Isabel Allende
Audio-CD
Die Insel unter dem Meer
Gekürzte Lesung. 558 Min.
Gesprochen von Meyerfeldt, Astrid; Kabst, Simone
Nicht lieferbar
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Zarité ist neun Jahre alt, als sie als Sklavin auf den Gutshof des reichen Toulouse Valmorain kommt. Ihr Schicksal scheint vorherbestimmt: Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Doch Zarité findet sich damit nicht ab und kämpft für Freiheit und Glück.
Wie im "Geisterhaus" schafft Isabel Allende in "Die Insel unter dem Meer" ein fesselndes Epochendrama, das die Geschichte der Sklaverei im 18. Jahrhundert über mehrere Generationen und die Schicksale vieler unvergesslicher Figuren hin erzählt.
Wie im "Geisterhaus" schafft Isabel Allende in "Die Insel unter dem Meer" ein fesselndes Epochendrama, das die Geschichte der Sklaverei im 18. Jahrhundert über mehrere Generationen und die Schicksale vieler unvergesslicher Figuren hin erzählt.
Isabel Allende, geboren 1942 in Lima/Peru, ging nach Pinochets Militärputsch am 11. September 1973 ins Exil. 1982 erschien ihr erster Roman "Das Geisterhaus", der zu einem Welterfolg und 1993 vom dänischen Regisseur Bille August verfilmt wurde. Allende arbeitete unter anderem als Fernseh-Moderatorin und war Herausgeberin verschiedener Zeitschriften. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Kalifornien.
Im Jahr 2011 wurde ihr der Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis, einer der wichtigsten Literaturpreise Dänemarks, verliehen.
Astrid Meyerfeldt wurde1960 in Rostock geboren, studierte an der Schauspielschule Ernst Busch in Rostock und war von 1992 bis 2007 an der Berliner Volksbühne engagiert. Hier spielte sie u. a. unter der Regie von Frank Castorf, René Pollesch, Christoph Schlingensief, Leander Haußmann und Johan Simons. Astrid Meyerfeldt spielt in diversen Fernseh- und Kinoproduktionen mit und ist als Sprecherin in vielen Hörspielen und Features zu hören.
Simone Kabst wurde 1973 geboren und studierte an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Sie spielte u. a. an der Schaubühne und am Maxim Gorki Theater Berlin. Immer wieder ist sie in Fernsehrollen, u. a. in "Tierärztin Dr. Mertens", "Rote Rosen" und "Claudia, Mädchen von Klasse 1", zu sehen. Simone Kabst ist eine gefragte Sprecherin für Features, Audioguides und Hörspiele.
Im Jahr 2011 wurde ihr der Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis, einer der wichtigsten Literaturpreise Dänemarks, verliehen.
Astrid Meyerfeldt wurde1960 in Rostock geboren, studierte an der Schauspielschule Ernst Busch in Rostock und war von 1992 bis 2007 an der Berliner Volksbühne engagiert. Hier spielte sie u. a. unter der Regie von Frank Castorf, René Pollesch, Christoph Schlingensief, Leander Haußmann und Johan Simons. Astrid Meyerfeldt spielt in diversen Fernseh- und Kinoproduktionen mit und ist als Sprecherin in vielen Hörspielen und Features zu hören.
Simone Kabst wurde 1973 geboren und studierte an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Sie spielte u. a. an der Schaubühne und am Maxim Gorki Theater Berlin. Immer wieder ist sie in Fernsehrollen, u. a. in "Tierärztin Dr. Mertens", "Rote Rosen" und "Claudia, Mädchen von Klasse 1", zu sehen. Simone Kabst ist eine gefragte Sprecherin für Features, Audioguides und Hörspiele.
© Lori Barra/Suhrkamp Verlag
Produktdetails
- Verlag: Dhv Der Hörverlag
- Anzahl: 8 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 558 Min.
- Erscheinungstermin: 18. August 2010
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783867176149
- Artikelnr.: 29606611
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Effi Briest von der Zuckerrohrplantage
Schaurige Tropen: Isabel Allende gibt eine detailreiche Geschichtsstunde über die blutige Revolution Haitis.
Die Katze im Sack kauft man mit diesem Roman nicht: Auf dem Titelbild lagert eine Gauguin-Tropenschönheit, im Haar eine Hibiskusblüte, im Arm einen holzgeschnitzten Ungeheuerkopf. "Kolonialromantik" scheint sie dunkel lockend zu flüstern. Einband und Lesebändchen strahlen safrangelb, die ganze optische Darbietung von Isabel Allendes neunzehntem Roman "Die Insel unter dem Meer" sagt deutlich: Hier wird anspruchsvoller Exotismus geboten. Und Allende ist keine Autorin, die Lesererwartungen enttäuscht.
Zwischen Haiti, Kuba und New Orleans entfaltet die Autorin eine
Schaurige Tropen: Isabel Allende gibt eine detailreiche Geschichtsstunde über die blutige Revolution Haitis.
Die Katze im Sack kauft man mit diesem Roman nicht: Auf dem Titelbild lagert eine Gauguin-Tropenschönheit, im Haar eine Hibiskusblüte, im Arm einen holzgeschnitzten Ungeheuerkopf. "Kolonialromantik" scheint sie dunkel lockend zu flüstern. Einband und Lesebändchen strahlen safrangelb, die ganze optische Darbietung von Isabel Allendes neunzehntem Roman "Die Insel unter dem Meer" sagt deutlich: Hier wird anspruchsvoller Exotismus geboten. Und Allende ist keine Autorin, die Lesererwartungen enttäuscht.
Zwischen Haiti, Kuba und New Orleans entfaltet die Autorin eine
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ihrer groß angelegten Familienchroniken. Starke Frauenfiguren, politische Umwälzungen und hitzige Liebesgeschichten - all die erprobten Zutaten aus Allendes Erfolgsromanen sind auch hier vorhanden, doch dieses Mal gut kreolisch gewürzt. Das Haiti des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts hieß damals noch "Saint-Domingue" und war dank seiner Zuckerrohrplantagen die reichste unter Frankreichs Kolonien. Hier wird die neunjährige Zarité, eine mulattische Sklavin, an den französischen Plantagenbesitzer Valmorain verkauft. Sie soll als Haussklavin dessen Gattin Eugenia bedienen, die er aus Kuba auf die Insel gebracht hat. Wie eine tropische und etwas geistesschwache Effi Briest leidet Eugenia unter der Isolation und besonders unter den Spukgeschichten, die man sich auf der Plantage über die Zauberkräfte der Sklaven erzählt. Zermürbt von ihrer Angst vor deren Voodoo-Ritualen, vegetiert die lethargische Eugenia in ihrer Kammer dahin, bis sie schließlich stirbt.
Auch Valmorain selbst, der adlige "Grand Blanc", bleibt nur widerwillig auf seiner Zuckerrohrplantage. Die aus Frankreich mitgebrachten liberalen Ideen von Voltaire und Rousseau müssen pragmatischen Zwängen weichen. Die einst abgelehnte Sklaverei kostet auf Saint-Domingue jährlich Zehntausende Sklaven das Leben. Valmorain jedoch erscheint sie bald als notwendiges Übel, dessen grobe Seiten er seinem Aufseher überlässt: "Lieber sollte Cambray den Scharfrichter geben, dann konnte er den gütigen Herrn spielen, eine Rolle, die besser zu den menschenfreundlichen Vorstellungen seiner Jugendjahre passte." Frankreich, das bald darauf revolutionsgeschüttelte Mutterland, ist von Haiti aus gesehen bloß noch ein entfernter Erinnerungs- und Sehnsuchtsort, dessen Nachrichten, Moden und Befehle die Insel mit monatelanger Verzögerung erreichen.
Trotz all seiner theoretischen Menschenfreundlichkeit zwingt der frustrierte Valmorain bald die noch pubertierende Zarité in sein Bett. Diese fügt sich voll Abscheu in ihr Schicksal, ist aber schließlich durch Muttergefühle für die beiden ihr anvertrauten Kinder - Valmorains ehelichen Sohn und die eigene Tochter mit ihm - so sehr an ihren Herrn gebunden, dass sie trotz Fluchtmöglichkeiten bei ihm bleibt. Aus Sorge um die Kinder rettet sie ihm gar das Leben, als 1791 die Sklavenrevolte in einem blutigen Gewaltausbruch gelingt. Da die Plantagenbesitzer daraufhin fluchtartig die Insel verlassen müssen, flieht die aufopferungsvolle Zarité mit Valmorain und den Kindern nach New Orleans, wo ihre Odyssee in die Freiheit weiter andauert.
Um Zarités Lebensgeschichte herum malt Isabel Allende routiniert und souverän ein Tableau der haitianischen Revolution mit all ihren verwirrenden, bürgerkriegsartigen Frontverläufen. Die vierjährige Recherchearbeit, die die Autorin laut der chilenischen Tageszeitung "El Mercurio" für den Roman aufgebracht hat, macht sich bemerkbar: "Die Insel unter dem Meer" entfaltet mit großem Detailreichtum jenen Sklavenaufstand, der zur Gründung der ersten unabhängigen Republik Lateinamerikas führte.
Das komplexe soziale Gefüge der Kolonie mit seinen Hierarchien zwischen reichen Kolonialherren, den "Grands Blancs", Mulatten und schwarzen Sklaven nimmt anhand der diversen Figuren aus Zarités Umfeld Gestalt an: Da sind die schöne Kurtisane Violette, die schließlich trotz ihrer Hautfarbe und Vergangenheit einen französischen Offizier heiratet, die alte Sklavin Tante Rose, die mit Kräutern und Voodoo die schrecklichsten Tropenleiden kuriert und der weiße Arzt, der von ihr lernen will, sowie Zarités jüngerer Liebhaber Gambo, der sich den Aufständischen unter Toussaint L'Ouverture anschließt.
Doch gerade durch die ausgewogene Vollständigkeit dieses Panoramas wirkt Isabel Allendes Haiti eher wie ein gut aufgeräumtes Museumsdorf als wie lebendige Geschichte. Die in der Anlage oft interessanten Charaktere erscheinen bald als bloße Illustrationen der historischen Recherche: Jede Gesellschaftsschicht erhält einen oder zwei prototypische Vertreter, wobei die Charakterzeichnung kaum je übers Typenhafte hinausgeht. Trotz des üppigen Detailreichtums wirken die Figuren in ihren Seiden- oder Sklavenkleidern zuweilen regelrecht kostümiert, was wohl an dem gleichförmigen und heutigen Duktus liegt, in dem sie miteinander reden. Historisch einordnende Passagen durchsetzen immer wieder die Handlung, und am Ende muss eine ganze Menge Zufälle bemüht werden, um Zarités multikulturelle Patchworkfamilie noch einmal in Louisiana zusammenzuführen.
Auch die zwischengeschalteten Kapitel, die aus Zarités Perspektive erzählt sind, bieten da keinen befriedigenden Kontrapunkt. Für ihre Hauptfigur habe sie lange nach einer passenden Stimme gesucht, sagt Isabel Allende. Die, die sie schließlich fand, versucht durch Wiederholungen und eine naive Formelhaftigkeit die Sprechweise primitiven oralen Erzählens nachzuahmen: "So weiß ich es noch", "So ist es gewesen", heißt es immer wieder. Doch der Versuch schlägt fehl. Selbst wenn Zarité verzweifelt ihre afrikanische Liebesgöttin "Erzuli" anruft, bleibt ihre Sprache kontrolliert und beinahe träge.
Die afrikanischen Götter, der Voodoo und der Animismus, mit dem die Sklaven die Natur betrachten, erscheinen bei Isabel Allende nur als exotische Interpretation einer Wirklichkeit, die ebenso gut rational erschließbar wäre. Die Brille des distanzierten Historiographen setzt Isabel Allende an keiner Stelle ab: Ein magischer Realismus, der die fremde Weltsicht der Sklaven ernst nähme und poetisch nutzte, entsteht so nicht. Literarische Magie auch nicht: Die Tropen bleiben trocken.
KATHLEEN HILDEBRAND
Isabel Allende: "Die Insel unter dem Meer". Roman. Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2010. 557 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auch Valmorain selbst, der adlige "Grand Blanc", bleibt nur widerwillig auf seiner Zuckerrohrplantage. Die aus Frankreich mitgebrachten liberalen Ideen von Voltaire und Rousseau müssen pragmatischen Zwängen weichen. Die einst abgelehnte Sklaverei kostet auf Saint-Domingue jährlich Zehntausende Sklaven das Leben. Valmorain jedoch erscheint sie bald als notwendiges Übel, dessen grobe Seiten er seinem Aufseher überlässt: "Lieber sollte Cambray den Scharfrichter geben, dann konnte er den gütigen Herrn spielen, eine Rolle, die besser zu den menschenfreundlichen Vorstellungen seiner Jugendjahre passte." Frankreich, das bald darauf revolutionsgeschüttelte Mutterland, ist von Haiti aus gesehen bloß noch ein entfernter Erinnerungs- und Sehnsuchtsort, dessen Nachrichten, Moden und Befehle die Insel mit monatelanger Verzögerung erreichen.
Trotz all seiner theoretischen Menschenfreundlichkeit zwingt der frustrierte Valmorain bald die noch pubertierende Zarité in sein Bett. Diese fügt sich voll Abscheu in ihr Schicksal, ist aber schließlich durch Muttergefühle für die beiden ihr anvertrauten Kinder - Valmorains ehelichen Sohn und die eigene Tochter mit ihm - so sehr an ihren Herrn gebunden, dass sie trotz Fluchtmöglichkeiten bei ihm bleibt. Aus Sorge um die Kinder rettet sie ihm gar das Leben, als 1791 die Sklavenrevolte in einem blutigen Gewaltausbruch gelingt. Da die Plantagenbesitzer daraufhin fluchtartig die Insel verlassen müssen, flieht die aufopferungsvolle Zarité mit Valmorain und den Kindern nach New Orleans, wo ihre Odyssee in die Freiheit weiter andauert.
Um Zarités Lebensgeschichte herum malt Isabel Allende routiniert und souverän ein Tableau der haitianischen Revolution mit all ihren verwirrenden, bürgerkriegsartigen Frontverläufen. Die vierjährige Recherchearbeit, die die Autorin laut der chilenischen Tageszeitung "El Mercurio" für den Roman aufgebracht hat, macht sich bemerkbar: "Die Insel unter dem Meer" entfaltet mit großem Detailreichtum jenen Sklavenaufstand, der zur Gründung der ersten unabhängigen Republik Lateinamerikas führte.
Das komplexe soziale Gefüge der Kolonie mit seinen Hierarchien zwischen reichen Kolonialherren, den "Grands Blancs", Mulatten und schwarzen Sklaven nimmt anhand der diversen Figuren aus Zarités Umfeld Gestalt an: Da sind die schöne Kurtisane Violette, die schließlich trotz ihrer Hautfarbe und Vergangenheit einen französischen Offizier heiratet, die alte Sklavin Tante Rose, die mit Kräutern und Voodoo die schrecklichsten Tropenleiden kuriert und der weiße Arzt, der von ihr lernen will, sowie Zarités jüngerer Liebhaber Gambo, der sich den Aufständischen unter Toussaint L'Ouverture anschließt.
Doch gerade durch die ausgewogene Vollständigkeit dieses Panoramas wirkt Isabel Allendes Haiti eher wie ein gut aufgeräumtes Museumsdorf als wie lebendige Geschichte. Die in der Anlage oft interessanten Charaktere erscheinen bald als bloße Illustrationen der historischen Recherche: Jede Gesellschaftsschicht erhält einen oder zwei prototypische Vertreter, wobei die Charakterzeichnung kaum je übers Typenhafte hinausgeht. Trotz des üppigen Detailreichtums wirken die Figuren in ihren Seiden- oder Sklavenkleidern zuweilen regelrecht kostümiert, was wohl an dem gleichförmigen und heutigen Duktus liegt, in dem sie miteinander reden. Historisch einordnende Passagen durchsetzen immer wieder die Handlung, und am Ende muss eine ganze Menge Zufälle bemüht werden, um Zarités multikulturelle Patchworkfamilie noch einmal in Louisiana zusammenzuführen.
Auch die zwischengeschalteten Kapitel, die aus Zarités Perspektive erzählt sind, bieten da keinen befriedigenden Kontrapunkt. Für ihre Hauptfigur habe sie lange nach einer passenden Stimme gesucht, sagt Isabel Allende. Die, die sie schließlich fand, versucht durch Wiederholungen und eine naive Formelhaftigkeit die Sprechweise primitiven oralen Erzählens nachzuahmen: "So weiß ich es noch", "So ist es gewesen", heißt es immer wieder. Doch der Versuch schlägt fehl. Selbst wenn Zarité verzweifelt ihre afrikanische Liebesgöttin "Erzuli" anruft, bleibt ihre Sprache kontrolliert und beinahe träge.
Die afrikanischen Götter, der Voodoo und der Animismus, mit dem die Sklaven die Natur betrachten, erscheinen bei Isabel Allende nur als exotische Interpretation einer Wirklichkeit, die ebenso gut rational erschließbar wäre. Die Brille des distanzierten Historiographen setzt Isabel Allende an keiner Stelle ab: Ein magischer Realismus, der die fremde Weltsicht der Sklaven ernst nähme und poetisch nutzte, entsteht so nicht. Literarische Magie auch nicht: Die Tropen bleiben trocken.
KATHLEEN HILDEBRAND
Isabel Allende: "Die Insel unter dem Meer". Roman. Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2010. 557 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Auch in ihrem neuen Roman demonstriert sie die Kunst abwechslungsreicher Handlung und schillernder Beschreibung, gekoppelt mit intelligentem, aber unaufdringlichem Kommentar. ... Trotz der unerschrockenen Behandlung von extremer Unterdrückung ist dies ein liebenswürdiges Buch und eines von Allendes lesenswertesten und spannendsten Werken.« Ruth Klüger DIE WELT 20110115
»Isabel Allende fesselt den Leser auf den knapp 600 Seiten mit einer Fülle an Charakteren, deren verschlungene Wege und Schicksale doch auf teils wunderbare Art und Weise miteinander verknüpft sind. …durch die Kraft von Allendes Sprache und ihre große Erzählkunst werden sie über die Seiten zu beinahe realen, gerngesehenen Begleitern, die man als Leser nicht mehr missen möchte.«
Isabel Allende erzählt uns in ihrem neuen Buch von der Sklavin Zarité, kurz Teté genannt, die im früheren Saint Domingue, was heute Haiti ist, vom französischen Plantagenbesitzer Valmorain gekauft wird und die ihm den Haushalt führt. Valmorain behandelt seine …
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Isabel Allende erzählt uns in ihrem neuen Buch von der Sklavin Zarité, kurz Teté genannt, die im früheren Saint Domingue, was heute Haiti ist, vom französischen Plantagenbesitzer Valmorain gekauft wird und die ihm den Haushalt führt. Valmorain behandelt seine Sklavin sehr schlecht, missbraucht sie seit ihrem elften Lebensjahr und schwängert sie mehrmals, was jedoch im 18. Jahrhundert an der Tagesordnung war. Zusammen erleben sie das Auf und Ab der Sklaverei in Saint Domingue, und einen blutigen Sklavenaufstand, der sie zwingt, nach New Orleans auszuwandern. Teté erpresst ihre Freiheit, doch in New Orleans kreuzen sich ihre Wege immer wieder, als ob das Schicksal sie verbunden hat. Mit verheerenden Konsequenzen...
Dieses Buch ist wieder einmal eine Geschichte, die sich über mehrere Generationen zieht. Geschickt verknüpft Isabel Allende ihre Fiktion mit historischen Fakten, und versteht es, den roten Faden durchgängig aufrechtzuerhalten, auch wenn sie sehr oft ausführlich zu vielen Nebenfiguren schwenkt. Ihr Schreibstil ist eindringlich und voller kleiner Anspielungen, manche Ereignisse schildert sie so subtil, dass man gar nicht sofort deren Tragweite begreift. Einige Kapitel schildert Allende aus Zarités Sicht (die meisten sind in der dritten Person geschrieben), wenn besondere Ereignisse ins Haus stehen, was mir sehr gefallen hat, denn ihre Perspektive gibt dem ganzen nochmal etwas mehr Persönlichkeit. Jedoch hatte ich auch das Gefühl, dass manche Handlungsstränge unausgegoren waren, zudem hatte das Buch besonders zur Mitte hin sehr viele Längen, als der Sklavenaufstand in aller Ausführlichkeit beschrieben wurde. Erst zum Ende hin, als Teté in New Orleans ist, wird das Buch wieder richtig packend und am Ende musste ich tatsächlich ein bisschen schlucken. Alles in allem ein sehr schönes Buch, was mich aber nicht so überzeugt hat wie "Das Geisterhaus".
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Allende versetzt den Leser mit einer Leichtigkeit in die Zeit der Handlung zurück und eröffnet ihm die Möglichkeit, das Geschehen aus der Sicht aller Hauptcharaktere für sich zu betrachten. Es handelt sich erneut um ein hervorragendes Werk von Isabel Allende.
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Broschiertes Buch
Obwohl ich bekennender Allende-Fan bin, konnte mich dieses Buch beim besten Willen nicht vereinnahmen. Es liest sich zwar recht gut, aber die Protagonisten sind so künstlich konstruiert, dass für keiner eine echte Sympathie aufkommt. Außerdem erscheinen viele von ihnen ohne …
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Obwohl ich bekennender Allende-Fan bin, konnte mich dieses Buch beim besten Willen nicht vereinnahmen. Es liest sich zwar recht gut, aber die Protagonisten sind so künstlich konstruiert, dass für keiner eine echte Sympathie aufkommt. Außerdem erscheinen viele von ihnen ohne wesentliches zum Verlauf der Geschichte beizutragen, warum diese Fülle dennoch nötig war, konnte ich bis zum Schluss nicht nachvollziehen. Man erfährt diverses über die historischen Ereignisse aus der Zeit der Revolution in Frankreich und fast zeitgleich in der Karibik, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, dafür aber in die Länge. Ich hatte wirklich stellenweise den Eindruck Frau Allende müsse ein Soll an Seitenzahlen erfüllen, denn Themen werden aufgegriffen um dann einfach im Raum stehen lassen, als ob sie kurz danach einen noch besseren Einfall verwirklichen wollte. Schade, aber bei mir hinterließ dieses Buch einen faden Nachgeschmack.
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Die Insel unterm Meer handelt von dem bewegten Leben von Tété, einer Sklavin auf der Insel Haiti, deren Lebensgeschichte sehr bitter ist. Sklaverei und Unterdrückung, herrschaftliches Verhalten der Weißen werden sehr beeindruckend geschildert. Dass der Roman noch relativ gut …
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Die Insel unterm Meer handelt von dem bewegten Leben von Tété, einer Sklavin auf der Insel Haiti, deren Lebensgeschichte sehr bitter ist. Sklaverei und Unterdrückung, herrschaftliches Verhalten der Weißen werden sehr beeindruckend geschildert. Dass der Roman noch relativ gut für Tété endet, ist beruhigend, aber für andere ihrer Familie nicht. Unvorstellbar, was die Sklaven ertragen mussten und unvorstellbar, dass Schwarze und weiße Menschen immer noch nicht gleich sind – bei sehr vielen Menschen.
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