Martin Suter
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Small World (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 388 Min.
Sprecher: Mues, Dietmar
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Erst sind es Kleinigkeiten: Konrad Lang legt aus Versehen seine Brieftasche in den Kühlschrank. Bald vergisst er den Namen der Frau, die er heiraten will. Je mehr Neugedächtnis ihm die Krankheit –Alzheimer – raubt, desto stärker kommen früheste Erinnerungen auf. Und das beunruhigt eine millionenschwere alte Dame, mit der Konrad seit seiner Kindheit auf die ungewöhnlichste Art verbunden ist.
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Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane (darunter ›Melody‹ und ›Der letzte Weynfeldt‹) und die ›Business-Class‹-Geschichten sind auch international große Erfolge. Seit 2011 löst außerdem der Gentleman-Gauner Allmen in einer eigenen Krimiserie seine Fälle, derzeit liegen sieben Bände vor. 2022 feierte der Kinofilm von André Schäfer ›Alles über Martin Suter. Außer die Wahrheit‹ am Locarno Film Festival Premiere. Seit einigen Jahren betreibt der Autor die Website martin-suter.com. Er lebt mit seiner Tochter in Zürich.

© Bastian Schweitzer / Diogenes Verlag
Produktdetails
- Verlag: Diogenes Verlag
- Gesamtlaufzeit: 388 Min.
- Erscheinungstermin: 1. Dezember 2014
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783257692457
- Artikelnr.: 42269672
»Martin Suter gilt als Meister einer eleganten Feder, die so fein geschliffen ist, dass man die Stiche oft erst hinterher spürt.« Monika Willer / Westfalenpost Westfalenpost
Pflegeschwester Simone
Zum Lachen und Weinen: Martin Suter bereist die Vergangenheit
Vom Leben der reichen Leute in der Schweiz berichtet Martin Suter in schlichtem Fibelstil: "In Elviras Frühstückszimmer waren die Fenster offen. Die Nachmittagssonne schien tief hinein bis zum kleinen Sofa, wo sie mit Dr. Stäubli saß." Das Mobiliar ist kostspielig, die Aussicht prächtig, der Himmel tiefblau, ein kühlendes Lüftchen weht, und so oft es sich einrichten läßt, duftet es hier nach Lindenblüten und Heckenrosen. Es ist wie im Märchen: "Auf beiden Seiten der Straße vor der ,Villa Rhododendron' parkten frisch gewaschene Autos, keines unter hunderttausend Franken."
Die böse Stiefmutter in diesem Märchen heißt Elvira
Zum Lachen und Weinen: Martin Suter bereist die Vergangenheit
Vom Leben der reichen Leute in der Schweiz berichtet Martin Suter in schlichtem Fibelstil: "In Elviras Frühstückszimmer waren die Fenster offen. Die Nachmittagssonne schien tief hinein bis zum kleinen Sofa, wo sie mit Dr. Stäubli saß." Das Mobiliar ist kostspielig, die Aussicht prächtig, der Himmel tiefblau, ein kühlendes Lüftchen weht, und so oft es sich einrichten läßt, duftet es hier nach Lindenblüten und Heckenrosen. Es ist wie im Märchen: "Auf beiden Seiten der Straße vor der ,Villa Rhododendron' parkten frisch gewaschene Autos, keines unter hunderttausend Franken."
Die böse Stiefmutter in diesem Märchen heißt Elvira
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Senn. Sie ist das steinreiche Oberhaupt einer Industriellendynastie, streng gegen sich und die Welt, verkniffen und verbittert und, zum Zeichen ihrer Verderbtheit, mehrfach geliftet. Dem tumben, aber herzensguten Stiefsohn Konrad fällt die Rolle eines männlichen Aschenputtels zu, während Elviras ungeratener Sohn Thomas sein Leben als Frühstücksdirektor und alternder Playboy vertändelt, der seinen Stiefbruder zeitlebens kujoniert hat. Und weil es wie im Märchen zugeht, steht unverrückbar fest, wer der Gute ist und wer die Bösen sind. Zu den Bösen gesellt sich später noch Elviras geldgieriger Enkel Urs; seine Frau Simone jedoch schlägt sich auf die gute Seite Konrads.
Wer aufs Schlimmste gefaßt ist und den Klappentext gelesen hat ("Die bewegende Geschichte eines Mannes, den es auf ungewöhnliche Weise in seine Vergangenheit zieht. Zu einem dramatischen Geheimnis"), wird ahnen, wie das Märchen ausgeht. Gegen den Widerstand der bösen Stiefmutter entlockt die gute Simone dem regredierenden, pflegebedürftigen, zusehends alzheimerisierten Konrad Kindheitserinnerungen und lüftet schließlich das jahrzehntelang gehütete Familiengeheimnis: Nicht Konrad, sondern Thomas ist der Stiefsohn, und von Rechts wegen standen die Liebe und das Erbe der Mutter immer Konrad zu.
Der Schweizer Schriftsteller Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, hat sich für das älteste aller Hintertreppenroman-Motive entschieden, und das Märchen entwickelt sich unaufhaltsam zur süßsauren Sozialschnulze. Die Wahrheit über die vertauschten Kinder wird erst nach 292 Seiten enthüllt, obwohl sie von Anfang an auf der Hand liegt. Auch ein Attentat auf den Helden und die Frage, ob das neue Alzheimer-Medikament bei ihm anschlägt, können dem Roman keine Spannung mehr verleihen. Vom Verlag wird er als "Fallstudie, Gesellschaftsroman und Thriller in einem" vorgestellt, aber ein Thriller, dessen Verlauf und Ausgang man schon kennt, wenn man gerade erst mit der Lektüre begonnen hat, ist kein Thriller.
Auch als Gesellschaftsroman läßt "Small World" zu wünschen übrig; es sei denn, man läßt es als punktgenaue Sozialkritik durchgehen, wenn von Menschen die Rede ist, die sich eines Tages auf die Suche nach einer Nische in der Welt begaben, "wo es nicht so kalt war wie bei reichen Leuten . . ." Bei reichen Leuten ist es kalt; bei armen warm. Diese sind sich von Herzen zugetan: "Beide tanzten im Geflimmer, bis sie nicht mehr konnten vor Lachen und Weinen und Glück." Jene aber fristen ihr Dasein in Villen, vor denen frisch gewaschene Limousinen parken, wie es für reiche Leute typisch ist. Doch das viele Geld macht die reichen Leute nicht glücklich. Das ist die rührende Moral von der Geschichte, nicht anders als im Kolportageroman des neunzehnten Jahrhunderts, der für ein besinnungslos von jähen Erbschaften und beglückenden Tänzen im Geflimmer träumendes Publikum geschrieben wurde.
Am Ende, versteht sich, wird Konrad geheilt, das an ihm erfolgreich erprobte Alzheimer-Medikament wird zugelassen, Konrads aufopferungsvolle Pflegeschwester Simone läßt sich von ihrem garstigen Gatten scheiden, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute in der Vergangenheit. GERHARD HENSCHEL
Martin Suter: "Small World". Roman. Diogenes Verlag, Zürich 1997. 324 S., geb., 39,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wer aufs Schlimmste gefaßt ist und den Klappentext gelesen hat ("Die bewegende Geschichte eines Mannes, den es auf ungewöhnliche Weise in seine Vergangenheit zieht. Zu einem dramatischen Geheimnis"), wird ahnen, wie das Märchen ausgeht. Gegen den Widerstand der bösen Stiefmutter entlockt die gute Simone dem regredierenden, pflegebedürftigen, zusehends alzheimerisierten Konrad Kindheitserinnerungen und lüftet schließlich das jahrzehntelang gehütete Familiengeheimnis: Nicht Konrad, sondern Thomas ist der Stiefsohn, und von Rechts wegen standen die Liebe und das Erbe der Mutter immer Konrad zu.
Der Schweizer Schriftsteller Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, hat sich für das älteste aller Hintertreppenroman-Motive entschieden, und das Märchen entwickelt sich unaufhaltsam zur süßsauren Sozialschnulze. Die Wahrheit über die vertauschten Kinder wird erst nach 292 Seiten enthüllt, obwohl sie von Anfang an auf der Hand liegt. Auch ein Attentat auf den Helden und die Frage, ob das neue Alzheimer-Medikament bei ihm anschlägt, können dem Roman keine Spannung mehr verleihen. Vom Verlag wird er als "Fallstudie, Gesellschaftsroman und Thriller in einem" vorgestellt, aber ein Thriller, dessen Verlauf und Ausgang man schon kennt, wenn man gerade erst mit der Lektüre begonnen hat, ist kein Thriller.
Auch als Gesellschaftsroman läßt "Small World" zu wünschen übrig; es sei denn, man läßt es als punktgenaue Sozialkritik durchgehen, wenn von Menschen die Rede ist, die sich eines Tages auf die Suche nach einer Nische in der Welt begaben, "wo es nicht so kalt war wie bei reichen Leuten . . ." Bei reichen Leuten ist es kalt; bei armen warm. Diese sind sich von Herzen zugetan: "Beide tanzten im Geflimmer, bis sie nicht mehr konnten vor Lachen und Weinen und Glück." Jene aber fristen ihr Dasein in Villen, vor denen frisch gewaschene Limousinen parken, wie es für reiche Leute typisch ist. Doch das viele Geld macht die reichen Leute nicht glücklich. Das ist die rührende Moral von der Geschichte, nicht anders als im Kolportageroman des neunzehnten Jahrhunderts, der für ein besinnungslos von jähen Erbschaften und beglückenden Tänzen im Geflimmer träumendes Publikum geschrieben wurde.
Am Ende, versteht sich, wird Konrad geheilt, das an ihm erfolgreich erprobte Alzheimer-Medikament wird zugelassen, Konrads aufopferungsvolle Pflegeschwester Simone läßt sich von ihrem garstigen Gatten scheiden, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute in der Vergangenheit. GERHARD HENSCHEL
Martin Suter: "Small World". Roman. Diogenes Verlag, Zürich 1997. 324 S., geb., 39,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Für mich ist Martin Suter tatsächlich die Entdeckung des Herbstes und Small World einer der einfühlsamsten und zugleich spannendsten Romane, die ich in den letzten Monaten gelesen habe. ... Eine wunderbare, zarte Liebesgeschichte; eine liebevolle, todtraurige und absolut realistische Alzheimer-Geschichte, und auch ein Krimi, der seine Spannung bis zu den letzten Seiten behält und behalten soll. ... Ein sehr gut recherchierter Roman, sehr einfühlsam und anrührend, geschrieben in einer präzisen, unverschnörkelten Sprache."
(Süddeutscher Rundfunk)
"Genau recherchiert, sprachlich präzis und raffiniert erzählt. Dramatisch geschickt verflicht Suter eine Krankengeschichte mit einer Kriminalstory. Literarisch weit über die Schweiz hinausweisend."
(Süddeutsche Zeitung)
(Süddeutscher Rundfunk)
"Genau recherchiert, sprachlich präzis und raffiniert erzählt. Dramatisch geschickt verflicht Suter eine Krankengeschichte mit einer Kriminalstory. Literarisch weit über die Schweiz hinausweisend."
(Süddeutsche Zeitung)
Broschiertes Buch
Small world ist eine gelungene Mischung aus Spannung und Information wie die Krankheit Alzheimer langsam anfängt sich zu entwickeln. Das Geheimnis der Geschichte wird auch wirklich erst im Finale des Buches enthüllt und die Spannung bleibt dadurch bis zum Schluss erhalten. Die Spannung …
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Small world ist eine gelungene Mischung aus Spannung und Information wie die Krankheit Alzheimer langsam anfängt sich zu entwickeln. Das Geheimnis der Geschichte wird auch wirklich erst im Finale des Buches enthüllt und die Spannung bleibt dadurch bis zum Schluss erhalten. Die Spannung ist es auch die einen über die gelegentlich doch sehr "flache Story " hinwegsehen lässt. Insgesamt überaus lesenswert!
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Broschiertes Buch
Zunächst sind es nur Kleinigkeiten, die der 65 – jährige Konrad Lang vergisst oder verwechselt. Doch mehr und mehr stellt sich heraus, dass dieser an der Krankheit „Alzheimer“ leidet.
Je mehr „Koni“ – wie Konrad auch genannt wird – neuere …
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Zunächst sind es nur Kleinigkeiten, die der 65 – jährige Konrad Lang vergisst oder verwechselt. Doch mehr und mehr stellt sich heraus, dass dieser an der Krankheit „Alzheimer“ leidet.
Je mehr „Koni“ – wie Konrad auch genannt wird – neuere Erinnerungen aus seinem Leben vergisst, an desto mehr Details aus seiner Kindheit kann er sich erinnern. Diese Tatsache beruhigt Elvira Senn, 79, die Stiefmutter von Konrads langjährigem Jugendfreund Thomas Koch, mit dem er aufwuchs, nachdem seine Mutter ihn als 5 – Jährigen im Stich gelassen hat.
Im weiteren Verlauf der Handlung wird durch diese brisanten Erinnerungen ein Geheimnis der Vergangenheit ans Licht befördert, das nicht nur Elvira Senn beunruhigt.
Martin Suter schildert in „Small World“ mit einer ausgewählten, detailreichen und schnörkeligen Sprache den Verlauf einer Krankheit – Alzheimer – und deren Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen. Der Lesefluss bleibt bestehen und man erfährt viel Interessantes über die Krankheit „Alzheimer“.
Suter schafft es die Entwicklung der Krankheit und die verschiedenen Stadien gut zum Ausdruck zu bringen.
Konrad „Koni“ Lang wird vom Leser sofort ins Herz geschlossen und seine Situation weckt im Leser Gefühle für ihn, die seinen Charakter lebendig werden lassen.
Martin Suter hat mit „Small World“ ein Gefühls anregendes, bewegendes und authentisches Buch über ein heikles Thema und eine ernstzunehmende Krankheit geschrieben.
5 von 5 Sternen!
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Broschiertes Buch
Ein fesselndes Buch, sehr einfühlsam geschrieben. Mit dem Verlauf der Alzheimer-Erkrankung und ihre Auswirkung auf die Umgebung sehr gut auseinandergesetzt. Spannend, menschliche Schwachpunkte sehr gut dargestelt, dabei immer die Krankheit im Mittelpunkt behalten. Ein Buch, das man ungern aus …
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Ein fesselndes Buch, sehr einfühlsam geschrieben. Mit dem Verlauf der Alzheimer-Erkrankung und ihre Auswirkung auf die Umgebung sehr gut auseinandergesetzt. Spannend, menschliche Schwachpunkte sehr gut dargestelt, dabei immer die Krankheit im Mittelpunkt behalten. Ein Buch, das man ungern aus der Hand gibt.
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Broschiertes Buch
Dieser Roman gleicht in seiner umfassenden Hintergrundgeschichte sehr dem Roman "Die dunkle Seite des Mondes". Durch sein Engagement, jedes seiner Bücher sehr realistisch und technisch korrekt zu schreiben, schafft es Martin Suter immer wieder, bei mir zu punkten. Ich finde es …
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Dieser Roman gleicht in seiner umfassenden Hintergrundgeschichte sehr dem Roman "Die dunkle Seite des Mondes". Durch sein Engagement, jedes seiner Bücher sehr realistisch und technisch korrekt zu schreiben, schafft es Martin Suter immer wieder, bei mir zu punkten. Ich finde es beachtlich, sich für jedes einzelne Buch so viel Zeit zu nehmen um sich über das jeweilige Thema so umfassend zu informieren, dass es einem beim Lesen so vorkommt, als wäre man wirklich in der Realität und nicht in irgend einem Roman.
Besonders toll an "Small World" gefällt mir der liebevolle Umgang mit dem Protagonisten "Koni", der trotz seiner Krankheit mit Würde und Respekt behandelt wird. Leider ist dies in der Realität nicht immer so der Fall...
Die bis zum Ende des Buches erhaltene Spannung, die mir bei Auflösung des großen Rätsels eine Gänsehaut beschert hat, ist auch etwas ganz Besonderes.
Also kurzum: sehr interessant geschrieben, nach ca. einem Drittel des Buches konnte ich es kaum noch aus der Hand legen und super Aha-Effekt zum Schluß.
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