Eins vorneweg: Der Rezensent schafft es außerhalb des Kinosaales eigentlich nie ohne Kaffee- oder Zigarettenpause durch einen ganzen Film. "Devot" ist die erste Ausnahme von dieser Regel. Zu schnell greift der Sog, den die beiden Protagonisten mit ihrem Katz- und Maus-Spiel im ständigen vice versa
entfachen. Ein durchgeknalltes Psycho-Duell, bei der eine Partei mit messerscharfem Verstand die…mehrEins vorneweg: Der Rezensent schafft es außerhalb des Kinosaales eigentlich nie ohne Kaffee- oder Zigarettenpause durch einen ganzen Film. "Devot" ist die erste Ausnahme von dieser Regel. Zu schnell greift der Sog, den die beiden Protagonisten mit ihrem Katz- und Maus-Spiel im ständigen vice versa entfachen. Ein durchgeknalltes Psycho-Duell, bei der eine Partei mit messerscharfem Verstand die andere in existenzielle Bedrängnis bringt, nur um sich lediglich einen Moment später in dem fein gesponnenen Netz seines Gegenübers völlig zu verlieren. Jeder nimmt eine Rolle an, die Momente später vom Partner - oder ist es doch der Gegner? - wieder demontiert wird. Einige Twists sind durchaus vorhersehbar, der Plot selbst aber windet sich so häufig, daß sich der Zuschauer zwangsläufig darin verliert und sich nur noch fragt, wie eine Auflösung wohl funktionieren mag. Jeder weitere Kommentar zum Ende würde allerdings die Spannung nehmen. Nur soviel sei verraten: Der Schluß ist durchaus konsequent. Mit "Devot" kommt ein Kammerspiel aus deutschen Landen; kraftvoll, intensiv, verstörend, ja vielleicht zuweilen für den einen oder anderen krank, welches Fragen aufwirft, die letztlich mit Gegenfragen beantwortet werden. Diejenigen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen, sollten wohl besser die Finger von Zaritzkis Werk lassen, alle anderen sind eingeladen, sich in einer morbiden und abgründigen Achterbahnfahrt durch ein Spiegellabyrinth zu verlieren.