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Tragik, Witz und Lebensmut: Exzellentes Kino aus Tschechien auf DVD. Bewegend, tragikomisch und liebevoll ist die Geschichte von Monika und Toník, die erfahren, wie man durch die Liebe einen Funken Glück erhaschen kann. Die beiden Freunde leben in einer tschechischen Industriestadt am Rande eines Stahlwerks. Monikas Nachbarin Da?a hat zwei Kinder, einen verheirateten Liebhaber und eine abgelebte Wohnung. Wider Willen springt Monika als Ersatzmutter ein. Toník hilft ihr - ist er doch schon seit langem heimlich in Monika verliebt. Behutsam basteln die beiden an einer Ersatzfamilie für die…mehr

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Produktbeschreibung
Tragik, Witz und Lebensmut: Exzellentes Kino aus Tschechien auf DVD. Bewegend, tragikomisch und liebevoll ist die Geschichte von Monika und Toník, die erfahren, wie man durch die Liebe einen Funken Glück erhaschen kann. Die beiden Freunde leben in einer tschechischen Industriestadt am Rande eines Stahlwerks. Monikas Nachbarin Da?a hat zwei Kinder, einen verheirateten Liebhaber und eine abgelebte Wohnung. Wider Willen springt Monika als Ersatzmutter ein. Toník hilft ihr - ist er doch schon seit langem heimlich in Monika verliebt. Behutsam basteln die beiden an einer Ersatzfamilie für die Kinder. Doch das Glück ist zerbrechlich, die Zukunft scheint anderswo stattzufinden. Mit allen großen Stars des tschechischen Kinos und bis in die Nebenrollen exzellent besetzt, ist Regisseur Bohdan Slama ("Wilde Bienen") großes Kino gelungen. Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Film (u.a. Gewinner von sieben Tschechischen Löwen, Louve-d'Or-Award für den besten Film in Montreal, Goldene Athena) verbindet auf beeindruckende Weise eine tragische Geschichte mit Witz und Lebensmut und entlässt den Zuschauer erschüttert und optimistisch zugleich.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.09.2005

Gold für die Arbeiterklasse
Unerwarteter Preissegen für den tschechischen Film "Stesti" beim Filmfestival in San Sebastián

SAN SEBASTIÁN, 25. September

Vielleicht gefallen sich die Juroren bei internationalen Filmfestivals darin, am Ende, wenn ihr großer Auftritt gekommen ist, für Überraschungen zu sorgen, an denen das Ereignis selbst arm gewesen sein mag. Vielleicht sind die Vorlieben der Prominenten, die über Filmpreise zu entscheiden haben, kaum unter einen Hut zu bringen, so daß die Kompromisse, die die Juroren zustande bringen, nach außen hin nichts als merkwürdig anmuten. Vielleicht aber gibt es auch so etwas wie eine Kontamination des Urteilsvermögens, sobald eine Jury sich zusammensetzt. Jedenfalls scheint es unumstößliches Gesetz zu sein, daß am Ende internationaler Filmfestivals die Preisfavoriten keine Rolle spielen und der Gewinnerfilm außer auf den Listen der Jury nirgendwo unter den zehn besten des Festivals rangiert.

So war es im Februar in Berlin und im Mai in Cannes. Und so war es auch in San Sebastián. Beobachter, die regelmäßig zum Festival in die baskische Küstenstadt reisen, schrieben, in diesem Jahr gehe es im Vergleich zu früheren ruhig zu. Und sie erinnerten daran, wie unberechenbar die Preisentscheidungen hier gemeinhin seien. Tatsächlich fehlten die großen Höhepunkte, aber es fehlten auch die tiefen Abstürze, von denen es in Berlin, Cannes und Venedig einige gab. Und sowohl im Wettbewerb als auch in den Nebensektionen konnte man zahlreiche Filme sehen, denen man eine Zukunft auf europäischen Leinwänden wünscht. Das ist kein Grund zum Jubeln, aber angesichts eines Filmjahres, das sich bisher als überaus mäßig präsentierte, ein respektables Ergebnis.

Gejubelt wurde auch bei der Bekanntgabe der Preise nicht, jedenfalls nicht von der Presse und nicht von den Zuschauern. Die liebten Michael Winterbottoms Tristram-Shandy-Film "A Cock and Bull Story" (F.A.Z. vom 22. September), bei dem sie viel gelacht, und "Malas temporadas" von Manuel Martín Cuenca, bei dem sie fast geweint hatten. Die Jury unter dem Vorsitz von Anjelica Huston aber verlieh die Goldene Muschel an das Sozialdrama "Stesti" (So etwas wie Glück) des jungen Tschechen Bohdan Sláma. Die beiden besten Filme gingen leer aus.

"Stesti" spielt in einer kleinen tschechischen Industriestadt, in der es nicht genug Arbeit, zuviel Alkohol, eine Reihe gesichtsloser Wohnblocks und große Sehnsüchte gibt. In den Autowracks auf der Wiese nisten die Hühner, im Hintergrund stößt eine Fabrik aus dicken Schornsteinen giftigen Dampf über die Landschaft, und auf die Frage, wie es mit der Liebe stehe, antwortet eine der Figuren: "Wer verliebt sich schon in diesen Tagen." Das ist so ungefähr der Ton, und hätte Sláma uns zugemutet, in dieser Stimmung das Kino zu verlassen, hätte er zumindest einen Tapferkeitsorden verdient. Aber er traute sich nicht, sondern gab der Liebe doch noch eine Chance und zeigte uns, wie gut Menschen unter derart widrigen Umständen sein können. Der Jury gefiel das so gut, daß sie gleich auch noch eine der Darstellerinnen dieses eindringlich gespielten Ensemblefilms, Ana Geislerová, mit einer Silbernen Muschel auszeichnete.

Die Entscheidungen der Jury blieben auch in den nachgeordneten Kategorien weitgehend undurchschaubar. Warum Zhan Yang für seinen "Sunflower", die viel zu langatmig erzählte Geschichte einer Kindheit und Jugend im China nach der Kulturrevolution, sowohl den Regie- als auch den Kamerapreis entgegennehmen konnte, war angesichts der Konkurrenz ebenso unerklärlich wie der Spezialpreis der Jury für Trístan Bauer und seinen blutig-konventionellen Kriegsfilm "Iluminados por el fuego". Mit Andreas Dresens "Sommer vorm Balkon" kam wenigstens ein Film bei den Preisnennungen vor, der es verdient hatte: Wolfgang Kohlhaase erhielt für sein Drehbuch den entsprechenden Preis. Und dem besten Nachwuchsregisseur, Jan Cvitkovic, haben wir immerhin eine wunderbare Schlußszene zu verdanken, die den achtlosen Gewalteinbruch in seine Landkomödie "Grabhüpfer" fast wiedergutmachte.

Ein Mann wird begraben, in seinem kleine Fiat, wie er es gewünscht hatte. Aufrecht sitzt er hinter dem Steuer, hinter dem er in voller Fahrt eingeschlafen war, nachdem er ein Verbrechen an einer tumben Taubstummen gerächt hatte, die er heimlich liebte. Mit dumpfen Schlägen fällt die Erde auf das Autodach, erst in langen Abständen, als noch die Trauernden ihm eine Handvoll Sand hinterherwerfen, dann schneller und schwerer, wenn die Totengräber zu schaufeln beginnen. Plötzlich regt sich etwas auf dem Rücksitz, und wir sehen die Taubstumme nach vorn zu dem Toten klettern. Die Erde türmt sich auf dem Auto, der Laut der Schläge dämpft sich ab. Die Taubstumme umarmt den Toten und legt sich an seine Schulter. Wir können annehmen, daß sie glücklich sind. Das ist mehr als "so etwas wie Glück", und wahrer ist es auch.

VERENA LUEKEN

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