Thomas Nicolai
Hörbuch-Download MP3
MAULBERG (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 622 Min.
Sprecher: Nicolai, Thomas
PAYBACK Punkte
9 °P sammeln!
Ein Dorf in Nordsachsen spielt noch einmal DDR, für einen Monat und mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Eine satirische Farce gegen unkritische Ostalgie, wie sie aktueller kaum sein könnte. Deutschland im Jahr 2016. Das Dortmunder Ehepaar Beate und Peter Sendler, beide Mitte fünfzig (sie: frustrierte Erzieherin, er: erfolgloser Dokumentarfilmer), zieht ins sächsische Dorf Maulberg und erlebt dort nicht nur eine friedliche Idylle des Miteinanders, sondern auch die Sehnsucht vieler Bewohner nach der "guten alten" DDR. Dass ausgerechnet der Zugezogene die Idee hat, ist für die Maulberger s...
Ein Dorf in Nordsachsen spielt noch einmal DDR, für einen Monat und mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Eine satirische Farce gegen unkritische Ostalgie, wie sie aktueller kaum sein könnte. Deutschland im Jahr 2016. Das Dortmunder Ehepaar Beate und Peter Sendler, beide Mitte fünfzig (sie: frustrierte Erzieherin, er: erfolgloser Dokumentarfilmer), zieht ins sächsische Dorf Maulberg und erlebt dort nicht nur eine friedliche Idylle des Miteinanders, sondern auch die Sehnsucht vieler Bewohner nach der "guten alten" DDR. Dass ausgerechnet der Zugezogene die Idee hat, ist für die Maulberger schwer zu akzeptieren, doch der Gedanke ist zu verlockend: Zum 400-jährigen Dorfjubiläum beschließt der Ort ein Experiment: vier Wochen lang zurück in die DDR - mit allem Drum und Dran: altem TV-Programm, Ostprodukten im Supermarkt, der natürlich wieder "Kaufhalle" heißt, mit Pioniertüchern und Republikgeburtstag. Doch das Experiment läuft aus dem Ruder, denn die Maulberger in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf ...
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Thomas Nicolai (Jahrgang 1963) stammt aus Leipzig und ist bekannter Comedian, Parodist und Schauspieler. Er lernte an der Schauspielschule Ernst Busch, spielte Theater in Berlin und ist seit 1994 als freischaffender Comedian mit eigenen Programmen unterwegs (bekannt wurden u. a. seine Figuren 'Der blonde Emil' und 'Patrick Schleifer'). Im Fernsehen war er in diversen Shows von RTL, 3sat, ProSieben, WDR, NDR und Sat.1 zu sehen. Er moderierte im 'Quatsch Comedy Club' und bei 'NightWash', hat einige Kleinkunstpreise erhalten und ist als Sprecher für Audioproduktionen tätig. Als Autor entwickelte er die Kinderhörspielserie 'Die Märchenmäuse' mit, veröffentlichte zahlreiche Tonträger, den Sprachführer 'Sächsisch für Anfänger' und übersetzte 'Die Simpsons' und 'Asterix' ins Sächsische. Sein erster Roman 'Nackt auf Usedom' (zusammen mit Kaelo Michael Janßen) erschien 2023. Thomas Nicolai lebt mit seiner Familie in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Lauscherlounge
- Erscheinungstermin: 23. Mai 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783911421188
- Artikelnr.: 74153868
Gebundenes Buch
Komplett anders als erwartet
Puhh, gleich vorab, die story ist echt heftig. Sowohl vom Klappentext, der Background des Autors als auch vom Cover hatte ich eigentlich eine locker-witzige Geschichte erwartet. Doch ich empfand den Plot eher als verstörend, aufrüttelnd, beängstigend …
Mehr
Komplett anders als erwartet
Puhh, gleich vorab, die story ist echt heftig. Sowohl vom Klappentext, der Background des Autors als auch vom Cover hatte ich eigentlich eine locker-witzige Geschichte erwartet. Doch ich empfand den Plot eher als verstörend, aufrüttelnd, beängstigend und sehr intensiv. Manchmal musste ich das Buch weglegen, weil es mich so emotional - ja, so muss ich es sagen - belastet hat.
Die Gründe sind vielfältig, aber ich glaube es liegt vor allem an meiner eigenen Biographie. Ich bin Mitte der 80er geboren, habe stets in einer Großstadt in Sachsen gelebt, bin studierte Historikerin und bin vor allem im linken Spektrum politisch aktiv. Daher fand ich es zu Beginn anmaßend, dass sofort die Stereotype Sachsen sind entweder Nazis oder Ostalgiker bedient wurde. Da bin ich sofort erstmal in eine Abwehrhaltun gegangen. Denn ja, hier gibt es sicher vermehrt solche Menschen, aber eben nicht nur. Das ein "Hisscher" diese Stereotype so auf die Spitze trieb fand ich schade, auch wenn das im weiteren Buch besser wurde.
Aber vor allem die Eskalation in der weiteren Geschichte hat mich verstört. Weil es so authentisch war. Ich glaube, dass etliche Menschen im Osten genauso reagiert/agiert hätten und das 35 Jahre nach der Wende. Der Autor hat gut das Gefühl rübergebracht, was die Menschen in Ost und West noch trennt. Daher fand ich auch das Pläydoyer am Ende von dem Alten so gelungen. Das hat genau meinem Gefühl entsprochen. Die Menschen sind faul geworden und haben keinen Bock auf die Eigenverantwortung; daher wählen auch so viele AfD hier. Denn das muss man leider auch sagen, gerade in Sachsen wurde die Demokratiebildung von der Regierung nie gefördert. Ich erinnere mich an keine große Demo, wo das Anliegen von der CDU-Regierung wirlich ernst bzw. aufgenommen wurde. Und genau das blitzt in dieser Geschichte hier auch auf.
Sicherlich gab es gute Sachen in der DDR, aber eben auch viel Schlechtes. Beide Seiten bringt der Autor hier gut rüber. Genau deshalb sollten das Buch viele der Ostalgiker eigentlich lesen. Damit ihnen die Augen geöffnet werden.
Mein Fazit: Anders als erwartet und definitiv kein leichtes Buch, aber dennoch lesenswert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Wieviel Experiment verträgt das Land?
Schon als ich das auffallende, auf alt und oft genutzt gemachte, Cover sah, war meine Neugier geweckt. Als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.
Ja, die Handlung kann man sich gut im Klappentext erlesen, aber …
Mehr
Wieviel Experiment verträgt das Land?
Schon als ich das auffallende, auf alt und oft genutzt gemachte, Cover sah, war meine Neugier geweckt. Als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.
Ja, die Handlung kann man sich gut im Klappentext erlesen, aber man muss sich das mal vorstellen. Eine (fiktive) ostsächsische Gemeinde startet im Jahr 2016 ein Experiment, für vier Wochen DDR Verhältnisse zu gestalten.
Nach demokratischer Abstimmung wurde es dann auch so durchgeführt. Kein Internet, nur Ostfernsehen, Telefonanschlüsse nur für wenige, keine Smartphones, nur wenige hatten ein Auto. Aus dem Supermarkt wurde die Kaufhalle mit entsprechend eingeschränktem Warenangebot. Das Reisen wurde unterbunden und die Gemeinde wurde eingezäunt. Schon ziemlich krass.
Meine Erwartungen hinsichtlich des Buches gingen ein wenig in eine andere Richtung, aber das Buch hat mich dennoch in jeder Hinsicht überzeugt.
Die ganze Szenerie und die Protagonisten sind gut gezeichnet, ich konnte mir die Gemeinde mit ihren Einwohnern bildhaft vorstellen. Der Schreibstil ist flüssig.
Das Buch zeigt, was passiert, wenn man Bedingungen oder Verhältnisse ändert, wenn man bisher unbedeutenden Personen eine gewisse Macht oder eine Position überträgt. Das ist schon erstaunlich und manchmal beängstigend.
Ich habe das Buch mit Interesse und großer Anteilnahme gelesen, bin ich doch in der DDR geboren und aufgewachsen und konnte im Buch einiges wiedererkennen, anderes habe ich so nicht wahrgenommen bzw. fand ich übertrieben. Leider blitzte der Humor, den ich so sehr mag, nur selten auf. Das war aber bei der Handlung wahrscheinlich auch nicht angebracht.
Ich weiß nicht, ob jeder, der die DDR nicht kennt, nach der Lektüre ein reales Bild der damaligen Verhältnisse hat. Einiges trifft es schon recht gut. Ich fand die Idee zu diesem Buch toll. Die Umsetzung betrachte ich als gelungen. Insofern spreche ich eine Lese Empfehlung aus.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Hier hat sich der Autor etwas ganz Besonderes ausgedacht; eine Geschichte über ein Experiment, das seinesgleichen sucht.
Ein ziemlich abgelegenes, ewig gestriges und rückschrittliches Dorf lässt sich auf ein skurriles Experiment ein. Für einen Monat wollen die Bewohner im …
Mehr
Hier hat sich der Autor etwas ganz Besonderes ausgedacht; eine Geschichte über ein Experiment, das seinesgleichen sucht.
Ein ziemlich abgelegenes, ewig gestriges und rückschrittliches Dorf lässt sich auf ein skurriles Experiment ein. Für einen Monat wollen die Bewohner im Nordosten Sachsens die DDR wiederbeleben, sie noch einmal auferstehen lassen. Dass so etwas nicht ohne Folgen bleibt, kann man sich wohl vorstellen. So manche Situation eskaliert, alte Seilschaften funktionieren wieder perfekt. Für viele der Dorfbewohner wird es ungemütlich.
Am Ende haben die meisten Leute allerdings auch einiges begriffen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Was macht es mit den Menschen, wenn sie auf einmal wieder in der DDR leben müssen? Diese Frage beantwortet das Buch ausführlich. Die Bewohner des Ortes Maulberg, entscheiden sich dafür, nochmal 4 Wochen wie in der DDR leben zu wollen. Jeder Mensch geht damit anders um. Bei vielen …
Mehr
Was macht es mit den Menschen, wenn sie auf einmal wieder in der DDR leben müssen? Diese Frage beantwortet das Buch ausführlich. Die Bewohner des Ortes Maulberg, entscheiden sich dafür, nochmal 4 Wochen wie in der DDR leben zu wollen. Jeder Mensch geht damit anders um. Bei vielen kommt die Rolle, die sie zu DDR-Zeiten innehatten wieder durch. Dadurch wird die Dorfgemeinschaft gespalten und Widerstand macht sich breit. Aber kann er etwas ausrichten? Der Autor findet eine wunderbare Ausgeglichenheit zwischen Unterhaltung und Spannung. Die skurrile Geschichte regt zum Nachdenken an. Der Epilog als Ausblick in die Zukunft macht das Buch komplett.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Eine Welt mit Grenzen
"Maulberg" von Thomas Nicolai ist ein sehr spannender Roman, der ein Szenario erschafft, dass einen förmlich zum weiterlesen zwingt.
Beate und Peter Sendler ziehen aus Dortmund nach Maulberg, einem kleinen Kaff in Sachsen, in der ehemaligen DDR. Sie möchte …
Mehr
Eine Welt mit Grenzen
"Maulberg" von Thomas Nicolai ist ein sehr spannender Roman, der ein Szenario erschafft, dass einen förmlich zum weiterlesen zwingt.
Beate und Peter Sendler ziehen aus Dortmund nach Maulberg, einem kleinen Kaff in Sachsen, in der ehemaligen DDR. Sie möchte dort als Leiterin der KiTa arbeiten, er verfolgt ein spannendes Filmprojekt, aus dem sehr schnell ein spannendes Experiment werden soll.
Maulberg feiert sein 400-jähriges Dorfjubiläum und dazu soll hier für eine begrenzte Zeit die Vergangenheit wieder auferstehen. Die Maulberger stimmen darüber ab, wieder in die DDR zu ziehen, also sie in ihrem Ort wieder zu erschaffen. Mit allen möglichen Konsequenzen, wie Mangelwirtschaft, Ausreisebeschränkungen und altem TV-Programm.
Viele der Einwohner hatten wohl nur noch das Gute im Gedächtnis und vieles andere verdrängt und vergessen.
Schon beim Lesen musste ich immer wieder schmunzeln, dass das nicht gutgeht war ja klar, aber was und wann wie aus dem Ruder läuft, war hier sehr spannend und anschaulich beschrieben.
Die Szenen waren echt und lebensnah geschrieben, als Satire natürlich überspitzt, mir hat es wirklich sehr gefallen, ein Balanceakt, der gut gelungen ist. Zwischen den Zeilen liest man eine Gesellschaftskritik, die hochaktuell und brisant ist.
Viel Spaß hat man natürlich, wenn man diese Zeiten erlebt hat, das gab es viele Wiedererkennungsmomente, aber das Buch wirkt auch für jeden anderen Leser.
Im Kleinen wird hier gut und anschaulich Politik und auch Menschen beschrieben, die im Großen schwerer vorstellbar ist. Es ist spannend, es ist lustig, aber auch traurig, vor allem macht es nachdenklich und das ist das wichtigste daran, es bleibt mir präsent, klein Buch, welches ich schnell wieder vergessen werde.
Eine Empfehlung, nicht nur für Ostalgiker.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für