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Das tut schon beim Hinsehen weh, macht aber genauso viel Spaß und begeisterte Millionen von MTV-Zuschauern. Johnny Knoxville und seine durchgeknallten Freunde Steve O, Bam Margera, Chris Pontius und der Rest der todesmutigen Bande gehen über jegliche Schmerzgrenzen hinaus und präsentieren ein gnadenloses Feuerwerk an hirnverbrannten und knochenbrecherischen Stunts. MTV hat mit diesem Format einmal mehr den Zahn der Zeit getroffen und eine regelrechte Chaos-und-Spaß-Ära eingeleitet.
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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl

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Produktbeschreibung
Das tut schon beim Hinsehen weh, macht aber genauso viel Spaß und begeisterte Millionen von MTV-Zuschauern. Johnny Knoxville und seine durchgeknallten Freunde Steve O, Bam Margera, Chris Pontius und der Rest der todesmutigen Bande gehen über jegliche Schmerzgrenzen hinaus und präsentieren ein gnadenloses Feuerwerk an hirnverbrannten und knochenbrecherischen Stunts. MTV hat mit diesem Format einmal mehr den Zahn der Zeit getroffen und eine regelrechte Chaos-und-Spaß-Ära eingeleitet.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.03.2003

Von Nachahmung wird dringend abgeraten
Es soll bloß keiner auf dumme Gedanken kommen: "Jackass: The Movie" ist der definitive Film für die Freunde des richtig schlechten Geschmacks

Was ist davon zu halten, wenn sich einer von einem kleinen Alligator in die Brustwarze beißen läßt, ein Spielzeugauto als Zäpfchen einführt, auf einen Schneeball uriniert und ihn dann ißt, sich von einem Preisboxer zusammenschlagen läßt oder nackt durch einen Raum voller Mausefallen rollt?

Auf solche Fragen hat die CSU, der die Filmkunst bekanntlich sehr am Herzen liegt, eine Antwort. Deshalb hat es sich Bayerns Familienministerin Christa Stewens auch nicht mehmen lassen, im Falle von "Jackass: The Movie" an alle Eltern zu appellieren, darauf zu achten, daß Kinder und Jugendliche den Film nicht ansehen: "Fäkalwitze, blindwütiges Zerschlagen von Eigentum bis hin zu gezielten Selbstverletzungen sind keine Frage des Geschmacks oder gar kultig, sondern menschenverachtend und zynisch." Auch der Vorsitzende der CSU-Medienkommission warnte, viele der Stunts und Mutproben seien "lebensgefährlich", erschienen aber durch die Art der Präsentation als harmlos.

Um Kinder und Jugendliche muß sich die Ministerin keine Sorgen machen, denn der Film ist erst ab 18 Jahren freigegeben. Und der Medienkommissar hat womöglich etwas mißverstanden: Die Präsentation der Stunts lebt geradezu davon, daß die Schmerzen so anschaulich wie möglich nachempfunden werden können. Um nicht zu sagen: Das ist durchaus der Witz der Show. "Jackass" zielt immer genau dorthin, wo es weh tut. Und Lachen ist häufig die einzige Rettung vor den Zumutungen der Bilder.

"Jackass" tauchte zum ersten Mal im Jahr 2000 auf MTV auf, wurde aber trotz des Erfolges wieder abgesetzt, weil es bei Nachahmern zu Unglücksfällen gekommen war. Die Show ist eine Mischung aus "Versteckte Kamera" und "Verstehen Sie Spaß!" für ein Publikum, das die eigene Pubertät nicht vergessen will und an grobem Unfug aller Art Vergnügen findet. Der Erfinder Johnny Knoxville, eine Art Jim Carrey ohne beschränkte Haftung, und seine Kumpanen ersinnen darin immer abstrusere Streiche und Mutproben, die in der Tat von "Fäkalwitz, blindwütigem Zerschlagen von Eigentum bis hin zu gezielten Selbstverletzungen" leben - und oft wirklich lustig sind. Zynisch und menschenverachtend wäre das höchstens, wenn nicht gezeigt würde, wohin das führt, und die Jungs nicht für jede Aktionen selbst einstehen würden. Ob sich dieser Mut nun aus jungenhaftem Überschwang, pathologischem Masochismus oder schreiender Langeweile speist, muß dabei gar nicht entschieden werden, denn gerade in der unklaren Motivation der Selbstkasteiung liegt ein nicht unbeträchtlicher Reiz. Wobei die anale und orale Fixiertheit der Streiche der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, in dem sie sich nicht gern betrachtet.

Da darf man dann also zusehen, wie einer der Irren im japanischen Restaurant Wasabi durch die Nase hochzieht, jene scharfe grüne Paste zum Sushi-Tunken, und sich dann vor Schmerzen erbricht. Geschmacklos? Unbedingt. Ähnlich heftige Reaktionen erlebt man im Publikum sonst nur bei den Selbstverstümmelungen der Wiener Aktionisten. Und die Schnitte, die sich Knoxville mit der scharfen Kante eines Briefumschlags zwischen den Fingern und den Zehen zufügen läßt, erinnern nicht von ungefähr an Buñuels Schnitt durchs Auge. Was seinen Ursprung als Comedy-Format im Fernsehen hatte, mündet da direkt in den Horrorfilm. Aber anders als in den TV-Kompilationen von Amateurvideos, die von der reinen Schadenfreude leben, werden hier die mitunter blutigen Konsequenzen gezeigt. Wobei der Film nur eine längere, schärfere Version der MTV-Serie ist und keine Anstalten macht, den Titel "The Movie" über den Abspielort hinaus zu rechtfertigen.

Knoxville hat durchaus Vorläufer in der Avantgarde und Gegenkultur, im Werk von Situationisten wie Marcel Duchamp oder Guy Debord und den Aktionen der prankster, die seit den Sechzigern an der Westküste ihr Unwesen treiben. Und auch wenn "Jackass" eher dem Geist bekiffter Skater oder betrunkener Collegeboys verpflichtet ist, attackiert er das gesellschaftliche Selbstverständnis auf ähnliche, wenn auch viel massenwirksamere Weise. Als Bürgerschreck ist Knoxville ein Grenzgänger zwischen unschuldigem Spaß und gezielter Provokation.

Als der Künstler Yves Klein 1960 seinen berühmten Sprung ins Leere tat, standen unterhalb des Bildrandes acht Judoka, die seinen Fall aufhielten. Bei "Jackass" wäre das undenkbar. Wenn Knoxville wo runterspringt, dann fängt ihn keiner auf. Das ist eine Frage der Haltung, nicht des Geschmacks.

MICHAEL ALTHEN

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