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Jan Schlichtmann (Travolta) ist ein zynischer, hochbezahlter Anwalt, der sich auf Personenschadensfälle spezialisiert hat. Dabei übernimmt er nur Fälle, bei denen es um das große Geld geht. Obwohl sein neuester Fall zunächst ziemlich unproblematisch erscheint, verstrickt sich Schlichtmann schon bald in einen gigantischen Rechtsstreit mit ungeahnten Ausmaßen, in dessen Verlauf er bereit ist, Karriere, Ruf und alles, was er besitzt, auf Spiel zu setzen, um seinen Klienten Recht zu verschaffen!
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Produktbeschreibung
Jan Schlichtmann (Travolta) ist ein zynischer, hochbezahlter Anwalt, der sich auf Personenschadensfälle spezialisiert hat. Dabei übernimmt er nur Fälle, bei denen es um das große Geld geht. Obwohl sein neuester Fall zunächst ziemlich unproblematisch erscheint, verstrickt sich Schlichtmann schon bald in einen gigantischen Rechtsstreit mit ungeahnten Ausmaßen, in dessen Verlauf er bereit ist, Karriere, Ruf und alles, was er besitzt, auf Spiel zu setzen, um seinen Klienten Recht zu verschaffen!

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.1999

An eine höhere Instanz verwiesen
Die Arroganz der Lässigen: Steven Zaillians Gerichtsfilm "Zivilprozeß"

Das Leben schreibt die besten Geschichten, und manchmal dreht es auch die besten Filme. Steven Zaillians Gerichtsdrama "Zivilprozeß" folgt einem Bestseller von Jonathan Harr, der auf wahren Ereignissen beruht. Diese Ereignisse, die Zaillian als Drehbuchautor und Regisseur aufbereitet hat, rechtfertigen allein noch keinen neuen Spielfilm, da wir sie so oder ähnlich schon anderswo gesehen haben - zuletzt in Francis Ford Coppolas Grisham-Verfilmung "Der Regenmacher". Aufmerksamkeit verdient hingegen die scharfe Studie des Anwalts in der amerikanischen Justiz, eines komplexen Charakters in einem komplexen System, weil sie genau das nicht tut, was die übliche Gerichtsfiktion so wirklichkeitsfern und dadurch so eingängig macht: die Handlung der Effekte wegen zuzuspitzen, auf Sieg und Niederlage, schuldig oder nicht schuldig zu plädieren, mithin dort einen Abschluß vorzugaukeln, wo in Gerichtsdingen wie im Leben in Wirklichkeit nur Vergleiche geschlossen werden.

Obwohl der Film durch feine Schauspielkunst und Technik besticht - dabei allerdings bestimmte Verweise wie das Wassermotiv maßlos überzeichnet -, läßt er wohl die meisten Zuschauer beim ersten Kinobesuch unzufrieden zurück. Doch seine Unfertigkeit ist nicht Unvollkommenheit, sondern wiederum nur Abbild der Vorlage, der unendlichen Kette von Wiederaufnahmen in der Jurisprudenz wie in der Existenz jedes einzelnen. Das Ende ist schon deshalb nicht so vorhersehbar wie bei Grisham, weil es keines gibt. Dennoch entbehrt das Werk nicht der Spannung, denn Zaillian und seinem Team ist es gelungen, aus der zuweilen faden Vorlage des Wahren die dramatischen Momente herauszulösen und filmisch neu zusammenzusetzen. Der Schnittmeister Wayne Wahrmann erspart uns langatmige Vernehmungen, indem er wichtige Zeugenaussagen stakkatoartig hintereinander montiert, und Conrad Halls treffliche Kamera deutet in der bewegendsten Szene des Films die vergeblichen Bemühungen um ein Kinderleben hinter der regenbesprengten Autoscheibe nur an. Für solches Vorgehen konnte Zaillian Erfahrungen in der wohl bekanntesten Realstoff-Verfilmung der vergangenen Jahre sammeln: 1994 gewann er für sein Drehbuch zu "Schindlers Liste" einen Oscar.

Die neue Arbeit erzählt, wie der Yuppie-Anwalt Jan Schlichtmann eine Handvoll Kleinstadtbewohner gegen zwei Großunternehmen vertritt. Die Konzerne, die mit richtigem Namen genannt werden, sollen giftige Lösungsmittel in einen Fluß geleitet und dadurch den Tod einiger Kinder verursacht haben. Während die Kläger, wie Kathleen Quinlan in einer sensibel gespielten Nebenrolle beteuert, nicht an Geld, sondern an Genugtuung interessiert sind, wittert Schlichtmann das große Geschäft. Der Film läuft in dem Moment zu voller Form auf, als Schlichtmann in einer Vergleichsverhandlung den Bogen überspannt und sich damit auf einen Prozeß einläßt, für den seine Qualitäten als ambulance chaser nicht ausreichen. Der Zuschauer, dem John Travolta einen bis zur Manieriertheit selbstverliebten Materialisten vorgespielt hat, stellt sich dieselbe Frage wie die Partner Schlichtmanns, die der teure Prozeß zunehmend in den Ruin treibt: Warum nur schlägt der Mann die Vergleichsangebote aus, die im gleichen Maße kleiner werden wie seine Chancen, das Verfahren zu gewinnen?

Die Antwort darauf fällt ähnlich uneindeutig aus wie die Gesetzestexte, auf die sich Schlichtmann und seine Gegenspieler gleichermaßen berufen. Alles, signalisiert die Undurchdringlichkeit in Travoltas tiefen Augen, alles ist Auslegungssache, auch die Motivation von Anwälten, Richtern und Geschworenen. Für ihn, den Parvenu mit dem zweitklassigen Juradiplom, zählen Status und Geld, Einfluß und Bewunderung. Viel mehr noch giert er aber nach dem Triumph über die alte Elite, nach dem Überflügeln und nicht mehr nur dem Gleichziehen. Der Fall, den er der Papierform nach zunächst nicht verlieren kann, bietet ihm endlich die Möglichkeit, in aller Öffentlichkeit über die zu obsiegen, die er haßt, beneidet, kopiert: die Eingesessenen, die Harvard-Absolventen, jene, die Klasse zeigen, weil sie von Klasse sind.

Niemand verkörpert das besser als Robert Duval in seiner preiswürdigen Darbietung des gegnerischen Staranwalts. Seine zerschlissene Aktentasche weist Schlichtmanns Maßanzüge in die Umkleidekabine des Emporkömmlings zurück, und an seiner hemdsärmeligen Väterlichkeit perlt die Etikette des anderen als anerzogen ab. Daß Schlichtmann bereit ist, gegen die Arroganz dieser Lässigkeit alles zu riskieren, macht ihn noch nicht zu einem guten Menschen. Aber zu einem Charakter, wie er im Gerichtsfilm selten geworden ist. CHRISTIAN GEINITZ

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