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West und Cain, die beiden Wissenschaftler, haben ein Serum entwickelt, das nicht nur Tote wiederbelebt. Es ermöglicht ihnen, aus allen möglichen und unmöglichen Körperteilen neue Lebens-formen zu schaffen. Ihr Erfin-dungsreichtum kennt keine Grenzen. Gerade sind sie dabei, ihrer zusammengesetzten "Traum-frau" den letzten Schliff zu geben, als das Splatter-Schicksal erbarmungslos zuschlägt. Ein neuer Polizist und der wiederbelebte Dr. Hill mit seiner Zombiearmee blasen zum Großangriff...
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Produktbeschreibung
West und Cain, die beiden Wissenschaftler, haben ein Serum entwickelt, das nicht nur Tote wiederbelebt. Es ermöglicht ihnen, aus allen möglichen und unmöglichen Körperteilen neue Lebens-formen zu schaffen. Ihr Erfin-dungsreichtum kennt keine Grenzen. Gerade sind sie dabei, ihrer zusammengesetzten "Traum-frau" den letzten Schliff zu geben, als das Splatter-Schicksal erbarmungslos zuschlägt. Ein neuer Polizist und der wiederbelebte Dr. Hill mit seiner Zombiearmee blasen zum Großangriff...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.08.2001

Letzte Lockerung
Neues Leben aus toten Teilen: Stuart Gordons "Re-Animator"

Die Kunst des Heilens beginnt mit der Zerlegung der Toten. Gebannt blicken die Studenten der Miskatonic Medical School in Massachusetts auf ihren Lehrer, der mit einer präzisen Bewegung am hinteren Haaransatz eines Leichnams einen Schnitt anbringt. Gekonnt gräbt der Professor seine Finger in die Wunde und zieht dann abrupt das Haupthaar samt Kopfhaut nach vorn, "als würden Sie eine Orange schälen". Blutig liegt darunter die Schädeldecke frei, aber da ist auch schon der Bohrer zur Hand, und nach kurzem Drill ist der Weg zur Erkenntnis frei: "Wohlan, das menschliche Gehirn." Das Zentralorgan, der Sitz des Willens und der Obsessionen und wohl auch jener Ängste, die in Horrorfilmen so lustvoll stimuliert werden.

Stuart Gordons "Re-Animator" aus dem Jahr 1985 ist ein Schocker, der mit einem Herzstillstand beginnt, aber mit dem Gehirntod nicht endet. Das fehlende Glied in dieser unterbrochenen Kausalitätskette der Hinfälligkeit ist eine kuriose Willensmetaphysik, die im Gehirn einen empirisch nicht feststellbaren Überlebensdrang annimmt. Mit einem Serum kann diesem Trieb auf die Sprünge geholfen werden. Es sieht gefährlich nach jenem grünen Schleim aus, der in verwandten Filmen aus dem Weltall kommt und immer auf fatale Weise infektiös ist. Den verrückten Wissenschaftler aber zeichnet aus, daß er mehr noch als seine seriösen Kollegen dem Augenschein mißtraut und auf eine Evidenz setzt, die nicht unterhalb der Lebensgefahr zu haben ist. In "Re-Animator" ist es die Katze Rufus, die zuerst getötet und dann auch noch - bei einem verbotenen Experiment - untot gemacht wird. Im Verlauf der dramatisch eskalierenden Geschichte um den Lobotomisten Herbert West tauchen danach noch eine Menge Zombies auf, aber sie vermögen nicht, jenes "namenlose Grauen" zu erzeugen, an dem H. P. Lovecraft, dem Verfasser der literarischen Vorlage zu "Re-Animator", zeitlebens so viel gelegen war.

Mitte der achtziger Jahre ging der Horrorfilm durch eine Krise: Das Genre verlor an Bedeutung, und zwar ganz buchstäblich - wo noch in George A. Romeros Klassiker "Return of the Living Dead" alles eine Frage der Allegorie war, ist bei Stuart Gordon die ganze Untoten-Mythologie nur noch eine Sache des "Gore", der Ausschlachtung von Körpern zum Zweck der reinen Belustigung. "Re-Animator" bedient sich selbst großzügig in den Leichenhäusern der Filmgeschichte, tut dies aber noch nicht mit dem ironischen Gestus der neunziger Jahre, sondern wahrt geschickt die Balance zwischen dem Moment, in dem das Augenzwinkern die erste körperliche Regung des unheimlichen Wiedergängers ist, und dem nächsten, in dem die Lider zucken, weil sich Menschen lächelnd über eine Konvention verständigen. Der Anachronismus von "Re-Animator" liegt in seinem Ausgangsmaterial: dem menschlichen Körper, den auszutilgen sich das Science-fiction-Kino schon anschickte (und dessen Regungen der "Terminator" sich im zweiten Teil dann doch wieder aneignen möchte). Einen Cyborg aus Leichenteilen zu bauen kann nur einem Wissenschaftler einfallen, der von Hardware und Software noch keinen Begriff hat und das Haupt nicht ohne die Glieder denken kann (wofür es in "Re-Animator" ein schauerliches Bild gibt). Die Freuden des Gore, des Gemetzels, sind ohne Weichteile nicht denkbar. Seine allegorische Kraft behält der Horrorfilm der jüngeren Zeit aber nur dort, wo es um die Überwindung des Körpers geht. Deswegen ist "Re-Animator" selbst schon ein untoter Film.

BERT REBHANDL

Heute, 16.15 Uhr, Cinemaxx am Potsdamer Platz im Rahmen des Fantasy Filmfests, das bis 15. August läuft. Programm: www.fantasyfilmfest.com

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