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Das Jahr: 2065. Der Ort: eine Insel im Südpazifik. Hier liegt die Zentrale des "Internationalen Rettungsdienstes", einer von der Familie Tracy geleiteten Geheimorganisation. Wenn ihr Riesensatellit Gefahren meldet, schwärmen die Tracy-Brüder in ihren futuristischen Fliegern aus, um den Kräften des Bösen Einhalt zu gebieten. Unterstützt von der britischen Agentin Lady Penelope, dem Butler und Ex-Safe­knacker Parker und dem genialen Wissen­schaftler Brains bestehen die Thunderbird-­Piloten die aufregendsten Abenteuer und retten die Welt - immer wieder!
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Produktbeschreibung
Das Jahr: 2065. Der Ort: eine Insel im Südpazifik. Hier liegt die Zentrale des "Internationalen Rettungsdienstes", einer von der Familie Tracy geleiteten Geheimorganisation. Wenn ihr Riesensatellit Gefahren meldet, schwärmen die Tracy-Brüder in ihren futuristischen Fliegern aus, um den Kräften des Bösen Einhalt zu gebieten. Unterstützt von der britischen Agentin Lady Penelope, dem Butler und Ex-Safe­knacker Parker und dem genialen Wissen­schaftler Brains bestehen die Thunderbird-­Piloten die aufregendsten Abenteuer und retten die Welt - immer wieder!

Folge 27-29

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Figurenportraits - Episodenführer - hinter den Kulissen - Bildergalerie - Brains geheimes Wissen (Teil 7) - Pannen (Teil 2) - Infos zu Pod-Vehikeln (Teil 3)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.12.2003

Zuerst brennt die Fahne
Wie neue Filme aus Belgrad das serbische Syndrom behandeln

Milosevic ging, die Dissidenten kamen. Einer von ihnen heißt Teja und leitet ein großes Verlagshaus in Belgrad. Gerade als im Parterre die Druckmaschinen stillstehen und die Arbeiter ihre Forderungen dem Chef persönlich vortragen wollen, dringt ein Gast aus alten Tagen in das Büro des Chefs ein. Die Utensilien, die er aus einem Koffer hervorholt, und seine Erzählungen weisen ihn untrüglich als den Stasi-Offizier aus, der unter wechselnder Verkleidung den früheren Literaturprofessor jahrelang aus nächster Nähe beobachtet hat. Die Verblüffung gipfelt in der Erkenntnis, daß der Dissident dem Geheimdienstler sein Leben verdankt, das mehrmals am seidenen Faden einer operativen Maßnahme hing.

Dialog und Schauplatz des von Dusan Kovacevic im Jahr 2002 inszenierten und für den Oscar eingereichten Films "The Professional" (Profesionalac) verraten das vorausgegangene Theaterstück des Autors. Während die Sekretärin und der Abgesandte der Drucker Einlaß begehren, nimmt drinnen der Dialog zwischen Täter und Opfer seinen Lauf, pendelnd zwischen Last und Lust der Erinnerung. Rückblenden leuchten die bizarren Situationen aus, in denen der Stasimann, die Pistole im Gewand, dem Dissidenten nahe kam, und sei es im Kostüm eines Weihnachtsmanns. Die Liaison der Tochter des Geheimdienstlers mit dem Bohemien, dessen Rebellion sich in frechen Sätzen über die Herrschaft der Partei erschöpfte, verleiht der unerwünschten Begegnung zusätzliche Brisanz. "The Professional" kommt, im serbischen Film eher eine Seltenheit, ohne Gewaltszenen und fast ohne zynischen Humor aus. Wieder einmal erweist sich die Komödie als adäquate filmische Antwort auf die Umbrüche in Osteuropa. Daß der Dissident von dem serbischen Kulturminister Branislav Lecic verkörpert wird, verhilft der Inszenierung zu politischer Pikanterie.

Dank einer Initiative des Berliner Progress Filmverleihs können "The Professional" und andere herausragende serbische Spiel- und Dokumentarwerke, die durch das dichte Netz der deutschen Filmfestivals fielen, in einer Reihe mit dem Titel "Nach dem Krieg und jenseits von Kusturica" nun in einzelnen Programmkinos besichtigt werden. Wie sehr die typisch jugoslawische, stets zu Wortwitz aufgelegte Komödie zuweilen tiefschwarz grundiert ist (wie schon bei Kusturica, der sich auf den Produzentensessel zurückgezogen hat), beweist der schon im Jahr 2000, wenige Monate nach dem Sturz von Milosevic, entstandene Film "War live" (Rat uzivo) von Darko Bajic, der den Zuschauer in die Wochen der nächtlichen Explosionen zurückversetzt, der Strafaktionen des Westens, die man in Serbien weder vergessen noch verzeihen will. Wieder einmal geht es um Film im Film: Der Produzent Sergej will sich durch die Angriffe das Geschäft nicht verderben lassen und bezieht darum seinen amerikanischen Sponsor, auch um ihn von der Lynchwut der Straße zu schützen, als Darsteller in die Dreharbeiten ein. Er bewegt ihn sogar dazu, vor laufender Kamera eine amerikanische Fahne zu verbrennen, wovon sich der stille Amerikaner nach seiner Rückkehr distanzieren wird. Immer deutlicher zieht ein Stasi-Mann an Sergejs Fäden, bis dieser sie radikal kappt. Zuerst verbrennt er den Film, dann sprengt er sich mit der Attrappe eines jugoslawischen Kampfjets in die Luft. Sein Selbstmord ist ein Notsignal der Ratlosigkeit, das in die fröhlichen Wiederaufbaujahre des Landes gesendet wird.

Zu dem Paket aus Restjugoslawien gehört auch der in einer einzigen Nacht in Belgrad spielende Musikfilm "Thunderbirds" (Munje) von Radivoje Andric, dessen Sound aus dem Fundus des legendären Oppositionssenders "B 52" stammt, ein serbischer Kinohit des Jahres 2002. Drei Dokumentarfilme halten tagebuchartig die Zeit der Angriffe auf Belgrad fest, die von Milosevic und seinem Apparat für ihre Zwecke genutzt wurden. Trotz verminderter Produktionsbedingungen - derzeit entstehen pro Jahr nicht mehr als sechs Spielfilme - zeigt die serbische Kinematographie wieder eine erstaunliche Frische und Qualität, die unsere Aufmerksamkeit verdient.

HANS-JÖRG ROTHER

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