Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 1,19 €
  • Audio CD

Um ein afrikanisches Kind vor dem Verhungern zu retten, bedarf es am Tag nur 33 Cent. Diese Botschaft nimmt sich der namenlose, vierzehnjährige Protagonist zu Herzen und wird geradezu besessen von ihr. Er geht nicht mehr zur Schule, arbeitet, stiehlt, wird zum Hehler alles für die hungernden Kinder in Afrika. Eine aufrüttelnde Geschichte über Mitgefühl und Gerechtigkeit.

Produktbeschreibung
Um ein afrikanisches Kind vor dem Verhungern zu retten, bedarf es am Tag nur 33 Cent. Diese Botschaft nimmt sich der namenlose, vierzehnjährige Protagonist zu Herzen und wird geradezu besessen von ihr. Er geht nicht mehr zur Schule, arbeitet, stiehlt, wird zum Hehler alles für die hungernden Kinder in Afrika.
Eine aufrüttelnde Geschichte über Mitgefühl und Gerechtigkeit.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Die Dänen haben es offenbar mit provokanten Stoffen. Etwa Janne Teller mit "Nichts - Was im Leben wichtig ist". Oder eben diesmal Louis Jensen.

Ein Fakt aus der Schule ändert das Leben des 14-jährigen Ich-Erzählers: Es bedarf nur 33 Cent pro Tag, um ein afrikanisches Kind vor dem Verhungern zu retten. Wie viel Geld bedarf es, um Tausende von Leben zu retten? Es wird eine seiner wichtigsten Fragen. Er macht es sich zu seiner Mission, an der Notlage etwas zu ändern, mit unkonventionellen Methoden: Er geht nur an zwei Tagen zur Schule, um mehr Geld zum Spenden verdienen zu können. Er - Sohn eines Richters - stiehlt Kleidung im Stile Robin Hoods, um diese zu verkaufen. Er verkauft seine eigenen Habseligkeiten. Und: Er stiehlt einen Kühllaster voller Lebensmittel und bricht mit seiner Freundin Anne in Richtung Afrika auf.

Dominik Freiberger dürfte vielen Hörern unbekannt sein, und diese Unverbrauchtheit kommt dem radikalen Experiment zugute, weil keine anderen Figuren mit ihm assoziiert werden. Mit Engagement und Begeisterung gibt er der Mission eine glaubwürdige, junge Stimme.

© BÜCHERmagazin, Christian Bärmann (bär)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.03.2013

IM DOPPELPACK
Mit dem Kühlwagen
nach Afrika
Ein Junge engagiert sich und wird radikal
Der namenlose Ich-Erzähler sieht im Fernsehen Kinder, „die wie Skelette aussehen“ und ist schockiert. In einer Broschüre liest er, dass 33 Cent pro Tag reichen, um ein Kind in Afrika am Leben zu erhalten. Der 14-Jährige beschließt, etwas zu tun. Ab sofort geht er nur noch jeden zweiten Tag in die Schule, um an den übrigen Tagen in einem Supermarkt zu arbeiten. Natürlich kriegt er deswegen Ärger mit seinen Eltern. Er lässt sich davon nicht beeindrucken und stiehlt sogar wertvolle Kleidungsstücke aus Geschäften, um sie weiterzuverkaufen. Außerdem zweigt er heimlich Geld vom Konto seines Vaters ab. Der Junge stellt sich geschickt an und fliegt nicht auf. Zusammen mit seiner Freundin Anne stellt er sich aber auch mit einer Büchse in die Fußgängerzone, um Spenden zu sammeln. Die Einnahmen bringt er regelmäßig zum Postamt, um sie an eine wohltätige Organisation weiterzuleiten.
  Ist es eigentlich in Ordnung, von den Reichen zu nehmen, um den Armen zu geben, so wie Robin Hood es getan hat? Diese Frage beschäftigt den Jugendlichen zwar, auch weil sein Vater Richter ist und die Überzeugung vertritt, dass Diebstahl in jedem Fall Unrecht sei. Doch der Sohn tut weiterhin das, woran er glaubt. Zum Glück ist Anne auf seiner Seite. Um ihn wieder auf die „richtige“ Bahn zu bringen, soll er in ein Internat gehen. Da flüchten Anne und er mit einem gestohlenen Kühlwagen voller Lebensmittel nach Afrika. Dort angekommen, werden sie überfallen, die Räuber nehmen ihnen das vollgepackte Lastauto weg und Anne stirbt!
  Bis auf das schockierende, sehr traurige Ende hat mir das Buch gefallen. Das Thema ist interessant und wegen der Aufteilung in viele kurze Kapitel hat man immer Lust weiterzulesen. Der Roman ist wie ein Gedankenstrom des Erzählers, mit teilweise abgehackten Sätzen, Wiederholungen, Aufzählungen, Selbstbefragungen. Genau das macht das Buch besonders. Insgesamt ist es sehr lesenswert.
DAVID STUMPF , 14 JAHRE
      
Ein Jugendlicher klagt an: „Die Erwachsenen lassen alles an sich vorbeirauschen“. Er ist wütend darüber, dass auf einem anderen Kontinent ununterbrochen Kinder sterben müssen und dass Erwachsene mit einer Spende so schnell ihr Gewissen beruhigen. Das tägliche Abendessen seiner vierköpfigen Familie könnte ganze dreißig Kinder retten, rechnet er aus. Müssen immer Rotwein und Cola auf den Tisch kommen? Und die Unmengen an Frikadellen? Der Bauch seines Vaters steht sowieso schon vor. Der Ich-Erzähler wird als Sohn nicht nur unbequem, sondern auch radikal und – kriminell. Sein Entschluss zu handeln, wächst sich zur Besessenheit aus.
  David las das Buch an einem Nachmittag. Er war so versunken, dass er darüber sogar seine Lieblings-Fernsehsendung vergaß. Gleich informierte er seine Schwester darüber, mit wie wenig Geld man einem afrikanischen Kind helfen könne. Der Betrag von 33 Cent hatte ihn erkennbar beeindruckt. Da er sich mit dem Hunger in der Welt anscheinend noch nicht auseinandergesetzt hatte, kam die Lektüre einem Weckruf gleich. Als Denkanstoß funktioniert das Buch also – will man mehr? Ja, denn seine Mängel sind offenbar. Der Stakkatostil nervt schnell – manche Kapitel bestehen lediglich aus einem Satz. Und dann die gebetsmühlenartigen Wiederholungen. Der Diebstahlparagraf des Strafgesetzbuches wird gleich dreimal abgedruckt. Und was will uns der Autor mit dem drastischen Ende sagen? Die Geschichte lässt den Leser einigermaßen ratlos zurück. Nebenbei: Ist es realistisch, dass ein 14-Jähriger ohne Fahrpraxis einen LKW bis nach Afrika fährt?
VERENA HOENIG
Louis Jensen: 33 Cent um ein Leben zu retten. Aus dem Dänischen von Sigrid Engeler. Hanser 2013. 155 Seiten, 12,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr