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Anna hat alles erreicht, was sie vom Leben erhoffte: Sie hat einen guten Job, sie liebt ihre Familie, ihre Freunde und Alessio, ihren Lebenspartner. Die beiden planen gemeinsame Kinder. Kurz: Annas Leben verläuft in geregelten Bahnen. Doch dann trifft sie zufällig und unerwartet auf Domenico, und schon bald können beide nicht mehr voneinander lassen. Zum ersten Mal gibt es sowohl für ihn als auch für sie nichts anderes als Verlangen und Leidenschaft. Aber Annas neu entfachte Lebenslust stößt an eine Grenze: Domenico ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihre gemeinsamen Momente der Freiheit…mehr

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Produktbeschreibung
Anna hat alles erreicht, was sie vom Leben erhoffte: Sie hat einen guten Job, sie liebt ihre Familie, ihre Freunde und Alessio, ihren Lebenspartner. Die beiden planen gemeinsame Kinder. Kurz: Annas Leben verläuft in geregelten Bahnen. Doch dann trifft sie zufällig und unerwartet auf Domenico, und schon bald können beide nicht mehr voneinander lassen. Zum ersten Mal gibt es sowohl für ihn als auch für sie nichts anderes als Verlangen und Leidenschaft. Aber Annas neu entfachte Lebenslust stößt an eine Grenze: Domenico ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihre gemeinsamen Momente der Freiheit werden erkauft mit Lügen und bezahlt mit schlechtem Gewissen. Bis Anna den Entschluss fasst, dass sie von dieser Liebe mehr erwartet.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.12.2010

Gesetz des Begehrens
Silvio Soldinis Film "Was will ich mehr"

Eine alte Geschichte: Mann und Frau und das Begehren, das nicht zu ihrem Leben passt. Das ihre Familien zerstört, ihren Alltag, ihre Freundschaften und Gewohnheiten, das sie herumwirbelt wie der Orkan die Wollüstigen in Dantes Hölle, bis sie nirgendwo Halt finden außer aneinander. Eine alte Geschichte, wie gesagt, aber ebendeshalb keine einfache. Die Vorbilder, von Tolstoi bis Truffaut, von Goethe bis Louis Malle, sind übermächtig, die Variationsmöglichkeiten gering, und unter jeder Bettszene liegt die Falltür zum Kitsch. Gerade erst - aber das ist auch schon wieder zehn Jahre her - hat Patrice Chéreau mit "Intimacy" gezeigt, wie man dem ewigen Sehnsuchtsmotiv ein paar neue Seufzer abgewinnt. Und an Chéreau hat, wie er sagt, auch der Italiener Silvio Soldini gedacht, als er "Was will ich mehr" drehte.

Der besondere Dreh, den Soldini der Geschichte gibt, besteht darin, dass er alles Auffällige und Besondere aus ihr heraushält. Seine Heldin Anna arbeitet in Mailand in einem Versicherungsbüro, sein Held Domenico bei einem Catering-Service, und als sie sich begegnen, spricht nichts für die große Liebe und alles für eine kleine Affäre im Büro. Es ist aber so, dass sie dazu, zu dieser Kleinigkeit, nicht fähig sind. Das Begehren wächst ihnen über den Kopf, weil sie keine Schublade finden, in die sie es sperren können. Alba Rohrwacher, die Darstellerin der Anna, spielt das wunderbar, diesen wachsenden Unwillen, sich dem Drang, der sie von innen aufzehrt, zu entziehen, diese jubelnde Hilflosigkeit im Angesicht des Abgrunds. Das Problem ist nur, dass sie in Pierfrancesco Favino, dem Darsteller des Domenico, keinen ebenbürtigen Partner hat - und im Drehbuch, an dem neben Soldini noch zwei weitere Autoren mitgeschrieben haben, keinen sicheren Halt für ihre Ausdruckskunst. So springt der Film viel kürzer, als er springen könnte: in ein solides, fernsehgerechtes Mittelmaß, über das Alba Rohrwacher weit hinausragt.

Trotzdem gibt es Szenen in "Was will ich mehr", die man so noch nicht gesehen hat. Domenico, ständig verschuldet, hat eine Frau und zwei kleine Kinder, Anna einen langjährigen Freund, der mit ihr eine Familie gründen will, was Soldini Gelegenheit gibt, sein Sozialpanorama der italienischen Gegenwart fortzusetzen, das er mit "Brot und Tulpen" und "Tage und Wolken" begonnen hat. Aber sobald die Liebenden miteinander allein sind, zählt all das nicht mehr, es gilt nur noch das Gesetz des Begehrens.

Sie gehen in ein Motel, tanzen in einer Bar, schlagen, umarmen und beschimpfen sich auf der Straße, und man fragt sich, warum Soldini die Eskalation nicht weitergetrieben hat, bis zu ihrem absehbar tragischen Ende. Statt dessen stiehlt er sich aus der Geschichte wie ein Voyeur, dem die Sache zu heiß geworden ist. Insofern gibt der Film auf die Frage seines Titels die falsche, weil halbherzige Antwort. Solche Liebesgeschichten enden nicht mit einem lauen Lebewohl. Wenn sie überhaupt enden.

ANDREAS KILB

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