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Bildformat: 16:9 (2.35:1) Sprachen (Tonformat): Deutsch (DTS-ES/Dolby Digital Surround EX), Englisch (Dolby Digital Surround EX) Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch Ländercode: 2 Extras: Making of Musikvideo von Madonna 'Die Another Day', Musikvideo, MI6-Data-Stream (Live-Szenenkommentare der Schauspieler und des Regiesseurs Lee Tamahori). Kommentare von Regisseur Lee Tamahori, Produzent Michael G. Wilson, Pierce Brosnan u. Rosamunde Pike. Verschiedene Stunt- und Action-Sequenzen aus unterschiedlichen Kameraperspektiven, Foto-Galerie inkl. Filmposter und Kampagnenmotive, 'Vom Drehbuch auf…mehr

Produktbeschreibung
Bildformat: 16:9 (2.35:1) Sprachen (Tonformat): Deutsch (DTS-ES/Dolby Digital Surround EX), Englisch (Dolby Digital Surround EX) Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch Ländercode: 2 Extras: Making of Musikvideo von Madonna 'Die Another Day', Musikvideo, MI6-Data-Stream (Live-Szenenkommentare der Schauspieler und des Regiesseurs Lee Tamahori). Kommentare von Regisseur Lee Tamahori, Produzent Michael G. Wilson, Pierce Brosnan u. Rosamunde Pike. Verschiedene Stunt- und Action-Sequenzen aus unterschiedlichen Kameraperspektiven, Foto-Galerie inkl. Filmposter und Kampagnenmotive, 'Vom Drehbuch auf die Leinwand', Hinter den Kulissen, Geschüttelt & gerührt (Spezial-Doku zu der atemberaubenden Verfolgungsjagd im Auto), Die Eröffnungsszene, Szenenentstehung, Digitales Grading (Vorher-Nachher-Vergleich von digital aufbereitetem Material), Equipment-Briefing (Featurette über die Gadgets, Waffen und Fahrzeuge des Films), Bild-Datenbank mit 200 Standfotos inklusive Stunts und Besetzung, Kino- und Werbetrailer

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - MI6-Datenstrom: Trivia-Track mit nahtlosem Übergang zu 19 "Hinter den Kulissen"-Featurettes - Audiokommentar 1: mit Lee Tamahori und Produzent Michael G. Wilson - Audiokommentar 2: mit Pierce Brosnan und Rosamunde Pike - Vom Drehbuch auf die Leihnwand: Exklusives Dokumentarmaterial für Region 2 - Hinter den Kulissen von Stirb an einem anderen Tag: Ein Einblick in die Entstehung des Films - Geschüttelt & gerühert: Spezial-Doku zu der atemberaubenden Verfolgungsjagd im Auto - Analsyse der fantastischen Action-Sequenzen aus mehreren Kamera-Perspektiven - Szenenentstehung: Vom Storyboard zur letzten Aufnahme - Vergleich zwischen Schlüsselzenen - Die Eröffnungszene: Ein Einblick in ihre Entstehung - Digitales Gradering: Vorher-Nachher-Vergleich von digital aufbereitetem Material - Equipment-Briefing: Featurette über die Gadgets; Waffen und Fahrzeuge des Films - Bild-Datenbank: Über 200 Standfotos inklusive Stunts und Besetzung - Musikvideo zu "Die Another Day" von Madonna - Making of "Die Another Day" von Madonna - Making of 007: Nightfire - Kino- und Werbetrailer - Doppelseitiges Sammler-Cover - "Making of"-Broschüre zum Sammeln
Autorenporträt
Lee Tamahori, geboren 1950 in Wellington, ist ein neuseeländischer Filmregisseur.
Im Januar 2006 wurde Tamahori verhaftet, weil er in Los Angeles einem Stricher, der sich als Undercover-Polizist entpuppte, Geld für sexuelle Gefälligkeiten angeboten hatte. Tamahori war zu diesem Zeitpunkt als Drag Queen gekleidet. Noch vor dem Gerichtsprozess wurde die Anklage eingestellt. Tamahori, dessen Rechtsbeistand der Prominentenanwalt Mark Geragos war, willigte in eine Strafe von drei Jahren auf Bewährung, 15 Tagen gemeinnütziger Arbeit und 390 Dollar Geldstrafe ein.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2002

Neue Pauschalangebote vom Reisebüro Ihrer Majestät
"Stirb an einem anderen Tag": Der zwanzigste Bond-Film sammelt Bonusmeilen und feiert das Prinzip des rasenden Stillstands

Es ist bekanntlich ein nützlicher Produzentenrat für zaudernde Autoren, sie sollten mit einem Erdbeben beginnen, um dann langsam die Dramatik zu steigern. Die Schreibingenieure, die James Bond zum Serienprodukt entwickelten, haben nach diesem Prinzip die berühmten "Teaser" geschaffen. Das einzige dramaturgische Problem, das sie seit Jahren nicht lösen können, besteht darin, den jeweiligen Filmtitel in einen halbwegs sinnvollen Dialog zu schmuggeln - es kostet nahezu übermenschliche Anstrengung, den Helden nach "die Welt ist nicht genug" oder "Der Morgen stirbt nie" nun auch noch "Stirb an einem anderen Tag" aufsagen zu lassen.

Aber Dialoge sind es ja nicht, deretwegen man sich einen Bond-Film anschaut. Auch Pierce Brosnan ist es nicht, der fünfte Bond-Verkörperer, der gerade erklärt hat, er stehe noch für einen weiteren Film zur Verfügung. Oder der Regisseur, der diesmal immerhin Lee Tamahori heißt, sich aber ebensogut John Smith nennen könnte. Man geht auch nicht ins Kino, weil ein schlauer Kopf in der großen Schar der 007-Exegeten behauptet hat, Bond bilde "eine Ausnahme vom Prinzip des amerikanischen Kulturimperialismus und der Coca-Kolonisierung der globalen Kultur". Schon näher kommt man der Sache mit Patricia Highsmith, die in "Ripley's Game" den schönen Satz über Agenten und andere Kindsköpfe geschrieben hat: "Sinnlos jagen sie mit Pistolen und Mikrofilmen von Bukarest nach Moskau und Washington - erwachsene Männer, die sich mit der gleichen Begeisterung und demselben Energieaufwand dem internationalen Kriegsgeschehen an den Briefmarkenbörsen oder der Beschaffung geheimer Pläne von Miniatureisenbahnen widmen könnten."

Vermutlich treten wir deshalb so gerne ein in diesen politikfreien Kino-Raum, weil in ihm die Welt als großer Spielzeugladen mit angeschlossenem Reisebüro erscheint. Bonds Geopolitik hat das Layout eines Fernreisekatalogs, und wo immer er gerade hinkommt, da sehen wir den Vorschein der Prospekte von morgen. Jamaika, Bahamas, Rio, Südafrika - alles schon im Pauschalangebot. Aserbeidschan, Kasachstan - demnächst. Und auch Nordkorea, wo dieser Film beginnt und nach Zwischenstationen in Hongkong, Kuba, London und Island endet, wird gewiß bald zum All-inclusive-Ziel. Bond schmort zwar eine Weile im koreanischen Kerker, er verliert die Doppelnull, doch er kommt natürlich wieder.

Die Zeit vergeht dabei nicht wirklich, weil die Plots aller Bond-Filme einfach Räume durchqueren, ohne daß auch nur eine Figur sich in der Zeit änderte; sie verändert lediglich ihre Koordinaten. Das ist die spezielle Physik des Bond-Kosmos, in dem bisweilen schwarze Handlungslöcher gähnen und zu dem neuerdings auch die Visionen der Biotechnologie gehören. Der mißratene Sohn eines nordkoreanischen Generals darf sich dank DNS-Verpflanzung in einen britischen Diamantenmogul verwandeln, der mit einem Super-Laser die Polkappen abtauen will. Das ist mit wohldosiertem Irrsinn entworfen, wie es auch sonst an nichts fehlt: Surfen, Fechten, Fallschirmspringen, eine Hovercraft-Jagd, zwei Aston-Martins, ein Palast aus Eis und Madonna als Fechtlehrerin.

Die Bond-Welt ist sich längst selbst genug. Was den Markennamen tragen darf, bestimmt das Haus Broccoli mittlerweile in der zweiten Generation, weil Tochter und Stiefsohn die Produktionsfirma lenken, die sich passend EON (für "Everything or Nothing") nennt. Sie hüten die Bond-DNS wie die Gralshüter von Coca-Cola ihre Formel, und das ist ein gutes Geschäft. Zirka hundert Millionen Dollar plus dreißig Millionen für Werbung hat die Produktion von "Stirb an einem anderen Tag" gekostet, doch bevor die erste Kinokrate verkauft wurde, hat man schon verdient: Firmen von Ford bis Revlon haben für Product Placement vorab rund 120 Millionen Dollar bezahlt. Weder die Parodien eines "Austin Powers" noch "xXx", die Extremsportvariante des Genres, können offenbar dieses Lizenzgeschäft gefährden.

Im Gegensatz zu anderen Serien, die intime Vorkenntnisse erfordern, ist die Bond-Welt jederzeit, was sie ist. Experten haben nachgewiesen, daß "Stirb an einem anderen Tag" aus allen bisherigen Bond-Filmen zitiert. Man kann das auch ohne komplette Werkkenntnis leicht sehen, weil der Film zugleich sein eigenes Museum betreibt. Wenn Halle Berry dem Ozean entsteigt, sieht jeder Zuschauer Ursula Andress in "Dr. No" vor sich. Und wenn Q, der Daniel Düsentrieb der Bond-Welt, in einer stillgelegten Londoner U-Bahn-Station einen mürrischen 007 empfängt, geleitet er ihn vorbei an den Spielzeugen, die er im Laufe der Jahrzehnte erfunden hat. Bond schnüffelt angewidert an einem Schuh, aus dem ein Stilett ragt. Lotte Lenya trug es in "Liebesgrüße aus Moskau"; auch sonst steht da allerlei vertrauter Schnickschnack herum, bis sie zum Auto mit der Tarnkappe kommen, dessen Unsichtbarkeit leider kein besonders guter Einfall ist. Man merkt daran, daß der wahre Q, Desmond Llewellyn, verstorben ist; John Cleese kann ihn nicht wirklich ersetzen. Ebensowenig überzeugend sind Qs neuartige Simulationsspiele, in deren einem Miss Moneypenny sich sogar mit ihrem James auf dem Büroschreibtisch vergnügen darf - wo alles schon reine Phantastik ist, da sind Phantasien sinnwidrig.

Worum es sonst noch geht? Um Weltverschwörung und Weltrettung natürlich, wie immer, wobei die Brutstätte des Bösen diesmal zeitgemäß in Nordkorea liegt. Aber das ist nicht wichtig. Entscheidend ist, daß Bond weiter Bonusmeilen sammelt, die er nie wird einlösen können, und sich am Ende mit Halle Berry in die Stille eines fernöstlichen Tempels zurückzieht, wo er über die Nichtigkeit des Seienden meditieren kann. Fahrzeuge, Waffen, Kommunikationstechnologien, sie haben sich über die Jahrzehnte unablässig verändert, doch eigentlich steht in Bonds Empire die Zeit still. Der Mann mit der Doppelnull ist der müde Tod, der nicht rasten darf, und sein Prinzip ist der rasende Stillstand. Im Grunde ahnt er das seit vierzig Jahren. Als Bond im ersten Film der Serie von den ruchlosen Plänen des Dr. No erfuhr, antwortete er mit Connerys abgeklärtem Lächeln: "Weltherrschaft. Derselbe alte Traum." Da klang er fast schon wie Hamlet, der bei einem Glas Dom Pérignon '55 damit hadert, daß ausgerechnet er die aus den Fugen geratene Welt wieder einrichten soll.

PETER KÖRTE

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