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Eigentlich ist Harry (ROBERT DOWNEY JR.) ein anständiger Typ. Der Kleinganove, der mit zerzaustem Charme und schlitzohrigem Optimismus durchs Leben schliddert, will im Grunde sauber bleiben. Er weiß nur nicht recht, wie.
Eines Tages hat Harrys ewige Pechsträhne ein Ende: Auf der Flucht vor den Cops stolpert er zufällig in ein Casting für einen Hollywood-Krimi, und ehe er sichs versieht, sitzt er im Flugzeug nach Los Angeles. Dort landet Harry im Haifischteich der Huren, Gauner, Loser und ewigen Träumer. Als Vorbereitung auf seine Probeaufnahmen geht er bei einem ruppigen Privatschnüffler,…mehr

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Produktbeschreibung
Eigentlich ist Harry (ROBERT DOWNEY JR.) ein anständiger Typ. Der Kleinganove, der mit zerzaustem Charme und schlitzohrigem Optimismus durchs Leben schliddert, will im Grunde sauber bleiben. Er weiß nur nicht recht, wie.

Eines Tages hat Harrys ewige Pechsträhne ein Ende: Auf der Flucht vor den Cops stolpert er zufällig in ein Casting für einen Hollywood-Krimi, und ehe er sichs versieht, sitzt er im Flugzeug nach Los Angeles. Dort landet Harry im Haifischteich der Huren, Gauner, Loser und ewigen Träumer. Als Vorbereitung auf seine Probeaufnahmen geht er bei einem ruppigen Privatschnüffler, dem "schwulen Perry" (VAL KILMER), in die Lehre. Dieser ist skrupellos, gnadenlos tough, schwul und er bringt wenig Geduld für Harry auf, der sein Schauspieltalent ausprobiert, indem er sich als Detective ausgibt.

Da läuft Harry der Möchtegern-Schauspielerin Harmony Faith Lane (MICHELLE MONAGHAN) über den Weg und sie braucht seine Hilfe. Ihr großes Vorbild ist der fiktive Groschenroman-Held Jonny Gossamer; seinetwegen ist sie nach Hollywood gekommen, um ihren Traum zu verwirklichen. Doch nachdem sie in den letzten Jahren immer wieder abgelehnt wurde, muss sie sich endlich der unangenehmen Wahrheit stellen, dass sie hier keine Zukunft mehr hat. Als ihre Schwester unter seltsamen Umständen Selbstmord begeht, ergeben sich Verbindungen zu einem scheinbar völlig anderen Fall, in dem Harry und der schwule Perry ermitteln. Plötzlich haben sie es mit einem echten Mordfall zu tun; Leichen wollen nicht verschwinden und tauchen unerwartet wieder auf; lange verdrängte Familiengeheimnisse eskalieren, und Harrys Freikarte nach L.A. befördert ihn unausweichlich auf eine Einbahnstraße ins Leichenschauhaus.

Um am Leben zu bleiben und sich als echter Held für Harmony zu beweisen, braucht Harry die Hilfe des schwulen Perry. Er muss Jonny Gossamers beinharte Großspurigkeit vortäuschen. Und eine kleine Priese Glück oder besser Schicksal? wäre auch nicht verkehrt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.08.2005

Schwarzweiße Düsternis
"Sin City" und "2001 Maniacs": Kultfilme von morgen beim 19. Fantasy Filmfest

Die Stadt der Sünde ist ein Moloch, und die himmelhoch ragenden Lichterraster signalisieren nicht Leben, sondern nur Business. In den Abgründen gehen Kinderschänder und Menschenfresser auf Jagd, ziehen brutale Cops und korrupte Politiker die Strippen. In der Verfilmung des vor 15 Jahren entstandenen Comics "Sin City", bei der neben Autor Frank Miller noch Robert Rodriguez Regie geführt hat, wird der Albtraum vom Großstadtleben als digitale Kunstwelt ausgebreitet, Maske und Outfit gliedern die Akteure als nicht nur optisch manipulierte Wesen fugenlos ein.

Der neue Kultfilm, in dessen schwarzweißer Düsternis die Farbe Rot Versprechen oder Verhängnis in Form von Schminke oder Blut aufleuchten läßt, hatte zu Beginn des Fantasy Filmfests seine Frankfurter Premiere - einen Tag vor dem Start im regulären Kinoprogramm. Meist dauert es wesentlich länger, bis die Fans Zugang zu den neuen Legenden aus Science-fiction, Horror und Thriller - so die vom Festival abgedeckten Genres - bekommen. "Kiss Kiss Bang Bang" zum Beispiel, der Eröffnungsfilm von Shane Black, wird in Deutschland erst im Herbst vom Verleih herausgebracht. Die Geschichte vom kleinen Ganoven, der auf der Flucht vor der Polizei in die Aufnahmen zu einem Film und in die Verflechtungen der Unterwelt und der Society von Los Angeles gerät, läßt die ganze Welt in Kostümen oder Uniformen aufmarschieren und macht den Raster aus festgefügten Rollen sichtbar. Die Hommage auf Raymond Chandler mit Romantiteln wie "Lady in the Lake" oder "Farewell my Love" als Kapitelinserts hält die Liebhaber weniger mit Spannung als mit Kaltschnäuzigkeit bei Laune und spielt stets mit dem Doppelspiel aus Erleben und Inszenierung. Die Fantasy-Macher sicherten sich den Film gegen die Konkurrenz von A-Festivals wie Toronto oder Venedig.

Mit "L'Empire des Loups" von Chris Nahon wurde eine weitere Vorpremiere ermöglicht und ein Reißer von beeindruckender Klasse geboten. In der Überschneidung verschiedener Schattenmilieus von der orientalischen Mafia über die Stützpunkte einer Terrorarmee bis zum Geheimdienst werden die auf den ersten Blick unabhängigen Fäden zweier Dramen aufgenommen. Mit überlieferten Mythen und individuellen Irritationen wird das düstere Bild koloriert, mit animalischen Exzessen und krankhafter Kreativität ein überwältigendes Panorama archaischer und moderner Mächte orchestriert. Der französische Krimi hat also mit der Ära der Gentlemanganoven wie Delon oder Gabin nichts mehr zu tun.

Die meisten Beiträge kommen weder ins Kino noch ins Fernsehen wie der Film "Evil Aliens", in dem Jake West Ufo-Hysterien mit pubertären Nöten und Obsessionen verrührt und mit der exhibitionistischen Sensationsgier der Trashmedien ausleuchtet. Mehr verspricht Tim Sullivans "2001 Maniacs" (Montag, 23.45 Uhr), der ein respektloses und barbarisches Spiel mit den nationalen Ikonen der Amerikaner treibt. Oder "Dead Meat" (Montag, 21.30 Uhr und Dienstag, 14.45 Uhr), in dem Conor McMahon den Ursprung der Zombies in der Rinderseuche BSE lokalisiert und seine Erkenntnisse mit drastischen Bildern dokumentiert. Unter den 22 Nationen ist Norwegen mit "The Crossing" (Dienstag, 23.45 Uhr) vertreten. Hier malt Martin Asphaugs den subtilen Horror von der Gefangenschaft im eigenen Haus unter der Knute des Lovers an der Seite der Ehefrau aus. Als "Closing Night Gala" ist die dänische Produktion "Dear Wendy" annonciert (Mittwoch, 21.30 Uhr), ein satirischer Abgesang des Dogma-Regisseurs Thomas Vinterberg auf Western- und Waffenkult in den Vereinigten Staaten.

JÜRGEN RICHTER

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