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Igby Slocumb, 17-jähriger Spross aus reichem Hause, ist ein Rebell von Deanschem Format, der aber sehr genau weiß, was er zu tun hat: Nur weg von dieser Familie! Von der pillenschluckenden Mutter, dem schizophrenen Vater, dem angepassten Bruder und dem skrupellosen Onkel. Von älteren Frauen an-, von Freunden und Familien immer wieder heruntergezogen, kämpft der witzige, einfallsreiche Igby entschlossen darum, über Wasser zu bleiben - auch wenn alles untergeht.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - DVD-Menü mit Soundeffekten - In Search Of Igby - Deleted Scenes mit Audiokommentar
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Produktbeschreibung
Igby Slocumb, 17-jähriger Spross aus reichem Hause, ist ein Rebell von Deanschem Format, der aber sehr genau weiß, was er zu tun hat: Nur weg von dieser Familie! Von der pillenschluckenden Mutter, dem schizophrenen Vater, dem angepassten Bruder und dem skrupellosen Onkel. Von älteren Frauen an-, von Freunden und Familien immer wieder heruntergezogen, kämpft der witzige, einfallsreiche Igby entschlossen darum, über Wasser zu bleiben - auch wenn alles untergeht.

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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - DVD-Menü mit Soundeffekten - In Search Of Igby - Deleted Scenes mit Audiokommentar
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.2003

Tonart Molldur
Muttermörder und andere Ekel: "Igby Goes Down" im Kino

Die Mutter liegt im Bett und schnarcht, ihre beiden Jungen stehen daneben und hören zu. Dann hebt der eine ihren Kopf vom Kissen, damit der andere ihr eine Plastiktüte überziehen kann, die er mit einem Halstuch verschließt. Nach kurzer Zeit beschlägt die Tüte, die Mutter reißt ein letztes Mal die Augen auf, und ihre Lippen formen einen letzten tonlosen Schrei. Dann geht es erst richtig los, ohne daß man wüßte, ob es sich bei der Szene um blutigen Ernst oder schwarzen Humor handelt. Das ist ein wenig das Problem des Films: Er überzeichnet sein Personal zu Karikaturen und möchte doch sehr, sehr ernst genommen werden. Wenn diese Gratwanderung gelingt, wird ein Film wie "Die Reifeprüfung" daraus; in den Händen eines Debütanten wie Burr Steers wird daraus "Igby Goes Down", kein schlechter Film, aber einer, der nicht so recht weiß, wohin er will.

Igby (Kieran Culkin), der jüngere der beiden Muttermörder, ist ein Junge aus gutem Hause, der durchs Leben chauffiert wird, aber an seiner Herkunft wie der Welt selbst leidet. Er ist bereits von allen Privatschulen der Ostküste geflogen, und selbst die Militärakademie hat es nicht geschafft, ihn zu disziplinieren. Als man ihn zur Rede stellt, was ihm einfiele, mit der Kreditkarte seiner Mutter ins O'Hara Hilton einzuchecken, antwortet er, im Ritz Carlton sei nichts mehr frei gewesen. Alle sind entsetzt, dabei hat der Junge Grund, mit der Welt zu hadern: Die Mutter (Susan Sarandon) ernährt sich von Pillen, hat eine scharfe Zunge und ein Herz aus Eis. Der Vater (Bill Pullman) hat in seiner Karriere den Faden verloren, sich erst nicht mehr gewaschen und ist dann völlig übergeschnappt. Sein Bruder (Ryan Phillippe) ist ein Schnösel, der Patenonkel (Jeff Goldblum) ein Neureicher, der glaubt, mit Geld alles regeln zu können, und selbst der Jugendpsychologe hat seine Nerven nicht unter Kontrolle.

Der Bruder bringt es auf den Punkt: "Selbst Gandhi würde ausrasten, wenn er mit dir längere Zeit verbringen müßte."Der Junge kommt in einem Loft im East Village unter, das sein Patenonkel für seine Geliebte (Amanda Peet) gemietet hat, die mehr Drogen nimmt, als ihr guttut. Daß Igby die Situation ausnutzt, nimmt ihm der Onkel sehr übel. Und als er ein Mädchen (Claire Danes) kennenlernt, das alle Tassen im Schrank hat, verliert er es an seinen Bruder. Diese Familie ist also durch und durch das, was die Amerikaner so gern als "dysfunctional" bezeichnen, und Burr Steers tut so, als sei es schon eine Qualität an sich, diesen Zustand in den schillerndsten Farben auszumalen. Seine Schauspieler sind gut genug, um noch die bizarrste Figur mit Leben zu füllen, aber ihr Regisseur ist nicht erfahren genug, ihnen eine Richtung vorzugeben. So bringt jeder seine eigene Tonart in den Film, und man kann sich vorstellen, zu welchen Mißtönen das führt, wenn der eine Dur und der andere Moll spielt. So suchen eine Reihe interessanter Figuren einen Regisseur, der sich einen Reim auf ihre Geschichte machen kann.

MICHAEL ALTHEN

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