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Taketoki Washizu kehrt zusammen mit Yoshiteru Miki nach einem erfolgreichen Feldzug zum Spinnwebschloss zurück. Im Wald davor treffen beide auf einen Geist, der ihnen prophezeiht, dass Washizu Herr im Nordhause wird und Miki Hauptmann der ersten Festung. Und eines Tages würde Washizu der Herr im Spinnwebschloss sein. Nachdem sich die ersten Prophezeihungen erfüllt haben, überredet Washizus Frau ihn, den jetzigen Herren im Spnnwebschloss zu töten, um dessen Platz einzunehmen. Er tötet den König, doch das Blut an seinen Händen soll ihm fortan bis in den Schlaf verfolgen...Der große japanische…mehr

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Produktbeschreibung
Taketoki Washizu kehrt zusammen mit Yoshiteru Miki nach einem erfolgreichen Feldzug zum Spinnwebschloss zurück. Im Wald davor treffen beide auf einen Geist, der ihnen prophezeiht, dass Washizu Herr im Nordhause wird und Miki Hauptmann der ersten Festung. Und eines Tages würde Washizu der Herr im Spinnwebschloss sein. Nachdem sich die ersten Prophezeihungen erfüllt haben, überredet Washizus Frau ihn, den jetzigen Herren im Spnnwebschloss zu töten, um dessen Platz einzunehmen. Er tötet den König, doch das Blut an seinen Händen soll ihm fortan bis in den Schlaf verfolgen...Der große japanische Regisseur Akira Kurosawa erzählt mit diesem stilisierten Samurai-Film die Geschichte von William Shakespears "Macbeth" und schuf damit eines seiner bekanntesten Werke mit wunderbar konstrastreichen Schwarzweißbildern.

Bonusmaterial

DVD - Ausstattung / Bonusmaterial - Slideshow
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.03.2010

Wasser, Tinte und Whiskey
Fünf Samurai-Filme, die weltweit Schule machten

Akira Kurosawa: "Samurai-Edition".

New KSM. 5 DVDs. Japanisch, Deutsch, Untertitel. Extras: Trailer, Bildergalerien.

Womöglich muss man mit einer Fußnote beginnen, um der Sache gleich mal etwas von ihrem Ernst zu nehmen und nicht gleich in Ehrfurcht vor dem Meister zu erstarren. Sofia Coppola hat nämlich irgendwo gesagt, die Inspiration für Bill Murrays Dreharbeiten zu dem Werbespot für Suntory-Whiskey sei ihr gekommen, als sie ein Foto ihres Vaters mit Akira Kurosawa aus einer Suntory-Werbung gesehen habe. Tatsächlich hat Kurosawa in den Achtzigern zwischen "Kagemusha" und "Ran" neun Spots für Suntory Reserve gedreht, bei denen er dann doch noch vom eigenen Markennamen profitieren konnte, obwohl ihm in Japan lange vorgeworfen worden war, sein Filmschaffen sei zu westlich, um das Land repräsentieren zu können.

Eine weitere ganz nebensächliche Information, die aber für eine Annäherung auf DVD vielleicht ganz hilfreich ist, gilt dem Umstand, dass die Samurai-Edition von KSM bei uns im Internet für unter zehn Euro zu haben ist. Auf fünf DVDs gibt es fünf Meisterwerke aus den Jahren 1954-62: "Die sieben Samurai", "Das Schloss im Spinnwebwald", "Die verborgene Festung", "Yojimbo, der Leibwächter" und "Sanjuro". Die Edition hat keine nennenswerten Extras, und die Filme sind auch nicht restauriert, aber es gibt jeweils das japanische Original mit Untertiteln, so dass man sagen kann: Billiger ist Filmgeschichte nicht zu kriegen. (Beim selben Anbieter gibt es einzeln auch noch "Ikiru", "Bilanz eines Lebens", "Rotbart", "Engel der Verlorenen" und "Nachtasyl".)

Fünf Klassiker also, und wie das bei Klassikern so ist, verbreiten sie erst mal eine Aura des Respekts, die manchen davon abhalten wird, sich japanischen Schwarzweißfilmen zu nähern, die über ein halbes Jahrhundert alt sind. Das wäre schade, denn wie so häufig bei Klassikern wird man auch hier beim Wiedersehen daran erinnert, dass Werke in der Regel nicht deswegen zu Klassikern werden, weil sie so unnahbar wären, sondern weil sie eben zeitlos und allgemein gültig, also heute noch so lebendig sind wie eh und je.

Zum Beleg muss man nur nochmal "Yojimbo" einlegen, wovon Sergio Leone mit Clint Eastwood in "Für eine Handvoll Dollar" ein inoffizielles Remake gedreht hat, was Kurosawa nach einer Klage 100 000 Dollar einbrachte. "Yojimbo" ist keinen Deut weniger pfiffig, was die Dekonstruktion des Westerns angeht - das betrifft nicht nur die bewegliche Kamera oder die exzentrischen Perspektiven, sondern auch den Einsatz der Musik von Masaru Sato. Der Samurai, der als Söldner die rivalisierenden Seiten eines Dorfes gegeneinander ausspielt, ist nicht weniger cool als Eastwood, der von Kurosawa womöglich noch mehr gelernt hat als irgendein anderer Regisseur des westlichen Kinos.

Rückblickend ist man überrascht, wie früh der Westen Kurosawas Ausnahmestellung erkannt hat, denn als "Rashomon" (Concorde-Video) gegen den Willen der Japaner 1950 beim Filmfestival in Venedig lief, gewann er nicht nur gleich einen Goldenen Löwen, sondern bescherte Kurosawa 1952 auch noch einen Ehren-Oscar. Als hätte selbst Hollywood nicht anders gekonnt, als anhand dieses Films eine ganze Karriere im Voraus anzuerkennen, weil Kurosawa in der Darstellung eines Vergewaltigungsfalles aus vier Blickwinkeln, die selbst noch mal durch eine Rückblende gebrochen sind, dem Erzählen eine neue Dimension verliehen hat.

Noch eine Nebensächlichkeit: Weil Kurosawa John Ford bewunderte, hat er dessen Angewohnheit übernommen, stets eine dunkle Brille zu tragen. Als sie sich später trafen, soll Ford nur gesagt haben: "Sie scheinen Regen wirklich zu mögen." Und Kurosawa antwortete: "Sie haben meine Filme offenbar sehr genau studiert." Tatsächlich hatte Kurosawa für "Rashomon" das Wasser mit schwarzer Tinte einfärben lassen, damit man den Regen besser sieht. So schließt sich der Kreis zwischen Ost und West mit Wasser, Tinte und Whiskey.

MICHAEL ALTHEN

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