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Technische Angaben: Bildformat: 16:9 (1.66:1) Sprachen / Tonformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Deutsch für Hörgeschädigte Ländercode: 2 Extras: Das interaktive Abenteuerbuch zum Lesen oder Hören, das interaktive Tigger-Quiz, 'Baue Deinen Familien-Stammbau'-Spiel, 'Kennst Du Winnie Puuh'-Spiel, Trailershow
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Internet-Link

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Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 16:9 (1.66:1)
Sprachen / Tonformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Ländercode: 2
Extras: Das interaktive Abenteuerbuch zum Lesen oder Hören, das interaktive Tigger-Quiz, 'Baue Deinen Familien-Stammbau'-Spiel, 'Kennst Du Winnie Puuh'-Spiel, Trailershow

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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Internet-Link
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.06.2000

Ade, ihr hundert Morgen
Verderblich ist der Zeiten Zahn: Disneys neuer "Tigger"-Film nach A. A. Milnes Charakteren

Der erste einer Serie von drei bezaubernden Zeichentrickfilmen um die Figuren aus A. A. Milnes Hundertmorgenwald entstand 1966, kurz vor Walt Disneys Tod. Seinem Studio gelang es mit dem halbstundenlangen "Winnie the Pooh and the Honey Tree" wieder an die innovative Kraft der vierziger Jahre anzuschließen, als man in alter Disney-Tradition mit einer Mischung aus Real- und Trickfilm experimentiert und wunderbare Episodenfilme wie "Fun and Fancy Free" oder "Saludos Amigos" gemacht hatte. Für die "Winnie-the-Pooh"-Verfilmung, deren Fortsetzungen 1969 und 1974 jeweils unter Leitung des Trickfilmveteranen Wolfgang Reitherman entstanden, wurde dieses Rezept modifiziert: Der Zeichentrick nahm seinen Ausgang von riesigen Buchseiten aus, deren Illustrationen plötzlich zu leben begannen. Damit wurde der zauberhaften Vorlage ebenso eine Reverenz erwiesen wie den unvergesslichen Illustrationen von Ernest Shepard, die Milnes Texte ergänzen.

Denn Disneys Zeichner hatten die Direktive, ihre eigenen Figuren von Shepards Vorlagen abzuleiten. Das verhinderte nicht, dass die geschickte Vermarktungsstrategie des Hauses Disney mittlerweile dafür gesorgt hat, dass man fast nur noch dessen Figuren vor Augen hat, wenn man an Pu und seine Freunde denkt. Vor zwei Jahren erwarb Disney dann die Rechte von den Milne-Erben (der echte Christopher Robin, Milnes Sohn, war kurz zuvor gestorben), und schon ist ein neuer Zeichentrickfilm da, der uns diesmal für mehr als siebzig Minuten in den Hundertmorgenwald disneyscher Provenienz führt - einen Hundertmorgenwald, den die Handlung inklusive Lawinenabgang an einer Art Grand Canyon und ausgiebiger Suchaktionen wohl eher auf hundert Quadratkilometer erweitert hat.

Im Original heißt das Filmlein schlicht "The Tigger Movie" und trägt damit dem Phänomen Rechnung, dass von all den disneyfizierten Figuren Milnes just diejenige am populärsten geworden ist, die sich am weitesten von Shepards Zeichnungen gelöst hatte: Tigger, jenes ungestüme Tier, das nur in drei Episoden der zahlreichen "Pu-der-Bär"-Erzählungen überhaupt auftaucht. Der deutsche Verleih hat aus dem markanten und angesichts der Egozentrik Tiggers auch gut gewählten Originaltitel etwas anderes gemacht: "Tiggers großes Abenteuer mit Winnie Puuh und seinen Freunden". Nichts darf vergessen werden, um auch ja jeden Kinogänger einzufangen, der nur irgendwann etwas von Tigger, Pu oder Abenteuern gehört haben mag.

Das "große Abenteuer" besteht nun darin, dass Tigger sich auf die Suche nach seiner Familie macht, weil er plötzlich erkennt, dass sein Motto: "The wonderful thing about Tiggers is that I am the only one" nicht zutrifft. Schafft einen, zwei, viele Tiggers, lautet fortan die Maxime seiner Freunde, die sich als Familienmitglieder verkleiden, um die Einsamkeit des Spielgefährten zu bekämpfen. Natürlich fliegt alles auf, und Tigger bricht bei recht unwirtlicher Witterung auf, nur um alsbald zu erkennen, dass, wer gute Freunde hat, keinen blutsverwandten Anschluss braucht.

Jun Falkenstein hat sich in ihrem Regiedebüt bemüht, die Trickästhetik der sechziger und siebziger Jahre zu wiederholen, und in der Eingangs- und mehreren Zwischensequenzen, die wieder mit der Interaktion zwischen Buch- und Filmillustrationen spielen, gelingt ihr das. Auch die reaktivierten Sherman-Brüder, die für eine ganze Palette von Disney-Erfolgen Lieder komponiert haben (am bekanntesten "Mary Poppins"), sind nach dreißig Jahren wieder einmal mit von der Partie. Doch spätestens die Lawinenszene, die so spektakulär wirken soll, widerspricht nicht nur der grundlegenden Bescheidenheit, die Milnes Vorlagen zu eigen ist, sondern verrät auch den Rang des "Tigger Movie", der nicht mehr war als ein Pausenfüller zwischen den großen Zeichentrickprojekten des Studios, also zwischen "Tarzan" und "Fantasia 2000".

Daran ist nichts Ehrenrühriges, eine ähnliche Funktion erfüllten auch die ersten drei "Pu"-Filme. Aber die waren fürs Fernsehen konzipiert, nicht für die große Leinwand. Wenn dann zu dem Lied "Round My Family Tree" eine Szene abläuft, die man als Hommage an "Pink Elephants on Parade" aus "Dumbo" sehen muss, erkennt man das geringe Ausmaß an tricktechnischem Sachverstand und Liebe zum Handwerk, das in "Tiggers großes Abenteuer" eingeflossen ist. Warum machen es die Disney-Studios nicht wieder einmal eine Nummer kleiner?

ANDREAS PLATTHAUS

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