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Technische Angaben: Bildformat: 16:9 (1.78:1) Sprachen (Tonformat): Deutsch, Englisch, Italienisch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Englisch, Deutsch, Französisch u. a. Ländercode: 2 Extras: Behind the Scenes u. a.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl

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Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 16:9 (1.78:1)
Sprachen (Tonformat): Deutsch, Englisch, Italienisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch, Deutsch, Französisch u. a.
Ländercode: 2
Extras: Behind the Scenes u. a.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.1996

Tapferer Plastiksoldat
Im Kino: John Lasseters "Toy Story", der erste computeranimierte Trickfilm

Wenn Andy zum Essen oder zur Schule geht, wird es in seinem Kinderzimmer lebendig. Fernglas, Rennauto, Cowboypuppe, Plastiksaurier, Spiraldackel und was sich sonst noch in den Spielzeugkisten angesammelt hat, streiten und flirten miteinander, immer in Sorge um die eigene Beliebtheit bei Andy. Die ist besonders an Weihnachten und beim Kindergeburtstag angebracht. Denn da könnte ein Neuling aus Plüsch oder Plastik die Favoritenrolle übernehmen.

Die hat bisher der Cowboy Woody inne, und deshalb schickt er sofort die Soldaten mit dem Babyphon auf Spähtrupp, als die Freunde zur Geburtstagsparty anrücken. Solange eine Lunchbox, Bettwäsche und ein Brettspiel ausgepackt werden, gibt es noch Entwarnung. Als aber der Astronaut Buzz mit Gleitflügeln und Laserblinker zum Vorschein kommt, sind Friede und Hierarchie im Kinderzimmer gefährdet. Western- und Weltraumheld fechten ihre Rivalität aus und raufen sich erst zusammen, als sie an einer Tankstelle verlorengehen, in einen Spielzeugautomaten und dann dem sadistischen Nachbarsjungen in die Hände geraten.

Der Weg zurück zu Andy ist gepflastert mit Sensationen und schwersten Herausforderungen vom wütenden Kampfhund bis zum rasenden Truck. Der amerikanische Regiseur John Lasseter hat dabei immer wieder die reale Welt mit der Puppenperspektive gemischt, hat mit hautnaher Kameraführung wunderbare subjektive Einstellungen eingefangen. Der computeranimierte Disney-Film ist orientiert an Jerry Rees' "Tapferem kleinen Toaster" und an Nick Parks "Falscher Hose". Ohne Brisanz und Esprit der Vorbilder zu erreichen, ist dabei ein witziges und temporeiches Stück Unterhaltungskultur gelungen.

Der ehemalige Disney-Zeichner Lasseter hat das Abenteuer aus der Spielzeugkiste mit den Computer-Graphikern des kalifornischen Pixar Animation Studios für Disney als ersten von drei vereinbarten Filmen realisiert. Die Erben des Mickymaus-Vaters haben damit technisch, wenn auch nicht unbedingt kreativ die Nase vorn im Genre der Trickbilder. Das führt zunächst nicht zu nennenswerten Rationalisierungseffekten, denn das Team war immerhin noch vier Jahre mit dem ersten komplett computeranimierten Langfilm beschäftigt. Es dürfte den Herstellern aber neue Illusionsmöglichkeiten erschließen, die bereits in Realfilmen wie "Jurassic Park" Eindruck machten, die die Mischung zwischen Trick- und Realaufnahmen wie bei "Casper" eröffneten und die letztendlich zur völligen Okkupation des Films durch den Trick führen könnten.

In "Toy Story" sind es noch Spielzeugfiguren, die den gezeichneten Phantasien die plastische Tiefe und den Kollegen aus den Puppenstudios die naturalistische Bewegung voraus haben. In nicht ferner Zukunft wird man auch mit lebenden Darstellern so im Computer spielen, wie das mit Jim Carrey in "Mask" bereits vorexerziert wurde. Da können die Stars dann mühelos Pistolenkugeln ausweichen oder können ihre Gliedmaßen von einem Ende des Bildes zum anderen dehnen, sie brauchen für den Sprung aus dem rasenden Güterzug keine Stuntmen mehr. Ob sie das als Bereicherung ihres Ausdrucks begreifen werden? Schließlich muß sich dann Dustin Hoffman an Donald Duck messen lassen. Während der Trickfilm in die Dreidimensionalität hineinwächst, droht dem Realfilm mit der gleichen Technik die Verflachung zur Folie. JÜRGEN RICHTER

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