Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 9,00 €
  • DVD

3 Kundenbewertungen

Bildformat: 1.85:1 (anamorph) Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1/2.0) Untertitel: Deutsch Ländercode: 2 Extras: Audiokommentare v. Regiesseur, Produzenten u. Hauptdarstellern, Crew-Interviews, Trailer, Storyboards, Bildergalerie, TV-Bildschirm-Aquarium, Making of Soundtrack u. Making of Digitale Fische, Musik-Video
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Musikvideo(s) - Audiokommentare - Interviews mit Regisseur & Hauptdarstellern -
…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Bildformat: 1.85:1 (anamorph) Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1/2.0) Untertitel: Deutsch Ländercode: 2 Extras: Audiokommentare v. Regiesseur, Produzenten u. Hauptdarstellern, Crew-Interviews, Trailer, Storyboards, Bildergalerie, TV-Bildschirm-Aquarium, Making of Soundtrack u. Making of Digitale Fische, Musik-Video

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Musikvideo(s) - Audiokommentare - Interviews mit Regisseur & Hauptdarstellern - Bildergalerie - Storyboards - Making of - Soundtrack - TV-Bildschirm-Aquarium
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2002

Wie Nixe und Nöck
Verloren im großen Blau: Almut Gettos Debütfilm "Fickende Fische"

In Jans Zimmer hängt ein Filmplakat, darauf steht "The Big Blue". So heißt ein Film von Luc Besson, in dem Jean-Marc Barr sich von Delphinen durch blaue Meerestiefen ziehen läßt. Auch Jan möchte so in die Tiefe tauchen, dorthin, wo alles rein und leicht und ewig ist. Aber Jan hat Aids, seit Jahren schon, als Folge einer Bluttransfusion. "Deine Helferzellen leisten Schwerstarbeit", sagt seine Mutter, selbst ganz grau vor lauter Hilfeleistung. Und Jans Vater boxt seine Wut in einen Punchingball im Hobbykeller. Mitten in Jans Zimmer, zwischen dem Plakat und dem Jugendbett, steht ein Aquarium. Das ist der klägliche Rest seines Traums.

"Fickende Fische" ist ein Film, der nicht halb so laut ist wie sein Titel, eher manchmal etwas zu leise - jedenfalls im Vergleich zum Soundtrack, der mit Songs von Camera, Clueso, René Sternenglanz und anderen Nachwuchsbands auftrumpft. Almut Getto, die Regisseurin, hat ein Gespür für Zwischentöne, und so trifft sie sehr genau den Klang des verkrüppelten Lebens, das Jan (Tino Mewes) führen muß. Als aber Nina (Sophie Rogall) dazukommt und der Junge sich in sie verliebt, hat der Film sichtlich Mühe, die Melodie dieser Geschichte durchzuspielen, nicht nur, weil Jan sich einfach nicht traut, dem Mädchen zu sagen, warum er nicht wie alle anderen ist.

Wenn es etwas gibt, was man deutschen Debütfilmen beinahe routinemäßig vorwerfen kann, dann dies: daß sie sich zu lang mit dem Beschreiben aufhalten, ehe sie richtig ins Erzählen kommen. So stellt auch Almut Getto, bevor sie mit ihrer love story Ernst macht, erst einmal ausgiebig ihr Personal vor, den knuffigen Opa, die rührselige ältere Freundin, die Stiefmutter, den Bruder, den besten Freund, den Krankenhausarzt und andere mehr. Aber was sollen uns diese Leute? Sophie Rogall und Tino Mewes passen so gut zusammen, daß sie den Film ganz allein tragen, auch dann, wenn er sich, wie manchmal, ins Betuliche verirrt.

"Ficken deine Fische eigentlich?" fragt Nina, und es ist klar, daß sie nicht die Fische meint. Doch dann gehen die beiden trotzdem in die Zoohandlung und erkundigen sich, und aus der Szene, die folgt, hätte man etwas Todtrauriges oder zum Brüllen Komisches machen können, je nachdem. Almut Getto sucht dagegen den mittleren Ton, ein Kichern oder Schmunzeln, das immer etwas angestrengt wirkt, weil es so gar nichts mit Jungsein zu tun hat, mit der Zeit der extremen Gefühle und Gebärden. Etwas von der englischen Härte, die die Regisseurin für ihre Abschlußarbeit an der Kölner Filmhochschule in Sheffield gefunden hat, hätte auch ihrem Spielfilmdebüt gutgetan. Vielleicht wäre "Fickende Fische" dann bei ein paar Fördergremien angeeckt, aber zum Ausgleich hätte man ja leicht auf die Rosenmontagswitzigkeit des Titels verzichten können.

"The Big Blue", das große Blau, das hätte auch gut auf diese Geschichte gepaßt - denn immer dann, wenn es darin ums Ganze geht, wirft Almut Getto ihre Helden ins Wasser. Da schwimmen sie dann, in einer Unterwassermontage, die stets ein wenig zu glatt und perfekt wirkt, wie Nixe und Nöck herum, glatt und weiß und irgendwie geschlechtslos. Wollt ihr wie die Fische werden? Das ist für Jan und Nina am Ende die Frage. Zum Glück sagen sie nein. Jetzt könnte der Film richtig loslegen. Aber da ist er schon aus.

ANDREAS KILB

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr