Lukas Hartmann
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Ins Unbekannte (MP3-Download)
Die Geschichte von Sabina und Fritz Ungekürzte Lesung. 563 Min.
Sprecher: Madrid, Venus
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Sabina kommt aus Russland nach Zürich, um sich in der psychiatrischen Klinik von Dr. C.G. Jung behandeln zu lassen. Und wird seine Geliebte. Fritz, der Sohn eines Schreiners, träumt von einer besseren Gesellschaft, bringt die Schweiz an den Rand einer Revolution und rettet Lenin in Russland das Leben. Beide sind sie mutig, widersprüchlich, zerrissen, betreten unaufhörlich Neuland. Ihre Schicksale kreuzen, spiegeln sich – und verlieren sich im Dunkel der europäischen Geschichte.
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Lukas Hartmann, geboren 1944 in Bern, studierte Germanistik und Psychologie. Er war Lehrer, Journalist und Medienberater. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Bern und schreibt Bücher für Erwachsene und für Kinder. Er ist einer der bekanntesten Autoren der Schweiz und steht mit seinen Romanen regelmäßig auf der Bestsellerliste.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes Verlag
- Gesamtlaufzeit: 563 Min.
- Erscheinungstermin: 28. September 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783257694666
- Artikelnr.: 64712824
»Ein Virtuose des historischen Romans.« Charles Linsmayer / NZZ am Sonntag - Bücher am Sonntag NZZ am Sonntag - Bücher am Sonntag
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Rose-Maria Gropp schätzt Lukas Hartmanns neuen Roman für seinen hohen thematischen Anspruch und die gekonnte Verarbeitung. Er erzählt abwechselnd vom Schicksal zweier historischer Persönlichkeiten: mit Rückblenden von Fritz Platten, einem Schweizer Kommunisten, der 1923 in die Sowjetunion auswanderte und unter Stalin ins Arbeitslager kam; chronologischer dagegen von der russisch-jüdischen Sabina Spielrein, die als Patientin in einer Zürcher Nervenanstalt eine Affäre mit ihrem behandelnden Arzt C.G. Jung einging und später selbst Psychoanalytikerin wurde. Wie Hartmann diese schweren Themen "fesselnd" und einfühlsam erzählt und dabei die Struktur des Terrors hervorkehrt, dem beide zum Opfer fielen, imponiert der Kritikerin. Besonders die Darstellung Sabina Spielreins und ihrer Beziehung zu Jung und dessen Mentor Freud hält sie für gelungen; ihr merkt Gropp das aufrichtige Interesse des Autors an der Porträtierten stark an. Keine leichte, aber eine sehr lohnenswerte Lektüre, lobt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Rezensentin Rose-Maria Gropp schätzt Lukas Hartmanns neuen Roman für seinen hohen thematischen Anspruch und die gekonnte Verarbeitung. Er erzählt abwechselnd vom Schicksal zweier historischer Persönlichkeiten: mit Rückblenden von Fritz Platten, einem Schweizer Kommunisten, der 1923 in die Sowjetunion auswanderte und unter Stalin ins Arbeitslager kam; chronologischer dagegen von der russisch-jüdischen Sabina Spielrein, die als Patientin in einer Zürcher Nervenanstalt eine Affäre mit ihrem behandelnden Arzt C.G. Jung einging und später selbst Psychoanalytikerin wurde. Wie Hartmann diese schweren Themen "fesselnd" und einfühlsam erzählt und dabei die Struktur des Terrors hervorkehrt, dem beide zum Opfer fielen, imponiert der Kritikerin. Besonders die Darstellung Sabina Spielreins und ihrer Beziehung zu Jung und dessen Mentor Freud hält sie für gelungen; ihr merkt Gropp das aufrichtige Interesse des Autors an der Porträtierten stark an. Keine leichte, aber eine sehr lohnenswerte Lektüre, lobt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Interessant, einfühlsam und packend erzählt
„Menschen sind und bleiben unterschiedlich. Man kann sie zu Gutem erziehen, aber nicht zurechtstutzen wie Nutzpflanzen.“ Zitat Seite 118)
Inhalt
Sabina Spielrein, eine junge Russin aus begüterten Verhältnissen, wird …
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Interessant, einfühlsam und packend erzählt
„Menschen sind und bleiben unterschiedlich. Man kann sie zu Gutem erziehen, aber nicht zurechtstutzen wie Nutzpflanzen.“ Zitat Seite 118)
Inhalt
Sabina Spielrein, eine junge Russin aus begüterten Verhältnissen, wird 1904 von ihren Eltern in eine psychiatrische Privatklinik in Zürich gebracht. Dort wird sie von Carl Gustav Jung, damals Oberarzt, behandelt. Er ermutigt sie, ihrem Wunsch zu folgen und Medizin zu studieren. Die Psychoanalyse wird ihr Fachgebiet. Der junge Schweizer Fritz Platten ist begabt und interessiert, er möchte lernen, aber die Armut seiner Eltern macht den Besuch des Gymnasiums unmöglich. 1918 ist er einer der Initiatoren des Schweizer Landesstreiks, kämpft für eine gerechtere Gesellschaft. Sabina gerät in eine Demonstration und für einige Augenblicke kreuzen sich zufällig ihre Wege. „Einer, der zuvorderst ging, fiel ihr besonders ins Auge. Er trug einen weit geschnittenen Mantel, sein ungewöhnlich langes Haar wehte im Wind.“ (Zitat Seite 117)
Thema und Genre
In diesem Roman mit einem realen geschichtlichen und biografischen Hintergrund geht es um die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit Schwerpunkt Russland und Schweiz. Es geht um Fortschritt, Forschung und den Beginn der Psychoanalyse, um Bindungen, Familie, um persönliche Ziele, Träume, Ideologien, Gewalt, Unterdrückung, Aufbruch und Scheitern.
Charaktere
Bis auf einen kurzen, zufälligen Augenblick kennen die beiden Persönlichkeiten, um deren Biografie es in diesem Roman geht, nicht. Sabina Spielrein, Russin, Ärztin, eine der ersten Frauen, die sich auf das Fachgebiet Psychoanalyse spezialisiert, in langjährigem Kontakt und Gedankenaustausch mit C.G. Jung und Siegmund Freud. Fritz Platten, Schweizer, Nationalrat, zunächst Sozialdemokrat, dann überzeugter Kommunist, Revolutionär. Zwei Persönlichkeiten mit Zukunftsvisionen, eigenwillig und unangepasst.
Handlung und Schreibstil
Im Mittelpunkt des Romans stehen zwei konträre Lebensgeschichten, die der Autor abwechselnd erzählt. Während er dem Leben von Sabina Spielrein chronologisch folgt, schildert er die wichtigen Ereignisse und Stationen im Leben von Fritz Platten rückwirkend und nicht immer chronologisch, sondern je nach dessen jeweiligen Erinnerungen und gedanklichen Dialogen während der Nachtstunden seiner späten Lebensjahre. Die einzelnen Kapitel tragen als Überschrift die Ortsangabe und die Jahreszahl, wodurch die Zuordnung beim Lesen übersichtlich bleibt. Der ruhige Erzählstil nimmt sich Zeit und das Vernetzen der fiktiven Romanhandlung mit den biografischen Fakten wirkt logisch und gelingt wunderbar, ohne je konstruiert zu wirken. Der Autor nimmt sich Zeit für beide Persönlichkeiten, es sind nicht nur Ereignisse und Erfahrungen in deren Leben, sondern ebenso viel Raum nehmen ihre Entwicklung, ihre Gedanken, Überzeugungen, aber auch Zweifel und widersprüchliche Entscheidungen ein. So ergibt sich ein packendes, lebendiges Gesamtbild.
Fazit
Diese beiden Biografien zu lesen fand ich sehr spannend, dieses immer wiederkehrende Auseinandersetzen mit dem eigenen Lebensweg und den Entscheidungen, auch das Hinterfragen, ergibt für mich einen sehr vielseitigen Roman, interessant zu lesen. Gerade bei Romanen mit biografischem Hintergrund, mit Personen, die wirklich gelebt haben und deren Biografien man nachlesen kann, ist es nicht einfach, den richtigen und glaubhaften Weg zwischen Fakten und Fiktion zu finden, für mich ist es Lukas Hartmann perfekt gelungen.
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