
Elias Hirschl
MP3-CD
Salonfähig
. Ungekürzt.. 435 Min.. Lesung. Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Wacks, Georg
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
Was, wenn man sich ein perfektes Leben wie eine zweite Haut überziehen könnte? Willkommen bei Austrian PsychoStundenlang übt er vor dem Spiegel seinen Gang, sein Lächeln, seine Art zu sprechen. Julius Varga, der Parteichef, ist das ganz große Idol des namenlosen Erzählers. "Ich gebe mich für dich auf, Julius. Ich liebe dich." In seiner Abwesenheit gießt er seine Zimmerpflanzen, als ob dies ein Staatsakt wäre. Auf einer unteren Ebene dient der Erzähler der Partei und eifert seinem Vorbild nach. Er ist besessen von Marken und Äußerlichkeiten und der Ästhetik von Terroranschlägen.El...
Was, wenn man sich ein perfektes Leben wie eine zweite Haut überziehen könnte? Willkommen bei Austrian PsychoStundenlang übt er vor dem Spiegel seinen Gang, sein Lächeln, seine Art zu sprechen. Julius Varga, der Parteichef, ist das ganz große Idol des namenlosen Erzählers. "Ich gebe mich für dich auf, Julius. Ich liebe dich." In seiner Abwesenheit gießt er seine Zimmerpflanzen, als ob dies ein Staatsakt wäre. Auf einer unteren Ebene dient der Erzähler der Partei und eifert seinem Vorbild nach. Er ist besessen von Marken und Äußerlichkeiten und der Ästhetik von Terroranschlägen.Elias Hirschls neues Werk ist ein großer Wurf und ein Vergnügen. Das wahnwitzige Porträt der Generation Slim Fit: jung, schön, intelligent, reich, oberflächlich und brandgefährlich.
Elias Hirschl wurde 1994 in Wien geboren, wo er als Autor, Poetry-Slammer und Musiker lebt. 2020 erhielt er den Reinhard-Priessnitz-Preis.
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Gesamtlaufzeit: 435 Min.
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 27. August 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783785784020
- Artikelnr.: 61519614
Herstellerkennzeichnung
Lübbe Audio
Schanzenstr. 6-20
51063 Köln
matthias.mundt@luebbe.de
www.luebbe.de
+49 (0221) 8200-0
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Paul Jandl ist hin und weg von dieser Politsatire, die den Politikertypus Sebastian Kurz - smart, schwiegersohntauglich, kontrolliert und optimiert für den Machterhalt - für ihn auf den Punkt bringt. Autor Elias Hirschl hat den Bogen jedenfalls raus, wie man Originalzitate gerade nur so weit satirisch abzuwandeln, dass sie immer noch "wie Originale klingen", lobt der Kritiker. Für Jandl, dem es vor der "zähnefletschende Freundlichkeit" der im Buch beschriebenen Partei und ihres Vorbilds sichtlich graut, wird Kurz hier korrekt als "Kunstfigur" beschrieben. Dass Kurz laut Autor nicht das einzige Vorbild für den Protagonisten im Roman ist, glaubt Jandl sofort.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieses Buch ist es wirklich wert, wahrgenommen zu werden. Wir sollten es vielleicht ein paar Politikern schenken, die schauen beim Lesen in einen Spiegel. Tun sie doch eh so gerne - Karriere statt Biografie. Und dann käme Elias Hirschl damit auch mal verdient auf die Bestsellerliste." Elke Heidenreich, Spiegel Online, 23.1.22 "Elias Hirschl beweist mit 'Salonfähig' nicht nur schriftstellerische, sondern auch prophetische Qualitäten. Die Geschichte über einen jungen Politiker mit Kultstatus liest sich bereits wie zeitgenössische Geschichte." Presse am Sonntag, 12.12.21 "Ein hinterhältiges Buch ... ein bitterböses Porträt über die 'Generation Slimfit'." Heinz Sichrovsky, ORF3 erLesen, 24.10.21 "Einer der stärksten Romane der Herbstsaison ...
Mehr anzeigen
Hirschl ist mit seiner Stilparodie der Politrhetorik ... ein Verkaufsschlager gelungen." Sebastian Fasthuber, Falter, 03.11.21 "Der Sog zieht einen mit ... Hirschl gelingt es fast nebenbei, das Psychogramm einer ganzen Generation zu zeichnen ... Der Autor reiht sich nahtlos ein in die anderen großen österreichischen Erzähler gesellschaftlicher Zeitkritik, von Thomas Bernhard über Elfriede Jelinek bis zu Michael Haneke." Marc Ottiger, Der Freitag, 28.10.21 "Die perfekte Romansatire ... 'Salonfähig' erreicht höchstes Niveau. Das Buch zerlegt eine Szene, in der Politik als Lifestyle- und Narzissmus-Accessoire funktioniert." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 09.09.21 "Eine politische Groteske, die sich wie ein Psycho-Thriller liest" Alice Pfitzner, ORF ZIB, 31.08.21 "Es ist ein grausamer Roman. Grauslich auch. Zum Fremdschämen sowieso. Und witzig ist er ... Das Ende, das sich Elias Hirschl hat einfallen lassen, ist nicht lustig, sondern hochdramatisch." Peter Pisa, Kurier, 04.09.21 "Es ist bitterböse ... 250 Seiten unterhaltsamer Irrsinn auf ziemlich hohem Niveau, beklemmend, erschreckend ... 'Salonfähig' ist ein Vexierbild, bei dem am Ende nicht klar wird, wo sich Wahrheit und Wahnsinn überschneiden, was ist, was sein könnte." Cathrin Kahlweit, Süddeutsche Zeitung, 03.09.21 "Natürlich lässt sich Hirschls Roman als ein satirischer, übertouriger Zeitkommentar lesen, ... als düstere Vorstudie zur fröhlichen, spätkapitalistischen Selbstdressur ... Allerdings kann man glücklicherweise sagen, dass Elias Hirschls Humor in den dunkelsten Augenblicken seiner zeitgenössischen Gruselgeschichte am hellsten schillert." David Hugendick, Zeit Online, 02.09.21 "Eine Art satirischer Schlüsselroman über Sebastian Kurz ... Geistreich und vielschichtig." Stephan Löwenstein, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.08.21 "Hirschl schafft es in diesem Roman, ein herrliches Porträt der Generation Slim Fit zu zeichnen, das die Abgründe zwischen Innovation und Tradition in unserer Gesellschaft auf wahnwitzige Art und Weise spürbar macht. Nicht zuletzt besticht 'Salonfähig' durch seine Sprache, die humorvoll und überaus reflektiert daherkommt und vom ersten bis zum letzten Moment packend bleibt." Sophie Reyer, Standard Album, 28.08.21 "Hirschl ist ein exakter und unerbittlicher Beobachter, ... der es atemlos auf die Spitze treibt. Ein Roman, der seine Übertreibungen hinterfotzig in bester Erzählqualität auf dem Silbertablett kredenzt. Unterhaltsam und gruselig zugleich." Bernd Noack, Spiegel Online, 25.08.21 "Als literarisches Spiel aus NLP-Rhetorik und Techniken der sogenannten Pick-Up-Artists ... funktioniert 'Salonfähig' auch als groteske und sprachlich höchst versierte Stilkarikatur ... Ein schwarzhumoriger Roman, der mit einem rhythmischen Sog die Sprache der Generation Slim Fit entlarvt und gleichzeitig das überspitzte Abbild einer Welt zeichnet, in der das Charisma, die Attraktivität und Wortgewandtheit einiger junger Menschen rechtes Gedankengut wieder salonfähig gemacht haben." Julia Baschiera, Ö1 Kulturjournal, 23.08.21 "'Salonfähig' ist ein Roman, der nur aus Höhepunkten besteht." Lisa Schneider, FM4, 25.08.21 "Elias Hirschl entlarvt in seinem Roman mit bösem Humor die Sprache der Generation Slim Fit." Sebastian Fasthuber, Falter, 18.08.21 "Politische Satire auf diesem imposanten Niveau hat hierzulande Seltenheitswert ... Ein österreichisches Panoptikum, reich an Wahn und Witz, aber auch an Wirklichkeitsnähe." Werner Krause, Kleine Zeitung, 07.08.21
Schließen
Gebundenes Buch
Ein ideal konstruiertes Ich
Salonfähig, geschrieben von dem Wiener Schriftsteller Elias Hirschl, ist eine Satire auf die politische Klima in Österreich. Obwohl man denken könnte, dass die Geschichte vom Bundeskanzler Julius Varga handelt, ist die Hauptfigur trotzdem ein anonymer …
Mehr
Ein ideal konstruiertes Ich
Salonfähig, geschrieben von dem Wiener Schriftsteller Elias Hirschl, ist eine Satire auf die politische Klima in Österreich. Obwohl man denken könnte, dass die Geschichte vom Bundeskanzler Julius Varga handelt, ist die Hauptfigur trotzdem ein anonymer Ich-Erzähler. Von Anfang an lernen wir, durch seine Äußerungen und Angewohnheiten, ein sehr seltsame Figur kennen. Als Regional-Funktionär der Jungen Mitte, möchte er wie sein Idol Varga sein, denn er ist laut ihm perfekt. Der namenlose Erzähler sagt uns daher nicht mehr, als er uns sagen will und manipuliert, wie in der Politik, jedes Detail seiner Existenz. Schon bald findet man heraus, dass er an einer Form von Wahnsinn leidet, die viele Sachen erklärt. Ist er aber wirklich die Person, die wir denken?
Im Buch von Hirschl ist der Humor ausdrücklich anwesend. Dies bedeutet durchaus nicht, dass dieser Roman, mit seinen ziemlich kurzen Kapiteln, uns schreckliche und grauenvolle Szenen erspart. Es ist das erste Buch, bei dem die Leute nicht wissen, ob sie lachen dürfen oder nicht. Manchmal entsteht schnell ein Schuldgefühl. Es ist erstaunlich, wie der Erzähler diese Verwirrung bei uns erzeugt. Man könnte Salonfähig also einen schockierenden Satireroman nennen.
„ Ich schalte das Handy anstandshalber wieder aus und trinke noch einen Schluck, als das nächste Shoah fällt.“ S. 146
„Ich wünsche mir, dass…die Brennstäbe des Kernkraftwerks Temelín durchschmolzen sind, dass der tote Metallkörper eines manövrierunfähigen Flugzeugs im Innenstadtgebiet aufgeschlagen ist…dass, während ich mir am Morgen einen Kaffee zubereitete, die Ö1-Sprecherin in apathischem Ton aus dem Küchenradio ihrem Publikum beibringen muss, dass der Stephansdom in die Luft geflogen ist. Die Oper. Das Burgtheater…dass die Staatsoper brennt, das Schloss Belvedere…Ich werden mit Menschen telefonieren, die besorgt um mich sind, und ihnen versichern, dass ich lebe, dass es mir gut geht…und sie alle werden glücklich sein…“ S. 173-174
Brauchst du wirklich das alles, damit du weißt, dass die Leute sich um dich kümmern? Das ist so krank.
Darüber hinaus machen die oberflächlichen Figuren die im Alltag des Erzählers auftauchen uns verrückt. Sie reden einfach durcheinander und obwohl wir verstehen, was sie sagen, haben wir das Gefühl, dass nichts Sinnvolles dabei herauskommt. Sie entsprechen am besten der egozentrischen Welt mit den Pressekonferenzen und Wahlsiegpartys, in der sie leben. Neben diesen absurden Szenen gibt es die langwierigen Monologe des Erzählers, in dem er uns, aber auch sich selbst überzeugt, dass er authentisch und fast perfekt ist. Es geht also nicht darum, wer man wirklich ist, sondern wie Menschen uns wahrnehmen. Wie kann ich für andere der Klügste, Reichste und Wichtigste sein? Kein Wunder, dass dieser Roman eine Satire auf Politik ist.
„Ich lache. Ich lache authentisch. Ich sitze am Steuer meines Porsche 911 auf dem Weg zur Bundesleitungsklausur… und übe das Lachen, damit es natürlich wirkt…“ S. 12
„ Schließen ist von großer Relevanz. Schließt man den Mund nach dem Lachen nicht mehr, kann das zu furchtbarer Verwirrung führen.“ S. 12
„Das Lachen hingegen übe ich, damit ich ganz authentisch auf einen von Julius Witzen reagieren kann…“ S.13
„Meine Rhetoriktrainerin sagt, ich wirke nicht authentisch genug…Nicht authentisch genug! Können Sie sich das vorstellen?... Ich! Und nicht authentisch!“ S. 117
Salonfähig ist wirklich ein unglaublich gutes Buch. Ich habe dazu nichts zu sagen, außer dass ich nicht die Intelligenz von Hirschl hatte, alles zu bemerken. Alles ist bis ins Detail ausgearbeitet und kontrolliert. Jedes Mal, wenn man davon überzeugt ist, dass man etwas versteht, bricht der Erzähler diese Gedanken ab. Der Leser wird bis zu den letzten Seiten auf die Folter gespant und das ist wirklich fantastisch.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Politische Mitte
Er ist jung, er ist schön und er ist erfolgreich. Der Parteichef Julius Varga achtet mehr auf seine Äußerlichkeiten und die Wirkung seiner Präsenz, als sich mit den Problemen der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Er begibt sich als Protagonist des Buches auf …
Mehr
Politische Mitte
Er ist jung, er ist schön und er ist erfolgreich. Der Parteichef Julius Varga achtet mehr auf seine Äußerlichkeiten und die Wirkung seiner Präsenz, als sich mit den Problemen der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Er begibt sich als Protagonist des Buches auf eine andere Ebene, um sich selbst zu beobachten und anzuhimmeln. Er besucht Rhetoriktrainerinnen, kämmt sich 40 mal das Haar und strebt den perfekten Menschen an, vergisst dabei aber sein persönliches Umfeld. Erfolgsverwöhnt strebt er so dem Untergang entgegen...
Der österreichische Autor Elias Hirschl hat mit "Salonfähig" aus meiner Sicht einen außergewöhnlichen Roman veröffentlicht. Er hält der Gesellschaft einen Spiegel vor, in der sie ihre eigene Oberflächlichkeit und Egozentrik erkennen kann und erzählt die Geschichte seines Protagonisten in einem provokativen und bemerkenswerten Schreibstil, der bei mir einen enormen Lesefluss aufkommen ließ. Stakkatoartig feuert er die Salven ab, die in ihrer Direktheit sicherlich anecken werden und so auch ihre Wirkung nicht verfehlen. Aber gerade der Hauptprotagonist macht es mit seiner mehr als unsympathischen Art nicht ganz einfach der Geschichte zu folgen. Die vielen Übertreibungen und ausufernden Exzesse vertiefen den Sinn des Romans, machen ihn aber auch schwerverdaulich. Im Finale war ich dann doch ein wenig enttäuscht, da ich ein Inferno großen Ausmaßes erwartet habe und dies nicht geliefert bekam.
Insgesamt ist "Salonfähig" aus meiner Sicht ein schwer einzuordnender Roman, der polarisieren wird, aber ich denke, das war dem jungen österreichischen Autor auch klar. Sein Schreibstil lässt auf alle Fälle aufhorchen und gespannt in die Zukunft blicken, mich konnte das Buch jedoch nicht ganz überzeugen, so dass ich es mit drei von fünf Sternen bewerte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für