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Am 15. Januar 2009 erlebte die Welt das "Wunder auf dem Hudson", als Captain "Sully" Sullenberger sein defektes Flugzeug im Gleitflug auf dem eisigen Wasser des Hudson River notlandete und das Leben aller 155 Menschen an Bord rettete. Doch während Sully noch von der Öffentlichkeit und in den Medien für seine beispiellose flugtechnische Meisterleistung gefeiert wurde, begann man bereits mit der Untersuchung des Falls, der fast seinen Ruf und seine Laufbahn ruiniert hätte.
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Produktbeschreibung
Am 15. Januar 2009 erlebte die Welt das "Wunder auf dem Hudson", als Captain "Sully" Sullenberger sein defektes Flugzeug im Gleitflug auf dem eisigen Wasser des Hudson River notlandete und das Leben aller 155 Menschen an Bord rettete. Doch während Sully noch von der Öffentlichkeit und in den Medien für seine beispiellose flugtechnische Meisterleistung gefeiert wurde, begann man bereits mit der Untersuchung des Falls, der fast seinen Ruf und seine Laufbahn ruiniert hätte.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2016

Guter Mann, richtige Entscheidung, Applaus

Ein Flugzeug muss im Hudson notlanden - so geschah es 2009. Clint Eastwood hat daraus eine Heldengeschichte fürs Kino gemacht.

Schriebe die Academy for Motion Picture Arts and Sciences einen Wettbewerb mit der Aufgabe aus, eine allseits bekannte Heldengeschichte ohne Konflikt und Kontrahenten so zu inszenieren, dass nicht sämtliche Zuschauer in den ersten zehn Minuten in den Tiefschlaf fallen - Clint Eastwood wäre mit "Sully", seinem 35. Film als Regisseur, ein Anwärter auf den Preis. Alles, was er an Drama aus der damals, an einem eisigen Januarmorgen des Jahres 2009, live übertragenen Geschichte der Notlandung eines Passagierflugzeugs auf dem Hudson saugt, ist im Mittelteil des Satzes, den Sie gerade lesen, bereits enthalten. Ein bisschen Konflikt, ein paar prinzipiell wohlmeinende Kontrahenten hat er erfunden. So ist "Sully" ein Film geworden, der vor allem eines zeigt: das Handwerkszeug eines der Besten seines Fachs. Ein Regie-Meisterstück, das anzusehen ungefähr so spannend ist wie das Konzert eines Virtuosen, der nur Tonleitern in C-Dur und A-Moll spielt, nichts weiter. Es gibt Menschen, die das mögen.

"Sully" beginnt zu schwarzem Bild mit Tönen von einem Vogelschlag in den Triebwerken eines Flugzeugs, was sich etwa so anhört, als würde die Mannschaft eines städtischen Kindergartens sämtliche verfügbaren Bauklötze gegen Wände und Boden werfen, ein kurzes heftiges Prasseln harter auf nicht so harte Gegenstände, dann Stille. Es folgen Bilder, die das Blut in den Adern gefrieren lassen, für einen Augenblick jedenfalls: Bilder eines zwischen den Hochhausschluchten Manhattans verlorengegangenen Flugzeugs, das in ein Haus rast. Für einen Piloten wie Chesley Sullenberger, genannt Sully, der in vierzig Jahren ungefähr eine Million Passagiere sicher von hier nach dort gebracht ist, liefert der 11. September 2001 immer noch die schlimmstmögliche Albtraumbebilderung. Wir ahnen also, womit wir es zu tun haben: mit einem Traum. Tom Hanks spielt diesen Sully unter weißem Haar mit einem Schnurrbart, der den variationslos besorgten Gesichtsausdruck nicht sehr viel interessanter macht.

Clint Eastwood verzichtet auf Markierungen an den Übergängen von Traum, Erinnerung und tatsächlichem Geschehen. Ein Bravourstück eben. Er lässt die Zeiten ineinanderfließen wie die verschiedenen Ebenen der filmischen Realität, das ist es, was die Geschichte in Bewegung bringt. Denn wenn der Film beginnt, ist die Notlandung bereits vorbei, und erst sehr viel später bekommen wir das Manöver in voller Länge zu sehen. Davor und dazwischen liegt die Untersuchung des verhinderten Unglücks, bei dem 155 Menschen hätten sterben können und am Leben blieben, weil Sully diese Notlandung auf dem Fluss gewagt und gemeistert hat. Hätte es das Flugzeug vielleicht doch noch bis zum nächsten Flughafen geschafft? In einem Stück, also kostengünstiger für die Fluggesellschaft? Die diesbezügliche Anhörung, die mit Applaus für den Flugkapitän und seinen Kopiloten endet, ist der dramatische Höhepunkt. Aber das, verbunden mit der öffentlichen Heldenverehrung, ergibt noch kein Drama, nur eine Dramaturgie.

Das Virtuosenstück ist, auch das keine Überraschung, gestanzt aus Eastwoods Weltbild, zu dem unbedingt eine Ehefrau gehört, die zu Hause zwischen Herd und Fenster hin- und hermarschiert und von Sully - "oh, Sully" - telefonisch knapp auf dem Laufenden gehalten wird. Laura Linney spielt diese beklagenswert unterentwickelte Rolle routiniert. Was bleibt ihr übrig? "Sully" erzählt also von einem ungebrochenen Helden, einem Mann, der gut ist in dem, was er tut, der eine richtige Entscheidung trifft und damit ins Scheinwerferlicht gerät, wo er sich nicht so wohl fühlt, der aber schließlich unbeschadet, so legen am Ende Szenen mit dem echten Sully nahe, weiterlebt.

Wer das Ende noch in wachem Zustand erleben sollte, wird sehen: "Sully" ist der erste Film in den deutschen Kinos, der im Abspann als Produzenten Donald Trumps designierten Finanzminister Steven Mnuchin und dessen Firma RatPac ausweist. Hätte das nicht einen lauten Paukenschlag von Film verdient gehabt?

VERENA LUEKEN

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