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TV-Zweiteiler nach einer wahren Begebenheit aus den 60er Jahren:
Ein Drama um große Gefühle in gefährlichen Zeiten: In den Sechzigerjahren verliebt sich die junge Vera in einer deutschen Kleinstadt in den Italiener Gaettano, doch bald nach der Hochzeit findet sich Vera in Sizilien in einem Albtraum aus Gewalt und verbrecherischen Machenschaften wieder.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Bildergalerie - Starinformationen

Produktbeschreibung
TV-Zweiteiler nach einer wahren Begebenheit aus den 60er Jahren:

Ein Drama um große Gefühle in gefährlichen Zeiten: In den Sechzigerjahren verliebt sich die junge Vera in einer deutschen Kleinstadt in den Italiener Gaettano, doch bald nach der Hochzeit findet sich Vera in Sizilien in einem Albtraum aus Gewalt und verbrecherischen Machenschaften wieder.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Bildergalerie - Starinformationen
Autorenporträt
Mario Adorf, geboren 1930 in Zürich, Kindheit und Jugend in Mayen in der Eifel, studierte Philologie und Theaterwissenschaften. 1953 - 55 Otto-Falckenberg-Schule in München, bis 1962 an den Münchner Kammerspielen. Theater- und Filmschauspieler. Seitdem ca. 100 Filme im In- und Ausland und Arbeit am Theater.
2006 wurde der Schauspieler und Schriftsteller mit dem "Bambi" geehrt. Deutschlands wichtigster Medienpreis ehrte den renommierten Schauspieler als Multitalent, dem die Verbindung zwischen Hochkultur, Handwerk und Popularität gelingt. Neben seinen Rollen engagiert er sich für die Kultur und den schauspielerischen Nachwuchs.

Martin Semmelrogge gehört zu den markantesten Hörbuchsprechern Deutschlands. Zu hören ist er u.a. in Jonathan Strouds "Bartimäus". Als Schauspieler war er u.a. in "Tadellöser & Wolff" zu sehen, und er spielte eine Hauptrolle in der legendären Verfilmung von "Das Boot". Als Darsteller schräger Charaktere bietet ihm "L.A. Confidential" ideale Voraussetzungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.10.1996

Die Verstörung der Enkel
Sperrige Realitäten: Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Jahrelang nimmt der untergetauchte junge Mann die Außenwelt nur durch einen Spalt seines Verstecks wahr. Um dem Todesurteil nach dem ungarischen Aufstand von 1956 zu entgehen, kauert er in einer Grube unter dem Entenstall des Bauernhofs, notdürftig versorgt von seiner Frau, die sich zwischen Polizeikontrollen und Nachbarsneugier behaupten muß. Die Anspannung wächst, als einer der Kontrolleure, zur Pein des eingesperrten Augenzeugen, die Frau mit Liebeserklärungen bedrängt. Tarnt sich da ein Spitzel als Liebhaber? Nach einem authentischen Fall entwickeln die ungarischen Regisseure János Erdélyi und Dezsö Zsigmond in ihrem Film "Die Frau" (Az asszony) ein Gleichnis angefochtenen Überlebens unter totalitärem Terror, besonders beklemmend, wenn sich die Kamera den begrenzten Blickwinkel des Versteckten zu eigen macht.

Es sind ungewöhnliche Einblicke in sperrige Realitäten, die den Ruf des Filmfestivals Mannheim-Heidelberg ausmachen. Fern von Hollywood versammelt es Independents, nun zum fünfundvierzigsten Mal. Seit Michael Koetz die Filmwoche leitet, wächst ihr Programm im Wettbewerb und in zahlreichen Nebenreihen, darunter diesmal der bemerkenswerte "Kinoschauplatz Republik Korea". Zu flexibler Profilsuche zwingt der zunehmende Konkurrenzdruck unter ähnlichen Festivals. Zur Expansion treibt der spezielle Mannheim-Heidelberger Anspruch, unter Anfängern von heute Meister von morgen zu entdecken. Die Wahrscheinlichkeit, dieses Versprechen irgendwann einzulösen, wird desto größer, je mehr Regienachwuchs auftaucht. Freilich verkehrt sich dabei leicht die Spannweite des Programms in Beliebigkeit.

Diesmal allerdings setzten die Veranstalter zumindest im Wettbewerb der achtundzwanzig Spiel- und Dokumentarfilme auch thematische Schwerpunkte. Politische Wunden jüngster Vergangenheit wurden in Filmen aus Südamerika, Mitteleuropa und Ostasien durchleuchtet. John Websters "Different Trains" (Finnland), ausgezeichnet mit dem vom SDR gestifteten Dokumentarfilmpreis, blendet am Beispiel eines schillernden Vertreters des sowjetischen Geheimdienstes zurück in die Zeit des Kalten Krieges. Im lettischen Spielfilm "Das Nest" (Ligzda) besucht ein Emigrant fünfzig Jahre nach seiner stalinistischen Verfolgung die Heimat, entdeckt ausgerechnet in seiner Jugendgeliebten die Verräterin von einst, findet aber bei den Bewohnern seines ererbten Anwesens auch frische Hoffnungen. Aivars Freimanis setzt hier in Schwarzweißschattierungen den politischen Umbrüchen das gleichbleibende Naturschauspiel einsamer Wälder und Strände entgegen.

Keine Zuflucht vor den Schrecken der Geschichte bietet hingegen die Natur im bildmächtigsten koreanischen Film des Festivals, "A Petal" von Chang Sun-woo (Preis der ökumenischen Jury). Ohne sich auf prinzipielle Frontstellungen im geteilten Korea einzulassen, widmet Chang hier den Opfern des Polizeieinsatzes von Kwangju ein expressives Requiem. Die traumatischen Wirkungen dieses Blutbads von 1980 zeigt er in der Verwirrung und Verelendung eines jungen Mädchens, das am Verlust von Bruder und Mutter krankt, die als Demonstranten erschossen wurden. Mit kontrastierenden Rückblenden, einerseits des Massakers, andererseits einer friedlichen Kindheit, rhythmisiert der Regisseur den Passionsweg seiner zarten Schönheit, die allegorische Züge gewinnt.

Den Gegenpol zur schmerzhaften visuellen Geschichtsreflexion markierten diesmal Komödien mit satirischem Einschlag - von András Kerns allzu albernem ungarischen Eröffnungsfilm "Sztracsatella" über Savi Gabizons israelische Don-Quijoterie "Lovesick on Nana Street" (Publikumspreis) bis zur subtilen italienisch-österreichischen Koproduktion "I virtuali" der Brüder Luca und Marvo Mazzieri. Im glühendheißen italienischen August sind da zwei Nachwuchsfilmer mit vagem Fernsehvertrag hin- und hergerissen zwischen Muß und Muße. Wenn dann noch wie bei Pirandello die fleischgewordenen Hauptpersonen des Skripts die Autoren heimsuchen mit Extrawünschen für ihren Part, wird die Schaffenskrise unlösbar. Über selbstreferentiellen Witz hinaus zielt "I virtuali" auf das Porträt einer Generation, die nur schwer im Beruf Fuß faßt. Ähnlich wie Nanni Moretti, der nicht zufällig diesen Film gefördert hat, in "Caro Diario" auf seiner Vespa durch Rom braust, so streift hier Marco Mazzieri auf dem Fahrrad durch Parma, durch grandiose historische Architektur und heutigen Alltag. Verspielt kehrt der Neorealismus zurück.

Neues von Neulingen: Das ist eine Grundidee dieses Festivals, die sich freilich so einfach nicht einlösen läßt. Im Film, einer komplexen Kunst, gibt es nicht den Geniestreich aus dem Nichts. Gute wie schlechte Regisseure haben Vorbilder. In diesem Jahr waren schwache Imitate und Varianten des Gangsterfilms inflationär im Wettbewerb. Eskalation von Gewalt oder auch Mord und Totschlag, ein Action-Pensum, versetzt mit Außenseitermisere und Weltschmerz: Die Plots sind international austauschbar, charakteristisch nur die Schauplätze des jeweiligen Herkunftslands, von Japan bis Amerika, von Taipeh bis Marseille. Auch der mit dem Fassbinderpreis gewürdigte chinesische Beitrag "Weekend Lover" gehört in dieses Genre. Immerhin erzählt Lou Ye streckenweise gegen den Strich, indem er die wilden Ereignisse an den Rand drängt, die Atmosphäre Shanghais und einer westlich eingefärbten Jugendszene mit Tristesse, Sex und Rock ins Zentrum rückt.

Profilierter und professioneller als die amerikanischen Beiträge des Wettbewerbs waren zwei Filme aus den Vereinigten Staaten in Nebenreihen. In "Tar", einer Koproduktion mit dem BR, entwickelte der in New York lebende Hamburger Goetz Grossmann in souveränen Spannungsbögen eine Liebes- und Kriminalgeschichte unter Farbigen in Harlem. In "Brittle Glory" von Stewart Schill spielt Tony Curtis eine irritierend ambivalente Altersrolle als Ex-Fernsehstar "Reptile Man", der seinen verzweifelt um ein Engagement kämpfenden Nachwuchspartner nicht hochkommen läßt.

Doppelt ausgezeichnet wurde die dänische Talentprobe "An einem Achtzehnten" (Den Attende, Bester Spielfilm, Fipresci-Preis). In signifikantem Wechsel von Schwarzweiß- und Farbsequenzen zwingt Anders Rnnow-Klarlund tragische und satirische Aspekte zusammen, wenn er seine drei Generationsgenossen in den Hauptrollen für den erreichten wie für den verweigerten Karrieresprung jeweils zu teuer bezahlen läßt. Auch die europäische Integration Dänemarks, der die Volksabstimmung am Tag der Handlung gilt, wird, so der Film, am ganz normalen Wahnsinn jeder Einzelbiographie nichts ändern.

Keinen Preis erhielt der genau komponierte niederländische Film "De Kersenpluk" von Arno Kranenborg, der durch psychologische wie visuelle Tiefenschärfe auffiel. Für den Enkel, der alljährlich in den Ferien die Großeltern besucht, wird plötzlich die Geborgenheit im Ritual der Kirschernte doppelt gestört - durch den Tod der Großmutter und durch die unerwiderte erste Liebe zur Spielgefährtin der Kindheit. Zu spät ist es auch für den Flug, den der Großvater einmal gemeinsam mit dem Enkel unternehmen wollte. Aber wenn am Ende die Gans des Alten auf dem Rücksitz des Motorrads mit den Flügeln schlägt, fährt der Jugendliche schließlich doch beschwingt in seine Zukunft. Glanz und Schatten des Erwachsenwerdens leuchtet Kranenborg im sonnendurchfluteten Kirschgarten aus.

Mit der auf 35000 Mark erhöhten Verleihförderung und einem sichtlich verstärkten "Market Service" konnte das Festival diesmal mehr Fernsehredakteure und Verleiher interessieren als je. Ob nun auch prämiierte wie preislos gepriesene Filme leichter über das Festival hinaus Resonanz finden? EVA-MARIA LENZ

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