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Technische Angaben: Bildformat: 4:3 (1.33:1) Sprachen / Tonformate: Englisch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Englisch, Deutsch, Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Französisch, Italienisch, Holländisch, Arabisch, Rumänisch, Bulgarisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch für Hörgeschädigte Ländercode: 2
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - Easter-Egg / Hidden Feature
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Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 4:3 (1.33:1)
Sprachen / Tonformate: Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch, Deutsch, Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Französisch, Italienisch, Holländisch, Arabisch, Rumänisch, Bulgarisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch für Hörgeschädigte
Ländercode: 2

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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - Easter-Egg / Hidden Feature
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.06.1999

Hilfe, die Festplatte!
Wo ist der Retter? - Der Film "Matrix" sorgt sich ums Gehirn

Keanu Reeves. Ist die Rolle des Neo im Science-fiction-Film "Matrix" allein für ihn geschrieben worden? Zum Zeichentrickfilm heißt es im Brockhaus, die Figuren werden "durch Aufnahme- und Wiedergabetechnik lebendig". Mehr muß man zu Keanu Reeves und seinem starren, oft unbeteiligten Gesichtsausdruck sowie seiner sonstigen schauspielerischen Leistung nicht sagen. Der von ihm dargestellte Neo wirkt allein in den Sequenzen dynamisch, in denen Reeves von den Technikern in der digitalen Nachbearbeitung beschleunigt und mit übernatürlichen Kräften ausgestattet wurde. Die Verschmelzung der Genres Realfilm und Zeichentrickfilm werden von der Hauptfigur geradezu idealtypisch verkörpert. Für diesen Film ist Keanu Reeves die ideale Besetzung und schadet "Matrix" in keiner Weise.

Die Wachowski-Brüder haben das Drehbuch für den Film geliefert und selbst Regie geführt. Letzteres ist wohl vorwiegend am Computer geschehen. Die Zahl der Sequenzen, die nicht erst durch Animationen ihre inhaltliche Aussage und die dazu passende Dramaturgie erhielten, läßt sich an einer Hand abzählen. Die Nähe zum Zeichentrickfilm und zu Comic strips drängt sich auch deshalb auf, weil viele Ideen für Effekte in "Matrix" offensichtlich aus diesen Genres stammen. Wo leere Patronenhülsen aus den offenen Türen eines Hubschraubers auf den Zuschauer herabprasseln, als wenn schwerer Regen auf die Erde niederführe, wo ein schwarzes Seil durch die weiße Luft flirrt, am Ende der Umriß eines Mannes, der einen anderen Schatten im Flug ergreift, da zitieren die Regisseure gezeichnete Vorläufer. Figuren werden beschleunigt, können fliegen, springen, rennen und kämpfen, wie es vor ihnen lediglich "Superman", "Spiderman" oder "Batman" konnten. Schwarz und weiß. Die Guten und die Bösen. Drehbuch und Tempo setzen den Charakteren in "Matrix" enge Grenzen.

Erzählt wird eine eigenwillige Vision von Wie-wird-die-Erde-in-einigen-hundert-Jahren-aussehen. Während in "1984" noch Menschen über Menschen herrschten, hat sich der Totalitarismus in "Matrix" beinahe perfekt getarnt: Roboter beherrschen die Welt. Und sie haben sich den Geist der Menschen wie auch deren Körper untertan gemacht. In offenen Schalen, in einer Flüssigkeit schwimmend, die Assoziationen an Fruchtwasser oder Aga Aga weckt, werden sie zu Millionen kultiviert. Sie dienen als Bioenergie produzierende Batterien für die Roboter, die ehemals von Menschen programmiert wurden, sich dann aber verselbständigten und weiterentwickelten.

Der Frage, wie die Maschinen die Herrschaft über die Menschen erlangten, widmet der Film leider keine Aufmerksamkeit. Die Drehbuchautoren verlassen sich offensichtlich darauf, daß der Zuschauer genug Geschichten des Science-fiction-Genres kennt, um das Fehlende zu ergänzen. Damit die Menschen auch friedlich vor sich hin vegitieren, wird ihnen mittels eines gigantischen Computerprogrammes simuliert, sie lebten noch in der Welt des zwanzigsten Jahrhunderts. Das ist die Matrix. Nur eine Handvoll Menschen konnten sich ihr entziehen, doch wie das genau geschah, bleibt vage wie die übrige Vorgeschichte.

Die Rebellen unter der Führung von Morpheus (Laurence Fishburne) können sich in die simulierte Welt einstöpseln und ihr über Telefonleitungen wieder entfliehen. Ziel ihrer Aktivitäten ist es, Neo zu finden, von dem Morpheus glaubt, er sei der Retter der Menschheit. Bis der vermeintlich Auserwählte zum Finale bereit ist, sorgen vor allem Fishburne und Hugo Weaving, der den bösen Gegenspieler Smith mimt, für die schauspielerischen Höhepunkte.

Fishburne zieht jeden Menschen, auf und vor der Leinwand, mit seinem schiefen Grinsen und einem prallen, mal brummenden, mal scharrenden Baß (Synchronsprecher: Thomas Vogt) in seinen Bann. Statur und Kostüm verleihen ihm zudem eine Aura, die zwischen Gangsterboß und Modezar changiert. Dem dunklen Smith haucht Hugo Weaving - in den vom Drehbuch gesetzten Grenzen - einen naßkalten Charakter ein, der daraus seine bedrückende Kraft gewinnt, daß Weaving ihn hilflos und brutal zugleich spielt.

Für den Menschen im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert hat " Matrix" übrigens noch eine recht reizvolle Phantasie parat: Das menschliche Gehirn ist in der Zukunft zu einer immer neu bespielbaren Festplatte mutiert. Unter leichtem Augenzucken lernt der Mensch in Sekundenschnelle Jiujitsu, Kung Fu oder fliegen.

Es ist die Umkehr der Ästhetisierung, die in der Welt der Kinobesucher stattfindet. Wer heutzutage das Fliegen schick findet, aber keine Chance auf die Ausbildung zum Airforce-Piloten hat, der tröstet sich vielleicht mit einer Bomberjacke. Mit schwarzen Rollkragenpullovern statt Sartre gelänge das auch. In beiden Fällen steht das Zeichen für das Eigentliche. Wenn das Gehirn aber zur Festplatte wird, lädt der Mensch heute den Bomberpiloten, morgen den Literaten und am Sonntag den Arzt: ein jeder sein eigener kleiner Supermann.

GÖTZ HAMANN

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