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Bildformat: 16:9 (1:1.85 anamorph) Sprachen / Tonformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1 u. Dolby Stereo 2.0) Untertitel: Deutsch Extra: Trailer; "The Two Terrys" - Interview mit Terry Gilliam und Terry Jones; TRailer; Biografien; Bildergalerie; Time Bandits Scrapbook; "Die Handmade Story" - George Harrison als Filmproduzent
Bonusmaterial
- “The Two Terrys” – Interview mit Terry Gilliam und Terry Jones - Time Bandits Scrapbook - Bio/Filmografien - “Die Handmade Story” – George Harrison als Filmproduzent - Originaltrailer - Bildergalerie - weitere Sunfilm-Trailer - Einlegeposter mit Covermotiv
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Produktbeschreibung
Bildformat: 16:9 (1:1.85 anamorph) Sprachen / Tonformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1 u. Dolby Stereo 2.0) Untertitel: Deutsch Extra: Trailer; "The Two Terrys" - Interview mit Terry Gilliam und Terry Jones; TRailer; Biografien; Bildergalerie; Time Bandits Scrapbook; "Die Handmade Story" - George Harrison als Filmproduzent

Bonusmaterial

- “The Two Terrys” – Interview mit Terry Gilliam und Terry Jones - Time Bandits Scrapbook - Bio/Filmografien - “Die Handmade Story” – George Harrison als Filmproduzent - Originaltrailer - Bildergalerie - weitere Sunfilm-Trailer - Einlegeposter mit Covermotiv
Autorenporträt
Sean Connery, geb. 1930 in Edinburgh, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und ging mit 15 Jahren zur Armee. 1950 wurde er Mister Universum. Ab 1954 folgten erste Filmrollen, bis er seine erfolgreichste Rolle fand: James Bond. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören 'Der Name der Rose' (1986) und 'The Untouchables, Die Unbestechlichen' (1987), für den er einen Oscar erhielt. Sean Connery setzt sich seit langem für die Unabhängigkeit Schottlands ein. Im Jahr 2000 wurde er für seine Verdienste um Schottland zum Ritter geschlagen. Murray Grigor wurde im schottischen Inverness geboren. Er ist Autor und Filmemacher. Seine Filmproduktionen, u.a. Sean Connery's Edinburgh, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt er den Creative Scotland Award
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.06.1997

Arsen und Spitzenweibchen
Vier rabiate Schwestern für die Blues Brothers: Katja von Garniers Film "Bandits"

Der zweite Film, eine Binsenweisheit, ist immer der schwerste. Und wenn der erste wie Katja von Garniers "Abgeschminkt!", der eigentlich nur ein Übungsfilm während des Hochschulstudiums sein sollte, zum überragenden Publikumserfolg wurde, mit mehr als einer Million Zuschauern - in solch einem Fall wird das Weitermachen nachgerade tückisch. Die unterdessen dreißigjährige Regisseurin hat sich vor allem eines ausbedungen: Zeit. Vier Jahre sind vergangen bis zur Premiere ihres ersten großen Spielfilms, der zugleich als Abschlußfilm ihres Regiestudiums durchgehen mag. Und sie hat sich nicht davon abbringen lassen, einzig das fürs Kino aufzubereiten, wozu sie das Kino tauglich wähnt: Bilder "für die große Leinwand" und im Rhythmus der Musik, "extreme Gefühle" und Charaktere, die "größer sein sollten als das Leben".

Katja von Garniers Film "Bandits", der heute abend mit gleich drei Parallelvorführungen das Filmfest München eröffnet und am nächsten Donnerstag bundesweit anläuft, nennt zwei Drehbuchautoren: die Regisseurin selbst und Uwe Wilhelm, doch die Handlung, die sich über gut hundert Minuten fortspinnt, ist ziemlich dünnes Garn. Vier Frauen, drei davon zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt, eine knapp sechzig, sind zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, können aber, im Rahmen eines Rehabilitationsprogramms zu einer Rock-Band vereint, auf dem Weg zum Polizeiball durch die Gunst der Umstände fliehen. Gejagt von einem bis zur Grenze der Idiotie überheblichen Kommissar, wird das Quartett durch eilfertiges Zutun der Medien nicht nur zum Begriff für eine bewunderungsbereite Öffentlichkeit, sondern auch unversehens interessant für einen Musikverleger, der ein Demoband der vier, das er zuvor achtlos liegen ließ, nun nach allen Regeln des Marktes ausschlachtet. Getragen von der Woge allgemeiner Sympathie und auf den Schwingen ihrer allgegenwärtigen Musik, gerät den vier Frauen ihre Flucht samt Geiselnahme zu einem Höhenflug ins Überwirkliche.

Charaktere ohne entscheidende psychologische Triftigkeit, Lebensläufe nur in Chiffren, eine Abfolge von Posen anstelle einer Haltung - und doch ist "Bandits" auf seine eigene Weise ein mitreißender Film: pulsierend im Stakkato des Rock 'n' Roll, der sich unmittelbar in den Schnitt überträgt (Hans Funck); durchs Farbbad der Bilder gezogen, die Stimmungen einfangen und nicht eine irgend geartete Realität konturieren wollen (Kamera Torsten Breuer); in beinahe jeder Einstellung aufgeladen von einer Dramatik, die sich selbst genügt.

Musik, sagt Luna, die Ungebärdigste im Quartett, sei wie ein guter Geist, der einen umarmt: "Das ist, als ob man fliegt." Und weil in "Bandits" die Rockmusik nicht nur den Rhythmus bestimmt, sondern überhaupt das Maß ist, an dem der Film allein gemessen sein will, hat jede der Figuren irgendwann ihr Solo, ist das Zusammenspiel, so konträr Luna und die drei anderen auch sein mögen, zugleich aber derart ansteckend, daß es dem Zuschauer wie selbstverständlich scheint, wenn die Geschichte abhebt ins Illusionäre, wo Leben und Tod nur noch Impulse ein und derselben elektrisierenden Energie sind.

Allfällige Reste von Wirklichkeit werden zerhackt im Lichtgewitter stroboskopischer Blitze; die Vorstellung dessen, was das Leben bieten müßte, überdeckt grell das Bild des nur noch zum Schein inszenierten Alltags mit seinen im Klischee erstarrten Nebenfiguren, sei es in den monochrom blaugetönten Haftszenen des Beginns, sei es in den farbsatten Phantasien der vier Frauen von einer Zukunft in der Utopie. Katja von Garnier zeigt sich mit "Bandits" in der Popkultur jener höheren Wirklichkeit zu Hause, die nicht mehr Abbild des Lebens sein will, sondern der pure Reflex, der einzig die Kinowirkung gelten läßt. Zwischen bedächtig und vorschnell, überhastet und zögernd gebe es kein Tempo in der Mitte, weiß die Gitarristin Luna, "es gibt nur das richtige Tempo". Dies mühelos getroffen zu haben, dürfen Katja von Garnier und ihre Darstellerinnen sich zugute halten.

Daß "Bandits" nicht in intellektueller Mühsal ersonnen und von der Regisseurin mit entsprechendem Raffinement in Szene gesetzt scheint, daß der Film vielmehr spontan gelebt wirkt, macht seine ganze Suggestion aus. Auch wenn die Charakterentwicklung der Figuren in Ansätzen steckenbleibt, werden sie dem Zuschauer genügend vertraut: Luna (Jasmin Tabatabai), die wegen schwerem Raub verurteilt ist und der die Polizeiakte "geringe Frustrationstoleranz" bescheinigt; Angel (Nicolette Krebitz), die gerade mal zwanzigjährige Heiratsschwindlerin, die ihre Naivität handhabt wie ein Instrument und die Männer durch Liebreiz aus dem Stand fasziniert; Emma (Katja Riemann), die ihren Lebens- und Musikpartner erschossen hat, weil er ihr das Kind aus dem Leib prügelte; und Marie (Jutta Hoffmann), die ungleich Ältere, die sich in die leise Umnachtung flüchtet, sobald ihr das Leben zu nahe geht.

Daß es Katja von Garnier gelang, den theaternäheren, im Grunde diesem Film fremden Darstellungsstil Jutta Hoffmanns in den Ablauf zu integrieren, ohne den Eindruck eines Fremdkörpers aufkommen zu lassen, beweist die inszenatorischen Fähigkeiten der Regisseurin jenseits der Magie überwältigender Bildmomente, auf die sie sich so trefflich versteht. Marie treibt wie eine Somnambule durch das Geschehen. Ihren Ehemann hat sie mit Arsen vergiftet, zwei Jahre lang, jeden Tag ein bißchen. Nun träumt sie vom Tod, den ganzen Tag und nicht nur ein bißchen - und Jutta Hoffmann zeigt das in wenigen Auftritten aufs anrührendste, ohne je sentimental zu werden.

Sie spiele eine Klavierspielerin, sagt sie, "aber ich spiele nicht Klavier". Nicht zuletzt darin unterscheidet sie sich von den drei anderen, die bei der Musik, dem Lebenselixier des Films, überwiegend für Komposition und Text verantwortlich zeichnen. Katja Riemann hat sogar eigens Schlagzeug gelernt. Für diese Schauspielerin, die nach einigen Beziehungskomödienrollen in Folge von der Kritik gelegentlich schmähender angegangen wurde, als sie es je verdient hat, bedeutet der Film "Bandits" die bewußte Abkehr vom Lockeren und Einschmeichelnden. Ihre Emma, das Haar karottenrot gefärbt und die ganze Existenz eingezwängt in den Schutzpanzer der Selbstdisziplin, die stets auch Disziplinierung heißt, gibt eine Härte vor, hinter der immer wieder durchscheint, wie wenig bruchfest sie ist. Im Gegensatz zu den drei anderen, denen das Toben im Zeichen des Rock 'n' Roll als Ventil ihrer eingekerkerten Empfindungen genügt, muß Emma, die in Einzelhaft gegen den Schmerz fechten wollte, erst wieder das Zutrauen zu ihrer Musik finden. Was Freundschaft vermag, in Emma, der Filmfigur, die am schlüssigsten unterfüttert ist, wird es so allmählich wie wunderbar lebendig - mit ihrer natürlichen Autorität als Konsequenz.

Katja von Garniers Film "Bandits" ist also weit mehr als der überdimensionale Clip zur CD, die am 4. Juli auf den Markt kommt, auch wenn er sich in seinem visuellen und rhythmischen Zuschnitt vollkommen der Ästhetik moderner Musikvideos verhaftet zeigt. Und richtig kinoträchtig machen ihn Ahnen wie die "Blues Brothers", die rabiate Schwestern im Geist von "Thelma und Louise" gewonnen haben. HANS-DIETER SEIDEL

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