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Technische Angaben: Bildformat: 2.35:1 (16:9) Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Mono) Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte Ländercode: 2
Ein Film von Robert Rossen
Eddie Felson (Paul Newman) ist ein zynischer und leidenschaftlicher Billardspieler, der in den Billardhallen der Großstadt unerfahrenen Spielern das Geld abagt. Doch seine Gedanken kreisen nur um ein Ziel: er will endlich den Landesmeister Minnesota Fats (Jackie Gleason) besiegen.
Ein Match gegen den Profi endete für Eddie einst in einer Katastrophe. Mit Hilfe der
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Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 2.35:1 (16:9)
Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Ländercode: 2
Ein Film von Robert Rossen

Eddie Felson (Paul Newman) ist ein zynischer und leidenschaftlicher Billardspieler, der in den Billardhallen der Großstadt unerfahrenen Spielern das Geld abagt. Doch seine Gedanken kreisen nur um ein Ziel: er will endlich den Landesmeister Minnesota Fats (Jackie Gleason) besiegen.

Ein Match gegen den Profi endete für Eddie einst in einer Katastrophe. Mit Hilfe der Alkoholikerin Sarah (Piper Laurie)und dem Manager Bert Gordon (Geeorge C. Scott) will Eddie noch einmal den Kampf gegen Minnesota aufnehmen, ganz gleich, welchen Preis er dafür bezahlen muss...

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.10.2008

Billard, nicht nur um halb zehn
Paul Newman spielte Fast Eddie Felson gleich zweimal - dazwischen lagen fünfundzwanzig Jahre

Robert Rossen: "Haie der Großstadt".

20th Century-Fox Home. 129 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Audiokommentare. Making-of.

Zu den eigentümlichen Glücksfällen des Kinos gehört es, einer Figur beim Altern zusehen zu können. Denn die Kunst bekommt auf einmal einen Resonanzraum, der nicht durch die Imagination begrenzt ist. Paul Newman war sechsunddreißig, als er in "The Hustler" (Haie der Großstadt) Fast Eddie Felson spielte, und einundsechzig, als er den nicht mehr ganz so schnellen Felson in "The Color of Money" (Die Farbe des Geldes) ein zweites Mal gab. Das ganze Vierteljahrhundert dazwischen reichert Martin Scorseses Fortsetzung an - und verleiht in gewisser Weise Robert Rossens Original einen doppelten Boden. Für manche Erfahrungen zahlt man einen zu hohen Preis, sagt der erste Film - und doch kann man an ihnen wachsen, erwidert der zweite. Und selten war es attraktiver, dem Leben bei dieser Arbeit zuzusehen, als bei Paul Newman in dieser Rolle.

In "The Hustler" war er ein Mann, der mit mehr Talent gesegnet ist, als ihm guttut - und Newman strahlte das buchstäblich auch aus. Wenn er die düstere Welt der Pool-Hallen betritt, dann scheint geradezu ein Licht aufzugehen. Sein Geld verdient er allerdings damit, dass er sein Licht unter den Scheffel stellt. Er spielt immer so weit unter seinen Möglichkeiten, dass die anderen ihn für einen Blender halten und ihre Einsätze erhöhen. Als das Spiel einmal von den falschen Leuten durchschaut wird, brechen sie ihm beide Daumen.

Eigentlich ist "The Hustler" ein film noir, nicht nur wegen Eugen Schüfftans verschatteter Fotografie. Statt Waffen verwendet er Queues, und die Billardkugeln ersetzen die Munition - das Ergebnis ist genauso vernichtend. Der Held ist ein geborener Verlierer, und die Frau (Piper Laurie) ist zwar keine femme fatale, eher im Gegenteil, aber ihr Hang zur Selbstzerstörung ist deshalb nicht weniger ausgeprägt.

Am Ende gewinnt Felson das Spiel seines Lebens gegen Minnesota Fats (Jackie Gleason), aber kein Triumph war je schaler. Denn er kostet ihn alles: die Frau und sein Spiel. Diese bitteren Erfahrungen sind die Folie, vor der jeder Blick Newmans in der Fortsetzung eine schmerzliche Tiefe gewinnt und sein Handeln ein anderes Gewicht bekommt.

Für manche Spieler, sagt Martin Scorsese, sei das Glück selbst eine Kunstform. Aber sie ist so flüchtig wie der Zigarettenrauch, dem Michael Ballhaus' Kamera ins Dunkel folgt. Eddie Felson steht mittlerweile auf der anderen Seite. Wo einst der teuflische George C. Scott als Manager die Spieler abzockte, da bessert nun Felson seine Einkünfte als Spirituosenhändler auf, indem er junge Spieler managt. Und dabei entdeckt er Vincent Lauria (Tom Cruise), der zwar nicht sein Ebenbild ist, in dem er aber dasselbe ungezügelte Talent erkennt, das ihm selbst einst zum Verhängnis wurde.

Wo einst die körperliche Arroganz von Felsons Jugend auf die Korpulenz von Minnesota Fats traf, da verkörpert nun Newman die Beherrschtheit - und Cruise darf seine Show abziehen. Und wie er das macht, wie er mit dem Queue Kungfu-Kämpfer und Drachentöter zugleich spielt, ist immer noch atemraubend - und sosehr Newman die Show gegen den Strich geht, so wenig kann er sich dagegen wehren, dass ihn dabei die eigene Vergangenheit bestürmt.

Scorseses Film ist schon wegen dieses Kontrastes zweier Schauspieler-Generationen von unglaublicher Kraft, aber man wird ihm genauso wenig gerecht, wenn man ihn nur auf die Duelle am grünen Tisch reduziert, wie schon dem Original. Mary Elizabeth Mastrantonio spielt Vincents Freundin, die viel reifer als er ist, aber bei Eddie an ihre Grenzen stößt - und wie Piper Laurie im "Hustler" ist sie die komplexeste und zerrissenste Figur.

Aber natürlich gehört der Film Newman, der für diese Rolle völlig zu Recht endlich den Oscar bekam, nachdem er sieben Mal leer ausgegangen war. Schon deswegen, weil Alter, Erfahrung und Reife nie attraktiver aussahen als bei Eddie Felsons zweitem Versuch, das Glück als Kunst zu meistern.

MICHAEL ALTHEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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