und doch ist dieses Werk viel mehr als nur Ausdruck einer gefährdeten Seele.
Obwohl manche seiner Zukunftsvisionen unserer Internet- und Smartphone-Welt heute fast rührend erscheinen (und anderes, etwa die ökologische Krise, übertrieben), ist sein kulturkritischer Kern von glühender Aktualität. "Infinite Jest" ist für den Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts das, was Musils "Mann ohne Eigenschaften" für das vergangene Jahrhundert war. Dazwischen passt dann noch "Gravity's Rainbow" von Thomas Pynchon, dessen gerade erschienener jüngster Roman "Inherent Vice" im Titel eine versteckte Hommage an Wallace enthält.
Dave Eggers hat in seinem Vorwort zu amerikanischen Taschenbuchausgabe - natürlich ironisch - die Frage gestellt, ob man verpflichtet sei, "Infinite Jest" zu lesen. Bislang konnte der deutschsprachige Leser sich dieser Pflicht entziehen, denn selbst mit guten Englischkenntnissen war das Original eine Zumutung. Zu Ulrich Blumenbachs unglaublicher Leistung könnte man vieles (Lobende) sagen. Dazu hier nur ein Satz: Sie macht es dem deutschen Leser so leicht wie nur möglich.
Wallace wusste, dass man den unendlichen Spaß nur mit seinen eigenen Waffen schlagen kann, mit einen Buch, das man nicht mehr weglegen will. Um die Medusa zu besiegen, muss man ihr einen Spiegel vorhalten.
David Foster Wallace: "Unendlicher Spaß". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ulrich Blumenbach. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009. 1548 S., geb., 39,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
"Alles und noch mehr' könnte eine Beschreibung dieses Romans sein. -- Don DeLillo
Das Buch ist 1646 Seiten dick, und es gibt nicht einen einzigen müßigen Satz ... Ich las das Buch mit 25 und ich verbrachte einen Monat mit nichts anderem ... Wenn Sie nach einem Monat Lektüre aus diesen Seiten heraustreten, sind Sie ein besserer Mensch. Es ist verrückt, aber auch schwer zu leugnen. Ihr Verstand ist gestärkt, weil er einen Monat lang trainiert wurde, und was noch wichtiger ist, Ihr Herz ist praller. -- Dave Eggers aus dem Vorwort 2006
Das Buch ist 1646 Seiten dick, und es gibt nicht einen einzigen müßigen Satz ... Ich las das Buch mit 25 und ich verbrachte einen Monat mit nichts anderem ... Wenn Sie nach einem Monat Lektüre aus diesen Seiten heraustreten, sind Sie ein besserer Mensch. Es ist verrückt, aber auch schwer zu leugnen. Ihr Verstand ist gestärkt, weil er einen Monat lang trainiert wurde, und was noch wichtiger ist, Ihr Herz ist praller. -- Dave Eggers aus dem Vorwort 2006
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dies Buch, verkündet Rezensentin Angela Schader fröhlich gleich zu Beginn ihrer Rezension, ist so gebaut, dass man nach einem ersten Durchgang durch die knapp 1600 Seiten gleich wieder von vorne anfangen kann - erst dann nämlich erschließe sich schon das erste Kapitel so richtig. Aus ihrer Besprechung kann man wohl schließen, dass sich sowohl die erste wie womöglich auch weitere Lektüren durchaus lohnen. Die recht ausführliche Inhaltsangabe geht zunächst auf die Geschichte der protagonistischen Familie Incandenza ein. Der Vater war Filmemacher, dann Gründer jener Tennisakademie, die ein zentraler Schauplatz des Romans ist. Dort findet auch eine Art Tennisturnier mit nuklearen
Mehr anzeigen
Sprengköpfen statt, das "Eschnaton" heißt und von Schader gleichfalls beschrieben wird. Das Hauptwerk des James Incandenza ist ein Film des Titels "Unendlicher Spaß", dessen Betrachtung leider zur Ausschaltung sämtlicher Geistesfunktionen führt. Weiterer Schauplatz: die Drogen-Entzugsanstalt Ennet House, der der - versehentliche - Mörder Don Gately vorsteht. Von großer Wichtigkeit sind die Programme der Anonymen Alkoholiker, wie überhaupt Drogen und Sucht auf allen Ebenen ein zentrales Motiv des Romans sind. Die Rezensentin leugnet nicht, dass die Lektüre des Buchs eine durchaus "strapaziöse" Sache sein kann, insbesondere, wenn etwa zur Hälfte sämtliche "Leitideen" erst mal entfaltet sind. Mindestens eines aber entschädigt für alle Mühen: der "sprachliche Reichtum" des Buches, den der Übersetzer Ulrich Blumenbach ins Deutsche gebracht hat. Nicht zuletzt ihm möchte Schader einen "dicken Lorbeerkranz winden".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Schließen
»Man muss es lesen, jetzt, es wird zusehends gegenwärtiger.« Frankfurter Rundschau 20161231
"Harald Schmidt treibt einem mit dem sprichwörtlichen Abkacken des Extremdrogisten "Poor Tony Krause" den Schauer in die Ohren."
Broschiertes Buch
Auf dem Weg zum besseren Menschen
Im exklusiven Club der literarischen Überflieger ist David Foster Wallace mit seinem 1996 veröffentlichten Opus magnum «Unendlicher Spaß» das einzige US-amerikanische Mitglied. Er gilt als der innovativste postmoderne Schriftsteller, …
Mehr
Auf dem Weg zum besseren Menschen
Im exklusiven Club der literarischen Überflieger ist David Foster Wallace mit seinem 1996 veröffentlichten Opus magnum «Unendlicher Spaß» das einzige US-amerikanische Mitglied. Er gilt als der innovativste postmoderne Schriftsteller, und sein voluminöser Roman, ein intellektuell solitäres Werk der englischsprachigen Literatur, gilt als Meilenstein, Maßstäbe setzend und Horizonte öffnend für die Literatur des neuen Jahrhunderts. Erst 2009 wurde nach sechsjähriger Arbeit auch eine deutsche Übersetzung veröffentlicht, eine Sisyphosarbeit mit mehr als 1500 Buchseiten. Als sein literarisches Vorbild hat der Autor Thomas Pynchon bezeichnet, mich hat diese komplexe Prosa beim ersten Lesen in einigen Aspekten unwillkürlich auch an James Joyce erinnert.
Drogen und Tennis sind die beherrschenden Themen dieses dystopischen Romans, der zeitlich in einer nahen Zukunft angesiedelt ist mit radikalen politischen und sozialen Umwälzungen. Die USA, Kanada und Mexico haben den neuen Staat ONAN gebildet, der den Gregorianischen Kalender abgeschafft hat und das Recht auf die Benennung der Jahre an zahlungskräftige Firmen verkauft. Der überwiegende Teil des Plots ist demzufolge im Jahr der Inkontinenz-Unterwäsche angesiedelt, das folgende Jahr wird das Jahr des Glad-Müllsacks sein. Frankokanadische Separatisten wollen sich der Videokassette «Unendlicher Spaß» als Waffe bedienen, ein Film, der seine Zuschauer schon nach wenigen Minuten unwiderruflich in den Geisteszustand von Kleinkindern versetzt und damit die Amerikaner zu wehrlosen Opfern ihrer unbändigen Konsumgier macht. Zentraler Handlungsort ist die Bostoner Enfield-Tennisakademie und eine nahegelegene Drogenentzugsanstalt. Die beißende Kapitalismuskritik des Autors wird sinnfällig durch seine sarkastische Beschreibung des geisttötenden, medialen Dauerfeuers, unter dem die manipulierten Menschen stehen und auf das sie zumeist hedonistisch einseitig durch extensiven Drogenkonsum reagieren.
Das Absurde ist hier aber nicht nur auf die Handlung selbst beschränkt, der verwegene Schreibstil von David Foster Wallace ergänzt gekonnt den wirren Plot durch eine ironisch eingebrachte Unzahl von Neologismen, Fremdwörtern und äußerst komplizierten Satzgebilden, in die neben vielerlei absurdem Fachjargon auch häufig ordinärer Alltagsslang mit eingebaut ist. All das aber ist in einer geschliffenen, grammatikalisch korrekten, glasklaren Sprache geschrieben und kongenial übersetzt, Chapeau! Leicht lesbar also, wären da nicht die immer wieder ausufernden, überlangen Wortkaskaden mit den ungewohnten, neuartigen Wortgebilden. Außerdem, und das ist typisch für DFW, wird der Lesefluss durch ein umfangreiches Glossar mit nicht weniger als 388 kleingedruckten Anmerkungen gestört, die allein schon 134 Buchseiten füllen, - beim Hin- und Herblättern sind allerdings die doppelten Lesebändchen sehr hilfreich.
Bleibt die Frage zu klären, ob die Lektüre lohnt? Dem ernsthaft literarisch Interessierten sei, allein der eigenen Belesenheit wegen, dieser Roman unbedingt empfohlen, er gehört nun mal zum literarischen Kanon. Was die schiere Textmasse anbelangt, so sei angeraten, in Etappen mit längeren Zwischenpausen zu lesen, wie ich es gemacht habe, - denn egal, wo man das Buch aufschlägt, man ist sofort wieder «drin» in diesem originären Text. Aber auch unvollständiges Lesen ist hier sinnvoll! Denn wer auch nur hundert Seiten davon gelesen hat, ist in jeder Hinsicht bereichert, hat den wichtigsten Roman eines der kreativsten Schriftsteller unserer Zeit kennengelernt und kann durchaus auch mitreden. Nicht zuletzt aber ist dieses satirische Textkonvolut mit viel Humor gewürzt, erheitert immer wieder mit überraschendem Wortwitz und allerlei narrativen Finessen, wird also seinem dem Hamlet entlehnten Titel vollinhaltlich gerecht. Glaubt man dem Feuilleton, ändert man sich als Leser nach «Unendlicher Spaß», wird sogar ein besserer Mensch. Na, wenn das kein Grund ist zum Lesen!
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Der vielleicht anspruchsvollste und zugleich unterhaltendste Roman aller Zeiten. Extrem komplex und vielschichtig, zutiefst verstörend, saukomisch, tragisch und mitreißend. Es mag eine Mehrheit geben, welche das langweilig findet, aber das ist dann auch nur der eigenen Blödheit …
Mehr
Der vielleicht anspruchsvollste und zugleich unterhaltendste Roman aller Zeiten. Extrem komplex und vielschichtig, zutiefst verstörend, saukomisch, tragisch und mitreißend. Es mag eine Mehrheit geben, welche das langweilig findet, aber das ist dann auch nur der eigenen Blödheit geschuldet. Wer wissen will, wie großartig Literatur sein kann, muss diesen Roman zumindest einmal versucht haben. Er reicht für Jahre!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Dieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Kiepenheuer & Witsch Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s …
Mehr
Dieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Kiepenheuer & Witsch Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s Fussstapfen zu treten. Die ganz persönliche Lesezeit betrug ein Jahr. War es eine verlorene Zeit? Machen wir uns auf die Suche.
Gewöhnlicherweise beginnt eine Rezension mit einer Zusammenfassung des Inhalts in Stichworten. Aber bei Foster Wallace ist nichts gewöhnlich, schon gar nicht der Inhalt. Es geht im weitesten Sinne um eine Tennisakademie. Es geht zum Beispiel auch um James O. Incandenza, den exzentrischen Gründer dieser Tennisakademie, der gleichzeitig auch Regisseur ebenso exzentrischer Kurzfilme war, bevor er sich irgendwann mit dem Kopf in der Mikrowelle das Leben nahm. Seine Frau und seine Söhne waren oder sind Teil der Akademie; die einen als Spieler, die Mutter als Dozentin und Co-Rektorin. Es geht aber auch um ein Heim für Suchtabhängige jeder Couleur, das nur unweit von der Tennisakademie beheimatet ist. Und es geht um eine kanadische Widerstandsgruppe von Rollstuhlfahrern, die aus irgendeinem bis zum Schluß unbekannten Grund hinter einer Videokassette aus dem Schöpfungsfundus von Incandenza herjagen. Wobei kanadisch eigentlich nicht richtig ist, weil sich in dem futuristisch angelegten Roman Kanada mit den USA und Mexiko zu den sogenannten O.N.A.N.-Staaten zusammengeschlossen hat.
Der Versuch einer Inhaltsangabe muss an dieser Stelle wegen Sinnlosigkeit abgebrochen werden. Wer nach Inhalt oder gar einem durchgehenden Handlungsfaden sucht, ist bei Unendlicher Spaß falsch. Der Autor wirft dem Leser Mosaiksteine zu, die dieser die längste Zeit versucht, mühsam zu einem Bild zusammenzusetzen, um am Schluss zu erfahren, dass es gar kein Bild gibt. Der Roman endet an einer scheinbar beliebigen Stelle. Das Werk lebt vom Augenblick. Seite für Seite.
Irgendwann erkennt man, dass man seinen gewohnten Stil des Buchlesens adaptieren und sich einer neuen Dimension des Lesens öffnen muss. Als wenn man im Kunstmuseum von den alten Meistern des Mittelalters zum allerersten Mal in die Abteilung für abstrakte Kunst wechselt. Und so wie man in einem abstrakten Gemälde nicht nach Gegenständen suchen sollte, muss man Foster Wallace seitenlang einfach nur auf sich wirken lassen. Der Mann ist ein linguistischer Vulkan, sein sprachliches Repertoire ist beeindruckend. Und wo seine/unsere Sprache nicht ausreicht, erfindet er einfach neue Worte und Begrifflichkeiten. Deshalb auch grenzenlose Hochachtung für Ulrich Blumenbach, der in der Tat fünf (!) Jahre an der Übersetzung gearbeitet hat und es zum Beispiel schaffte, nicht nur die komplexesten Wortschöpfungen zu intonieren, sondern zum Beispiel auch schwierige, eher lautmalerische Passagen mit englischer Sprache und Schweizer Akzent ins deutsche Pendant zu transferieren.
Natürlich hat solch ein Buch zwangsläufig auch seine Längen und Hänger, und das nicht zu knapp. Dann ist der Leser der Wanderer durch die Wüste, wartend auf die nächste Oase. Und die liefert Foster Wallace sehr zuverlässig immer wieder. Als dieses Werk entstand, musste sich sein Kopf wie ein sprühender Geysir anfühlen, denn das Buch ist ein Spiegelbild seiner unbändigen Kreativität, seiner Schaffenskraft, seiner Energie, seiner Kompetenz in vielen Themen, aber auch seiner mentalen Verwirrungen. Allein seine Fußnoten erstrecken sich oft über viele Seiten und haben wiederum weitere Fußnoten, weil er es offensichtlich nie ganz schaffte, alles unterzubringen, was ihm in den Sinn kam. Allerdings wird in manchen Passagen auch deutlich, wie schmal der Grat zwischen Genialität und Schrott oft ist.
Unendlicher Spaß gilt als ein zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990er Jahre und wurde vom Time Magazin zu den 100 besten englischsprachigen Romanen gerechnet. Diese Einschätzung erfuhr posthum eine weitere Aufwertung. Wallace nahm sich 2008 nach schweren Depressionsphasen und langer Alkoholabhängigkeit im Alter von 46 Jahren das Leben.
Wer sich an dieses Werk heranwagt, sollte sich von den standardisierten Lese-Erwartungen loslösen, viel Zeit haben und sollte offen sein für experimentelle Literatur. Dann kann Unendlicher Spaß eine bereichernde Erfahrung sein.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Dieser Roman verändert. Die unzähligen Erzähl- und Assoziationsstränge entsprechen inneren Gedanken- und Gefühlssplittern. Ich habe manchmal den Eindruck, dieses Werk lese mich. Es fasziniert, berauscht, begeistert, verstört, knistert, magnetisiert. …
Mehr
Dieser Roman verändert. Die unzähligen Erzähl- und Assoziationsstränge entsprechen inneren Gedanken- und Gefühlssplittern. Ich habe manchmal den Eindruck, dieses Werk lese mich. Es fasziniert, berauscht, begeistert, verstört, knistert, magnetisiert.
"Ausgezeichnet" ist nicht angemessen - "unique".
Weniger
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für