Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 0,90 €
  • DVD

Es war eine andere Zeit ... als sich die Menschen noch mehr Zeit nahmen.
Gemeinsam mit ihren Freunden wollen Stu (Elijah Wood) und Lidia Simmons (Lexi Randall) sich mit ihrem Baumhaus einen wunderbaren, magischen Ort schaffen. Ihr Vater Stephen (Kevin Costner), erst vor kurzem aus Vietnam zurückgekehrt, hofft sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und den Traum seiner Familie zu verwirklichen.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Web-Links - Produktionsnotizen

  • Anzahl: 1 DVD
Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Es war eine andere Zeit ... als sich die Menschen noch mehr Zeit nahmen.

Gemeinsam mit ihren Freunden wollen Stu (Elijah Wood) und Lidia Simmons (Lexi Randall) sich mit ihrem Baumhaus einen wunderbaren, magischen Ort schaffen. Ihr Vater Stephen (Kevin Costner), erst vor kurzem aus Vietnam zurückgekehrt, hofft sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und den Traum seiner Familie zu verwirklichen.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Web-Links - Produktionsnotizen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.1996

Schöne Worte für die Eiche
Kevin Costner füllt "Das Baumhaus" mit Spruchweisheiten

Mit Leichtigkeit hätte "Das Baumhaus", ein Film des amerikanischen Regisseurs Jon Avnet, mit einem wirklich charismatischen Hauptdarsteller aufwarten können. Gleich in der ersten Einstellung fährt die Kamera die prachtvolle Erscheinung dieses Akteurs ab: seine tiefgefurchten Züge, seinen vierfach gegabelten, machtvollen Stamm, seine weitauslandenden Äste. Die uralte Eiche im amerikanischen Süden, in der die zwölfjährige Lidia und ihr jüngerer Bruder Stu im Verlauf des Films das titelgebende Baumhaus errichten werden, gäbe einen vortrefflichen Beschwörungsort für die Magie der Kindheit und eine grundsolide metaphorische Baustelle für Wachstum und Reife ab. Allenfalls ein scheinbar geringfügiger Umstand könnte aus der Sicht Zwölfjähriger den Triumph im Wipfel der Kindheit trüben: Dieser altehrwürdige Baum streckt seine Arme allzu einladend aus. Er ist zu leicht zu erklettern.

Jon Avnet, der sich mit "Grüne Tomaten" vor einigen Jahren als Fachmann für das Nostalgisch-Besinnliche profilierte, sind solche Bedenken fremd. So hat dieser ganz und gar erwachsene Regisseur den einfachsten Weg zum Erfolg gewählt und seinen beiden kindlichen Protagonisten einen Star zu Seite gestellt, der gemeinhin als eine Eiche der Unterhaltungsindustrie gilt: Kevin Costner spielt die aus Vietnam traumatisiert heimgekehrte Vatergestalt des zu Beginn der siebziger Jahre handelnden Kindheitsdramas. Dieser Star-Vater verfügt über ein reich gefülltes Spruchkästlein. Dad sagt etwa: "Ich habe mich freiwillig gemeldet, um etwas Gutes für die Menschheit zu tun." Dad sagt außerdem: "Solange wir Hoffnung haben, gibt es eine Chance." Auch steht Dad nicht an, zu sagen: "Mut kommt aus Liebe. Was Menschen schützt und glücklich macht, ist Liebe." Was bleibt Lidia und Stu anderes übrig, als ihren in jeder Hinsicht perfekten Vater zu lieben?

Gegen schöne Worte hat die lediglich beredt schweigende Eiche natürlich keine Chance - sie bleibt dem Film so oberflächlich wie die anderen leichthin herbeizitierten Versatzstücke kindlicher Erlebniswelt: Industrieruinen und Schrottplätze im Widerspiel mit der sie umwuchernden Natur. Für die Abgründe der Kindheit findet "Das Baumhaus" trotz mancher drehbuchgenerierten Tragik (Armut, Kriegsneurose, Vatertod) keine überzeugende Bildsprache; die wenigen Momente einer erfolgreich evozierten Huckleberry-Finn-Stimmung werden unter der wattigen Klangdecke eines banalen Soundtracks erstickt. Unschlagbar ist der Film jedoch im Hinblick auf politische Korrektheit. Mit einer teils naiven, teils perfiden Inbrunst, die an die Bekehrungsmythen amerikanischer Freikirchler erinnert, predigt er Rassenverständigung (zwischen weißen und schwarzen Kindern), Geschlechterverständigung (zwischen Jungen und Mädchen), Patriotismus, Eltern-, Gottes- und Nächstenliebe und träufelt Balsam auf die kollektive Wunde Vietnam.

Zweifelhaft bleibt, ob es der Film mit seinen Zuschauern wirklich gut meint. Stets glaubt man den Unterton des Spekulativen aus all der Beflissenheit herauszuhören. Jon Avnet hat es jedermann recht machen wollen. Kinder aber sind die Laien des Lebens. Ein Übermaß an Professionalität hat ihr Baumhaus zerstört. STEFFEN JACOBS

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr