Mark Billingham
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Die Schande der Lebenden (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 322 Min.
Sprecher: Teschner, Uve
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Jeden Montag versammeln sich im selben Haus fünf Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie alle haben in ihrem Leben Schande auf sich geladen. Auf der Suche nach Hilfe sind sie sich zufällig beim Therapeuten Tony de Silva begegnet, der eine ganz eigene Vergangenheit hat. Bei ihm offenbaren sie einander ihre dunkelsten Geheimnisse. Dabei gibt es eine Regel: Nichts von dem, das in ihrer Mitte besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als einer aus ihrem Kreis ermordet wird, bricht keiner sein Schweigen. Und doch ist nichts mehr wie zuvor. Denn nun ist einer von ih...
Jeden Montag versammeln sich im selben Haus fünf Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie alle haben in ihrem Leben Schande auf sich geladen. Auf der Suche nach Hilfe sind sie sich zufällig beim Therapeuten Tony de Silva begegnet, der eine ganz eigene Vergangenheit hat. Bei ihm offenbaren sie einander ihre dunkelsten Geheimnisse. Dabei gibt es eine Regel: Nichts von dem, das in ihrer Mitte besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als einer aus ihrem Kreis ermordet wird, bricht keiner sein Schweigen. Und doch ist nichts mehr wie zuvor. Denn nun ist einer von ihnen ein Mörder - der alles über die anderen weiß.
Das gleichnamige Buch, Übersetzt von Joachim Körber, ist im Atrium Verlag erschienen.
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Mark Billingham, 1961 in Birmingham geboren, ist einer der international erfolgreichsten britischen Krimiautor:innen, seine Bücher erscheinen in über zwanzig Sprachen. Einem großen deutschen Publikum wurde er erstmals mit seinem Thriller ¿Die Lügen der Anderen¿ bekannt, der 2014 bei Atrium erschien und zum Bestseller wurde. Billingham lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Norden Londons und in Florida.

©Charlie Hopkinson
Produktdetails
- Verlag: Goyalit
- Gesamtlaufzeit: 322 Min.
- Erscheinungstermin: 26. August 2016
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4064067305511
- Artikelnr.: 62082079
Bis zur letzten Minute bereitet "Die Schande der Lebenden" ein doppeltes Vergnügen: Durch die geschickt gestrickte Geschichte von Mark Billingham, die einige Überraschungen bereit hält, und durch die Lesung von Uve Teschner, der allein mit seiner Stimme virtuos alle Fäden miteinander verknüpft.
»So kann Billingham hier ein Feuerwerk an abgründigen Charakteren abbrennen, die nichts zurückhalten und auch nicht überleben müssen. Den eigenen Ton der Erzählung wie der einzelnen Figuren hat der Übersetzer Joachim Körber gut getroffen. [...] Tanner ist der Kontrapunkt für die schillernden Charaktere und Konstellationen in diesem Roman, der die Bezeichnung Psycho-Thriller ausnahmsweise wirklich verdient hat. [...] gerade diese kristallene Geschlossenheit [ist es], die dem Roman seine Eindringlichkeit verleiht.« Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung »Allerbeste Psychospannung mit abgründig-überzeugenden Charakteren.« Susanne Walsleben, Für Sie »Mark Billingham ist mit 'Die Schande der Lebenden' ein exzellenter Psychothriller gelungen.
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Prädikat: Lesenswert.« Lukas Jenkner, Stuttgarter Zeitung »Wer bei 'Die Schande der Lebenden' an Agatha Christie denkt, liegt nicht falsch. Mark Billingham, einer der produktivsten und intelligentesten britischen Krimischreiber, schafft es jedoch,dem ausgereizten Plot verblüffende Wendungen abzuringen; sein im besten Sinne fast unblutiger Thriller fesselt.« stern »Einmal eingeweiht, legt man dieses Buch nicht mehr weg.« Meike Dinklage, Brigitte »Er ist ein Meister der psychologischen Spannung, der subtil aufgebauten und sich dann mörderisch zuziehenden Beziehungsnetze, wie man es auch von Patricia Highsmith oder Ruth Rendell alias Barbara Vine kennt und schätzt.« Andreas Frane, Nürnberger Zeitung »Genau darin liegt die Meisterschaft des Erzählers Mark Billingham: Seine Figuren werden plastisch, sie werden zu tatsächlich realistischen Menschen, anstatt nur Figuren innerhalb einer erdachten Handlung zu sein.« Axel Knönagel, dpa »Mark Billingham hat Luigi Pirandellos berühmtes Bühnenstück ,Sechs Personen suchen einen Autor' zu einem coolen Psychothriller von der Sorte 'Katz-und-Maus'-Spiel modifiziert, der eindrucksvoll belegt, was Karen Slaughter, ebenfalls keine Kleine im internationalen Krimi-Zirkus, einmal so formuliert hat: 'Billingham ist Weltklasse'.« Peter Henning, Schweiz am Sonntag
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Ein Mord, den jeder begeht
Mark Billingham seziert eine tödliche Gruppentherapie
"Hattet ihr eine gute Woche?" So lautet die Standarderöffnung der wöchentlich stattfindenden Therapiesitzung im Wintergarten von Tony da Silva. Gut im Sinn von: ohne Rückfall in eure Sucht. Denn ein Vorleben mit Abhängigkeit haben alle fünf Teilnehmer der Gruppentherapie. Da ist der aufbrausende Chris, ein junger Stricher, der Drogen gegen Computerspiele und Internetpornographie eingetauscht hat. Da ist Robin, Anfang sechzig, der als Arzt weitermachte, als er längst medikamentensüchtig war, weil er sein Renommee nicht aufs Spiel setzen wollte. Da ist Diana, attraktiv, Anfang fünfzig, die sich dem Suff ergab, weil ihr Mann mit einer
Mark Billingham seziert eine tödliche Gruppentherapie
"Hattet ihr eine gute Woche?" So lautet die Standarderöffnung der wöchentlich stattfindenden Therapiesitzung im Wintergarten von Tony da Silva. Gut im Sinn von: ohne Rückfall in eure Sucht. Denn ein Vorleben mit Abhängigkeit haben alle fünf Teilnehmer der Gruppentherapie. Da ist der aufbrausende Chris, ein junger Stricher, der Drogen gegen Computerspiele und Internetpornographie eingetauscht hat. Da ist Robin, Anfang sechzig, der als Arzt weitermachte, als er längst medikamentensüchtig war, weil er sein Renommee nicht aufs Spiel setzen wollte. Da ist Diana, attraktiv, Anfang fünfzig, die sich dem Suff ergab, weil ihr Mann mit einer
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Jüngeren durchbrannte; jetzt ist sie konsumsüchtig. Dann Heather, Anfang dreißig, versucht ihre Drogen- und Spielsucht hinter sich zu lassen, und schließlich die Neue, die zur Gruppe stößt, als die Geschichte einsetzt: Caroline, Kassenfrau im Supermarkt, fettleibig, fresssüchtig, medikamentenabhängig.
Dass der Therapeut nicht nur selbst einst Junkie war, sondern auch Probleme mit seiner Gattin und Tochter hat, wird alsbald deutlich: Nina findet den Job ihres Mannes eher peinlich, die Tochter Emma kifft sich derweil um den Verstand. Aber das sind Bereiche, die nicht angetastet werden dürfen; das Privatleben des Therapeuten ist tabu, ebenso wie sexuelle Kontakte innerhalb der Gruppe. Woran sich selbstredend zwei nicht halten. Ansonsten wissen bei all dem Seelenstriptease alle ziemlich gut Bescheid über das Innenleben der Mitstreiter, nach außen wird davon nichts getragen. Auch dann nicht, als die Polizei ihre Ermittlungen aufnimmt, weil Heather in ihrer Wohnung erstochen wurde. Nun bleiben fünf Verdächtige übrig.
Schon in Billinghams Roman "Die Lügen der Anderen" (2014) war es eine ähnliche Konstellation: Drei englische Paare, die zusammen in Florida urlauben, einer der sechs ist der Mörder eines behinderten Kindes, dessen Leiche in den Sümpfen entdeckt wird. Auch in "Die Schande der Lebenden" ist schnell klar, dass einer aus dem Kreis oder der Therapeut der Mörder sein muss, aber bis dieses Geheimnis gelüftet wird, muss man durch mehr als vierhundert Seiten Therapie- und Pubgespräche. Nun ist Billinghams Stärke eindeutig der Dialog, mit dem er Spannung transportiert. Dennoch stellt sich irgendwann eine gewisse Ermüdung ein, weil er mit dem Aufsprühen von Sahnehauben - alle ohnehin schon Verdächtigen werden immer noch verdächtiger und also paranoid - großzügig umgeht. Dabei macht sich auch bemerkbar, dass in der deutschen Übersetzung alle, obwohl sie in der Klassengesellschaft Englands nicht auf gleichen Etagen logieren, ein ähnlich kultiviertes Englisch sprechen.
Im ständigen Wechsel der Zeitebenen vervielfacht Billingham geschickt die Zahl der möglichen Motive - und die Intensität der Wahrheitssuche: Neben der ermittelnden Beamtin Nicola Tanner (lesbisch, die Gattin trinkt zu viel) und ihrem asiatischen Kollegen suchen auch die Mitglieder der Gruppe nach dem Mörder. Am Ende des Romans ist die Polizei dabei, den Fall ungelöst ad acta zu legen, und fürs Erste wissen nur die Leser, wer warum die manipulative Heather ermordet hat. Kein Page-Turner, aber ein solider Psychothriller. Wenn man nur wüsste, was uns die Fledermaus auf dem Cover sagen will?
HANNES HINTERMEIER
Mark Billingham: "Die Schande der Lebenden". Roman.
Aus dem Englischen von Joachim Körber. Atrium Verlag, Zürich 2016. 446., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dass der Therapeut nicht nur selbst einst Junkie war, sondern auch Probleme mit seiner Gattin und Tochter hat, wird alsbald deutlich: Nina findet den Job ihres Mannes eher peinlich, die Tochter Emma kifft sich derweil um den Verstand. Aber das sind Bereiche, die nicht angetastet werden dürfen; das Privatleben des Therapeuten ist tabu, ebenso wie sexuelle Kontakte innerhalb der Gruppe. Woran sich selbstredend zwei nicht halten. Ansonsten wissen bei all dem Seelenstriptease alle ziemlich gut Bescheid über das Innenleben der Mitstreiter, nach außen wird davon nichts getragen. Auch dann nicht, als die Polizei ihre Ermittlungen aufnimmt, weil Heather in ihrer Wohnung erstochen wurde. Nun bleiben fünf Verdächtige übrig.
Schon in Billinghams Roman "Die Lügen der Anderen" (2014) war es eine ähnliche Konstellation: Drei englische Paare, die zusammen in Florida urlauben, einer der sechs ist der Mörder eines behinderten Kindes, dessen Leiche in den Sümpfen entdeckt wird. Auch in "Die Schande der Lebenden" ist schnell klar, dass einer aus dem Kreis oder der Therapeut der Mörder sein muss, aber bis dieses Geheimnis gelüftet wird, muss man durch mehr als vierhundert Seiten Therapie- und Pubgespräche. Nun ist Billinghams Stärke eindeutig der Dialog, mit dem er Spannung transportiert. Dennoch stellt sich irgendwann eine gewisse Ermüdung ein, weil er mit dem Aufsprühen von Sahnehauben - alle ohnehin schon Verdächtigen werden immer noch verdächtiger und also paranoid - großzügig umgeht. Dabei macht sich auch bemerkbar, dass in der deutschen Übersetzung alle, obwohl sie in der Klassengesellschaft Englands nicht auf gleichen Etagen logieren, ein ähnlich kultiviertes Englisch sprechen.
Im ständigen Wechsel der Zeitebenen vervielfacht Billingham geschickt die Zahl der möglichen Motive - und die Intensität der Wahrheitssuche: Neben der ermittelnden Beamtin Nicola Tanner (lesbisch, die Gattin trinkt zu viel) und ihrem asiatischen Kollegen suchen auch die Mitglieder der Gruppe nach dem Mörder. Am Ende des Romans ist die Polizei dabei, den Fall ungelöst ad acta zu legen, und fürs Erste wissen nur die Leser, wer warum die manipulative Heather ermordet hat. Kein Page-Turner, aber ein solider Psychothriller. Wenn man nur wüsste, was uns die Fledermaus auf dem Cover sagen will?
HANNES HINTERMEIER
Mark Billingham: "Die Schande der Lebenden". Roman.
Aus dem Englischen von Joachim Körber. Atrium Verlag, Zürich 2016. 446., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Ein sicherer Ort?
Um es gleich vorwegzunehmen, „Die Lügen der Anderen“ von Mark Billingham hatte ich mit Begeisterung verschlungen und so war ich schon gespannt auf „Die Schande der Lebenden“. Die Inhaltsangabe ließ erneut auf einen packenden Psychothriller …
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Ein sicherer Ort?
Um es gleich vorwegzunehmen, „Die Lügen der Anderen“ von Mark Billingham hatte ich mit Begeisterung verschlungen und so war ich schon gespannt auf „Die Schande der Lebenden“. Die Inhaltsangabe ließ erneut auf einen packenden Psychothriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Fünf Menschen treffen sich jeden Montagabend im Haus eines Londoner Therapeuten. Sie alle haben eine Suchtkarriere hinter sich und versuchen nun, mit Unterstützung der Gruppensitzungen nicht rückfällig zu werden. Spannungen und Streit sind vorprogrammiert. Tony De Silva leitet diese Gruppe. Früher war er selbst ein Junkie.
Eines Tages wird ein Gruppenmitglied tot aufgefunden, ermordet in der eigenen Wohnung. Nicola Tanner und ihr Kollege ermitteln. Doch eine eiserne Regel verhindert die schnelle Auflösung. Zitat: »Dieser Kreis ist ein sicherer Ort. Seine Regeln gelten uneingeschränkt. Was auch immer in diesem Kreis besprochen wird, dringt niemals nach außen…«
„Die Schande der Lebenden“ ist eine Geschichte über Sucht und Lügen, Scham und Mord und besticht durch perfekte psychologische Hochspannung. Opfer und Täter bleiben lange im Dunkeln. Auch wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Denn erst ganz am Schluss weiß man wirklich, was passiert ist.
Wechselnde Zeitebenen, die mit „Damals“ oder „Jetzt“ überschrieben sind sowie wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Schnell ist klar, dass der Mörder nur ein Teilnehmer der Suchtgruppe sein kann. Nichts ist wie es scheint, niemand ist, wer er zu sein scheint.
Zitat: »Heather ist der Prügelknabe«, sagt Chris. »Robin ist ein langweiliger Besserwisser mit haarigen Ohren, Caroline, eine fette Kuh und Diana eine verzogene Zicke mit zu viel Zeit. Kann ich jetzt wieder auf meinen Platz? « Chris selbst ist schwul und spielt gern den Clown. Und welche Rolle spielt Tony?
Fazit: Beste psychologische Spannung. Ein echter Billingham eben. Sehr zu empfehlen!
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Ein renommierter Anästhesist, eine attraktive Grenzgängerin, ein unberechenbarer Stricher, eine junge Kassiererin und eine verbitterte reiche Dame: Fünf Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, bilden einen Kreis. Sie alle sind Süchtige, die sich auf der Suche nach …
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Ein renommierter Anästhesist, eine attraktive Grenzgängerin, ein unberechenbarer Stricher, eine junge Kassiererin und eine verbitterte reiche Dame: Fünf Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, bilden einen Kreis. Sie alle sind Süchtige, die sich auf der Suche nach Hilfe zufällig begegnet sind. Jeden Montag treffen sie sich im selben Haus, um in der Gruppe halt zu finden. In ihrer Mitte sitzt der Therapeut Tony De Silva, der selbst eine unschöne Vergangenheit hat. Ihm vertrauen die fünf ihre dunkelsten Geheimnisse an. Dabei gibt es eine eherne Regel: Nichts von dem, was zwischen ihnen besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als ein Gruppenmitglied ermordet wird, halten die Überlebenden an dieser Übereinkunft fest-während die Ahnung wächst, dass einer von ihnen der Mörder ist.
Was für mich diesmal das Attraktive an dem Buch war, ist der Titel und nicht das Cover, bevor ich den Klappentext überhaupt gelesen habe. Er ist wirklich passend und hat die Erwartung bei mir auf ein Buch mit vielen kaputten Charakteren hochgeschraubt. Ich wurde in dieser Hinsicht absolut nicht enttäuscht.
Das Buch hat keinen festen Hauptcharakter, denn es wird aus vielen Perspektiven erzählt. Wenn ich mich nicht irre, müssten es sieben gewesen sein. Dadurch baut man zu keinem Charakter eine richtige Nähe auf, lernt sie nicht richtig kennen und genau das macht es so gut. Dadurch, dass man nicht weiß, wem man vertrauen kann und wie die Charaktere der Protagonisten wirklich sind, hatte man absolut keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, was sie als nächstes tun könnten. Es war das pure Ratespiel und ich fand es gut, dass man wirklich mitdenken muss. Ich denke nicht, dass es mal was Schnelles für zwischendurch ist.
Ich mochte keinen Charakter besonders gern, irgendwie habe ich sie alle gehasst, da die meisten eine richtig widerliche Art hatten und ich nie wusste, wer jetzt gut oder böse ist. Genauso fand ich die Charaktere manchmal auch sympathisch, es kam immer auf die Situation an. Gerade am Anfang hat man nicht viel von ihnen mitbekommen, obwohl es um sie ging. Sie wurden sozusagen nur schemenhaft dargestellt und das hat mich unglaublich fasziniert. Für manch einen mag es vielleicht langweilig klingen, denn eigentlich handelte das Buch nur von diesen Menschen und ihrem kaputten Leben, während nebenbei Ermittlungen liefen, doch für mich konnte es gar nicht langweiliger gehen. Wie schon gesagt, die Spannung wurde durch diese Ungewissheit erzeugt und die Charaktere waren durch ihre Probleme allesamt sehr interessant. Am meisten hat mich da wohl der Therapeut interessiert, dessen Leben ebenfalls alles andere als erste Sahne lief. Man könnte sich jetzt über dieses Klischee von Psychologen mit einem Knacks aufregen, aber ohne hätte die Geschichte nicht so gut funktioniert.
Den Schreibstil mochte ich sehr. Ich musste wirklich aufpassen beim Lesen, musste jedes Detail mitbekommen und doch hat mich das Ende völlig in die Pfanne gehauen. Allein wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Es ist unglaublich gut gelungen.
Die Atmosphäre im Buch hat mir auch gut gefallen. Ich habe nie eine besonders fröhliche Stimmung registrieren können, da ich immer davon ausgegangen war, dass mindestens eine Person ein Lügner ist. Insgesamt war es also eher düster und ich konnte fast die Regenwolken über ihren Köpfen erkennen.
Wieder eine kürzere Rezension, weil ich eigentlich nichts zu meckern habe. Schlussendlich muss ich sagen, dass ich vielleicht ein wenig etwas anderes erwartet habe, das Buch aber wirklich sehr gut fand, auch wenn es in der Mitte etwas langatmiger wurde. Gut gelungene Charaktere, viel Spannung ohne irgendwelche Aktion und Plottwists vom feinsten. 4,5/5 Sternen.
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