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Verzweifelt, geradezu besessen liebt die junge Kunststudentin Angélique den verheirateten Arzt Loïc. Aber dessen Frau erwartet ein Kind und für eine Zukunft mit Angélique scheint kein Platz in seinem Leben. Heimliche Treffen, einsame Nächte und tagelanges Warten sind offenbar alles, worauf sie hoffen darf - so hat es den Anschein. Doch plötzlich gerät Loïcs geordnetes Leben aus den Fugen: Seine Frau verlässt ihn nach einer Fehlgeburt, eine Patientin verklagt ihn wegen tätlichen Angriffs. Mysteriöse Anrufe, anonyme Briefe und makabre Päckchen versetzen ihn in Angst und Schrecken. Und…mehr

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Produktbeschreibung
Verzweifelt, geradezu besessen liebt die junge Kunststudentin Angélique den verheirateten Arzt Loïc. Aber dessen Frau erwartet ein Kind und für eine Zukunft mit Angélique scheint kein Platz in seinem Leben. Heimliche Treffen, einsame Nächte und tagelanges Warten sind offenbar alles, worauf sie hoffen darf - so hat es den Anschein. Doch plötzlich gerät Loïcs geordnetes Leben aus den Fugen: Seine Frau verlässt ihn nach einer Fehlgeburt, eine Patientin verklagt ihn wegen tätlichen Angriffs. Mysteriöse Anrufe, anonyme Briefe und makabre Päckchen versetzen ihn in Angst und Schrecken. Und schließlich wird er des Mordes an einer Patientin verdächtigt. Wer ist der Schlüssel zu dem unheimlichen Komplott? Und warum ist ausgerechnet die unschuldige Angélique die Einzige, die ihm jetzt noch helfen kann ...?

Bonusmaterial

- Statement der Regisseurin - entfallene Szenen - Filmographien - Kapitelstruktur - Kinotrailer - Video Vorschau
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2002

Die Kehrseite des Gefühls
Vexierspiele, wie sie nur das Kino kann: "Wahnsinnig verliebt" von Laetitia Colombani

Ein einziger filmischer Triumph bisher - und schon sieht sich die junge französische Schauspielerin Audrey Tautou von einem bestimmten Image bedroht, schon könnte es sein, daß sie das reizende Wesen Amélie nicht mehr los wird, das sich so fabelhaft fabulierend in seine Liebesmärchenwelt einzuspinnen verstand. Da kommt ein Film gerade recht, der davon handelt, wie die Gefühle aus dem Lot geraten und wie trügerisch es sein kann, dem ersten Anschein zu vertrauen. Oder ist Angélique, die quirlige Kunststudentin, nicht doch eine Seelenverwandte Amélies? Nun gut, ihr Überschwang, wenn es um die Liebe geht, kennt noch weniger Grenzen als Amélies Phantasterei, ihre Leidenschaft für den alerten Kardiologen Loïc grenzt gar an Obsession, aber die Umstände dieser Beziehung scheinen ja auch reichlich vertrackt. Nicht nur, daß der Arzt verheiratet ist und daß seine Frau ein Kind erwartet, also eine gewisse Fürsorge einfordern darf - die Praxis des Arztes ist obendrein so überlaufen, daß ihm kaum Zeit bleibt für Amouren. Ein verstohlenes Zusammentreffen da, eine heimliche Verabredung dort sind das einzige, worauf Angélique hoffen darf.

Beirren läßt sie sich davon sowenig wie von den Einwänden ihrer Freundin Héloïse und von der scheuen Verehrung, mit der sie ihr Kommilitone David umschmeichelt. Tatsächlich scheinen die Ereignisse Angéliques Beharrlichkeit recht zu geben. Nach einer Fehlgeburt und einem offenbar unversöhnlichen Disput, den Angélique aus relativer Ferne durchs Fenster beargwöhnt, verläßt Loïcs Frau ihren Mann. Die Träume Angéliques sollten sich nun eigentlich auf der Stelle erfüllen.

Doch warum gerät Loïcs Existenz plötzlich aus allen Fugen, warum wirkt er (Samuel Le Bihan) wie von Furien gehetzt? Eine Patientin verklagt ihn, mysteriöse Geschenke und Briefe treffen ein, die Patientin wird erschlagen aufgefunden und Loïc als vermeintlicher Mörder verhaftet. Vielleicht, beginnt man als Zuschauer des immer verwirrenderen Geschehens zu ahnen, genügt es nicht, die Dinge allein aus Angéliques Blickwinkel zu verfolgen. Vielleicht lohnte sich auch eine andere Perspektive, nämlich die von Loïc, um endlich Klarheit zu gewinnen. Mal sehen ...

Die Volte, die Laetitia Colombanis Film "Wahnsinnig verliebt" von der leicht überdrehten Liebesepistel ins psychologische Vexierspiel eines Thrillers schlägt, ist raffiniert ersonnen und bravourös in Szene gesetzt. Die französische Regiedebütantin, Jahrgang 1976, die auch als ihre eigene Drehbuchautorin fungiert, bringt den Kritiker dabei insofern in Not, als ihr Ingenium im Detail zu rühmen stets auch hieße, entscheidende Überraschungen des Films schnöde vorwegzunehmen. Soviel aber muß verraten werden: Der Originaltitel "A la folie ... pas du tout" deutet vielsagend und vage zugleich an, wie die Dinge in der Schwebe bleiben, wie sie das eine, aber auch das ganz andere bedeuten könnten.

Das eine wie das ganz andere inszeniert Laetitia Colombani mit verblüffender Konsequenz, wobei das Geschehen seine Rotfärbung unversehens gegen kühlere blaue Töne vertauscht sieht und Audrey Tautou die Chance weidlich nutzen darf, das womöglich nicht nur liebliche Fieber Angéliques von der Entrücktheit Amélies im vorhergehenden Film abzusetzen. Es ist kein Zufall, daß die vor Liebe versessene, den eigenen Verstand übertölpelnde junge Frau einen Herzspezialisten zum Objekt ihrer Obsession erkoren und daß sie sich ausgerechnet der Malerei verschrieben hat: Wo die Kunst ihr erlaubt, jedes Bild nach ihren Wünschen zu formen, versagt sich die Realität genau diesem Wollen - eines jener eleganten Exempel, die im französischen Kino so gut aufgehoben sind wie nirgendwo sonst.

HANS-DIETER SEIDEL

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