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Heinz Strunk hat ein neues Genre geschaffen: Das Kurzhörspiel. Ganz in der Tradition der frühen Helge Schneider-Hörspiele übernimmt Heinz Strunk sämtliche Rollen und hat zudem alle Geräusche und Sounds selbst produziert. 30 Sekunden bis fünf Minuten dauern seine schrägen Momentaufnahmen aus dem Alltag, die von der hysterischen Zugansage bis zum schmerzhaften Arztbesuch reichen.
"Unter den Giganten des Komischen nach Karl Valentin bzw. im letzten Halbjahrhundert erscheint mir Heinz Strunk nach Heino Jaeger, Gerhard Polt und Helge Schneider zwar der noch unbekannteste, aber keineswegs
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Produktbeschreibung
Heinz Strunk hat ein neues Genre geschaffen: Das Kurzhörspiel.
Ganz in der Tradition der frühen Helge Schneider-Hörspiele übernimmt Heinz Strunk sämtliche Rollen und hat zudem alle Geräusche und Sounds selbst produziert. 30 Sekunden bis fünf Minuten dauern seine schrägen Momentaufnahmen aus dem Alltag, die von der hysterischen Zugansage bis zum schmerzhaften Arztbesuch reichen.

"Unter den Giganten des Komischen nach Karl Valentin bzw. im letzten Halbjahrhundert erscheint mir Heinz Strunk nach Heino Jaeger, Gerhard Polt und Helge Schneider zwar der noch unbekannteste, aber keineswegs mindeste Bruder, sondern heute schon ein inter pares." Eckhard Henscheid
Autorenporträt
Heinz Strunk, Schriftsteller, Musiker und Schauspieler, wurde 1962 in Hamburg geboren. Sein Buch "Fleisch ist mein Gemüse" verkaufte sich eine halbe Million Mal. Es ist Vorlage eines preisgekrönten Hörspiels, eines Theaterstücks, eines Kinofilms. Auch die darauf folgenden Bücher des Autors wurden zu Bestsellern. Neben zahlreichen anderen Produktionen - darunter seine Hörspiele - sind all seine Romane sind als Autorenlesungen bei tacheles! lieferbar. Für seinen Roman "Der goldene Handschuh", nominiert für den Leipziger Buchpreis, erhielt er den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2016.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.04.2006

DAS HÖRBUCH
Aufhören!
Das wurde aber auch Zeit: Kurzhörspiele von Heinz Strunk
Türenquietschen, leise säuselt eine Panflöte, Schritte, es ratscht ein Reißverschluss, und plötzlich pladdert heftig Urin auf Porzellan. Dann ein verhaltener Furz und die erleichterte Stimme eines Mannes: „Das wurde aber auch Zeit”. Doch seine Erleichterung währt nur kurz, die Tür öffnet sich erneut, herein tritt die Klofrau und ruft: „Aufhören, sofort aufhören! Ich habe es genau gesehen!” Ja, was denn? „Mehr als dreimal abschütteln ist Onanie!”
So endet, nach gerade einmal 106 Sekunden, eines der längeren Kurzhörspiele auf der neuen CD des Moderators, Musikers, Erfolgsschriftstellers und eben Hörspielmachers Heinz Strunk. Dass er eine Vorliebe für bizarre Volksweisheiten hegt, weiß man spätestens seit seinem Roman „Fleisch ist mein Gemüse”. Auch seine Fixierung auf die niederen Funktionen des Körpers scheint tief verwurzelt zu sein. Ob Furzen oder Rülpsen, ob „Arschbrand” oder „Hackfahne”, nichts Orales oder Rektales ist Strunk fremd.
Ein zweiter thematischer Strang dieses Hörbuchs wird schon im Titel angesprochen: „Mit Hass gekocht”. Ums Essen drehen sich viele der hier versammelten 25 Kurzhörspiele aus zwölf Jahren. Eine von Strunks Figuren hat das Distinktionspotenzial erkannt, das in der Zubereitungsart von Gerichten liegen kann. Mikrowellenpete nimmt ausschließlich Mikrowellenprodukte zu sich: „Ja, das ist schon echt gut, wenn man was Eigenes hat.”
Da fällt einem gleich der Protagonist aus „Fleisch ist mein Gemüse” ein, der, aknegeplagt, das Tageslicht scheut und lieber allein in seinem Keller an Musikstücken „schraubt”. Da hatte er, außer seinen Pickeln, auch was Eigenes.
Die Liebe zum Mehrspurverfahren teilt der Held mit seinem Schöpfer. Auch für „Mit Hass gekocht” gilt: Konzept, Aufnahme, Schnitt, Produktion, Sprache: Heinz Strunk. Nicht dass das so ungewöhnlich wäre. Seit einiger Zeit etwa hat Deutschlandradio Kultur dem Kurzhörspiel einen eigenen Platz eingeräumt, die so genannte „Wurfsendung”. Die meist einminütigen Stücke sind nicht selten Eigenproduktionen.
Anscheinend sitzen Hörspielmacher und andere Klangtüftler scharenweise in irgendwelchen Hinterhöfen, beugen sich über Computer und Mischpulte und frickeln an akustischen Miniepisoden. Die Ergebnisse sind häufig enorm (und lassen sich als Podcast nachhören), selten aber von einem solch derben Witz, wie Heinz Strunk ihn pflegt (Höhepunkt: die Diagnose einer Analfissur).
Technisch sind seine Stücke von eher trashigem Charme; das Klangbild ist nicht gerade, was man subtil und vielschichtig nennt, im Gegenteil, alles wirkt eine Nummer zu dick aufgetragen. Selbst das breite Hamburgisch seiner Figuren (denen er sämtlich seine eigene - durch Pitching variierte - Stimme leiht) klingt ein bisschen sehr breit. Aber so soll es wohl sein, und es korrespondiert ja auch mit dem sehr handfesten Inhalt.
Außerdem würde Zurückhaltung kaum zu einer Pioniertat wie dieser passen. Bleibt zu hoffen, dass „Mit Hass gekocht” hilft, das Kurzhörspiel auf dem Hörbuchmarkt als eigenes Genre zu etablieren. TOBIAS LEHMKUHL
HEINZ STRUNK: Mit Hass gekocht. Kurzhörspiele. Tacheles, Bochum 2006. 1 CD, 2743 Sekunden, 14,99 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Feinsinnig ist es nach Einschätzung des Rezensenten Tobias Lehmkuhl nicht gerade, was Heinz Strunck hier zum Besten gibt. Doch auch wenn alles etwas "zu dick aufgetragen" sei und auch technisch nicht ganz perfekt - Unterhaltungswert haben diese Hörspielminiaturen, die gänzlich in Eigenregie entstanden sind, auf jeden Fall. Zudem könnte die Veröffentlichung laut Lehmkuhl dazu beitragen, "das Kurzhörspiel auf dem Hörbuchmarkt als eigenes Genre zu etablieren" - wo es doch jetzt auch schon im öffentlichen Rundfunk, etwa bei Deutschlandradio Kultur, vorkommt.

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