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Bildformat: 2.35:1 (16:9) Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Deutsch Ländercode: 2
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Porträt des Regisseurs - Making of - Original Szenebilder aus dem Film - Originaltext zum Film aus der Süddeutschen Zeitung

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Produktbeschreibung
Bildformat: 2.35:1 (16:9) Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Deutsch Ländercode: 2

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Porträt des Regisseurs - Making of - Original Szenebilder aus dem Film - Originaltext zum Film aus der Süddeutschen Zeitung
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.05.2008

Betäubend
Im Morgen Grauen: "Die drei Tage des Condor"

"Die drei Tage des Condor", 1975.

Arthaus. 117 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Extra: Trailer.

Eigentlich hätte dieser Film "Die drei Morgenstunden des Condor" heißen müssen. Weil Sydney Pollack seinen desolaten Politthriller ins Zwielicht getaucht hat, in den frühen Vorschein kommender Ereignisse, gegen die sich Robert Redford wehrt und stemmt. Es ist, als sähe man ihm dabei selbst mit halb geschlossenen Augenlidern zu, diesem lesenden CIA-Agenten Turner, wie er am ersten Morgen des Condor auf dem Moped durch Manhattan ins Büro fährt. Gegen mittag holt er Sandwiches für die Kollegen, als er wiederkommt, sind sie alle tot, hingerichtet von den eigenen Leuten.

Es ist ein kalter Wintertag in New York, deswegen will Faye Dunaway als Kathy auch in die Berge, als Redford sie in einem Sportgeschäft gefangennimmt, damit sie ihm Deckung gibt. Der schönste Mann und die schönste Frau der siebziger Jahre fahren in Kathys Wohnung in Brooklyn Heights, und als die beiden ein paar mörderische Verwicklungen später nebeneinander aufwachen, sind sie ein Paar: Das ist der zweite Morgen des Condor. Am dritten stirbt der Hintermann, der für das Komplott verantwortlich war, und sein bezahlter Killer, kalt gespielt von Max von Sydow, nimmt Redford alias Turner alias Condor mit zurück in die erwachende Stadt.

"Die drei Tage des Condor" ist ein schlafwandelnd eleganter Film, dank des leisen Soundtracks von Dave Grusin und trotz eines Plots, der so verwirrend ist, dass er den Zuschauer mehr oder weniger betäubt. Wir spielen Spiele, erklärt Turners Vorgesetzter Higgins beim Showdown auf der Eighth Avenue, und wir haben nur unsere Spuren im Sandkasten verwischt. Da sagt Redford den Satz, um den alle Filme Pollacks kreisen, die Liebesgeschichten wie die politischen: "Glaubt ihr wirklich, bei einer Lüge nicht ertappt zu werden sei dasselbe, wie die Wahrheit zu sagen?" Sie stehen vor dem Verlagsgebäude der "New York Times", die heute nicht mehr das ist, was sie 1975 war, als Pollack dieses Meisterwerk des engagierten Hollywood drehte. Dafür spiegeln sich in seinen Schreibtischtätern die Strategen des "War on Terror" wieder, den Bush heute führt, natürlich vorbeugend, wie auch sie uns weismachen wollen: "Heute ist es Öl", sagt Higgins also. "In zehn oder fünfzehn Jahren Nahrungsmittel. Plutonium. Vielleicht sogar früher. Was glauben Sie denn, was die Leute dann von uns verlangen werden?"

"Ich vertraue einigen Leuten", sagt Turner irgendwann. "Das ist mein Problem." Sydney Pollack paart hier Lüge und Liebe so, wie er später Kristin Scott Thomas und Harrison Ford, Sean Penn und Nicole Kidman aufeinander losgelassen hat, um sie dann wieder zu trennen. Nicht zu wissen, wie es mit Faye Dunaway und Robert Redford weitergeht, schmerzt bis heute jedesmal, wenn dieser Film vorbei ist.

tob

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