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Why the social character of scientific knowledge makes it trustworthy
Are doctors right when they tell us vaccines are safe? Should we take climate experts at their word when they warn us about the perils of global warming? Why should we trust science when so many of our political leaders don't? Naomi Oreskes offers a bold and compelling defense of science, revealing why the social character of scientific knowledge is its greatest strength-and the greatest reason we can trust it. Tracing the history and philosophy of science from the late nineteenth century to today, this timely and…mehr

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Produktbeschreibung
Why the social character of scientific knowledge makes it trustworthy

Are doctors right when they tell us vaccines are safe? Should we take climate experts at their word when they warn us about the perils of global warming? Why should we trust science when so many of our political leaders don't? Naomi Oreskes offers a bold and compelling defense of science, revealing why the social character of scientific knowledge is its greatest strength-and the greatest reason we can trust it. Tracing the history and philosophy of science from the late nineteenth century to today, this timely and provocative book features a new preface by Oreskes and critical responses by climate experts Ottmar Edenhofer and Martin Kowarsch, political scientist Jon Krosnick, philosopher of science Marc Lange, and science historian Susan Lindee, as well as a foreword by political theorist Stephen Macedo.


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Autorenporträt
Naomi Oreskes with a new preface by the author
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.12.2019

Können denn alle Experten auf dem Holzweg sein?
Bündige Aufklärung: Naomi Oreskes widmet sich der Unterminierung wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit

Warum eigentlich, so schrieb vor drei Jahren der Mitarbeiter eines politisch rechts angesiedelten Washingtoner Thinktanks, sollte man den Klima-Studien von Wissenschaftlern an staatlich eingerichteten, also letztlich politisch gewollten Institutionen von vorneherein höhere Autorität einräumen als jenen etwa, die von der Öl-Industrie finanziert werden? Bis in die neunziger Jahre hinein hätte man über eine solche Frage bloß den Kopf geschüttelt und sich nicht lange mit dem auf der Hand liegenden Hinweis aufgehalten, dass im letzteren Fall nun einmal Interessen ins Spiel kommen, welche das wissenschaftliche Procedere unterminieren. Aber die Zeiten sind andere geworden, ebensolches Unterminieren wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit hat auf breiter Front Effekt gezeigt. Die selbsternannten "Klimaskeptiker" führen es vor Augen, in den Vereinigten Staaten nunmehr mit Unterstützung eines Präsidenten, dessen Vizepräsident wiederum ein Young Earth Creationist ist, also der Überzeugung, dass die Erde seit 10 000 Jahren existiert.

Die in Harvard lehrende Wissenschaftshistorikerin Naomi Oreskes ist eine exzellente Kennerin der Strategien, mit denen wirtschaftliche und im weiteren Sinn politisch-gesellschaftliche Interessengruppen Zweifel am wissenschaftlichen Konsens in bestimmten Fragen säten und säen. In ihrem gemeinsam mit Erik M. Conway geschriebenen Buch "Merchants of Doubt" hat sie gezeigt, wie diese Gruppen normale wissenschaftliche Debatten zum Beleg für einen nicht bestehenden Konsens in zentralen Fragen aufplustern oder solche Debatten auch gezielt fingieren, um dann daraus zu schließen, dass in der betreffenden Frage keine wissenschaftlich gesicherte Einschätzung vorliege. Wobei auch gezielt von der falschen Auffassung Gebrauch gemacht wird, dass wissenschaftliches Wissen nur dort erreicht sei, wo überhaupt kein Spielraum mehr für Nachfragen bestünde.

In ihrem neuen Buch nimmt Naomi Oreskes nun die eingangs zitierte Frage ernst: Warum ist, wenn auch nicht einzelnen Wissenschaftlern beziehungsweise von ihnen in Umlauf gebrachten Theorien oder Ansichten, so doch der etablierten Praxis der Wissenschaft zu trauen? Und das trotz des Umstands, dass diese wissenschaftliche Praxis keine unumstürzbaren Wahrheiten zutage fördert, sondern ein unabschließbarer Prozess ist, von dem sich nicht einmal sagen lässt, er würde uns irgendwie näher an solche Wahrheiten des "Wie es ist" führen (denn um das zu erweisen, bräuchte es einen außerweltlichen Standpunkt).

Was Oreskes für ihre Antwort in Stellung bringt, ist erst einmal ein bündig und untechnisch formulierter Durchgang durch die Wissenschaftstheorie vom Logischen Empirismus bis heute. Nicht um originelle oder raffinierte Einsichten geht es da, sondern um die Skizze einer grundlegenden Verschiebung, die von der Frage nach der richtigen wissenschaftlichen Methode hin zur Untersuchung der sozialen Praxis von Wissenschaft führt: von den vergeblichen Versuchen, Wissenschaftlichkeit normativ an richtige Formen der Theoriebildung zu binden, hin zur Untersuchung der realen wissenschaftlichen Praxis, mit der jene robusten, aber nicht infalliblen, Übereinstimmungen erzeugt werden, die bestehendes wissenschaftliches Wissen darstellen.

Wobei es darauf ankommt, darauf will Oreskes auf der Spur feministischer Wissenschaftsphilosophinnen insbesondere hinaus, dass solcher Konsens in einer möglichst diversen, also die verschiedensten Standpunkte, Zugangsweisen und auch Voreingenommenheiten aufweisenden, wissenschaftlichen Fachgemeinschaft zustande kommt: Solche epistemische Diversität validiert den zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichten Konsens. Allerdings muss man Oreskes nicht unbedingt darin folgen, diese epistemische Diversität umstandslos in jene Diversität zu übersetzen, die auf allgemeinem gesellschaftlichen Terrain verhandelt wird. Dass etwa Frauen in Wissenschaftsteams gut vertreten sein sollten, die sich psychische Auswirkungen hormoneller Empfängnisverhütung genauer ansehen, liegt auf der Hand; für die Arbeitsgruppe am Teilchenbeschleuniger schon weniger. Oreskes muss da tatsächlich einen argumentativen Schlenker einbauen, indem sie auf Untersuchungen verweist, die herausgefunden haben, dass in Wirtschaftsunternehmen die Effizienz von Belegschaften mit deren Diversität wächst - um dann auf die Plausibilität zu setzen, dass sich dieser Befund auf das Terrain der Wissenschaft übertragen lässt.

Aber in diese Frage muss man sich nicht verbohren, wichtiger ist, dass Oreskes hier einen gut lesbaren, auf keine Vorkenntnisse setzenden Abriss einer Entwicklung gibt, die auf die neuere Wissenschaftsforschung hinausläuft. Und mit deren Grundzügen bekannt zu werden ist von Nutzen, will man die Attacken auf eine vermeintlich fehlgehende - von politischen Imperativen eingenommene, deshalb dissidente Meinungen unterdrückende - Wissenschaft richtig einschätzen.

Das erweist sich erst recht, wenn Oreskes sich dann an eine Reihe von modernen Fallbeispielen macht, die von "Zweiflern" und "Skeptikern" gern für den Nachweis in Anspruch genommen werden, dass eine ganze wissenschaftliche Fachgemeinschaft offensichtlich auf Holzwege geriet - und dies heute, von Klimaforschung bis Impfgebot, doch genauso der Fall sein kann. Aber ob nun die später revidierte Ablehnung von Alfred Wegeners Kontinentaldrift-Theorie (ein Fall, den die ausgebildete Geologin Oreskes im Detail kennt), die Eugenik oder andere wissenschaftliche Abwege - immer kann die Autorin zeigen, dass es nicht auf einen fatalen Konsens hinauslief, unterschiedliche nationale Wissenschaftsstile eine Rolle spielen konnten (im Fall von Wegener) oder abweichende Ansichten durchaus im Spiel waren (im Fall der Eugenik).

Und überaus lehrreich sind auch Oreskes' Ausführungen über die Fallen in statistischen Auswertungen, wenn sie sich etwa Studien über den Zusammenhang von Depression und hormoneller Empfängnisverhütung vornimmt oder solche, die die Nutzlosigkeit des Gebrauchs von Zahnseide belegen wollen. Das ist Aufklärung über wissenschaftliche Verfahren, ihre Tücken und deren mediale Verstärkung, wie man sie sich nicht konziser wünschen kann. Einige Kommentare und Anknüpfungen anderer Autoren, auf die Oreskes zum Schluss noch einmal respondiert, runden diese vorzügliche Handreichung in Sachen "Wissenschaftsskepsis" ab.

HELMUT MAYER

Naomi Oreskes: "Why Trust Science?"

Princeton University Press, Princeton and Oxford 2019. 360 S., geb., 26,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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