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Es sollte bloß ein harmloser Spaß sein, als sich Tom Witzky (Kevin Bacon) von seiner Schwägerin Lisa (Illeana Douglas) hypnotisieren lässt. Doch von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr, wie es einmal war: Tom wird von brutalen, schrecklichen Visionen geplagt, die zunächst keinen Sinn für ihn ergeben: ein abgebrochener Fingernagel, das schemenhafte Gesicht einer jungen Frau, der Selbstmord eines Nachbar jungen. Je häufiger ihn die schrecklichen Bilder heimsuchen, desto mehr verschwimmt die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit. Doch als der Geist des Mädchens bei ihm zu Hause auftaucht, erkennt…mehr

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Produktbeschreibung
Es sollte bloß ein harmloser Spaß sein, als sich Tom Witzky (Kevin Bacon) von seiner Schwägerin Lisa (Illeana Douglas) hypnotisieren lässt. Doch von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr, wie es einmal war: Tom wird von brutalen, schrecklichen Visionen geplagt, die zunächst keinen Sinn für ihn ergeben: ein abgebrochener Fingernagel, das schemenhafte Gesicht einer jungen Frau, der Selbstmord eines Nachbar jungen. Je häufiger ihn die schrecklichen Bilder heimsuchen, desto mehr verschwimmt die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit. Doch als der Geist des Mädchens bei ihm zu Hause auftaucht, erkennt er den Sinn der Stimmen aus der Zwischenwelt: erst wenn er ihre vergrabene Leiche findet, wird die Seele des Mädchens sich zur Ruhe begeben können. Doch der Mörder des Mädchens, dem Tom bei seinen besessenen, übersinnlichen Nachforschungen immer näher kommt, wird auch für ihn zu einer Lebensbedrohung.

Bonusmaterial

Verleih seit 10. August 2000; ca. 26 Minuten Extras: Statements der Schauspieler und Crew mit deutschen Untertiteln; Musicclip; englischsprachige TV-Spots; Blick hinter die Kulissen; englischsprachige Featurette DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Musikvideo(s) - Interviews - B-Rolls - 8-seitiges Booklet
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2000

Peng, ich bin hypnotisiert
"Echoes" im Kino: Chicago ist die Insel des zweiten Gesichts

Untot ist jemand, der gestorben ist, dessen Geist oder Seele aber aus irgendwelchen Gründen nicht zur Ruhe kommt. Um aus dem Unruhezustand erlöst zu werden, erscheinen die Untoten Menschen, die dafür empfänglich sind. In der Sprache von David Koepps Psycho-Thriller "Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt" (Stir of Echoes) heißt das, einen "Röntgenblick" zu haben. Die so begabten Menschen werden von der untoten Seele gedrängt, die Ursache für den gespenstischen Zwischenzustand zu finden.

Tom Witzky, Bauarbeiter in Chicago, verheiratet, ein Kind, ist mit einem solchen Röntgenblick begabt. Er erfährt es aber erst bei einer Party, wo er sich zum Spaß hypnotisieren lassen will. Die Séance schlägt derart gut an, dass Tom in wenigen Augenblicken in das Reich der Untoten vordringt: Harte, blitzschnell geschnittene Szenen von Qual und Gewalt lassen den Zuschauer am grauenhaften Erleben teilhaben. Doch so schnell es kam, so schnell geht es - fürs Erste - wieder vorbei. Tom erwacht schweiß- und tränenüberströmt aus der Hypnose und wird von seinen Partyfreunden gnadenlos ausgelacht für das verzerrte Bild, das er ihnen geliefert hat.

In der darauffolgenden Nacht kehren die Halluzinationen wieder. Noch sind es nur zusammenhanglose Splitter, die ihn heimsuchen, aber die Motive ähneln sich: ein blasses Frauengesicht, ein verletzter Fingernagel, Blutspritzer auf Holzparkett. Es scheint sich um eine reale Vergangenheit zu handeln, in die Tom und uns Einblick gewährt wird, jeweils für Bruchteile von Sekunden. Die Bruchstücke sieht Tom nun nicht mehr unter Hypnose, sondern sie platzen in sein alltägliches Leben hinein, beim Fernsehen, im Bett oder auf der Straße. Dabei kristallisiert sich eine weitere "Gabe" Toms heraus: Er kann Dinge sehen, die in der unmittelbaren Zukunft passieren.

Wie sein kleiner Sohn Jake. Auch der, ein aufgeweckter und sensibler Junge, hat den Röntgenblick. Was den Eltern entgeht, ist die Tatsache, dass er geradezu innige Beziehungen zur Welt der untoten Seelen unterhält. Er redet mit ihnen, wie Kinder in seinem Alter eben mit ihren Phantasiepartnern plaudern. Und dadurch ist er nicht einfach nur Staffage in dem Film, sondern wird zum eigentlichen Komplizen seines gejagten Vaters. Allerdings nicht, indem er wie ein neunmalkluger Streber den Erwachsenen immer die richtigen Tipps zur richtigen Zeit gibt. Der Regisseur zeichnet ihn vielmehr als verträumten, eigensinnigen Kopf, der manchmal etwas vor sich hinmurmelt, was die Eltern aufhorchen lässt, falls sie es mitbekommen. Zachary Cope als Jake ist eine Idealbesetzung, und auch das Zusammenspiel mit den Eltern Kevin Bacon (Tom) und Kathryn Erbe (Maggie) zeugt von Feingefühl und Sinn für Realismus. Im proletarischen Haushalt der Witzkys ist trotz der zunehmenden Verwirrung und des wachsenden Grauens noch Platz für Humor. Etwa wenn Tom mit Bierflasche und Babyphone in der Hand bei der Party herumsteht. Oder wenn der kleine Jake auf dem Bett liegt und mit Kennerblick durch die Gruselfilme auf allen Fernsehkanälen zappt.

"Echoes" ist kein teurer Film, und so war die Phantasie des Regisseurs und Drehbuchautors David Koepp gefragt. Spezialeffekte bei der Darstellung der Erscheinungen gibt es kaum - das Rezept ist hier die Überraschung der schrecklichen Sequenzen und ihre blitzlichtartige Kürze. Die Bewegungen der toten Samantha (dass sie so heißt, verrät uns Jake in seiner harmlosen Spielsprache) wurden mit sechs Bildern pro Sekunde gefilmt. Der großartige Effekt ist die film- und nicht kostümtechnisch erzeugte Unnatürlichkeit. Und in der einzigen etwas längeren Szene agiert die Figur in eckiger, leicht verschobener Weise.

Mit einem ebenfalls sehr einfachen und gelungenen Trick wird der gewaltsame Tod Samanthas gezeigt, und zwar aus ihrer eigenen Sicht. Sie - und wir - sehen durch eine ovale Linse, die sich immer mehr verengt und immer weiter wegrückt. Im Blickfeld stehen die Mörder, die im Verschwinden auf das Opfer starren und flüstern, bis es schließlich ganz dunkel wird. Von diesem Moment im letzten Fünftel des Films an ist der Zuschauer eingeweiht in die zurückliegenden Ereignisse, die nicht nur die Psyche, sondern auch das nackte Leben des Helden Tom bedrohen. Von den unartikulierten, verzweifelten Befehlen aus der "Zwischenwelt" wird Tom dazu gebracht, einen Mord aufzuklären, der von der "anständigen" Nachbarschaft bisher vertuscht wurde.

Es ist einer der besten Züge dieses erstklassig gemachten Thrillers, dass der Held nicht als schlau kombinierender Hobby-Kommissar aktiv wird, sondern gegen seinen Willen durch absonderliche Signale zu dem grausigen Fund geführt wird. Kevin Bacon stürzt sich mit ganzer Kraft in die Rolle und füllt sie grandios, mit vielen verschiedenen Facetten aus. Der fünfzig Jahre alte Roman "Stir of Echoes" von Richard Matheson ist die Vorlage für David Koepps intelligentes Drehbuch. Daraus macht er einen Film, in dem "Zwischenwelt" und Realität mit unendlich viel Genauigkeit und Phantasie gestaltet sind.

ANJA-ROSA THÖMING

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