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Das Inferno des 2. Weltkrieges steuert auf seinen Höhepunkt zu: Obwohl die Schlacht, die den "Endsieg" bringen soll verloren ist, versuchen SS-Offiziere, Partisanen und Spione den Wahnsinns-Krieg auf anderer Ebene für sich zu entscheiden. Amundsen, ein schwedischer Forscher, scheint den wissenschaftlichen Schlüssel zur Beendigung aller Kriege im Kopf zu haben! Er könnte mit seinen neuen Waffen-Stoff der bereits fertiggestellt ist, die erhoffte Kriegswende bringen - doch für wen? Geheimoffizier Diech und der anglo-amerikanische Spion Rosen wollen beide den schwedischen Professor in ihre Gewalt…mehr

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Produktbeschreibung
Das Inferno des 2. Weltkrieges steuert auf seinen Höhepunkt zu: Obwohl die Schlacht, die den "Endsieg" bringen soll verloren ist, versuchen SS-Offiziere, Partisanen und Spione den Wahnsinns-Krieg auf anderer Ebene für sich zu entscheiden. Amundsen, ein schwedischer Forscher, scheint den wissenschaftlichen Schlüssel zur Beendigung aller Kriege im Kopf zu haben! Er könnte mit seinen neuen Waffen-Stoff der bereits fertiggestellt ist, die erhoffte Kriegswende bringen - doch für wen? Geheimoffizier Diech und der anglo-amerikanische Spion Rosen wollen beide den schwedischen Professor in ihre Gewalt bringen. Ein Unternehmen das in Blut, Dreck und Tod enden wird. Hoch in den italienisch-österreichischen Alpen kommt es zur alles entscheidenden Schlacht...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.04.1996

Bürger in Uniform
"Panther" von Mario Van Peebles: Ein Film führt in die Abgründe der Rassenkonflikte

J. Edgar Hoover, Chef der amerikanischen Bundespolizei, erklärte sie zum Staatsfeind Nummer eins. Lenny Bernstein lud sie zum Meeting in sein Duplex Apartment an der Park Avenue. Frau Guggenheimer liefen süße Schauder des Erschreckens den Rücken hinunter. Und der große Richard Avedon wurde der Porträtist der Bewegung: Die "Black Panther" waren gefährlich, sie waren chic, "radical chic", wie man in Tom Wolfes sarkastischen Berichten aus der amerikanischen Salonwelt nachlesen kann. Sie waren in jeder Hinsicht ein Gesellschaftsphänomen im Amerika der sechziger und frühen siebziger Jahre.

Fünfzehn Jahre nach Auflösung der Panther-Partei erzählt der Regisseur Mario Van Peebles die Geschichte von den Anfängen des organisierten Widerstands der Schwarzen gegen Übergriffe der Polizei. Der Film "Panther" hält sich, was Schauplatz, Personen und Hauptereignisse angeht, weitgehend an die Chronologie der Panther-Bewegung zwischen 1966 und 1968. Van Peebles setzt ein mit einigen Dokumentarsequenzen aus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und blendet dann in seine Geschichte der Panther ein. Damit daraus nicht eine bebilderte Organisationsgeschichte der Panther entsteht, führt das von Marios Vater Melvin Van Peebles geschriebene Drehbuch einige Figuren ein, aus deren Sicht die Ereignisse geschildert werden. Da ist vor allem Judge, der zwar zum engeren Kreis der Pantherführer gehört, aber der bewaffneten Gewaltanwendung und dem Paramilitärischen zwiespältig gegenübersteht. Er avanciert gleichwohl als ehemaliger Vietnamsoldat zum Waffenexperten der Bewegung. Später wird er zu einer Art von Doppelagent, der zusehends zwischen den wahren und den unwahren Loyalitäten zerrieben wird. Diese Figur ist filmdramatisch das Gegenlager gegen die Rollen der historischen Pantherführer Bobby Seale, Huey Newton und Eldridge Cleaver, die gelegentlich ins Heldenhaft-Auratische ausgelegt werden.

Im ersten, größeren Teil des Films gelingt jedenfalls ein atmosphärisch sehr genau wirkendes Bild eines Ghettos in Oakland, wo die Bewegung der Panther entstand. Der Regisseur, der durch seine Lust am ironischen Umgang mit Mythen ebenso bekannt ist wie für seine spielerische Selbstironie, hat in einigen wunderbaren Szenen die Mischung aus Pathos und Abstrusitäten des ideologischen Eklektizismus der Panther anschaulich gemacht. So verkauft ein Panther vor dem Campus die roten Mao-Bibeln mit heller Begeisterung und dem schlagenden Verkaufsargument: "Ich verstehe nur die Hälfte, aber jedes Wort ist wahr." Ein anderer Panther, der vom Bücherverkauf nichts hält, fragt seinen Kumpel, was es denn mit diesem "Majo" auf sich habe.

Mit dem öfter zitierten Hauptspruch der Black Panther "Power to the people" ist man schon zwischen Pathos und Kitsch, aber es gibt Szenen, in denen er so treffend und stärkend ausgesprochen wird wie "Wir sind das Volk". Der politische Überzeugungskern der Panther entfaltet sich in solchen Szenen, in denen sie ihr sicheres Vertrauen in die verfassungsgemäß garantierten Bürgerrechte der Veinigten Staaten und die Gesetze des Landes demonstrieren. So marschieren etwa fünfzehn Panther in paramilitärischer Formation, vorschriftsmäßig in Einheitsschwarz und reichlich bewaffnet, zum Capitol von Sacramento, um dort gegen eine Änderung des Waffengesetzes zu protestieren, das die ganze Idee der Selbstverteidigung gegen die Staatsgewalt zunichte gemacht hätte. Irgend jemand kommt ihnen aus dem Gebäude entgegen und will wissen, was dieser Aufmarsch zu bedeuten habe. Dem Mann wird Auskunft gegeben, und dann fragt der Panther brav wie ein Tourist, wo sich denn bitte der Sitzungsraum befinde.

Hier wird deutlich, daß die Black-Panther-Bewegung sich vor allem als Bürgerrechtsbewegung verstand und alles andere als eine terroristische Vereinigung sein wollte - auch wenn das FBI sie mit größter Härte verfolgte. Von Kugeln durchsiebte Wohnungen, wahre Schießexzesse sind keine Erfindung des Films, sondern waren Folgen einer ins Hysterische abgleitenden polizeilichen Verfolgung, in der die eigenen Staatsgrundlagen schon ins Zweifelhafte gerieten: "Wenn aber Machtmißbrauch und Machtübergriffe aufeinanderfolgen und sie sich ausnahmlos auf dasselbe Objekt richten und somit das Ziel bekunden, die Menschen restlos zu unterdrücken, ist es ihr Recht, ist es ihre Pflicht, solch eine Regierung zu stürzen und Maßnahmen für ihre künftige Sicherheit zu treffen." Solch ein Satz war kein revolutionärer Majo-Quark, sondern ist ein Auszug aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.

Leider wird der Film im ganzen in dem Maß schwächer, in dem er sich auf die Verfolgung der einzelnen Panther konzentriert. Figuren entfallen dem Regisseur plötzlich. Dann stülpt sich gelegentlich ein Schwarz-Weiß-Schema über den Film, das gerade bei diesem Thema verfehlt ist. Von historisch-politischer Genauigkeit kann so keine Rede mehr sein. Der Antisemitismus der Bewegung kommt nicht zur Sprache, die brutale Verfolgung von "Abweichlern" und schließlich die Mißhandlungen von Frauen, all das taucht gar nicht oder nur in sanften Andeutungen auf. Es hat in den Vereinigten Staaten aus diesen Gründen heftige Kritik an dem Film gegeben; man hörte auch, daß Bobby Seale - inzwischen Berater von Warner Brothers - zunächst gegen den Film klagen wollte.

Trotz der Schwächen ist "Panther" von Mario Van Peebles ein sehr lohnender Film. In der Epoche der Quotenregelungen stellt das Bild echter Rassenkonflikte einen weiten Abstand her: zur Gegenwart bürokratisierter Gleichberechtigung und zur Vergangenheit krudester Unterdrückung. Der gelegentliche Wechsel zwischen Farbe und Schwarzweiß unterstützt diese Wirkung. Der Film ist auch eine gelungene Inszenierung jener Aporien, die schon Fürst Kropotkin in jeder politischen Organisation mit ihrer ganzen heimlichen Gewalttätigkeit der Überzeugungen sah. Schließlich ist die Geschichte der Panther ein Exempel auf gesellschaftliche Solidaritäten, wie Tom Wolfe sehr fein bemerkt hat: "Wie bei den meisten menschlichen Bestrebungen, die auf ein Ideal ausgerichtet sind, kam so etwas wie eine zweigleisige Art des Denkens auf. Man verspürt ein aufrichtiges Interesse für die Armen und Benachteiligten. Aber dann - auf dem zweiten Gleis - hat man ein aufrichtiges Interesse daran, sich den echten East-Side-Lebensstil zu bewahren: Und dieses Interesse ist ebenso aufrichtig und genauso tief wie das erste." MICHAEL JEISMANN

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