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Heimlich arbeitet diese Frau wie jeder Mensch am Glück. »Das Weltgebäude will errichtet werden! Man muß ja irgendwo wohnen.« Die Welt indes zeigt sich als die, die sie ist: als Erschütterte, von Datenmengen Überwucherte, Sich-Verlierende. Geräte, Weltgipfel, Stilettos und ein sagenhafter ungenutzter Raum im Hirn – die Frau hält allabendlich den Kopf ins Freie, um sich der Standfestigkeit des Ganzen zu vergewissern. Tagsüber gehen Erschütterungen durchs Haus. Karel arbeitet an der Überwindung der Materie durch Information. Unter den Absätzen der Nachbarin und der lose herumfliegenden Zukunft…mehr

Produktbeschreibung
Heimlich arbeitet diese Frau wie jeder Mensch am Glück. »Das Weltgebäude will errichtet werden! Man muß ja irgendwo wohnen.« Die Welt indes zeigt sich als die, die sie ist: als Erschütterte, von Datenmengen Überwucherte, Sich-Verlierende. Geräte, Weltgipfel, Stilettos und ein sagenhafter ungenutzter Raum im Hirn – die Frau hält allabendlich den Kopf ins Freie, um sich der Standfestigkeit des Ganzen zu vergewissern. Tagsüber gehen Erschütterungen durchs Haus. Karel arbeitet an der Überwindung der Materie durch Information. Unter den Absätzen der Nachbarin und der lose herumfliegenden Zukunft steigt der Druck. »Jemand muß das zusammenhalten!« Irgendwo unter dem Gebirge aus hochaktuellen Zerfallserscheinungen ruht das Urmuster vollkommener Harmonie. Wie die Liebe in einer Zeit der Worst-case-Szenarien bewahrt werden kann, als allerschönster Fall, dem ist in diesem Hörbuch alles auf der Spur. Mit ihrer »einzigartigen Melange aus Naivität der Empfindung und erzählerischer Raffinesse« (Wolfgang Emmerich) umfängt Angela Krauß die Unfaßbarkeit der Welt. Esprit, Zärtlichkeit, Ermutigung und große poetische Kraft fließen in einen warmen Beschwörungston. Beschworen wird nichts Geringeres als die Liebe, das Weltall, die Zukunft.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Krauß, AngelaAngela Krauß wurde am 2. Mai 1950 in Chemnitz geboren. Sie studierte an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung in Berlin und arbeitete dort für Messen und Ausstellungen. Von 1976 bis 1979 besuchte sie das Literaturinstitut »J.R. Becher« in Leipzig. Seit Anfang der 1980er Jahre veröffentlicht sie Prosawerke. Vortrags- und Lesereisen führten sie unter anderem an Universitäten in den USA und Kanada. An der Universität Paderborn war Angela Krauß Gastdozentin für Poetik. Sie ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Im Sommersemester 2004 hielt sie die Poetik-Vorlesung an der Universität Frankfurt unter dem Titel Die Gesamtliebe und die Einzelliebe. 2013 erhielt sie den Wilhelm-Müller-Preis des Landes Sachsen-Anhalt für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Leipzig.
Rezensionen
Ist es lautes Meditieren oder gar ein Sprechgesang? Jedenfalls ist es betörend, wenn Angela Krauß ihre Texte liest ... Sehr individuelle Romane, die zu poetischen Kraftzentren werden, magisch inszeniert von der Autorin.

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2012

Liebe in erschütternden Zeiten
Prophetisches Prosagedicht: "Im schönsten Fall" von Angela Krauß

"Es ist eine Sache von Sekunden", schrieb Angela Krauß, lange bevor in Japan die Erde bebte. "Die pazifische und nordamerikanische Erdplatte bilden keine günstige Konstellation für lange Arbeitsverträge, sie stehen seit langem unter Druck; wann der Punkt erreicht ist, da der Druck sich entlädt, eine kleine Anpassung von weit oben gesehen, weiß keiner. Aber er steht bevor." Die Katastrophe von Japan schob Krauß' neuen Roman in den Nachrichtenstrom, der über die Welt hereinbrach. Das Erschütternde ist dabei, dass Angela Krauß das Beben nicht nur vorhergesagt hat, sondern, dass "Im schönsten Fall" die Fragen stellt, die uns angesichts der Bilder aus Japan beschäftigen: Was hält die Welt zusammen und uns am Leben, wenn der schlimmste Fall eingetreten ist? Wie konnten wir glauben, die Welt sei berechenbar, das Risiko minimierbar? Wie konnten wir die Augen verschließen vor dem, was offensichtlich ist: Dass das Weltgebilde, das wir uns errichtet haben, fragil ist und jederzeit in tausend Stücke zu zerfallen droht.

Angela Krauß stellt diese Fragen mit einem Ernst und einer Dringlichkeit, die uns vor der Katastrophe fehlte. Und doch ist ihr neuer Roman wie schon seine Vorgänger "Weggeküsst", "Wie weiter" und der Gedichtband "Ich muss mein Herz üben" leicht wie ein Schmetterling. Im Zentrum steht eine Ich-Erzählerin, die den Halt unter den Füßen verliert. Erschreckt stellt sie fest, dass sie das Kopfrechnen verlernt, stattdessen verlässt sie sich wie alle auf die Maschinen.

Der Taschenrechner übernimmt das Einmaleins, ihren Job erledigt sie in den ortlosen Sphären des Internets. Die Figuren für ihre Animationsfilme entwirft sie auf dem Laptop, ein Computerprogramm erweckt die Geschöpfe zum Leben. Symbolhaft für den schwindenden Glauben an die mathematische Beherrschbarkeit der Welt stehen die Erschütterungen, denen das Wohnhaus der Ich-Erzählerin ausgesetzt ist. In unregelmäßigen Abständen erbebt es im Rhythmus der Drucker und Kopierer im Erdgeschoss, der Gewichte des Bodybuilders von nebenan und der Stilettos der Diplomaten-Witwe von oben.

Gegenpol der Unruhe ist der blauschimmernde Schmetterling, der in der Wohnung der Heldin an der Wand hängt und die Ich-Erzählerin mit seinen filigranen Linien auf den Flügeln beruhigt. Doch wie der Schmetterling längst gestorben ist, ist auch das Muster kaum noch präsent. Statt uns auf die Suche zu machen, lassen wir uns die Lösungen von Maschinen vorgeben. Vor lauter Datenmengen verlieren wir das Gefühl fürs Maß, verlernen unsere Gabe, Schönheit wahrzunehmen.

Der Autorin ist das Maß nicht abhandengekommen. Ihre Prosa ist exquisit und filigran gebaut, kein Wort ist hier zu viel, kein Gedanke ufert aus. Es sind Textkonzentrate einer lyrischen Erzählerin. Mit überraschenden Assoziationen, Wendungen und Erschütterungen kommen auch die Absätze, Krauß balanciert in ihrem Schreiben permanent am Abgrund.

Eingeschoben in die Weltfindung der Erzählerin sind zwölf miniaturhafte Berichte von fiktiven Weltgipfeln, zu denen etwa das Glück als "Hauptredner" eingeladen wird oder dem Wachstum vorgehalten wird, es sei durch übermäßigen Anabolika-Konsum nicht mehr schön anzusehen. Dieser naive Blick auf eine komplexe Weltlage zieht sich durch das ganze Buch.

Mit ihrem Geliebten Karel erlebt die Ich-Erzählerin den titelgebenden "schönsten Fall", in dem sich zwei finden, die sich im anderen erkennen und gemeinsam die Welt erkennen. Doch auch diese Einzelliebe ist den harten Realitäten der technisierten Welt ausgesetzt. Über Kontinente, Sprach- und Kulturgrenzen hinweg versuchen die beiden sie am Leben zu halten - natürlich mit Hilfe von Computer und Internet. Dieses blinde Festhalten an der Illusion vollkommener Harmonie weist auf die zweite Bedeutung des Titels hin. Bei Angela Krauß befindet sich die Welt in einer Abwärtsbewegung. Und doch erleben wir den freien Fall mitunter als schön. Allerdings nur so lange wir die Augen vor dem harten Aufprall verschließen. Bei Angela Krauß ist es die Kunst, die uns an das Maß der Dinge erinnert, den Blick für das Ganze weitet, uns zwingt, die letzten Fragen zu stellen. In Japan war es die Realität.

SARAH ELSING

Angela Krauß: "Im schönsten Fall".

Suhrkamp Verlag, Berlin 2011. 99 S., geb., 14,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Tja, was ist das nun, ein Roman? In jedem Fall vermittelt das Buch von Angela Krauß dem Rezensenten Otto A. Böhmer den Eindruck von der Möglichkeit eines poetischen Weltverständnisses. In unseren Zeiten ist das schon eine Menge, findet Böhmer. Zumal die Autorin nicht in Schwermut badet, sondern den Leser via Erzählerin mit feiner Ironie beglückt. Und dann verschwindet sie einfach. Böhmer stimmt das heiter-elegisch, wie überhaupt das ganze Buch mit all seinen "Erinnerungsfluchten" und Anleitungen zum selbsterzeugten Glück inmitten all der Vergeblichkeit des Seins.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ihre Prosa ist exquisit und filigran gebaut, kein Wort ist hier zu viel, kein Gedanke ufert aus.« Sarah Elsing Frankfurter Allgemeine Zeitung 20120308