
Jostein Gaarder
Audio-CD
Der Geschichtenverkäufer
Gekürzte Lesung. 312 Min.
Gesprochen von Bögel, Hans-Peter
Nicht lieferbar
Ihm fliegt zu, was vielen Schriftstellern ständig ausgeht: Ideen für Geschichten. Mit einer neuen Geschäftsidee entscheidet er sich für eine Karriere hinter den Kulissen des Literaturbetriebs: er wird Geschichtenverkäufer. Er beliefert internationale Bestseller-Autoren ebenso wie Gelegenheitsdichter. Doch plötzlich findet sich in eine Geschichte verstrickt, die von ihm stammen könnte. Nur diesmal ist sie bitterböse Wirklichkeit. Der wahre ,Geschichtenerzähler Jostein Gaarder hat mit diesemRoman ein Meisterwerk geschaffen.Peter Köhler im ,Tagesspiegel
Jostein Gaarder, geboren 1952, studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaft in Oslo und lehrte Philosophie an den Universitäten Oslo und Bergen. Seit 1991 ist er als freier Autor tätig und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Oslo. Mit "Sofies Welt" wurde Jostein Gaarder international bekannt. Für Sofies Welt erhielt Jostein Gaarder, neben zahlreichen anderen Auszeichnungen, 1994 den Deutschen Jugendliteraturpreis, 1996 den polnischen Janusz-Korczak-Preis für die Vermittlung philosophischer Inhalte an Kinder und 2008 den "Sonderpreis für Deutsche Jugendliteratur". "Philosophieren bedeutet, über das Leben nachzudenken, und jeder, der sich wundert, philosophiert." (J. Gaarder)

Produktdetails
- Verlag: Kreuz-Verlag
- Gesamtlaufzeit: 312 Min.
- Erscheinungstermin: Februar 2007
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783783128758
- Artikelnr.: 22489643
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Bitterböse Satire und erotischer Thriller
Die schöne, heile Welt der Literatur, sie war einmal. Spätestens seit Martin Walsers Tod eines Kritikers und Bodo Kirchhoffs Schundroman weiß jeder, dass das Bild, das sich Leser gerne vom "Dichtertum" machen, nicht viel mehr als ein Klischee ist. Literatur entsteht im Umfeld des Literaturbetriebes, in dem Autoren, ein Heer von Agenten, Verlegern und Buchhändlern die Fäden ziehen. Es geht um Anerkennung, um Preise und um Geld. Geld - das ist auch ein wichtiges Thema in Jostein Gaarders Der Geschichtenverkäufer.
Der Roman beginnt wie ein guter Krimi. Ein etwa 50-jähriger Mann, der gerade die Buchmesse in Bologna besucht hat, ist auf der Flucht. Man ist seinen
Die schöne, heile Welt der Literatur, sie war einmal. Spätestens seit Martin Walsers Tod eines Kritikers und Bodo Kirchhoffs Schundroman weiß jeder, dass das Bild, das sich Leser gerne vom "Dichtertum" machen, nicht viel mehr als ein Klischee ist. Literatur entsteht im Umfeld des Literaturbetriebes, in dem Autoren, ein Heer von Agenten, Verlegern und Buchhändlern die Fäden ziehen. Es geht um Anerkennung, um Preise und um Geld. Geld - das ist auch ein wichtiges Thema in Jostein Gaarders Der Geschichtenverkäufer.
Der Roman beginnt wie ein guter Krimi. Ein etwa 50-jähriger Mann, der gerade die Buchmesse in Bologna besucht hat, ist auf der Flucht. Man ist seinen
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"peinlichen Geschäften" auf die Schliche gekommen. Um sich über seine Situation klar zu werden, geht er auf Spurensuche und schreibt seine Memoiren...
Petter ist ein einsames, aber nicht unglückliches Kind, das ein wenig zur Boshaftigkeit neigt. Seine überbordende Phantasie macht ihm zu schaffen. Oft weiß er nicht mehr, ob er etwas selbst erlebt oder es sich nur ausgedacht hat. Die Schule meistert er mit Bravour; für Aufsätze lässt er sich von seinen Mitschülern mit kleinen, fiesen Streichen und mit Geld bezahlen.
Das Autorenhilfswerk
Als er um die 20 ist, trifft er Maria. Sie will ein Kind von ihm. Eine Beziehung haben die beiden nicht, Maria verschwindet aus Petters Leben; seine Tochter sieht er das letzte Mal, als sie drei Jahre alt ist. Einige Jahre später treffen sie sich wieder...
In seiner Studentenzeit beginnt seine Karriere als Geschichtenverkäufer. Ein junger Mann, der heute einer der bedeutendsten Autoren des Landes ist, ist sein erster Kunde. Es war ein Teufelspakt, wie Petter heute weiß. Er weitet seine Tätigkeit, bescheiden "Autorenhilfswerk" genannt, systematisch aus. Petter ist sehr vorsichtig, er verwaltet seine Ideen ordentlich. Jetzt plötzlich, nach so vielen Jahren, zweifeln immer mehr Leute aus der Branche an der wahren Herkunft mancher Geschichten, Gerüchte machen sich breit. Zuletzt erscheint in der Presse ein Artikel...
Ein Tabubruch
Gaarders Geschichtenverkäufer ist zweifellos eine bitterböse Satire auf den Literaturbetrieb. Doch es steckt viel mehr in diesem sehr präzise komponierten, mit unzähligen literarischen Anspielungen durchsetzten Roman. Die Autoren, denen Petter "hilft", sind schwache Charaktere, frustrierte, ideenlose Handwerker. Ihnen fehlt es an dem, was die moderne Dichtung seit Goethe auszeichnet - der Originalität! Doch anders als der vollkommen uneitle Petter sind sie nicht bereit, sich ihre Unfähigkeit einzugestehen. Weil sie um jeden Preis publizieren wollen, werden immer mehr von ihrem Ideenlieferanten abhängig. Ein Teufelskreis nimmt seinen Anfang...
Parallel zu seiner zweifelhaften Karriere erlebt Petter einiges in Sachen Liebe. Anfangs spielt die Liebe zu seiner Mutter eine große Rolle, später sind es die Frauen, die er mit nach Hause nimmt. Zuletzt begegnet er einer ganz besonderen Frau... Petters Erfahrungen auf diesem Gebiet sind nicht weniger außergewöhnlich wie seine Geschichten. So kann Gaarder seinen Geschichtenverkäufer nicht ohne Grund auch als einen "erotischen Thriller" bezeichnen. (Birgit Kuhn)
Petter ist ein einsames, aber nicht unglückliches Kind, das ein wenig zur Boshaftigkeit neigt. Seine überbordende Phantasie macht ihm zu schaffen. Oft weiß er nicht mehr, ob er etwas selbst erlebt oder es sich nur ausgedacht hat. Die Schule meistert er mit Bravour; für Aufsätze lässt er sich von seinen Mitschülern mit kleinen, fiesen Streichen und mit Geld bezahlen.
Das Autorenhilfswerk
Als er um die 20 ist, trifft er Maria. Sie will ein Kind von ihm. Eine Beziehung haben die beiden nicht, Maria verschwindet aus Petters Leben; seine Tochter sieht er das letzte Mal, als sie drei Jahre alt ist. Einige Jahre später treffen sie sich wieder...
In seiner Studentenzeit beginnt seine Karriere als Geschichtenverkäufer. Ein junger Mann, der heute einer der bedeutendsten Autoren des Landes ist, ist sein erster Kunde. Es war ein Teufelspakt, wie Petter heute weiß. Er weitet seine Tätigkeit, bescheiden "Autorenhilfswerk" genannt, systematisch aus. Petter ist sehr vorsichtig, er verwaltet seine Ideen ordentlich. Jetzt plötzlich, nach so vielen Jahren, zweifeln immer mehr Leute aus der Branche an der wahren Herkunft mancher Geschichten, Gerüchte machen sich breit. Zuletzt erscheint in der Presse ein Artikel...
Ein Tabubruch
Gaarders Geschichtenverkäufer ist zweifellos eine bitterböse Satire auf den Literaturbetrieb. Doch es steckt viel mehr in diesem sehr präzise komponierten, mit unzähligen literarischen Anspielungen durchsetzten Roman. Die Autoren, denen Petter "hilft", sind schwache Charaktere, frustrierte, ideenlose Handwerker. Ihnen fehlt es an dem, was die moderne Dichtung seit Goethe auszeichnet - der Originalität! Doch anders als der vollkommen uneitle Petter sind sie nicht bereit, sich ihre Unfähigkeit einzugestehen. Weil sie um jeden Preis publizieren wollen, werden immer mehr von ihrem Ideenlieferanten abhängig. Ein Teufelskreis nimmt seinen Anfang...
Parallel zu seiner zweifelhaften Karriere erlebt Petter einiges in Sachen Liebe. Anfangs spielt die Liebe zu seiner Mutter eine große Rolle, später sind es die Frauen, die er mit nach Hause nimmt. Zuletzt begegnet er einer ganz besonderen Frau... Petters Erfahrungen auf diesem Gebiet sind nicht weniger außergewöhnlich wie seine Geschichten. So kann Gaarder seinen Geschichtenverkäufer nicht ohne Grund auch als einen "erotischen Thriller" bezeichnen. (Birgit Kuhn)
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Grundidee zu dem Buch, das einen Protagonisten vorstellt, der literarische Plots an bedürftige Autoren verkauft, findet Aldo Keel sehr überzeugend. Doch der Rezensent bedauert in seiner kurzen Kritik, dass der norwegische Autor auch in diesem Roman seiner Neigung zum "Moralisieren und Dozieren" nachgebe und damit das Buch "an Prägnanz verliert". Dennoch weiß Keel es zu würdigen, dass Gaarder, der eine Stiftung gegründet hat, die Preise an umwelterhaltende Wirtschaftsentwicklungen vergibt, sowohl als Schriftsteller als auch als Mensch Verantwortung übernimmt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der neue Gaarder ist eine amüsante, sanfte Satire auf den Literaturzirkus und die Kulturindustrie, die Raubbau mit dem Rohstoff Fantasie treibt." Alexander Altmann, TZ-München, 20.09.02 "Jostein Gaarder besitzt die wunderbare Gabe, ernste Gedanken federleicht zu verpacken... Der Geschichtenverkäufer ist nicht nur ein intelligentes, sondern auch ein spannendes Buch." Heide Soltau, NDR Info/Kultur, 25.09.02
Roman, Satire und Tragödie
Petter ist ein seltsamer Junge. Statt mit anderen Kindern zu spielen, zieht er es vor, in seiner Fantasiewelt zu leben und Geschichten zu erfinden. Auffallend ist nicht nur seine überschäumende Kreativität, sondern er ist gleichzeitig hoch …
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Roman, Satire und Tragödie
Petter ist ein seltsamer Junge. Statt mit anderen Kindern zu spielen, zieht er es vor, in seiner Fantasiewelt zu leben und Geschichten zu erfinden. Auffallend ist nicht nur seine überschäumende Kreativität, sondern er ist gleichzeitig hoch intelligent. Seinen Klassenkameraden ist er weit überlegen.
Aus einem Wunderkind wird ein außergewöhnlicher Erwachsener. Seine literarischen Fähigkeiten stehen im krassen Gegensatz zu seinem fehlenden Verlangen nach Ruhm. Dass es sich bei diesem Buch um eine Satire handelt, wird daran deutlich, wie Jostein Gaarder den Charakter und die Lebensgeschichte Petters überzeichnet. Selbst nicht auf öffentliche Anerkennung aus, macht Petter als Ideenlieferant große Geschäfte und nutzt dabei die geistige Leere anderer Schriftsteller aus.
Petters Frauengeschichten sind der Grund dafür, dass „Der Geschichtenverkäufer“ ein Buch für Erwachsene ist. Seine Beziehung zu Maria ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und Ursache für ein Drama. Die mehrfach erwähnte Geschichte des Zirkusmädchens Panina Manina ist Auslöser und Sinnbild für die Tragödie des Protagonisten.
Mit diesem Buch kritisiert Gaarder den Literaturbetrieb und die Menschen, die sich dem unterwerfen. Das Buch ist hinsichtlich seiner Aussagen völlig anders als frühere Bücher von Jostein Gaarder. Das möchte ich aber nicht negativ verstanden wissen. „Der Geschichtenverkäufer“ liest sich leicht und ist spannend. Wären da nicht ein paar Unstimmigkeiten in der Erzählung, hätte ich 5 Sterne vergeben.
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Das Buch ist eines der besten, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Es ist die Geschichte eines Menschen, der seine Fantasie verkauft und damit nicht nur reich, sondern auch für viele Menschen gefährlich wird. Das Buch fängt eigentlich sehr langweilig an, aber der Leser wird fast …
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Das Buch ist eines der besten, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Es ist die Geschichte eines Menschen, der seine Fantasie verkauft und damit nicht nur reich, sondern auch für viele Menschen gefährlich wird. Das Buch fängt eigentlich sehr langweilig an, aber der Leser wird fast unmerklich in eine Geschichte gelenkt, die fast schon absurd ist. Das vollkommen überraschende und erschütternde Ende ist ein Meisterwerk.
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