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Es ist Sommer. Zum ersten Mal reist Marc mit seiner Frau Beatrix und den Kindern in das Haus am Mittelmeer, in dem er als Teenager immer die Ferien verbrachte. Obwohl der Mistral bläst und das Meer noch kühl ist, weckt die sommerliche Hitze allmählich Sinne und Sehnsüchte. Die Tochter Laura wartet sehnlichst auf die Ankunft ihres Freundes, der sie mit seinem Motorrad aus der Familientristesse befreien soll. Ihr Bruder Charly wartet auf Martin, der sich in Charly verliebt hat, aber Charly ist nicht schwul.
Beatrix spürt die angespannte Atmosphäre zwischen den Jungen und bildet sich ein, ihr
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Produktbeschreibung
Es ist Sommer. Zum ersten Mal reist Marc mit seiner Frau Beatrix und den Kindern in das Haus am Mittelmeer, in dem er als Teenager immer die Ferien verbrachte. Obwohl der Mistral bläst und das Meer noch kühl ist, weckt die sommerliche Hitze allmählich Sinne und Sehnsüchte. Die Tochter Laura wartet sehnlichst auf die Ankunft ihres Freundes, der sie mit seinem Motorrad aus der Familientristesse befreien soll. Ihr Bruder Charly wartet auf Martin, der sich in Charly verliebt hat, aber Charly ist nicht schwul.

Beatrix spürt die angespannte Atmosphäre zwischen den Jungen und bildet sich ein, ihr Sohn wäre schwul. Nicht besonders beeindruckt von ihrer Vermutung, erzählt sie Marc davon, den das ziemlich mitnimmt. Mit der Ankunft von Matthieu, dem Liebhaber von Beatrix, kompliziert sich die Situation. Er möchte, dass sie für ihn ihren Mann verlässt. So werden die Sommerferien doch noch zu einer spannenden Angelegenheit. Das nächtliche Hin und Her samt zugeschlagener Türen betrifft schon bald das Liebesleben aller Familienmitglieder.

"Unser Film ist eine Art modernes Märchen, das mit diversen Ehen endet und einem Song. In der Geschichte gibt es keine bad guys außer den Regeln, die immer nur Nein sagen, und den Tabus und Beschränkungen, die jeder von uns in sich trägt und die uns darin hindern, die natürlichsten Regungen zum Ausdruck zu bringen." (Olivier Ducastel, Jacques Martineau)

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.07.2005

Duschvorgang
"Meeresfrüchte", eine Filmkomödie aus Frankreich

Valeria Bruni-Tedeschi ist eine Schauspielerin, der man immer gerne zusieht, auch wenn sie, wie in "Meeresfrüchte", nicht das tun darf, was sie vor der Kamera am besten kann: leiden. Statt dessen spielt sie Béatrix, eine Nordfranzösin in den besten Jahren, die mit Mann und Sohn und Tochter ihren Urlaub an der Côte d'Azur verbringt, wo sie die erfreuliche Entdeckung macht, daß ihr Liebhaber (Jacques Bonnaffé) ihr gefolgt ist. Zwischen ihren Umarmungen hinter den Felsen am Strand beten Mathieu und Béatrix die Namen heimischer Krustentiere und Muschelsorten herunter - "Crustacées & Coquillages" heißt der Film im Original -, und da gibt es in der Tat einiges aufzuzählen.

Auch der Film begnügt sich nicht mit einer einzigen Variante des Amourösen, sondern stellt, wie in Familienkomödien üblich, diverse Spielarten nebeneinander. Laura, die Tochter, verabschiedet sich gleich zu Beginn aus der Handlung, um mit einem Motorradfahrer durch Spanien zu touren. Charly, der Sohn, bekommt Besuch von seinem homosexuellen Freund Martin, was in den besorgten Eltern alsbald eine durch Toleranz bemäntelte, aber letztendlich unbegründete Befürchtung aufkeimen läßt. Woher die Angst wirklich rührt, erfährt man, als Didier (Jean-Marc Barr) auftaucht, der Klempner des Ortes und Jugendfreund des Ehemanns von Béatrix, der, wie sich zeigt, mehr als ein Freund war.

Die Homosexualität fließt durch diesen Film wie das unberechenbare warme Wasser aus der Ferienhausdusche, sie wird auf- und abgedreht, je nachdem, wie es das Verwirrungskalkül der schreibenden Regisseure Olivier Ducastel und Jacques Martineau erfordert. Ducastel und Martineau sind vor sieben Jahren durch die Aids-Komödie "Jeanne et le garçon formidable" bekannt geworden; "Meeresfrüchte" ist ihr vierter und wahrscheinlich bester gemeinsamer Film. Auch hier wird, wie in "Jeanne", am Schluß gesungen, auch hier biegen sich die Figuren ein wenig zu leicht in ihren psychosexuellen Scharnieren, aber diesmal paßt alles auf eine ganz unaufdringliche Art zusammen, das Licht, die Landschaft, das Treiben am Strand, in den Olivenhainen und in den Betten, die Implosion der Familie und schließlich ihr Triumph.

Was für Valeria Bruni-Tedeschi gilt, kann man auch über die anderen Schauspieler des Films sagen, besonders über Gilbert Melki als Ehemann Marc, der so etwas wie die Miesmuschelrolle der Geschichte spielt, und Jean-Marc Barr als Muskel- und Glatzenmann Didier, in dem sich von den Tieftauchgängen des "Grand Bleu" nur der tränenweiche Blick erhalten hat. Wer an die subtilen Ferienspiele eines Eric Rohmer (etwa in "Pauline am Strand") gewöhnt ist, sollte "Meeresfrüchte" meiden, alle anderen erwartet ein Abend unbeschwerter Frankophilie. Und kurz vor Schluß sieht man sogar Béatrix ein bißchen leiden. Aber nicht sehr.

ANDREAS KILB

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