Ella Berman
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Before we were innocent (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 715 Min.
Sprecher: Tiemann, Lena / Übersetzer: Baumbach, Elina
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Vor zehn Jahren wurden die besten Freundinnen Bess und Joni von jeglicher Mittäterschaft am Tod ihrer Freundin Evangeline freigesprochen. Obwohl sie für unschuldig befunden wurden, stürzten sich die Medien auf sie, und seitdem haben sie einander nicht mehr gesehen. Nun steht Joni vor Bess' Tür und bittet sie um einen Gefallen. Sie braucht ein Alibi. Bess hat keine andere Wahl, als Ja zu sagen. Denn sie ist Joni noch etwas schuldig. Und sie beginnt sich zu fragen, ob damals wirklich alles so war, wie sie immer glaubte ...
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Ella Berman wuchs in London und Los Angeles auf und arbeitete bei SONY MUSIC, bevor sie das Modelabel LONDON LOVES LA gründete. Sie lebt mit ihrem Ehemann James und ihrem Hund Rocky in London. BEFORE WE WERE INNOCENT ist ihr zweiter Roman.
Produktdetails
- Verlag: Lübbe Audio
- Erscheinungstermin: 25. April 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783754017142
- Artikelnr.: 73813032
Gebundenes Buch
Schuldig im Sinne der Mittelmäßigkeit!
„Es liegt doch in der menschlichen Natur, glauben zu wollen, dass das Sinnlose einen Sinn hat." (Seite 304)
Ella Bermans Before We Were Innocent startet wirklich stark, der Einstieg hat mich direkt gepackt!
Anfangs schien alles …
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Schuldig im Sinne der Mittelmäßigkeit!
„Es liegt doch in der menschlichen Natur, glauben zu wollen, dass das Sinnlose einen Sinn hat." (Seite 304)
Ella Bermans Before We Were Innocent startet wirklich stark, der Einstieg hat mich direkt gepackt!
Anfangs schien alles klar: Joni, das wilde, manipulative Mädchen, die offensichtliche Antagonistin und Bess, das brave, stille Opfer. Doch je mehr man liest, desto mehr verschwimmen diese Schwarz-Weiß-Grenzen und es entwickelt sich das Bild einer zutiefst toxischen Mädchenfreundschaft. Fast schon wie ein Roman gewordener True-Crime-Fall, ich musste zum Anfang hin oft an den Fall von Amanda Knox denken. Diese Ambivalenz ist definitiv ein Pluspunkt der Geschichte.
Trotzdem, wirklich sympathische Figuren sucht man hier vergeblich. Vor allem Bess als Erzählerin ist anstrengend. Ihre permanente Opferhaltung, gepaart mit einer gewissen Rückgratlosigkeit, macht es schwer, mit ihr mitzufühlen. Alles scheint immer an äußeren Umständen zu liegen, nie übernimmt sie echte Verantwortung. Das wirkt irgendwann nicht mehr authentisch, sondern schlicht nervig. Noch problematischer ist, dass sie als Ich-Erzählerin keine verlässliche Perspektive bietet. Immer wieder widerspricht sie sich, stellt Menschen erst in einem Licht dar, nur um später das Gegenteil zu behaupten. Ihre Einschätzungen wirken häufig unstimmig und inkonsequent, als Leserin fragt man sich oft: Bekommt sie überhaupt irgendwas mit? Hier hätte ein Perspektivwechsel oder gar ein allwissender Erzähler vermutlich mehr Klarheit und Tiefe gebracht.
Joni hingegen ist zumindest ehrlich in ihrer Unbeliebtheit. Sie ist ein Mi$t$tück und das meine ich gar nicht mal negativ. Sie macht kein Geheimnis daraus, wer sie ist, und das macht sie fast schon erfrischend. Klar, sie ist das typische "wild child", aber irgendwo auch berechenbar in ihrer Unberechenbarkeit. Ich mochte sie gerade als Teenagerin mehr als Bess auf irgendeiner Zeitebene, weil sie wenigstens kein Blatt vor den Mund nahm.
Ein echtes Mysterium bleibt für mich Ev. Warum sie von allen als „heilig“ angesehen wird, ist mir schleierhaft. In ihren Interaktionen mit den anderen wirkt sie launisch, fast passiv-aggressiv, das lässt wenig Heiligenschein übrig. Diese Wahrnehmung passt allerdings wieder hervorragend zu der wirren Erzählung von Bess.
Der Schreibstil rein vom Lesefluss ist definitiv eine Stärke des Buches. Man kommt schnell rein, alles liest sich flüssig und fast mühelos, schwupsiwups fliegt man durch die Seiten. Auch die Zeitsprünge zwischen „damals“ und „heute“ funktionieren gut, wenn auch das Tempo manchmal etwas schleppend ist. Gerade die Rückblicke in die Teenagerzeit der drei Mädchen sind faszinierend, aber auch frustrierend, selten habe ich eine so toxische Freundesdynamik erlebt. Man fragt sich beim Lesen öfter, wie diese Mädels überhaupt so lange miteinander befreundet sein konnten.
Leider wird das Buch mit der Zeit immer konstruierter und dramatischer. Viele Entscheidungen der Figuren wirken zu gewollt, fast wie auf Stichwort. Zufälle häufen sich, Gedanken und Handlungen sind vorhersehbar. Man bekommt als Leser genau das geliefert, was man erwartet, aber eben auch nicht mehr. Es fehlt an echten Twists oder überraschenden Entwicklungen. Obwohl viele Passagen Tiefe suggerieren, bleiben die Figuren flach. Ihre Motive und Gefühle sind fast schon zu durchschaubar, man kann sich alles vorab denken, bevor es ausgesprochen wird.
Besonders enttäuschend fand ich das Ende (Spoilerfrei!). Nach all dem Drama und den aufgebauten Konflikten kommt da... nichts. Kein Aha-Moment, keine emotionale Belohnung, kein Knall. Es wirkt, als wäre das ganze Buch nur ein Aufwärmen für einen Schluss, der dann schlicht nicht passiert. Vieles, was zuvor wie bedeutungsvoll aufgebaut wurde, verpufft einfach. Da fragt man sich: Wozu das alles?
Fazit: Before We Were Innocent ist ein Roman mit spannendem Thema, einer angenehm lesbaren Sprache und interessanten Dynamiken. Doch trotz des vielversprechenden Anfangs bleibt ein schales Gefühl zurück. Die Figuren sind schwer greifbar und kaum sympathisch, die Handlung wirkt zunehmend konstruiert und das Ende enttäuscht. Es ist ein Buch, das man gut wegschmökern kann, aber bei dem man sich am Ende fragt, ob es das wirklich wert war.
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Gebundenes Buch
Das Leben, wie sie es kannten, endete für Bess und Joni abrupt als ihre Freundin Evangeline im gemeinsamen Griechenland-Urlaub tödlich verunglückt. Es sollte ein grandioser Abschluss werden, bevor die jungen Frauen an die Uni gehen, und wird zum absoluten Albtraum. Die Presse hetzt …
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Das Leben, wie sie es kannten, endete für Bess und Joni abrupt als ihre Freundin Evangeline im gemeinsamen Griechenland-Urlaub tödlich verunglückt. Es sollte ein grandioser Abschluss werden, bevor die jungen Frauen an die Uni gehen, und wird zum absoluten Albtraum. Die Presse hetzt gegen die Beiden. Ihr Umfeld stempelt sie als Mörderinnen ab. Und irgendwie ist eine Lüge im Spiel.
Jetzt, 10 Jahre später, steht nach jahrelanger Funkstille überraschend Joni für Bess‘ Tür. Und sie fordert wieder eine Lüge.
Die Geschichte wird aus Bess‘ Sicht erzählt und springt zwischen Damals und Heute. Wir erfahren viel über die Freundschaft der drei Mädchen, über ihre jungendlichen Eskapaden, ihre Träume und Wünsche.
Bedrückend wird es vor allem in der Gegenwart. Denn Bess‘ Leben ist alles andere als glücklich. Sie kämpft mit Depressionen, hat sich von ihrem Umfeld nahezu komplett abgekapselt und lebt einsam weit draußen in der Wüste.
Ganz anders verlief Jonis Leben nach dem „Ereignis“. Sie ist sehr outgoing: Influencerin und erfolgreicher Lifecoach.
Es gefiel mir richtig gut zu lesen, wie unterschiedlich sich die Leben der zwei Frauen nach dem Tod der gemeinsamen Freundin entwickeln.
Da man weiß, dass etwas passiert ist, über das nicht gesprochen wird/wurde, rätselt man als Leser die ganze Zeit mit. Es werden immer wieder Brotkrumen an Hinweisen hingestreut, die irgendwann zur Aufklärung führen. Diese fand ich okay, aber leider nicht so herausragend wie der Weg dahin.
Alles in allem ein spannendes, bedrückendes und tiefgründiges Buch über Freundschaften und deren Entwicklung. Über Geheimnisse und Tragödien. Über zerstörte Lebensträume und die Suche nach Vergebung.
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Gebundenes Buch
Ein echtes Highlight
Dieser Roman war für mich die perfekte Strandlektüre. Spannend, emotional, anrührend. Die Geschichte der Freundinnen Bess, Jonie und Evangeline wird aus der Perspektive von Bess auf zwei Zeitebenen erzählt. Der rückblickende Erzählstrang beleuchtet …
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Ein echtes Highlight
Dieser Roman war für mich die perfekte Strandlektüre. Spannend, emotional, anrührend. Die Geschichte der Freundinnen Bess, Jonie und Evangeline wird aus der Perspektive von Bess auf zwei Zeitebenen erzählt. Der rückblickende Erzählstrang beleuchtet die Freundschaft vor dem tragischen Tod Evangelines sowie die Zeit der Anschuldigen und öffentlichen Diskriminierungen danach. Der gegenwärtige Handlungsstrang beinhaltet das erste Treffen von Jonie und Bess nach zehn Jahren. Doch dieses Aufeinandertreffen ist nicht ganz so zufällig und ganz so harmlos wie es zuerst den Anschein hat. Dieses Buch hat mich von Beginn an gefesselt. Oftmals wurde ich zurückgeworfen in die eigene Vergangenheit, zu den eigenen Freundschaften, die aus unterschiedlichen Gründen irgendwann mal auseinandergegangen sind. Gleichzeitig fieberte ich mit den Protagonistinnen des Romans mit. Ich kann dieses Buch wahrlich empfehlen!
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Gebundenes Buch
Als Joni nach zehn Jahren vor Bess' Tür steht, stellt das Bess' Leben direkt auf den Kopf. Die beiden haben sich seit fast zehn Jahren nicht gesehen, denn im Jahr 2008 hat ein tragisches Ereignis die beiden auseinander getrieben. Joni und Bess waren zusammen mit Evangeline beste Freundinnen. …
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Als Joni nach zehn Jahren vor Bess' Tür steht, stellt das Bess' Leben direkt auf den Kopf. Die beiden haben sich seit fast zehn Jahren nicht gesehen, denn im Jahr 2008 hat ein tragisches Ereignis die beiden auseinander getrieben. Joni und Bess waren zusammen mit Evangeline beste Freundinnen. Nach der Highschool wollten die drei einen letzten Sommer zusammen verbringen und sind nach Griechenland gereist, wo sie im leer stehenden Haus von Evangelines Eltern wohnen konnten. Die Stimmung kippte allmählich jedoch immer mehr und während einer ausschweifenden Party stürzt Evangeline einen Fels am Strand hinunter in den Tod. Bess und Joni verarbeiten den Verlust gemeinsam. Doch jede geht auf Dauer anders damit um und die beiden entfremden sich. Als Joni Bess nach zehn Jahren um ein Alibi bittet, kommen die Geister der Vergangenheit zurück und Bess muss sich erneut Schmerz und Erinnerungen stellen.
Das Cover ist toll gestaltet und lässt schon einiges auf die Geschichte schließen. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen: 2008 und 2018, die sich mit jedem Kapitel abwechseln. Diese Erzählweise hat mir gut gefallen, denn es bringt Abwechslung in die Handlung und als Leser kann man so immer wieder die Charaktere mit dem zeitlichen Abstand vergleichen. Die Kapitel sind übersichtlich lang und in beiden Zeitebenen wird aus der Ich-Perspektive von Bess erzählt. Man bekommt beim Lesen so einen sehr guten Eindruck ihrer Emotionen und Erinnerungen, Joni dagegen als zweite Hauptfigur blieb mir bis zuletzt fremd, sie bleibt "die Geheimnisvolle", was auch den Reiz der Freundschaft ausmacht. Die Figuren sind allesamt gut gezeichnet und durch Bess bekommt man zwar einen subjektiven Eindruck der Freundschaft, aber man kann auch einige Handlungen und Ereignisse besser nachvollziehen. Denn ein zentrales Thema des Buchs ist für mich die Frage, inwieweit man seinen Erinnerungen und die Interpretationen daraus vertrauen kann - vor allem zehn Jahre später. Die Autorin greift dieses Thema sehr gut auf und verflechtet es in eine Geschichte, die mehr ist als nur ein Roman über Freundschaft: es geht um Trauer, Schmerz, (toxische) Freundschaften und oft hatte ich das Gefühl, von einem True-Crime-Fall zu lesen, weil sowohl die Ereignisse in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart miteinander zusammen hängen.
Ein großer Kritikpunkt sind für mich allerdings die Längen, die das Buch gerade in der ersten Hälfte hatte. Zu Beginn fiel es mir schwer, die Charaktere zuzuordnen, denn sowohl Bess' als auch Evangelines Familie spielen eine wichtige Rolle, die Nebenfiguren konnte ich in der Gegenwart noch nicht richtig einordnen. Zum Ende hin nimmt das Buch nochmal an Fahrt auf und die Handlung legt an Tempo zu. Das Ende hätte ich mir persönlich anders gewünscht, es passt aber zum Stil der Geschichte und zu den Charakteren an sich. Der Erzählstil ist trotz der Ich-Perspektive abwechslungsreich, die Autorin baut einige tolle Textstellen ein, die nachhallen und zum Nachdenken anregen.
Nicht umsonst wurde das Buch von "Reese's Book Club" empfohlen, ich kann es jedem empfehlen, der gerne in zwei Zeitebenen eintaucht und über Freundschaft, Erinnerungen und Trauer liest. Man sollte sich nicht vom zähen Anfangsteil abschrecken lassen, denn das Buch ist mehr als spannend und toll geschrieben.
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Gebundenes Buch
"Before We Were Innocent" hat mir insgesamt wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
Drei Freundinnen im gemeinsamen Urlaub - eine von ihnen, Evangeline, stirbt.
10 Jahre später steht Joni vor Bess' Haustür und bittet sie um einen …
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"Before We Were Innocent" hat mir insgesamt wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
Drei Freundinnen im gemeinsamen Urlaub - eine von ihnen, Evangeline, stirbt.
10 Jahre später steht Joni vor Bess' Haustür und bittet sie um einen Gefallen.
Ella Berman verknüpft Vergangenheit und Gegenwart auf eine sehr geschickte Art, sodass sich nach und nach immer mehr Puzzleteile zusammensetzen.
Die Atmosphäre hat mich stellenweise an "Pretty Little Liars" erinnert – voller Geheimnisse, Misstrauen und unterschwelliger Bedrohung. Gerade dieses Gefühl, nie zu wissen, wem man trauen kann, hat mich beim Lesen gefesselt. Meine Sympathien für die Figuren haben sich ständig verschoben, was das Buch zum Teil unvorhersehbar und spannend gemacht hat.
Sprachlich lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Es gibt immer wieder kleine Cliffhanger, die dazu einladen, „nur noch ein Kapitel“ dranzuhängen – und plötzlich ist man schon viel weiter als geplant.
Alles in allem ein spannendes Buch, das vor allem Menschen gefallen dürfte, die düstere Geheimnisse mögen.
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Gebundenes Buch
„Before we ware innocent“ erzählt die Geschichte von Bess und Joni, die sich nach 10 Jahren wiedertreffen, nachdem sie mit 18. Durch eine harte Zeit gegangen sind. Bei einem gemeinsamen Urlaub in Griechenland verstarb ihre Freundin Ev tragischerweise und alles deutete auf die beiden …
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„Before we ware innocent“ erzählt die Geschichte von Bess und Joni, die sich nach 10 Jahren wiedertreffen, nachdem sie mit 18. Durch eine harte Zeit gegangen sind. Bei einem gemeinsamen Urlaub in Griechenland verstarb ihre Freundin Ev tragischerweise und alles deutete auf die beiden hin. Nachdem sie von der Öffentlichkeit das schlimmste erleben durften, gingen sie getrennte Wege bis Joni fast 10 Jahre später wieder vor Bess‘ Tür auftaucht. Und wieder scheint etwas Schlimmes passiert zu sein.
Wir haben hier ein Buch, was eigentlich 2 Geschichten erzählt, nämlich die von dem Urlaub der drei Mädels aus 2008 und die Wiedervereinigung von Joni und Bess 10 Jahre später im Jahr 2018. Am Anfang fand ich etwas verwirrend, da die man weder die Mädels in ihrer Jugend und ihren Teenie-Jahren kannte, noch dann später. Im Lauf des Buches hat es mir aber immer mehr gefallen, da wir durch die Vergangenheit die Mädels alle umso besser kennenlernen durften.
Bess, Joni und Ev als Charaktere haben mir auch gut gefallen, jede hatte ihren eigenen Charakter, jede ihre eigenen Macken und Fehler und genau das hat dieses Trio so interessant gemacht.
Die Beziehung der Mädels fand ich umso spannender. Sie war teilweise für mich persönlich nicht nachvollziehbar, da ich bei einigen Sachen im richtigen Leben definitiv schon eine Grenze gezogen hätte, aber andererseits hat es für die drei einfach gut gepasst, weshalb man teilweise mitgefiebert hat, teilweise aber auch nur am Haare raufen war.
Dadurch wurde auch die gesamte Story getragen und gestaltete sich sehr spannend. Es wurden viele Kleinigkeiten in die Geschichte eingebaut, weshalb man von vielen Situationen und Menschen eine sehr detaillierte Beschreibung erhalten hat. Dadurch kann sich die Story vereinzelt etwas ziehen für manche, ich empfand es aber als sehr angenehm. Es gab aber immer wieder einen neuen Aspekt, was sehr viel Abwechslung hineinbrachte und die Geschichte sehr spannend gemacht hat.
Das Ende war für mich der größte Kritikpunkt. Ich verstehe, warum man das Ende so gewählt hat, trotzdem empfand ich es eher als unpassend und zu offen. In dieser Geschichte wurde so auf Kleinigkeiten gesetzt, dass das Ende dazu genau nicht passt.
Insgesamt hat mir das Buch aber trotzdem gut gefallen. Die Charaktere und die beiden kleinen Stories haben es sehr spannend gehalten und haben Spaß gemacht zu lesen.
Bewertung: 4 Sterne
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Gebundenes Buch
Evangeline und Joni sind Mädchen aus superreichen Familien. Doch ihre Eltern kann man als solche abhaken. Entweder Dauerglotzen, gelangweilt, überfordert, Fremdgehen, Trennung, ständig unterwegs sein oder sonstiges.
Bess kommt eher aus einer überbehüteten Familie, die auch …
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Evangeline und Joni sind Mädchen aus superreichen Familien. Doch ihre Eltern kann man als solche abhaken. Entweder Dauerglotzen, gelangweilt, überfordert, Fremdgehen, Trennung, ständig unterwegs sein oder sonstiges.
Bess kommt eher aus einer überbehüteten Familie, die auch keineswegs reich ist. Hinzugezogen wächst Sie als schüchterne, graue Maus in die Zweiergruppe mit rein.
Evangeline ist eher naiv und Joni die lesbische Quertreiberin, die immer alles aufmischen muss.
Die ganze Zeit beim lesen dachte ich mir nur. Sind DAS heutzutage BESTE Freundschaften? Man lügt sich gegenseitig an, windet sich dann in kruden Schuldgefühlen, eine gönnt der anderen einen Freund nicht und allein sein kann sowieso keine der dreien. Fremdgehen ist normal, obwohl sie das bei den Eltern schon uncool fanden. Der Überfluss muss geflissentlich und gelangweilt zur Kenntnis genommen werden. Unbeeindruckt und gelangweilt dreinschauen ist die Devise. Mit 18 hat man schon haufenweise mit Männern gef… (geschlafen oder Liebe machen ist ja out) und auch sonst spricht man derb mit-, über- und untereinander. Und auch harte Drogen sind Normalität.
Die 3 bekommen zum Schulabschluss eine Reise von Evangelines Eltern geschenkt mit allem Drum und Dran. Alles auf drängen von Evangeline, die im Urlaub dann auch bestimmt wo sie hingehen und was sie wann essen. Am liebsten ist Sie jedoch mit ihren Freundinnen allein im Haus. Weitab vom nächsten Dorf auf einer kleinen griechischen Insel.
Erdrückende Hitze und Langeweile tun da ihr Übriges. Bei einem Ausflug treffen Sie auf Jugendliche, die bei sich zu Hause Party machen wollen und die Mädels gehen dorthin mit. Auf der Party eskaliert dann alles. Wütend stapfen die Mädchen nachts zurück zum Haus, doch dort kommen nur noch Joni und Bess an.
Gefängnis, Gericht, Freispruch, aufdringliche Reporter – danach flüchten die Mädchen jeder in ein anderes Leben. Joni als Coach vor Publikum, Bess allein in die Wüste.
Dann steht nach Jahren Joni plötzlich vor Bess Tür und fordert von ihr, dass Sie bei ihr bleiben kann, damit Sie zeitlich ein Alibi hat, denn ihre Freundin ist verschwunden und Sie will nicht dafür verantwortlich gemacht werden können.
Häppchenweise in Rückblicken erfährt man was passiert ist, früher und heute. Was es mir noch unerklärlicher macht. Was soll bitte Joni in der Hand haben, dass Bess ihr ein Alibi geben muss?
Einiges an typischem Jargon und Artikeln verstand ich eh nicht und musste nachschlagen und für viele Vergleiche müsste man sich im amerikanischen TV auskennen.
Am ehesten erinnerte mich das Buch an den Film Wild Things von 1998, nur das das Buch wesentlich kruder, kranker und moderner ist.
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Gebundenes Buch
Wie weit darf Freundschaft gehen?
Drei Freundinnen und ein Sommer, der alles verändert wird, steht im Mittelpunkt dieses Romans.
In zwei Handlungssträngen wird die Geschichte von Ev, Jonni und Bess erzählt. Wobei hier Bess die erzählende Person ist. Recht schnell fällt …
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Wie weit darf Freundschaft gehen?
Drei Freundinnen und ein Sommer, der alles verändert wird, steht im Mittelpunkt dieses Romans.
In zwei Handlungssträngen wird die Geschichte von Ev, Jonni und Bess erzählt. Wobei hier Bess die erzählende Person ist. Recht schnell fällt auf, dass der Erzähler in diesem Fall Bess alles andere als ein zuverlässiger Erzähler ist. Halbwahrheit reiht sich an Halbwahrheit. Wie so oft steht die Wahrheit zwischen den Zeilen.
Doch erst einmal zu den Figuren. Ev ist die Tochter aus gutem Haus, von allen respektiert und gemocht. Ev ist es auch, die einen letzten gemeinsamen Sommer auf dem Anwesen ihrer Eltern mit ihren Freundinnen in Griechenland machen möchte. Denn dieser Sommer ist der letzte gemeinsame bevor alle ihre eigenen Wege und in eine neue Zukunft starten werden.
Doch was die drei nicht bedacht haben, ist der Lagerkoller, der unweigerlich kommt, wenn man mit wenigen Personen auf engen Raum haust. Und so dauert es gar nicht lange bis die drei sich aneinander aufreiben.
Bess lebt dank der Anstellung ihrer Eltern in einer gesicherten Wohnanlage. Und hat bei weiten nicht die finanziellen Mittel wie ihre Freundinnen. Nach ihrem Abschluss steht ihr der Weg offen. Doch nach den Ereignissen auf Griechenland und alles was folgte hatte sie sich abgekapselt von der Welt und arbeitet für eine Datingseite. Ihre Aufgabe ist ganz simple Anhand der Chatverläufe Personen, verwarnen, blockieren oder entfernen.
Jonni, die Dritte im Bunde, hat damit zu kämpfen, das der Vater ihre Familie verlassen hat. Auch für sie ist dieser Sommer der letzte gemeinsame. Doch anders als Bess geht sie in die Offensive nach den schrecklichen Ereignissen. Arbeitet als Coach und verdient so ihr Geld.
Doch nun nach all den Jahren ohne Kontakt zu einander stellt Jonni plötzlich und unerwartet den Kontakt zu Bess wieder her. Und ab da überschlagen sich nicht nur die Ereignisse sondern auch die Vergangenheit wird wieder aufgewärmt.
Als Leser taucht man nicht nur in die Welt der handelnden Personen ein, nein durch die zwei Handlungsstränge Gegenwart und Vergangenheit, wird einen scheibchenweise das offenbart was wirklich geschah. Erst gegen Ende des Romans steht fest was wirklich geschah.
Beim zweiten Handlungsstrang läuft es ähnlich. Jedoch bleibt hier das Ende offen. Und das finde ich recht schade. Ja so bleibt viel Raum für Spekulationen, aber rund wird die Geschichte leider nicht.
Das Cover passt sehr gut zum Roman und zeigt die Unbekümmertheit der Jugend der drei Freundinnen, bevor das Drama seinen Lauf nimmt.
Fazit: Ein wirklich spannender Roman, der sich zwar etwas zieht, aber sehr interessant ist. Wer sich an einen unzuverlässigen Erzähler nicht stört wird hier seine Freude dran haben.
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Gebundenes Buch
Joni, Bess und Ev sind Freundinnen und wollen den letzten Sommer vor dem College gemeinsam verbringen. So geht es von Kalifornien auf eine griechische Insel in das Ferienhaus von Evs Familie, in dem sie die Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Doch aus dem Traumsommer wird ein Alptraum, denn nur …
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Joni, Bess und Ev sind Freundinnen und wollen den letzten Sommer vor dem College gemeinsam verbringen. So geht es von Kalifornien auf eine griechische Insel in das Ferienhaus von Evs Familie, in dem sie die Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Doch aus dem Traumsommer wird ein Alptraum, denn nur Bess und Joni kehren zurück, während Ev Europa nicht mehr lebend verlässt. Zehn Jahre später steht Joni wieder vor Bess‘ Tür und bittet sie um einen Gefallen, den Bess ihr nicht ausschlagen kann. Und so landen die beiden erneut im Strudel der öffentlichen Neugier.
Ella Berman erzählt in „Before we were innocent“ aus Bess‘ Perspektive und wechselt dabei immer zwischen den beiden Zeitebenen (2008 und 2018). So ist man eigentlich ganz nah dran am Geschehen, aber eben auch Bess‘ Schilderungen völlig ausgeliefert. Wir lesen die ganze Story immer nur aus ihrer persönlichen Perspektive.
Das Setting klingt sehr interessant, ich hatte schon vorher das Gefühl, an Amanda Knox erinnert zu werden. Beim Lesen wurde das dann noch stärker. Ich fand es spannend, wie zwei junge Mädchen mit den Vorwürfen der Öffentlichkeit umgehen und trotz aller Vorverurteilungen ihr Leben meistern. Die Empfehlung von Reese Witherspoon hat mich dann endgültig überzeugt. Leider werde ich aber wohl kein Mitglied in Reeses Buchclub. Das Buch war okay, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen. Der Schreibstil ist zwar grundsätzlich eingängig, aber die Erzählung selbst unglaublich langatmig. Ehrlich gesagt ging mir Bess mit ihrer Art auch zunehmend auf die Nerven.
Das Buch bietet eigentlich viele Ansatzpunkt, um sich mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Leider wird das nicht genutzt, weil Bess im Fokus steht. Ich glaube mit einer anderen Erzählperspektive, hätte mir der Roman deutlich besser gefallen.
Ich fand den Roman leider eher flach - kann man lesen, muss man aber nicht.
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Gebundenes Buch
Meine Meinung und Inhalt
Als ich "Before We Were Innocent" von Ella Berman begann, erwartete ich einen spannenden Sommerroman mit Thriller-Elementen – doch schnell wurde mir klar, dass es sich um weit mehr handelt: einen feinfühligen, tiefgründigen Roman über …
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Meine Meinung und Inhalt
Als ich "Before We Were Innocent" von Ella Berman begann, erwartete ich einen spannenden Sommerroman mit Thriller-Elementen – doch schnell wurde mir klar, dass es sich um weit mehr handelt: einen feinfühligen, tiefgründigen Roman über Freundschaft, Verlust und die Frage, wie wir mit Schuld umgehen – besonders, wenn sie uns seit der Jugend begleitet.
Im Zentrum steht Bess, eine junge Frau, deren Leben seit einem tragischen Vorfall im Teenageralter aus der Bahn geraten ist. Damals verbrachte sie mit ihren besten Freundinnen Joni und Evangeline einen unvergesslichen Sommer in Griechenland – der allerdings tödlich endete.
Was mich besonders berührt hat, war die eindringliche Darstellung weiblicher Freundschaft: Wie nah sich junge Frauen sein können, wie schnell sich Nähe in Rivalität verwandelt, und wie tief Verletzungen gehen, wenn Vertrauen gebrochen wird. Die Autorin hat mit unglaublichem Geschick dies darstellen können. Der Roman zeigt, dass Freundschaft nicht immer heilend ist – sie kann auch fordern, manipulieren, zerstören.
Der Stil von Ella Berman ist ruhig, aber eindringlich.
Die Rückblenden nach Griechenland sind atmosphärisch dicht und kontrastieren stark mit der nüchternen Gegenwart Bess’ in Kalifornien. Ich hatte häufig das Gefühl, als würde ich selbst am Meer sitzen, mit der Hitze, der Ungewissheit und der knisternden Spannung zwischen den drei Freundinnen.
"Before We Were Innocent" ist für mich kein Buch, das man einfach „durchliest“ – es bleibt haften. Es bringt einen dazu, über die eigene Jugend, alte Freundschaften und Entscheidungen nachzudenken, die man vielleicht nie ganz verarbeitet hat. Für alle, die literarische Coming-of-Age-Romane mögen, in denen nicht die Auflösung eines Verbrechens im Vordergrund steht, sondern die Seelenlandschaften der Beteiligten – dem kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen!!!
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