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Nachdem Tod seiner Tochter will der straight Shooter nur noch eins: RACHE! Bei der Fremdenlegion bekam er seinen Namen: Straight Shooter (Heino Ferch). Nun hat er sich zur Aufgabe gemacht, einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Nuklearindustrie zu führen, denn seine Tochter starb an der Atomkrankheit Leukämie. 3 Menschen hat er bereits getötet. Jeden Tag soll ein weiterer folgen, solange der Reaktor ATAR II nicht abgeschaltet wird. Die Polizei ist machtlos. Nur sein ehemaliger Ausbilder, Frank Hector (Dennis Hopper), der aus London eingeflogen wird, könnte den Shooter noch überlisten. Es…mehr

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Produktbeschreibung
Nachdem Tod seiner Tochter will der straight Shooter nur noch eins: RACHE!
Bei der Fremdenlegion bekam er seinen Namen: Straight Shooter (Heino Ferch). Nun hat er sich zur Aufgabe gemacht, einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Nuklearindustrie zu führen, denn seine Tochter starb an der Atomkrankheit Leukämie. 3 Menschen hat er bereits getötet. Jeden Tag soll ein weiterer folgen, solange der Reaktor ATAR II nicht abgeschaltet wird. Die Polizei ist machtlos. Nur sein ehemaliger Ausbilder, Frank Hector (Dennis Hopper), der aus London eingeflogen wird, könnte den Shooter noch überlisten. Es beginnt ein tödliches Rennen gegen die Zeit ...

Bonusmaterial

Audio-Kommentar von Regisseur Thomas Bohn-Bonusmaterial FSK 16-Featurette-Statements von Cast & Crew-Behind-The-Scenes. DVD-ROM-Teil: DVD-Produktionstagebuch-Web-Links- Interviews DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Kommentar vom Regisseur - DVD-ROM
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.04.1999

Pudelmütze statt Stahlhelm
Der Rambo vom Rheinland: Thomas Bohns Film "Straight Shooter"

Normalerweise zerbricht ein Mann erst an seinem Leben und strandet dann in der Fremdenlegion. Bei Volker Bretz ist es umgekehrt. Er kommt aus dem Krieg, verliert seine Familie und kehrt deshalb in den Krieg zurück. Doch anders als früher führt er diesen Kampf allein, nicht mehr gegen postkoloniale Despoten, sondern gegen die deutsche Atomlobby. Er trägt keinen Stahlhelm mehr, sondern eine Pudelmütze, statt in Zaire wütet er im Rheinland, und seine Stiefel sind auch nicht mehr so gut geputzt wie damals.

In Thomas Bohns deutschem Actionfilmversuch "Straight Shooter" darf der Schauspieler Heino Ferch nach Herzenslust Mißliebige erschießen, Polizeiwagen in die Luft sprengen und einsam tun. All das ist schon für sich genommen wenig eindrucksvoll, im Zusammenspiel aber führt es zum GAU eines jeden Passierfilms, der Langeweile. Was Bretz von den Betreibern des Kernkraftwerks erpreßt, bekommt für den Film einen ungewollten Hintersinn: sofort abschalten.

Der Regisseur Thomas Bohn, der auch das Drehbuch schrieb, erzählt in seinem Film viel zu viele Geschichten, als daß er auch nur eine von ihnen zu Ende brächte. Damit aber mißachtet er das einfache Rezept für verdauliche Handlungshappen im Actionfilm, die immer nur mit einer Messerspitze von Plausibilität gewürzt sein dürfen, um vom eigentlichen Genuß nicht abzulenken. Bohn freilich will seine unglaubliche Geschichte glaubhaft machen, will erklären, statt zu zeigen, will gründeln, statt zu planschen, und hat deshalb statt eines leichtgängigen Spielfilms einen problemlastigen "Tatort" gedreht.

Deutlich wird das immer dann, wenn das Drehbuch Angst vor der eigenen Courage bekommt. Bretz macht die Betreiber und politischen Befürworter des Atomkraftwerks für den Krebstod seiner Tochter und den Selbstmord seiner Frau verantwortlich. Aus dieser einfachen Rechnung wird eine vielfache Abrechnung: Jeden Tag entsorgt der Scharfschütze einen der Umweltverschmutzer - so lange, bis der Meiler vom Netz genommen wird. Beim Schreiben müssen Bohn Zweifel gekommen sein, ob der Verlust der Familie als Motiv für dieses Gemetzel ausreicht. Deshalb fügte er ein Kriegstrauma hinzu, einen Nachtmahr, den Bretz nicht los wird und der ebenfalls mit Schuld, Sühne und kleinen Kindern zu tun hat.

Und mit Dennis Hopper. Hopper spielt Bretzens ehemaligen Ausbilder Frank Hector, den die deutsche Polizei anheuert, um dem Killer das Handwerk zu legen. Diesen Einfall kann man wahlweise als Plagiat oder als Verbeugung vor Ted Kotcheffs "Rambo" sehen, der Mutter aller Filme über durchgedrehte Einzelkämpfer. Aber anders als dort entzweit die gemeinsame Kriegserfahrung die Männer mehr, als daß sie sie zusammenschweißt. Auch hier verfällt Bohn wieder in kraftloses Psychologisieren, indem er andeutet, daß Hector - anders als Bretz - Kinder lieber abtreibt, als sie der bösen Welt auszusetzen, deren bösester Teil dem Soldaten erst zum Daseinszweck gereicht.

Immerhin geben die kontemplativen Szenen einem großen Schauspieler die Möglichkeit, seine blauen Augen in die Nahaufnahmen zu halten oder einfach dazustehen, wie nur Hopper dasteht: mit viel zu großem Oberkörper und lang herabfallenden Armen, unbewegt, formatfüllend und präsent - aber hier auch ein wenig fehl am Platze. CHRISTIAN GEINITZ

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